Mit diesem Stand an der Spitze geht es in die letzten 6h:
Platz | Nr | Auto | Klasse | Marke | Team | Land | Abstand |
1 | 8 | LMP1 | Toyota Gazoo Racing | 295 Rd. | |||
2 | 7 | LMP1 | Toyota Gazoo Racing | 42s | |||
3 | 3 | LMP1 | Rebellion Racing | 285 Rd. | |||
4 | 1 | LMP1 | Rebellion Racing | 23s | |||
5 | 26 | LMP2 | G-Drive Racing | 281 Rd. | |||
6 | 23 | LMP2 | Panis Barthez Competition | 280 Rd. | |||
7 | 36 | LMP2 | Signatech Alpine Matmut | 279 Rd. | |||
8 | 48 | LMP2 | IDEC Sport Racing | 278 Rd. | |||
9 | 22 | LMP2 | United Autosports | 23s | |||
10 | 39 | LMP2 | Graff-SO24 | 277 Rd. | |||
11 | 32 | LMP2 | United Autosports | 84s | |||
12 | 28 | LMP2 | TDS-Racing | 138s |
5 Stunden vor dem Rennende schlägt United Autosports Ligier Pilot Paul
di Resta ausgangs der Porsche-Kurven beidseitig in die Mauern ein. Der
zuvor neunt-plazierte #22-Ligier ist raus aus dem Rennen. Schon zum
vierten Mal müssen die Safetycars aktiviert werden.
Als es unter grün weiter geht hat Alonso 90s Vorsprung auf den TS040 evo von Lopez
Die 2 zusätzlichen Safetycars haben
die Spannung im Rennen nicht befeuert - im Gegenteil: Alle
Klassenführenden haben ihre Vorsprünge noch ausbauen können: G-Drive hat
in der LMP2 nun 2 Runden Vorsprung, wobei der Signatech Alpine, der
IDEC-Sport Oreca und der TDS Oreca alle schon Rundenabstände haben. In
der LMP2 scheint die Luft raus zu sein.
An der Tertre Rouge springt ein Kanaldeckel aus seiner Verankerung. Um kein Sicherheitsrisiko einzugehen, lässt die Rennleitung die Safetycars von der Kette, um die Stelle mit einem mobilen Schweissgerät wieder instandsetzen zu lassen.
Der Aston #97 von Maxime Martin kann aufgrund eines Problems mit der
Ölpumpe das Tempo des SC nicht halten und
fällt zurück. Bei Mulsanne wird der neue Aston, der auf dem Weg zur Box
ist, von einer SC-Gruppe ein und überholt. Corvettes #64 kommt pilotiert
von Oliver Gavin in die Box und wird in die Garage geschoben. Der Wagen
soll wenig später mit überhitztem Motor vom Rennen zurückgezogen
werden.
Wenig
später steht auch der #97 Aston in der Garage. 40 Minuten soll es dauern bis das Problem behoben ist.
Fernando Alonso wechselt unter dem SC in den Toyota #8.
Nach fast einer halben Stunde unter dem SC geht es 5h und 17 min vor dem Rennende unter grün weiter: Convay übergibt den #7 Toyota an Lopez. Hinter den Porsche Kurven fliegt Larbre Ligier Pilot Ricchi nach einem Dreher in den Kies ab. Nach der Bergung kann er den an einem Reifenschaden leidenden Ligier an die Box zurück bringen.
Vanthoor in der #92 führt in der
GTE-Pro nun eine ganze Runde und der Dempsey-Proton Porsche #77
liegt 2 1/2min vor dem verfolgenden Keating Motorsport Ferrari. Aber zumindest um die
Podiumsplätze bleibt es spannend: die beiden Rebellions liegen in der
LMP1 260 Minuten vor dem Rennende gerade mal 15s auseinander.
In der Pro gibt es mit Makowieckis
Rothmans Porsche und den beiden Ford #68 und #67 3 Autos innerhalb von
3s die um die 2 verbleibenden Podiumsplätze kämpfen.
In der GTE-Am kämpfen die beiden Ferrari von Keating/Risi und Spirit of Race/AF Corse mit fast 3 Minuten Abstand um P2. Dahinter lauert Jörg Bergmeister im Project 1 Porsche auf einen Fehler der vor ihm liegenden Teams Keine Rolle mehr spielt der JMW-Ferrari, der nach einem Ausrutscher von Pilot Jeff Segal in den Kies 2 Runden auf die Podiumsplätze verliert.
In der 280´sten Runde kann Fordpilot Andy Priaulx den #91 Porsche von
Makowiecki auf der Gerade zwischen Mulsanne und Indianapolis
ausbeschleunigen und nach einem Tür an Tür-Duell mit leichtem
Lackaustausch geht der Ford auf Klassenrang 2 vorbei. Doch mit seiner
gewohnt kämpferischen Art kann Makowiecki im nächsten Stint kontern und
sich wieder ein kleines Polster von 10s auf die beiden Ford
herausfahren.
Noch sind 4 Stunden zu absolvieren. Dem Project 1-Team gehen auf
der Jagd nach dem Podium langsam die taktischen Optionen aus. Jörg
Bergmeister hat seine theoretische Maximalfahrzeit schon so gut wie
abgerissen. Den Rest der Fahrzeit müssen Patrick Lindsay und Egidio
Perfetti im Porsche abreissen.
Die in der LMP2 viertplazierte IDEC-Sport Mannschaft handelt sich
durch Getriebeprobleme einen zusätzlichen Rückstand von 4 Minuten ein
und rutscht um einen Platz ab.
Das Duell zwischen Fred Makowiecki im #91 Porsche und Sebsatian
Bourdais im #68 Ford wird mit Haken und Ösen geführt: Makowiecki fährt
zwischenzeitlich Kampflinie und versucht Bourdais keinen Windschatten zu
bieten. Der beschwert sich bei seinem Team wegen angeblich gefährlicher
Fahrweise des Konkurrenten.
Lopez dreht sich mit dem #7 Toyota auf der Jagd nach Alonso, kann die Fahrt aber fortsetzen.
Dicke Luft herrscht bei Gulf Racing wo man hektisch am Wagen
arbeitet. Schluss ist dagegen beim Algave Pro Team - nach endlosen
Getriebeproblemen erklärt man den Einsatz nach 21 Rennstunden für
beendet.
Der SMP Racing Dallara-LMP2 hat 170 Minuten vor dem Rennende ein Problem und fährt langsam um die Strecke.
Nachdem man zuvor ein Kupplungsproblem
gelöst hat, steht der Manor Ginetta LMP1 #5 erneut in der Box. Das Team
will den Wagen wieder ins Rennen schicken, muss ihn aber erneut in die
Garage holen. Nach einem kurzen Stop geht man wieder auf die Strecke.
Ben Keating versenkt den Keating
Motorsport Ferrari bei Mulsanne im Kies. Damit ist der 2. Platz in der
Klasse für das deutsche GT-Talent Luca Stolz in Gefahr. Den übernimmt
das Spirit of Race Team. "Für uns gibt es jetzt nur noch wenig
Möglichkeiten wieder nach vorne zu kommen. Wir müsssen uns jetzt darauf
konzentrieren den dritten Platz gegen den Project 1 Porsche abzusichern.
Dumm nur das das schon der zweite Ausrutscher im Rennen ist". so Luca
Stolz
Bei einem Boxenstop leistet sich die
Toyota-Mannschaft bei der #8 einen Schnitzer. Noch während der
Toyota beim Stop aufgebockt ist drehen die Räder beim Auftanken noch vor
dem Ablassen durch. Das bedeutet eigentlich eine 1min Stop & Go
Strafe. Die Rennleitung lässt das Team wissen das man den Vorfall
untersucht, bleibt aber in der Folge untätig.
100 Minuten vor dem Rennende
schlägt scheinbar die Defekthexe nun doch bei Toyota zu: die #7 ist
plötzlich langsam auf der Hunaundies mit 80 km/h unterwegs. Der
zweitplazierte Wagen wird selbst von den GTE-Am überholt. Kamui
Kobayashi hat auf der Start-Ziel-Gerade plötzlich Geschwindigkeit verloren und
muss nun eine volle Runde langsam zurück legen. Doch als er an Arnage
vorbei ist, bekommt er das Kommando eine zusätzlich Treibstoffpumpe
einzuschalten und kann dann mit normalen Renntempo zur Box zrückkehren.
Wie sich herausstellt hat Kobayashi
verpasst, zum Tankstopp an die Box zu kommen. Zwar hatten seine Kollegen
schon 12 Runden Stints geschafft aber dies war immer mit Slowzones
verbunden. Auf einer komplett grünen Strecke hätte die Benzinmenge nicht
gereicht. Daher hat man die restliche Energiemenge aus
Sicherheitsgründen auf eine Geschwindigkeit wie bei einem SC
heruntergeschaltet um zu verhindern das der TS040 ohne Sprit und Energie
liegen bleibt.
55 Minuten vor dem Rennende rollt der
SMP BR1 mit der #11 mit Jenson Button am Steuer hinter Indianapolis mit
einem Motorschaden aus. Trotz guter Verbrauchswerte hat die
Technik die russische Mannschaft und ihren F1-Piloten im Stich gelassen.
"Was für eine Schande Jungs - aber wenigstens haben wir dieses
Wochenende viel gelernt!" versucht ein ernüchterter Buttton seine
Mannschaft aufzumuntern. Der #7 Toyota bekommt zu allem Überfluss auch
noch eine 10s Stop & Go wegen Überschreitung der zulässigen
Spritmenge auf seiner Notrunde verhangen.
In der LMP2 sind die ersten 3
Positionen durch Rundenabstände zwischen dem G-Drive-Oreca, dem
Signatech Alpine (=Oreca) und dem Graff-SO24-Oreca getrennt. Letzteren
trennen nur 70s vom TDS-Oreca, was aber vorerst ausreichen würde. Jedoch
muss der Graff Wagen noch mal für einen Tankstop reinkommen was den
Abstand zusammenschmelzen lässt. Auf Rang 5 hat
der beste Ligier 5 Runden Rückstand auf den besten Oreca zu Buche
stehen. Dem besten Dallara (Racing Team Nederland) fehlen gar 12 Runden.
3h vor dem Rennende blicken wir noch ein letztes Mal in die GTE-Klasse:
Platz | Nr | Auto | Klasse | Marke | Team | Land | Abstand |
19 | 92 | GTE-Pro | Porsche GT Team | 297 Rd. | |||
20 | 91 | GTE-Pro | Porsche GT Team | 143s | |||
21 | 68 | GTE-Pro | Ford Chip Ganassi Team USA | 160s | |||
22 | 67 | GTE-Pro | Ford Chip Ganassi Team UK | 161s | |||
23 | 63 | GTE-Pro | Corvette Racing | 296 Rd. | |||
24 | 69 | GTE-Pro | Ford Chip Ganassi Team USA | 18s | |||
25 | 52 | GTE-Pro | AF Corse | 296 Rd. | |||
26 | 51 | GTE-Pro | AF Corse | 1s | |||
27 | 66 | GTE-Pro | Ford Chip Ganassi Team UK | 295 Rd. | |||
29 | 95 | GTE-Pro | Aston Martin Racing | 293 Rd. | |||
30 | 71 | GTE-Pro | AF Corse | 292 Rd. | |||
31 | 77 | GTE-Am | Dempsey-Proton Racing | 290 Rd. | |||
32 | 85 | GTE-Am | Keating Motorsports | 23s | |||
33 | 54 | GTE-Am | Spirit of Race | 289 Rd. | |||
34 | 56 | GTE-Am | Project 1 | 143s | |||
35 | 81 | GTE-Pro | BMW Team MTEK | 288 Rd. | |||
36 | 99 | GTE-Am | Proton Competition | 85s | |||
37 | 93 | GTE-Pro | Porsche GT Team | 128s | |||
38 | 80 | GTE-Am | Ebimotors | 208s | |||
39 | 61 | GTE-Am | Clearwater Racing | (SIN) | 209s |
Der TF Sport Aston Martin wird von Pilot Euan Hankey im Kiesbett hinter
den Porsche-Kurven versenkt. Zur Bergung des bereits auf Rang 9
der GTE-Am liegenden Astons muss eine Slowzone geschaltet werden.
Der #7 Toyota liegt nun eine Runde hinter dem #8 Schwesterwagen. In der GTE-Pro hat Richard Lietz den Vorsprung auf den drittplazierten Ford auf 18s ausbauen können Der führende Kevin Estre ist auf der "Sau" so gut wie durch.
Die letzte Rennstunde bricht an. Im Gegensatz zu den letzten Jahren ist gegen Ende die Luft schon aus den meisten Klassen raus.
In der LMP1 sind die Positionen bezogen: der #8 Toyota liegt vor der #7 und dem #3 Rebellion R13, dem die #1 mit 90s Abstand folgt.
In der GTE-Pro hat die "Sau" ihr 47 Jahre altes Vorbild geschlagen. "Die Sau haben wir nach 11 Stunden geschlachtet" hatte 917ér Pilot Willi Kausen noch am Freitag zum Besten gegeben. "Hoffentlich passiert das mit der neuen Sau nicht!" So wie es aussieht wird es sogar einen dominanten Klassensieg für den neuen Klassiker im Automodellregal geben. Mit dem Kampf um Rang 2 und 3 zwischen dem "Rothmans"-Porsche und den beiden 13 und 80s dahinter liegenden Ford ist der spannendste Kampf derzeit noch zugange.
Der #7 Toyota bekommt eine erneute 10s
Stop& Go Strafe weil man die Anzahl der maximal festgelegten
Runden (11) unter grün überschritten hat - macht bei einem
Langstreckenrennen ja auch keinen Sinn und ist extrem unsportlich ...
(?!?!?)
In der GTE-Am ist der
#77Proton-Porsche mit fast 3 Minuten Vorsprung vor dem Spirit of Race
Ferrari und dem Keating Motorsport Ferrari (+35s) durch. Project 1 hat
beim letzten Stop 2 Runden verloren.
Nach jahrzenhntelagen Anläufen ist es endlich soweit: Im 35.ten
Anlauf gewinnt Toyota nach einer tränen- und dramareichen Geschichte zum
ersten Mal die 24h von Le Mans. Kazuki Nakajima, Sebastian Buemi und
Fernando Alonso gewinnen nach 387 Runden mit dem Toyota TS 040 evo
Hybrid den Langstreckenklassiker. Für ex F1-Weltmeister Alonso ist der
Le Mans Sieg nach dem F1-Sieg in Monaco der zweite Schritt zur
legendären Triple Crown. Für Nakajima, die tragische Figur des Dramas
2016, ist es ein ausgleichender Triumph der ihn zum Nationalhelden in
Japan macht. Sebastian Buemi ist schliesslich der dritte Schweizer nach
Marcel Fässsler und Neel jani der den Klassiker gewinnen kann. Ihre
Teamkollegen Mike Convay, Kamui Kobayashi und José Maria Lopez
komplettieren im 2 Runden dahinter liegenden Schwesterfahrzeug den
Doppelsieg für den erst zweiten japanischen Herstellersieg nach Mazda
1991. Rebellion Racing schafft erneut den Sprung auf das Gesamtpodium
und holt mit dem Oreca-Werkseinsatz mit dem R13-Gibson von Mathias
Beche, Thomas Laurent und Gustavo Menezes den dritten Platz.
In der LMP2 gewinnt der G-Drive Racing Oreca mit dem Piloten
Roman Rusinov, Jean-Eric Vergne und Andrea Pizzitola nach 369 Runden die
Klasse auf Gesamtrang 5. Es ist der vierte Oreca-Sieg in Folge an der
Sarthe. Den zweiten Platz belegt mit 2 Runden Abstand der Signatech
Alpine A70 alias Oreca 07 von Nicolas Lapierre, André Negrao und Pierre
Thiriet. In einem letzten Sprint um Platz 3 kann sich di Graff Racing
SO24-Mannschaft mit dem Oreca von Vincent Capillaire, Jonathan Hirschi
und Tristan Gommendy gegen den TDS-Oreca durchsetzen in dem Loic Duval
am Ende nur 2,54s auf den letzten Platz fehlen.
In Le Mans "steppt endlich die Sau!" Anders als das Gruppe 6
Monster 1971 kann die moderne Ausgabe 47 Jahre später nicht nur das
Rennen beenden sondern nach 344 absolvierten Runden sogar seine Klasse
gewinnen. Michael Christensen, Kévin Estre und Laurens Vanthoor gelingt
für die Porsche-Werksmannschaft der erst zweite Sieg in der
GTE-Pro-Klasse mit einem Auto das als Modell sicher ein Verkaufsschlager
mit Kultstatus für die nächsten 30 Jahre werden wird. Die Teamkollegen
Richard Lietz, Gianmaria Bruni und Frederic Makowiecki kommen im
nicht minder kultbehafteten "Rothmans"-Porsche auf Platz 2 ins Ziel. Am
Ende ist der Vorsprung auf den drittplazierten Ford GT des Trios Joey
Hand, Dirk Müller und Sebastian Bourdais mit 29,7s klarer als gedacht.
In der GTE-Am gewinnt Dempsey-Proton nach einigen
Podiumsergebnisssen beim Klassiker nun auch endlich manl die Klasse. Mit
dem Sieg von Teamchef Christian Ried, Julien Andlauer und Matt Campbell
mit der legendären Proton-Stammnummer 77 holt das treuste Porsche
Kundenteam in der GTE nach 335 absolvierten Runden den erst zweiten
Klassensieg in der GTE-Am-Klasse. Erzrivale AF Corse kommt mit dem
Spirit of Race Kundenteam und den Piloten Thomas Flohr, Francesco
Castelacci und Giancarlo Fisicella 90s hinter dem Porsche ebenfalls auf
das Podium. Und auch auf dem letzten Podiumsplatz gibt es aus
deutschsprachiger Sicht was zu feiern: im von Risi Competitione
eingesetzten Keating Motorsport Ferrari steigen ben keating, Jeroen
Bleekemolen und der erst 22 jährige GT-Masters-Pilot Luca Stolz bei
seinem ersten Le Mans Auftritt auf die letzte Stufe des Podiums.