Noch Windstiller, soniger und wärmer
präsentiert sich der HTTT am Samstag morgen als es in die letzte freie
Session geht. "Das kommt auch der Höchstgeschwindigkeit zugute"
bestätigt Stefan Mücke. "Wir haben manchesmal bei starkem Gegenwind auf
der Mistralgerade getestet das du dachtest du fährst gegen eine Wand.
Wenn du dagegen bei solchen Bedingungen wie heute an der richtigen
Stelle den Windschatten eines GT2 erwischen kannst dann merkst du das
im Top-Speed deutlich. " GegenĂĽber gestern hat das Team am Aston wieder
deutlich am Setup gearbeitet um die konzeptionellen Nachteile des ohne
Weiterentwicklung eingesetzten Werksautos (hoher, schwerer GT1-Motor im
Heck) auszuräumen. "Das merkst du halt jedenmal bei den Lastwechseln
das das Gewicht des Motors im Heck dich ĂĽber die Strecke schiebt. Aber
wir haben eine deutliche Ă„nderung im Setup gemacht und nun sollte es
besser funktionieren" ergänzt Mückes Teamkollege Harold Primat
Oreca schafft es am Ende mit dem
Peugeot Stefan MĂĽckes Vorstellung um knapp eine halbe Minute zu
unterbieten. Dahinter kann sich mit der #13 der schnellste der
Rebellion Lola auf P4 der session setzen.
Bei den LMP2 schafft es der HPD des
Strakka-Teams zum zweiten Male sich eine Session-Bestzeit zu Gute
schreiben zu lassen. Eine 1:45.878 gilt es dort zu notieren. Mit dem
RML-Lola steht der zweite der HPD-Wagen am Ende mit gerade mal 0,3s
Abstand auf P2. Der Bruichladdich Zytek rangiert eine weitere halbe
Minute dahinter.
Spannend wird es bei den GT2. In der
ersten Hälfte der Sessions schaffen es alle 3 Wagen von AF Corse sich
auf die ersten 3 Positionen der Klasse zu setzen. Erst langsam können
sich die Gegner an die Ferraris anheften. schliesslich schafft es
Richard Lietz die Phalanx der italienischen Ferrari zu brechen. Mit
einer 1:58,192 setzt er im Felbermayr-Proton-Porsche die Bestzeit.
Später schieben sich auch die beiden CRS-Ferraris an P3 und P4 der
Klasse zwischen die italienischen Konkurrenten.
Allenthalben ist das Umsetzen der am
Vortag herausgefahrenen Setuperkenntnisse im Gange. Die ersten Akzente
an der Spitze setzt Audi, wo Rinaldo Capello mit einer 1:42.9 beginnt.
Die beiden Oreca-Wagen - der O01 läuft nach einer erfolgreichen
Triebwerkstransplantation wieder, der Signature-Aston und das
Familienauto der Mansells laufen ebenfalls gut. Bis zur Mitte der
Session verbessert sich Capello sogar auf eine 1:42,0. Dahinter kommt
Stefan Mücke mit einem nach eigener Aussage völlig veränderten Wagen
bis auf 1,4s auf den R15 dran.
Bei Joest gibt sich Ralf JĂĽttner auf
Nachfrage kämpferisch. "Das ist zwar hier als Testeinstz definiert, das
heisst aber nicht das wir nicht auch gewinnen wollen. Die Fahrer sind
scharf darauf, das Team gibt alles - also verstecken wollen wir uns
nicht!"
Zweitschnellster GT2 bleibt der F430
von Giancarlo Fisicella - der fĂĽr die Bestzeit verantwortlich zeichnet
- Vilander und Alesi. vor den
britischen Markenkollegen Mullen/Kirkaldy und Ehret/Kaffer/Quaife. Der
Aston rangiert auf Rang 7, der Spyker auf Rang 9 und der BMW trägt die
rote Laterne, obwohl man dort laut Aussage von Dirk Werner das Setup
grĂĽndlich umgestaltet hat.
Bei den FLM erzielt in der ersten
Hälfte der Session Dominik Kraihamer im Boutsen Energy Racing Wagen die
schnellste Zeit. Aber bis zum Ende schieben sich die Wagen von Hope
Polevision (#48) und der DAMS-Wagen mit der #44 noch vor den schnellen
Ă–sterreicher, der dem dritten Piloten auf dem Chassis - dem Belgier
Bernard Delhez - Gelegenheit zum Erlangen zusätzlicher Streckenkenntnis
gibt. Kraihamer selber kennt die Strecke zur GenĂĽge - schlieslich hatte
er hier die Fahrerwertung der Formula LeMans Winterserie gewinnen können.
von Harald Gallinnis und Jan Hettler