von Harald Gallinnis, Alexander Müller, und Jan Hettler

Zweite Rennhälfte LMP

Kurz nach der Rennhalbzeit kommt der Oreca plötzlich zu einem ungeplanten Stopp herein. Der ist zwar kurz, aber man verliert die Führung dennoch an Jan Charouz. Der wird aber unmittelbar von Nicolas Prost überholt, der in Stowe mit dem Speedy-Sebah-Lola in Führung schiesst.

Lawrence Tomlinson bekommt im LNT-Ginetta eine Zeitstrafe, da er kurz zuvor den Führenden in der GT2 von der Strecke bugsiert hat.

Der GAC-Zytek wird vom Ibanez-Courage in Brooklands umgedreht, wobei beide Wagen noch fast einen Aston aufsammeln. Gosslin im Zytek muss danach einen Reifenschaden vermelden, der ihn P4 in der Klasse kostet. Den übernimmt nun der Oak Pescarolo #24.

Marcel Fässler übernimmt unterdessen den Schweizer Lola-Aston von Prost.

Offensichtlich haben Speedy und Oreca eher gestoppt als die Konkurrenten. Dies auf einen Strategiewechsel zurück zu führen. Hughes de Chaunac hat aufgrund der zu erwartenden verkürzten Distanz die Tankstrategie geändert. Etwas ähnliches ist wohl auch bei Speed-Sebah für die #13 vorgenommen worden, obwohl das Team das nur ungerne zugibt.

An der #008 hat eine defekte Kompressorpumpe der Klimaanlage den längeren Stopp verursacht. Das Schwesterfahrzeug mit der #009 beklagt dagegen kurz vor Vollendung der 4h-Distanz einen schleichenden Plattfuss.

Zur 4h Distanz liegt Enge in der #007 in Führung Oreca, Speedy-Sebah und die #009 folgen

143 von 195 Runden sind absolviert - das Rennen wird also vor Vollendung der 6h-Maximaldistanz beendet werden.

Das Team WFR muss aufgrund eines Anlasserschadens seinen feinen 3. Platz hergeben. Der Embassy-LMP2 wird in die Box geschoben. Oak Racing gewinnt mit der #24 von Teambesitzer Jacques Nicolet einen weiteren Platz, den dieser gleich mit einer Offroad-Einlage aufs Spiel setzt.

90 Minuten vor Rennende jagt Nicolas Lapierre im Oreca Thomas Enge im Aston an der Spitze vor sich her. Weniger als eine Sekunde trennt die beiden LMP, während Marcel Fässler im Speedy-Aston-Lola 40 Sekunden hinter dem Duo liegt. Enge beendet das Duell als er zu einem weiteren Tankstopp an die Box kommt und dem Franzosen die Führung überlässt.

10 Minuten später kommt der Franzose zu einem weiteren ungeplanten Stopp herein. Dieses mal wechselt man die Fronthaube und schickt den Wgen erneut wieder nach draußen. Wie sich später herausstellt haben die Rennkomissare den Wechsel befohlen, da die Radhausentlüftungen mittlerweile arg beschädigt waren. Marcel Fässler übernimmt im Lola Aston des Speedy-Sebah-Teams die Führung vor dem Oreca, der sich vor dem 007er Aston behaupten kann. Bislang sind ausser dem ASM-Zytek keine Ausfälle bekannt - ein bemerkenswert konstantes Rennen der LMP-Mannschaften. Allerdings droht beim Q8-Hache-Lucchini gerade ein erneuter Ausfall, da der Wagen mit defektem Getriebe in der Box steht. Einen konkreten zweiten Ausfall gibt es, als der OAK-Pescarolo #35 brennend eine Runde um die Strecke zurücklegt und in der Box mit einigen Stößen aus dem Feuerlöscher außer Gefecht gesetzt wird.

20 Runden vor dem Schluss zeigt sich, dass Oreca und Speedy richtig kalkuliert haben. Panis kann an Enge vorbei ziehen als dieser zu seinem letztem Stopp hereinkommt. Panis liegt nun 20s hinter dem Lola von Fässler - und holt auf. Es wird ein echtes Rennen um den Sieg geben. Zuerst ist Panis 2,5s schneller pro Runde dann scheint sich die Distanz einzupendeln.

Dann fällen die Rennkommissare eine Entscheidung, die die Spitze entscheidet: Man beordert den Speedy Sebah-Lola zur Reperatur einer beschädigten Vorderradentlüftung an die Box. Marcel Fässler entfahren im Cockpit undruckbare Worte ob der Information. Dadurch kann der Oreca wieder die Spitze übernehmen. Gegen Enge kann sich Fässler jedoch durchsetzen. Damit steht 10 Minuten vor dem Rennende die Spitzengruppe fest.

Nicolas Lapierre und Olivier Panis gewinnen das erste Rennen für Oreca mit dem neuen O-01 Prototypen. Hughes de Chaunac ist am Ende mehr als überglücklich über das Resultat. Dahinter kann das Speedy-Sebah Team nach einem fehlerlosen Rennen mit Rang 2 das beste Resultat der Saison erzielen. Auf Rang 3 sichern sich Thomas Enge, Stefan Mücke und Jan Charouz die letzten Punkte für die Meisterschaft.

In der LMP2 gibt es auch einen verdienten Sieger, der in der Endrunde jedoch noch ein Drama erlebt. Speedy-Sebah gelingt der erste Sieg der Saison. Just als Xavier Pompidou langsam an der Boxenmauer entlang fährt, um seine Crew zu grüssen kracht ihm hinter der Ziellinie der Signature-Oreca ins Heck. Beide Wagen bleiben schwer beschädigt auf der Strecke stehen. zum Glück passiert den Piloten nichts. Pompidou: "Das war schon ein ganz schöner Schlag. Ich hatte gerade wieder die Hände ans Lenkrad genommen als der Oreca in mich reingerauscht ist" Die Mannschaft nimmt den Crash zunächst fassungslos zur Kenntnis realisiert aber danach, dass sie nicht nur den ersten LMP2 Sieg und mit dem erneuten Sieg der Michelin Energy Challenge diese Wertung gewonnen hat, sondern mit Rang 2 in der LMP2-Jahreswertung nun insgesamt 3 Le Mans Startplätze intus hat. Die Feierlaune kehrt damit umgehend ins Team zurück.

Rang 2 erzielt mit RLM eine Mannschaft, die in dieser Saison mehr als gebeutelt wurde und wo dank neuer auf Haltbarkeit ausgelegter Motoreninnereien endlich ein zählbares Ergebnis ausgerechnet beim Heimrennen gelingt. Den 3. Rang erzielt Oak Racing mit Teambesitzer Jacques Nicolet und Richard Hein.

Und auch am Ende des Feldes gibt es ein bemerkenswertes Finish. Maximo Cortiz geht mit dem am Getriebe angeschlagenen Lucchini noch einmal auf den Kurs und fährt ein Finish ein, wobei ihm zu einem Fininsh in Wertung (136 Runden) leider eine Runde fehlt. Es ist aber dennoch das erste Finish eines Lucchini in 5 Jahren LMS-Geschichte. Ein Ereignis, das der Autor dieser Zeilen kaum noch zu erleben glaubte ...

Lucchini



oreca

Speedy

Oak Racing

LMP1

Podium

Sebah Schrott

Podium LMP2

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von Harald Gallinnis, Alexander Müller und Jan Hettler

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