Luca Stolz startet an Bord des von Risi betreuten Keating
Motorsport
Ferraris - zu seinem ersten Le Mans Auftritt. "Hier ist alles viel
grösser wie in der Blancpain oder im Masters - es fühlt sich ein
bisschen mehr nach Formel1 an! Was mir aufgefallen ist, ist das das
Verkehrsmanagement hier viel schwieriger ist. Du hast die sehr schneller
LMP1 bis hin zu langsameren GTE-Am die wir überholen müssen. Das ist
schon etwas an das man sich gewöhnen muss! Ein zusätzlicher Aspekt hier
sind die Windschattenspiele. Durch die starke Aero die du mittlerweile
bei den GTE hast und die langen Geraden kannst du mit einem guten
Windschatten mittlerweile ganze Sekunden hier gut machen. Das bringt
noch einmal einen besonderen Reiz. Am Ende wird es aber für uns darauf
ankommen problemlos und gut durchzufahren. Da sind wir mit Ben (Keating)
vielleicht im Vorteil weil er die Strecke hier mittlerweile gut kennt
und ein richtig schneller aber auch zuverlässiger Bronzefahrer
ist."
Obwohl sein BMW auf dem letzten Platz der GTE-Pro liegt ist
Philipp Eng nicht unzufrieden. "Das Auto fühlt sich gut an und wir
haben viel am Setup gearbeitet. Es macht auch Spass hier herumzufahren.
Bei uns läuft der ganz normale Le Mans Wahnsinn ..."
Auch für den Project 1 Porsche wird
nun ein Ausritt in den Kies an der Dunlop-Schikane verzeichnet. Eine
Stunde vor dem Ende der Session hat der #17 SMP Racing BR1 die Rolle des
besten LMP1 hinter den beiden Toyotas inne. Mit einer 3:19,483 liegt
der russische Wagen noch vor den beiden Rebellions und dem
ByKolles-Auto. In der LMP2 hat der Michelin-bereifte IDEC-Sport Oreca
mit einer 3.24,956 die Führung übernommen.
Brunis 3:47´er Runde
wird selbst von den Markenkollegen auch nicht nur annähernd erreicht - die
"Sau" liegt als zweitplazierter 1,5s dahinter, verfolgt von den beiden
schnellsten Ford. Auch Cairolis Bestzeit ist vorerst nicht in
Gefahr.
Gerade mal 10 Minuten nach dem
Beginn der Session versenkt Gianmaria Bruni den #91 Porsche in das
Kiesbett des Dunlopbogen. Der "Rothmans" Porsche ist beim Anbremsen der
Schikane ausgebrochen und weit in den Kies gerutscht. Zuvor hatte der
Italiener allerdings mit eine 3:47´er Runde eine richtige Knallerzeit
abgeliefert.
Toyota hat zu diesem Zeitpunkt bereits
mit beiden wagen eine 3:17´er zeit eingefahren: 3:17,270 für die #8 -
das "Alonso-Auto" das allerdings Kazuki Nakajima in seiner schnellen
Runde pilotiert hat - und 3:17, 377 für das #7 Auto mit Kamui Kobayashi
am Steuer.
In den anderen Klassen haben die Oreca
von TDS (3:25,240) , IDEC-Sport, und G-Drives #28 - das TDS betreute
Auto - die flachen Hauben vorne. Bruni kann sich trotz seines
Missgeschicks mit einer 3:47,584 der vorläufigen Pole erfreuen und auch
in der Am-Klasse hat mit Matteo Cairoli auf dem #88
Dempsey-Proton-Wagen ein Porschetreter mit einer 3:50,728 die Haube
vorne.
Damit sind schon in den ersten 20 Minuten des Qualifyings
in allen Klassen ausser der LMP1 die Qualifyingzeiten vom Vorjahr
unterboten worden.
Dragonspeeds BR1-Gibson rollt
mit Rauchschwaden am Ende von Start-Ziel aus. Anscheinend hat das
Triebwerk den Geist aufgegeben. Zumindest die Ginetta haben nach langer
Zwangspause die Fahrt wieder aufgenommen. Es sind schon wieder Gerüchte
im Umlauf das nicht der Motor in der #6 sondern fehlendes Budget zum
Betrieb desselbigen für die Standzeit verantwortlich zeichnete. Man muss
an dieser Stelle hoffen das hier nicht wieder ein ähnliches Theater wie
in Spa mit dem Team veranstaltet wird.
Kevin Estre rutscht 37 Minuten vor dem
Ende der ersten Session mit der "Sau" bei Mulsanne in den Kies. Er hatte
sich beim Versuch an Brunis Zeit heran zu kommen wohl mit dem
Bremspunkt verkalkuliert.
Auch die beiden Rebellion-Autos haben nun die 3:19 unterboten und sind auf die Plätze 4 und 5 nach vorne gekommen. Aber an Stephane Sarrazins Zeit im SMP BR1 kommt man nicht mehr heran.
20 Minuten vor dem Ende der Session stellt Paul dalla Lana auch seinen Aston mal kurz im Kies der Dunlop-Schikane ab.
Ohne weitere Zeitenverbesserungen geht die Session unspektakulär zu
Ende. Den gesamten Tag über hat es nicht geregnet. Das soll sich am
Folgetag angeblich ändern.
In der LMP1 kann Toyota somit eine provisorische Doppelpole
verzeichnen. Dahinter wird der #17 SMP-BR1 vor den beiden
Rebellions und dem Dragonspeed BR1 geführt.
In der LMP2 führt der Michelin-bereifte IDEC Sport-Oreca vor dem
TDS-Oreca und dem #28 G-Drive-Oreca. Auf Klassenrang 6 findet sich mit
dem United Autosports-Wagen der schnellste der Ligiers wieder mit 2s
Abstand auf die Klassenbestzeit wieder. Dem schnellsten dallara fehlen
gar 3s auf die Bestzeit.
In der GTE-Pro hat Brunis Bestzeit erwartungsgemäss keiner
unterbieten können. Der Italiener stellt den "Rothmans"-Porsche auf die
vorläufige Pole vor der "Sau" und den beiden Ford #66 und #68 denen der
schnellste AF Corse Ferrari folgt.
In der GTE-Am liegen beide Dempsey-Proton-Porsche vorne, vor dem
Gulf Racing Porsche, dem Spirit of Race Ferrari und dem Project 1
Porsche.