4. Rennviertel

Das letzte Rennviertel startet unter weiterhin roter Flagge.
Es gibt jedoch gute Nachrichten. Die Rennleitung meldet den Teams, dass sie ab 11 Uhr die Motoren warm laufen lassen sollen. Es scheint also wirklich um 11:30 Uhr weiter zugehen!

Die Reihenfolge der Top 20 beim Neustart:
#63 Grasser Racing
#34 Walkenhorst Motorsport
#54 Dinamic Motorsport
#72 SMP Racing
#4 Black Falcon
#88 AKKA ASP
#90 AKKA ASP (Silver-Cup)
#20 GPX Racing
#1 WRT
#25 Sainteloc
#99 Rowe Racing
#30 Honda Team Motul
#998 Rowe Racing
#999 Gruppe M
#97 Oman Racing (Pro-AM)
#519 FFF Racing
#10 WRT
#44 Strakka Racing
#98 Rowe Racing
#117 Team75 Bernhard

(c) GT-Eins.de

Nach 2 Runden hinter dem SC geht es endgültig im Renntempo weiter. Es verbleiben 4:52h Renndauer. Engelhart im #63 GRT Lamborghini kommt direkt für den noch austehenden technischen Pflichtstop an Box, nun führt also Krognes im Walkenhorst BMW. Auch der #90 AKKA ASP absolviert seinen fünfminütigen Pflichtservice.
Als hätte es die fast 6 Stunden Unterbrechung nie gegeben geht das Hauen und Stechen um jeden Meter direkt weiter. In der Anfahrt zur Eau Rouge berühren sich der #1 WRT Audi und der #188 Aston Martin. Dadurch dreht sich Chris Goodwin im Aston halb weg und endet in der Mauer. Dabei bricht ihm die Aufhängung aber er versucht sich noch zur Box zurück zuschleppen. Dies schafft er auch.


Bis auf P38 zurück gefallen ist der #72 SMP Racing Ferrari, damit ist man definitiv raus aus dem Kampf um den Gesamtsieg. Bei noch 4h Restzeit haben wir folgendes Bild:

AM:
#33 Rinaldi Racing - Lauck/Still/Hook/Mattschull
#77 Barwell Motorsport - Amstutz/Machitski/Abra/Kujala
#29 Raton Racing - Lenz/Forne Tomas/Di Folco/Costantini

Silver-Cup:
#78 Barwell Motorsport
#6 Black Falcon
#19 GRT Grasser Racing Team

Pro-Am:
#97 Oman Racing
#16 Modena Motorsports
#74 RAM Racing

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Also Christensen endlich am Strakka AMG vorbei ist lässt Paffett den Markenkollegen Buurman natürlich direkt vorbei. Als Buurman einen Angriff auf den Porsche in Blanchimont startet mischt sich unerklärlicherweise auch Paffett wieder ein. Nutznießer ist Buurman der sich erstmal ein wenig absetzen kann. Doch Christensen lässt nicht locker und holt sich den Platz mit einem tollen Manöver in La Source wieder.
Bei noch 3h21min kommt der bis dahin führende Walkenhorst BMW für seinen "Technical Pit Stop" an die Box. Damit wird der BMW M6 nun durchgereicht.

Beim Boxenstop des #2 WRT Audi R8 LMS wechselt man auf Slicks, dies ist eine mutige Entscheidung, da selbst die Ideallinie noch nicht komplett trocken ist.

Im Gesamtklassment liegt Robin Frijns in der #1 mit 1:15 min Vorsprung auf Markenkollege Vervisch in Führung.

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Noch 90 Minuten zu fahren. Mathieu "JamJam" Jaminet begeistert jetzt mit einem tollen Duell gegen den Honda von Renger van der Zande. Zwei Runden braucht der Franzose um am Niederländer vorbeizugehen.

Mit 82min Restfahrzeit übergibt Dennis Olsen den Rowe Racing #99 von Platz 5 an Dirk Werner. Jaminet läuft mit 74 Minuten Restfahrzeit die Box an - ein Splash 'n' Dash ist also unvermeidlich.
Nick Tandy schnappt sich Nico Müller - einen überrundeten Aston Martin nimmt man in der Anfahrt zur Bus-Stop in die Mitte. Ganz starkes Racing!

Als Maro Engel die #4 von Black Falcon zur Box bringt ist noch etwas zu viel Restfahrzeit übrig. Das Team lässt den Wagen lange genug stehen, so dass man nicht noch einmal hereinkommen muss, verliert aber 20 Sekunden - das kleinere Übel.


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Direkt in der ersten Runde nach dem Ende der SC Phase kommt es bei der Anfahrt zu Pouhon dann zum nächsten Crash im Spitzenfeld. Klaus Bachler #54 Dinamic Motorsport fährt in der Anfahrt der ultraschnellen Doppel-Links zu weit nach rechts und kollidiert mit Rene Rast im #1 WRT Audi. Beide drehen sich von der Strecke, während Rast direkt in die Leitschiene einschlägt rutscht Bachler machtlos über die Strecke und räumt Jens Liebhauser im HB Racing Ferrari #444 mit ab. Liebhauser kann aber weiterfahren. Der Unfall sorgt jedoch nochmals für eine FCY/SC-Phase, die aber gerade rechtzeitig endet, so dass noch zwei Runden im Renntempo absolviert werden können.

In diesen zwei Runden kämpfen der #30 Honda NSX GT3 & #98 Rowe Racing Porsche um Gesamtrang 5. Mathieu Jaminet hat das bessere Ende auf seiner Seite und schafft es für sich und seine Teamkollegen Sven Müller/Romain Dumas auf Rang fünf.


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In der Pro-Am gewinnt am Ende der #97 Oman Racing Aston Martin mit Nicki Thiim/Salih Yoluc/Charlie Eastwood/Ahmad Al Harty. Es ist die Mannschaft, die sehr große Strecken des Rennens die Klasse angeführt hat und das obwohl man im ersten freien Training einen schweren Unfall verdauen musste und sogar ein Ersatzchassis benötigte. RAM-Racing fährt mit Christiaan Frankenhout/Tom Onslow-Cole/Darren Burke/Remon Vos auf Platz 2. Ihnen folgt ein weiterer Mercedes AMG GT3, nämlich der von Strakka Racing mit Christina Nielsen/Richard Heistand/Jack Hawksworth/Davin Fumanelli hinterm Lenkrad.

Die AM-Klasse wird am Ende zur Beute von Rinaldi Racing aus Mendig in der Eifel. Manuel Lauck/Christian Hook/Alexander Mattschull/Hendrik Still gewinnen im Ferrari nach einer blitzsauberen Vorstellung mit über einer Runde Vorsprung ihre Klasse. Platz 2 belegt der #77 Barwell Motorsport Lambo mit Adrian Amstutz/Leo Machitksi/Richard Abra/Patrick Kujala. Raton Racing fährt mit ihrem Lambo und den Fahrern Christoph Lenz/Antonio Forne Tomas/Stefano Costantini/Alberto Di Folco auf P3.

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Die ersten 3 des Restarts müssen allesamt noch ihren verpflichtenden "Technical Pit Stop" von 5 Minuten Dauer einlegen.
Der SMP Ferrari auf P4 hat diesen schon erledigt.

Es wird sich in der Reihenfolge für den Restart aufgestellt wie man beim Abbruch in die Box gekommen war. Sollte z.b ein überrundeter Wagen zwischen P1 & P2 gelegen haben, so tut er das nun auch erstmal wieder.

Nach endlos langen ~ 5:45h Rennunterbrechung geht es um 11:30 Uhr endlich wieder los. Logischerweise aber erst mal hinter dem Safety Car. Auf der Kuppe von Raidillion bleibt direkt der #93 Tempesta Racing Ferrari stehen. Dieser wird bis zu Leitplankenöffnung auf der Kemmel-Geraden geschleppt.

Die ersten Teams stehen schon mit Intermediates oder sogar Slicks bereit. Ob das nicht doch zu optimistisch ist?

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Mikhail Aleshin kommt ausgangs Fagnes auf den Kunstrasen und verliert dabei den Ferrari aus der Kontrolle. Zu seinem Glück ist neben ihm einer der KCMG Nissan, dieser fängt das springende Pferd auf und verhindert damit einen vehementen Einschlag in den Reifenstapel. Trotzdem ist der Ferrari vorne links stark beschädigt und er schleppt sich langsam zurück zur Box, dort wird direkt angefangen einen neuen Radträger einzubauen.

Nach nicht mal 30 Minuten im Renntempo wird die nächste FCY Phase ausgerufen. Grund ist ein Abflug der #27 in Blanchimont. Nach gut 10 Minuten geht es weiter. Bei der Anfahrt auf Eau Rouge geht Bachler im Dinamic Motorsport Porsche neben den Walkenhorst BMW und überholt ihn in der Senke außenrum.

Durch einen Fehler des Rennleitung oder des Safety-Car-Fahrers fängt man das falsche Auto ein - es führt nun mit fast 47 Sekunden Rene Rast vor Klaus Bachler. Weitere 6 Sekunden dahinter rangiert Nicky Catsburg.

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Hendrik Still (#33 Rinaldi Racing Ferrari) erzählte uns schon beim Testtag, dass er denkt, das man eine Konkurrenzfähige Fahrerpaarung stellt. Damit scheint er genau richtig zu liegen, denn man führt zur Zeit die AM-Klasse an.

Nicht vergessen dürfen wir das sowohl der Dinamic Motorsport Porsche wie auch der Walkenhorst BMW noch ihren fünfminütigen Service absolvieren müssen. Dafür haben sie noch 1:45h Zeit. Denn man muss ihn vor Ablauf der 22. Rennstunde gemacht haben.

Gary Paffett im #44 Strakka Mercedes blockiert rundenlang Christensen im #20 GPX Racing Porsche, welcher sich im Positionskampf mit Buurman #4 befindet. In der Anfahrt zu Les Combes berühren sich der nicht in diesem Fight befindliche Mercedes und Porsche mehrfach.

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Vervisch muss sich gegen Pilet im #998 Rowe Racing Porsche verteidigen. Diese beiden fahren mit lediglich 0,5sek Abstand um den Kurs. Noch immer ist eine normale Blancpain GT Endurance Series Renndistanz zufahren. Nach dem Vervisch die Box angesteuert hat um an Nico Müller zu übergeben, liegen die ersten drei Fahrzeuge nur 20 Sekunden auseinander.

Mit einem Plattfuß hinten rechts kommt Catsburg an die Box. Die Walkenhorst Truppe wechselt auf Slicks.

2:10h vor Ende steigen bei Black Falcon und GPX die Schlussfahrer ein. Kevin Estre und Maro Engel. Ist der Mercedes bei der Boxenausfahrt noch vorne, bremst sich der Franzose mit seinem Porsche bei Les Combes außen vorbei.

Der in Gulf-Farben lackierte Porsche macht weiter Alarm. Jetzt ist Nico Müller im WRT-Audi #1 im Visier. Wieder versucht es Estre in Les Combes, Müller verliert alleine das Heck und schlägt nicht gerade sanft rückwärts ein. Der Audi bleibt aber trotzdem unbeschädigt und kann das Tempo weiter mitgehen. Nur sind jetzt Estre und Engel durchgeschlüpft

18 Minuten nach den anderen Topautos kommt Markus Winkelhock im Sainteloc-Audi #25 an die Box und übergibt an Christopher Haase. Ob dieser Unterschied am Ende relevant ist? Jedenfalls liegt jetzt Kevin Estre im GPX Racing Porsche vorne.

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Wieder ist es Tandy, der für Unterhaltung sorgt. Er wehrt sich beinhart gegen Maro Engel in Rivage und macht die Innenseite vehement zu. Engel geht auf's Gras, eine kleine Berührung. Letztlich bleibt Tandy vorne.

Bei nur noch 35 verbleibenden Minuten macht der #34 Walkenhorst BMW Bekanntschaft mit dem Reifenstapel in der "Speakers Corner". Der Wagen ist hinten stark beschädigt, kann aber langsam weiterfahren. Kurze Zeit später kollidiert der Führende Kevin Estre mit dem #17 WRT Audi im Bus Stop, kann aber glücklicherweise ohne Probleme seine Fahrt fortsetzen.

Keine 25 Minuten sind mehr zu fahren, als es wieder mal Full Course Yellow gibt. Grund hier für ist ein heftiger Einschlag des #16 Modena Motorsports Porsche. Pilot Benny Simsonsen kommt am Ausgang der "Speakers Corner" auf den Teppich und dreht sich nach Links in die Leitplanke. Das Fahrzeug und die Trümmer sind schnell beiseite geräumt, so das doch noch 14 Minuten Fahrzeit übrig bleiben.



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Nach 24 minus 6 Stunden, oder besser gesagt nach 363 Runden auf der Ardennen-Achterbahn bei äußerst widrigen Bedingungen gewinnen Kevin Estre/Richard Lietz/Michael Christensen im GPX Racing Porsche 911 GT3 R die 71. Ausgabe der Total 24 Hours of Spa. Im Ziel lediglich 3,3 Sekunden dahinter fahren Frederic Makowiecki/Patrick Pilet/Nick Tandy (Rowe Racing) einen Doppelsieg für Porsche ein. Weitere 18 Sekunden dahinter kommen Maro Engel/Luca Stolz/Yelmer Buurman mit dem Black Falcon Mercedes AMG GT #4 ins Ziel.

Nicht weniger spannend verlief es in den einzelnen Klassen:

Den Silver-Cup gewinnt Barwell Motorsport mit dem #78 Lamborghini Huracan rund um James Pull/Jordan Witt/Sandy Mitchell. Mit gerade mal 2,3 Sekunden Rückstand kommen Nico Bastian/Timur Boguslavskiy/Felipe Fraga im #90 AKKA ASP Mercedes auf Platz 2 ins Ziel. Black Falcon #6 beschließt mit den Piloten Hubert Haupt/Gabriele Piana/Patrick Assenheimer/Abdulazis Al Faisal die Top 3.

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Wir verabschieden uns mit diesen Zeilen von einem wieder einmal turbulenten Ardennen-Klassiker.





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