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2. Rennhälfte LMP

Toyota stoppt kurz nach der Rennhalbzeit unter grün. Mike Convay kommt mit der #7 in Runde 98 rein und bleibt für einen 3.Stint im Auto. Fernando Alonso kommt eine Runde später rein und übergibt die #8 an Kazuki Nakajima. "Wir haben jeweils immer Probleme mit frischen Reifen gehabt, da waren unsere Teamkollegen jeweils immer schneller. Sobald die Reifen eingefahren waren hat sich das dann umgekehrt, dann haben wir wieder aufgeholt." erklärt der Spanier später.

Loic Duval bringt den in der LMP2 viertplazierten TDS-Oreca #28 mit einer beschädigten vorderen linken Radaufhängung an die Box. Neel Jani ist im #1 Rebellion der einzige LMP1-Pilot der seinen 5.ten Stop noch nicht unter gelb absolviert hat.

Gleich über ein halbes Dutzend Boxenstopps unter dem Safetycar lässt die Rennleitung untersuchen. Die Teams sind der Ansicht gewesen das sie reglementskonform erst nach 5 Runden unter dem Safetycar in die Box gekommen sind. Jedoch ist das SC erst 1-2 Runden nach nach Verhängung der Full Course Yellow auf die Strecke gekommen. Da die Rennstrategie-Software einiger Teams da keinen Unterschied erkennt, wird es in der Folge einige Strafen hageln.

An der Spitze verzeichnen wir nach gut 200 min. die folgende Reihung:

Platz Nr Auto Klasse Marke Team Land Abstand
1 8 GT3 LMP1 Toyota Toyota Gazoo Racing Japan 109 Rd.
2 7 GT3 LMP1 Toyota Toyota Gazoo Racing Japan 1s
3 1 GT3 LMP1 Oreca Rebellion Racing Schweiz 107 Rd.
4 17 GT3 LMP1 $BR SMP Racing Russland 38s
5 3 GT3 LMP1 Oreca Rebellion Racing Schweiz 106 Rd.
6 37 GT3 LMP2 Oreca Jackie Chan DC Racing China 102 Rd.
7 38 GT3 LMP2 Oreca Jackie Chan DC Racing China 18s
8 36 GT3 LMP2 Oreca Signatech Alpine Matmut Frankreich 91s
9 31 GT3 LMP2 Oreca Dragonspeed USA 97s
10 29 GT3 LMP2 Dallara Racing Team Nederland Niederlande 101 Rd.
11 50 GT3 LMP2 Ligier Larbre Competition Frankreich 100 Rd.
12 51 GT3 GTE-Pro Ferrari AF Corse Italien 98 Rd.

In Runde 121 stoppt der führende Lopez an die Box und lässt den Toyota auftanken. Eine Runde später kommt Nakajima mit der #8 herein. Mit 7s Rückstand auf die #7 kommt er wieder auf die Strecke. Loic Duval kommt mit einem schleichenden Plattfuss  vorne links am TDS-Oreca an die Box, kann aber gleich wieder losfahren. 

An der LMP1-Spitze kann sich Lopez  in der #7 weiter um mittlerweile 15s vom Schwesterauto #8 mit Kazuki Nakajima absetzen.   

(c) GT-Eins.de

Der TDS-Oreca ist wieder im Rennen. Hier hat man 18 Minuten verloren.

Dragonspeed-LMP2-Pilot Maldornado wird von einem Toyota in Turn 1 von der Strecke gedrängt und muss in Village wieder auf die Strecke zurück kommen.

Der #29 Racing Team Nederland Dallara hat zwischenzeitlich Debütant Nick de Vries übernommen. An der Spitze hat der #7 Toyota von José Maria Lopez die Führung von der #8 von Kazuki Nakajima übernommen.

Der drittplazierte Neel Jani bekommt bei seinem 5. Stopp einen neuen Heckflügel montiert.. 

(c) GT-Eins.de

(c) GT-Eins.de

Nachdem der BMW #82 von Da Costa nach einem Aufhängungsdefekt strandet muss die Rennleitung zur Bergung des neben der Strecke stehenden M8 eine Full Course Yellow ausrufen.

Am #8 Toyota wird die Front unter gelb getauscht. Sebastian Buemi steigt hier ein. Der Dragonspeed-Oreca in der LMP2 wird auch in die Box geschoben, hier wird an den Bremsen gearbeitet, nachdem die Bremsscheibe vorne links den Gesist aufgegeben hat . Man verliert 3 1/2 Minuten.

Mittlerweile sind die Untersuchungen abgeschlossen worden und es werden jetzt Strafen verhangen: Durchfahrtsstrafe für den Dragonspeed LMP1 #10 , 75s Stop & Go für den Dragonspeed-LMP2 #31 und 75s Stop & Go für den Signatech-Alpine #36. Damit werden der dritt und viertplazierte wagen in der LMP2 sich einiges an Rückstand einhandeln.

90 Minuten vor dem Rennende gibt es somit eine Doppelführung für Toyota in der LMP1 und eine für Jackie Chan DC Racing in der LMP2. Um den Vierten Gesamtplatz setzt sich auf der Strecke Rebellion-Pilot Thomas Laurent in der #3 gegen Stephane Sarrazin im SMP-LMP1 #17 ab.   

In allen 4 Klassen beträgt der Vorsprung des Führenden auf den zweitplazierten 75 Minuten vor dem Rennende lediglich 10-20s. 90 Minuten vor dem Rennende verzeichnen wir den folgenden Stand an der Spitze:

Platz Nr Auto Klasse Marke Team Land Abstand
1 7 GT3 LMP1 Toyota Toyota Gazoo Racing Japan 146 Rd.
2 8 GT3 LMP1 Toyota Toyota Gazoo Racing Japan 19s
3 1 GT3 LMP1 Oreca Rebellion Racing Schweiz 143 Rd.
4 3 GT3 LMP1 Oreca Rebellion Racing Schweiz 61s
5 17 GT3 LMP1 $BR SMP Racing Russland 63s
6 38 GT3 LMP2 Oreca Jackie Chan DC Racing China 137 Rd.
7 37 GT3 LMP2 Oreca Jackie Chan DC Racing China 9s
8 36 GT3 LMP2 Oreca Signatech Alpine Matmut Frankreich 136 Rd.
9 31 GT3 LMP2 Oreca Dragonspeed USA 135 Rd.
10 29 GT3 LMP2 Dallara Racing Team Nederland Niederlande 24s
11 50 GT3 LMP2 Ligier Larbre Competition Frankreich 133 Rd.
12 51 GT3 GTE-Pro Ferrari AF Corse Italien 128 Rd.

Renger van der Zande dreht sich im Dragonspeed-LMP1 in Chapel Curve. Er kann aber an die Box zurück kehren. Das Rebellion-Team mit der #1 wird derweil mit der Spiegelei-Flagge an die Box zitiert. Eine Lampe funktioniert nicht und so muss die Heckhaube getauscht werden. dadurch verliert man P3 an das Schwesterauto. .  

Der Dragonspeed-LMP2 wird noch mal für eine Durchfahrtsstrafe reingeholt weil man vor dem Ende des Safetycars überholt hatte.

Die Toyota kommen zu ihren letzten Stopps rein: Der führende Buemi stoppt in Runde 182. Kobayashi, der 15s dahinter lag, kommt eine Runde später rein. Nach seinem Stop beträgt der Rückstand 11s.

In der LMP2 ist der Abstand zwischen beiden Jackie Chan Orecas auf unter 2s geschrumpft.Doch einen wirklichen Kampf um den Sieg gibt es in den letzten Minuten nicht mehr.

(c) GT-Eins.de

Eine Viertelstunde später rutscht der #7 Toyota in Farm Corner von der Strecke . Der gesamte Vorsprung auf den #8 Toyota ist mit einem Schlag dahin. Sebastian Buemi profitiert davon und überholt mit der #8 Kobayashi um die Führung zu übernehmen. Am Toyota #7 wird daher beim nächsten Stop das Heck gewechselt um ein verschlechtertes Handling zu kurieren. "Damit haben wir 10 zusätzliche Sekunden verloren das war es dann" erklärt Mike Conway später. "Wir hatten ein sich verschlechterndes Handling das auftrat nachdem wir etwas zuvor mit einem weissen Ferrari zusammen gerasselt sind.  Daher haben wir das Heck getauscht, was aber das Problem nicht wirklich behoben hat. Wahrscheinlich hat eher der Unterboden was abbekommen, das werden wir aber erst nach dem Rennen feststellen können."

(c) GT-Eins.de


(c) GT-Eins.de

Vorne macht die #8 Toyota Crew alles klar: nach einem Fahrfehler von Kazuki Nakajima gewinnen Sebastian Buemi, Kamui Kobayashi und Fernando Alonso auch das dritte Rennen in der WEC mit einem Vorsprung von 19,2s auf das Schwesterauto von Nakajima, Mike Convay und José Maria Lopez. Platz 3 holt sich das #3 Rebellion-Auto von Mathias Beche, Thomas Laurent und Gustavo Menezes.

In der LMP2 holt sich das Jackie Chan Racing Team einen Doppelsieg: Ho Pin Tung, Gabriel Aubry und Stephane Richelmi siegen auf dem Oreca mit der #38 vor den Teamkollegen Jazeman Jafaar, Weiron Tan und Nabil Jeffri. Das Signatech-Alpine-Oreca-Trio Nicolas Lapierre, André Negrao und Pierre Thiriet belegt den letzten Podiumsplatz. 

Und dann gegen 22.30 platzt dann eine richtige Bombe: BEIDE Toyota werden disqualifiziert. Beim Flexibilitätstest der Bodenplatte hat sich diese um 9mm im Unterboden eindrücken lassen - erlaubt waren lediglich 5mm - damit haben die Japaner die Toleranz des Tests um 80% überschritten.

(c) GT-Eins.de

Unsere Kollegen von Auto Motor Sport erklären uns den Fakt so: Die Bodenplanken der LMP1-Hybriden wurden seinerzeit - anfänglich von Audi - mit einer Feder versehen womit sich diese bei bestimmten Extremkurven (z.B. Eau Rouge in Spa) im Unterboden absenkten um nicht gleich den Wagen unlenkbar aufliegen zu lassen. Dadurch gewann man wertvolle Millimeter wenn mans nicht übertrieb (Audi wurde z.B  einmal in Spa wegen einer zu abgeschliffenen Bodenplatte disqualifiziert). Der ACO hat das Verfahren anerkannt dabei aber eine Grenze gesetzt um zu verhindern das die vorgeschriebene Dicke der Bodenplatte durch das System unterlaufen wird und die Teams dabei zusätzliche mm mit wertvollen Abtriebskräften gewinnen. Toyota gab auf Nachfrage hin zu das System schon seit Jahren so zu verwenden, wobei nie bei der Nachkontrolle ein so grosser Federweg festgestellt wurde. Der japanische Hersteller legt noch am Abend einen Protest gegen den Wertungsausschluss ein.

Was auch immer der Grund für den technischen Lapsus ist - Im Endeffekt gewinnt so Rebellion die 6h von Silverstone nachträglich mit einem Doppelsieg:   Mathias Beche, Thomas Laurent und Gustavo Menezes werden als Sieger vor Neel Jani und André Lotterer verzeichnet. SMP Racing rutscht dadurch nachträglich mit der von Stephane Sarrazin und Egor Orudzhev pilotierten #17 auf das Podium - der Meisterschaftskampf nimmt dadurch wieder Fahrt auf...


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