Drittes Rennviertel.

Halbzeit in Le Mans! Nachdem das Klassement im zurückliegenden Rennviertel gehörig durcheinander gewürfelt wurde, führt mittlerweile der Heizölrenner der Peugeot-Schützlinge Franck Montagny, Stéphane Sarrazin und Nicolas Minassian das Feld in die zweite Rennhälfte. Ihm auf den Fersen sind die Audi-Trios Timo Bernhard, Romain Dumas und Mike Rockenfeller sowie Marcel Fässler André Lotterer und Benoit Treyluer, nachdem die Titelverteidiger bekanntlich wegen einem Defekt an der Lichtmaschine zurückgefallen sind.

In der LMP2-Kategorie hält sich die HPD-Dominanz nach wie vor wacker. Nick Leventis, Jonny Kane und Danny Watts (Strakka-HPD) führen weiterhin vor den Markenkollegen David Brabham, Marco Werner und Marion Franchitti (Highcroft-HPD).

Bei den GT1-Boliden behauptet überraschend der Larbre-Saleen in den Händen von Gabriel Gardel, Roland Berville und Julien Canal die Führung mit 3 bzw. 11 Runden Vorsprung vor den beiden Alphand-Corvettes #73 und #72. Der Aston des Young Driver AMR-Teams und der Lamborghini bilden den Rest des Feldes.

Die GT2 wird von der Corvette-Doppelspitze angeführt, während sich Marc Lieb, Richard Lietz und Wolf Henzler (Felbermayr-Porsche) inzwischen auf Podiumskurs befinden. BMW hingegen verliert 20 Minuten nach einem Spurstangenwechsel der notwendig wurde weil Uwe Alzen eingangs der Porschekurven einen Dreher mit Anschlag in den Leitschienen verzeichnen musste.

Dann jedoch kommt Bewegung in die LMP2: Der Race Performance-Radical wird in die Box geschoben. Auch am ASM-Zytek wird kurz in der Box am Getrieb gearbeitet.

Die jüngsten Einträge in der Ausfallliste umfassen in der 14.ten Renstunde den zweiten Ford-GT von Matech (Motorschaden) den verbliebenen Rebellion (Getriebeschaden) und den Kolles-Audi #14 (Unfall). Mit dem Matech#60 ist auch der letzte der Ford GT aus dem Rennen ausgeschieden.

In der GT1-Klasse macht sich der Lamborghini nach einem langen Stop wieder auf den Weg. Eine längere Reperatur der Treibstoffzelle aufgrund einer losen Benzinleitung ist beim Drayson-Lola im Gange. Ausserdem wird ein gebrochener Dämpfer in der Front des Wagens lokalisiert.

Die Morgendämmerung deutet sich über Tertre Rouge an. Minassian hat den Vorsprung an der Spitze auf die beiden Audi  #8 und #9 auf mittlerweile 1 1/2 Runden ausbauen können. Hideki Noda im KSM-Lola muss nach einem Besuch des Kiesbetts bei Indianapolis die Box aufsuchen. Die deutsche Mannschaft liegt auf P8 der Klasse, 10 Runden vor dem schweizer Radical und 11 vor dem WR. 10 LMP2 sind noch im Rennen.

Risi verliert um 6.10 seinen 2.Ferrari durch einen Motorschaden , den Pilot Nic Johnson in der 2. Schikane auf der Hunaundiers erleidet.  38 Autos sind noch im Rennen. Gegen 6.20 fallen die ersten Sonnenstrahlen auf den Kurs.

Die GT2-Teams sind nun in der Phase ihre Bremsbeläge und Scheiben gegebenenfalls zu wechseln. Corvette wechselt gleich die ganze Bremsscheiben-Einheit.

Dann gegen 7 Uhr nimmt das Rennen eine entscheidende Wendung: der führende Peugeot #2 mit Frank Montagny am Steuer rollt Flammen schlagend ausgangs Tertre Rouge auf der Hunaundiers aus.  Peugeot verliert sein zweites Auto! Übrig bleiben nur noch die Wagen #1 und #4, die schon zuvor in Schwierigkeiten waren. Peugeots Hoffnungen liegen jetzt alleine auf der zurückliegenden aber auf die Audis aufholenden #1 von Wurz/Gene/Davison. Sollten die Franzosen mit diesem Auto 2s schneller fahren können als die Audis würde die Führung um 12 Uhr wechseln. Das wissen die ingolstädter - und gasen nun mit der ganzen Flotte an. Die #9 übernimmt die Führung vor der #8 und dem 908 #1. Ein Strategiewechsel wird offiziell nicht von Audi beschlossen. Reinhold Joest: "Das schnellste Tempo anzuschlagen ist normal. Wir ändern nichts."

Parallel zum Peugeot-Ausfall verliert Corvette ein Auto: die #63 bleibt hinter Mulsanne auf der langen Gerade durch den Wald stehen.  Porsche übernimmt mit der #77 Platz 2. Nach einem längeren Stop des #76 IMSA-Porsche wegen eines Kupplungsschadens balgen sich nun die Ferraris von AF-Corse und Farnbacher um den 3.Platz.

Ein kurzes Drama gibt es um den KSM-Lola den de Portales in Arnage frontal in die Reifenstapel setzt. Nach 10 Minuten kann sich der Wagen ohne Haube auf den Weg zurück zur Box machen.  Kurze Zeit später rutscht der ASM-Zytek an selber Stelle aus. Auf dem Weg zurück zur Box setzt Miguel Amaral den Wagen bei Karting noch einmal in die Mauer. Der JLOC-Lamborghini ist unterdessen wieder mit Getriebeschaden in der Box - und steht in Gefahr wegen mangelnder Distanz disqualifiziert zu werden. Auch der Drayson-Lola - nach langer Reperaturpause von Paul Drayson umgehend im Kies versenkt - taucht wieder in seiner Box auf.

Harold Primat  bringt den bis dahin 6.plazierten #007 Aston mit überhitztem Getriebe in die Box. Stefan Mücke wird um den Platz des besten Benziners im Rennen gebracht. "Die Jungs haben beim Auseinanderschrauben des Getriebes einen Lagerschaden festgestellt. Bislang haben wir eine halbe Stunde verloren, aber das kann noch mehr werden".

In der GT1 rollt die 2.plazierte Corvette #73 von LAA aus. Damit dürfte der Young Driver Aston Rang 2 übernehmen. Und auch die verbliebene GT2-Corvette trifft das Schicksal. Der Klassenführende Emanuel Collard wird von Davidson im die Audis verfolgenden Peugeot #1 in den Porsche-Kurven in die Leitplanken geschickt. Collard kann die stark am Heck beschädigte Corvette in die Box zurückbringen. Die Rennleitung schaltet zur Säuberung der Strecke eine Safety-Car Phase die rein zufällig dem Peugeot von Übeltäter Davison in die Hände spielt. Marc Lieb im Porsche übernimmt die GT2-Führung vor den Ferraris von Jean Alesi und Dominik Farnbacher.

Beim Restart dreht sich de Pourtales in den Esses in den Kies ab. Die Frage ist nun ob Davison und die #1 eine Zeitstrafe wegen des Zwischenfalls  bekommt - oder ob die Rennkommissare das Rennen lieber offen lassen werden. Der Spyker kommt unterdessen mit einem Kupplungsschaden an die Box. Aus dem selben Grund steht die #88 in der Proton-Felbermayr-Box.

Das letzte Rennviertel bricht an. Die Top-10 lauten:
Audi #9 führt mit 295 Runden (Distanzrekord von 5335km) könnte bei diesem Tempo um 25km übertroffen werden) vor
Audi #8 und
Peugeot #1, der nun 2 Runden zurück liegt. Dahinter liegen der
Audi #7, der
Oreca-908 #4,
Aston #009,
Kolles-Audi #15,
Signature-Aston ,#008,
Strakka HPD#42 und der
Oreca O01#6

(c) GT-Eins.de

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von Harald Gallinnis, Horst Bernhardt, Maximilian Graf und Jan Hettler

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