Kurz nach Beginn des letzten Rennviertels schlägt der in der Klasse
drittplazierte 9&11 Racing Porsche im Bit-Bogen in die Reifenstapel
ein. Da der Kühler beschädigt worden ist, wird der Motor die Rückkehr an
die Box wohl nicht überleben.
Der BMW #236 strandet an der Hohen Acht nachdem er in die Leitplanken
eingeschlagen ist. Da auch der dahinter liegende Bentley #36
wenig später mit einem Reifenschaden unterwegs ist liegt eine Kollision
dieser beiden Fahrzeuge nahe. Der Bentley verliert P26.
Auch für den Manthey #59 porsche ist mittlerweile Schluss: ein
Getiebeproblem hat den Porsche lahmgelegt. Der #73 Mathol GT4-Aston ist
nach ABS-Problemen aus dem Rennen zurück gezogen worden.
Vorne führen immer noch die beiden Audi - Lands #29 70s vor WRT´s #9 -
vor den beiden BMW #98 von Rowe und #43 von Schnitzer und den beiden
Mercedes von HTP (#50) und Black Falcon (#1), denen aber schon 5 Minuten
auf die Spitze fehlen.
Der spannendste Dreikampf läuft derzeit um P5, wo sich die
Mercedes von HTP (#50 und Black-Falcon (#1) mit dem dazwischen liegenden
#42 Schnitzer BMW balgen. 8s liegen zwischen den 3 Autos nach 17
Stunden.
Nach einem rundenlangen Zweikampf kann dahinter der SCG #702 den
Phoenix-Audi von Pilot Dennis Busch im Kampf um P25 niederringen.
4h 20 Minuten vor dem Ende fliegt das Schwesterauto auf dem Flugplatz in
die Leitschienen ab. Das Fahrzeug mit der #704 lag auf P11. Fahrer Andreas Simonsen kann unbeschadet aussteigen.
175 Minuten vor dem Rennende sieht es an der Spitze wie folgt aus.
Platz | Nr | Auto | Team | Land | Marke | Runden |
1 | 29 | Audi Sport Team Land | 138 Rd. | |||
2 | 9 | Audi Sport Team WRT | 135s | |||
3 | 98 | Rowe Racing | 317s | |||
4 | 1 | Mercedes-AMG Team Black Falcon | 137 Rd. | |||
5 | 50 | Mercedes-AMG Team HTP Motorsport | 49s | |||
6 | 42 | BMW Team Schnitzer | 166s | |||
7 | 19 | Schubert Motorsport | 174s | |||
8 | 33 | Falken Motorsports | 208s | |||
9 | 31 | Frikadelli Racing Team | 345s | |||
10 | 8 | HARIBO Racing Team Mercedes-AMG | 366s | |||
11 | 22 | Wochenspiegel Team Monschau | 397s | |||
12 | 20 | Schubert Motorsport GmbH | 426s |
5 Minuten nach der 21h-Marke fackelt der #90 STi-Performance Subaru
mit einem kapitalen Motorfeuer an der Kurzanbindung auf der GP-Strecke
ab. Pilot Carlo Van Dam kann den in der SP3T-Klasse dittplazierten Wagen
zum Glück schnell verlassen. Eine gebrochene Ölleitung wird als
Ausfallgrund vermutet.
Der auf P7 liegende Falken-BMW rutscht in der Veedol-Schikane fast in
den Walkenhorst-BMW rein der selber bei einer Überrundung ins Grün
geraten ist und Gas wegnehmen muss. Beim leichten Kontakt mit dem Z4
handelt sich Pilot Alexandre Imperatori einen Reifenschaden ein.
2 Fanfavoriten sind mitttlerweile ebenfalls nicht mehr auf der
Strecke . Der #112-Mini ist mit Getriebeproblemen ausgefallen. Der #2
Wölflick-Mustang steht mit einem Leistungsverlust aufgrund mutmasslicher
elektronischer Probleme an der Box. Beim #28 Land Audi kommen Probleme
mit der Elektronik hinzu. Unter der Hand bestätigt eines der
Teammitglieder das der Wagen schon seit Beginn des Rennwochendendes von
verschiedenen Elektronikproblemen geplagt wurde. Die Land-Truppe stellt
den Wagen schliesslich kurz vor dem Ende des Rennens ab.
Zur 3h-Marke ein Blick in die gut besetzte SP3-Klasse der kleinsten Teams :
Platz | Nr | Auto | Team | Land | Marke | Runden |
68 | 131 | aufkleben.de - Motorsport | 112 Rd. | |||
80 | 128 | Roadrunner Racing | 107 Rd. | |||
97 | 132 | Manheller Racing | 102 Rd. | |||
102 | 129 | 100 Rd. | ||||
104 | 118 | 96 Rd. | ||||
106 | 120 | AC 1927 Mayen e.V. im ADAC | 95 Rd. | |||
109 | 127 | Roadrunner Racing | 93 Rd. | |||
111 | 124 | Toyota Gazoo Racing Team Thailand | 91 Rd. | |||
119 | 123 | Toyota Gazoo Racing Team Thailand | 88 Rd. | |||
123 | 125 | SFG Schönau e.V. im ADAC | 83 Rd. | |||
126 | 126 | Ring Racing | 76 Rd. | |||
127 | 130 | Pit Lane - AMC Sankt Vith | 75 Rd. | |||
129 | 122 | Kissling Motorsport/ Team Beckmann | 71 Rd. | |||
132 | 117 | TJ-Racing-Team | 62 Rd. | |||
134 | 116 | TJ - Racing -Team | 52 Rd. |
Der GT4-BMW von Sorg Motorsport schleicht mit 2 defekten rechten
Rädern zurück an die Box. Man lag auf P35. Pilot Jörg Weidinger hat
vermutlich ein Trümmerteil überfahren das gleich beide Reifen zerlegt
hat. Bis dato verlief der erste 24h-Renneinsatz des GT4-BMW´s wie am
Schnürchen.
Bei Rowe erzählt uns Phillip Eng der auf der #99 startet: "Wir
schleppen noch den Rückstand aus dem Reifenschaden mit uns rum, den wir
uns in den ersten 2 Rennstunden eingehandelt haben. Das und etwas Pech
in den Gelbphasen haben uns eine Runde hinter die Spitze zurück
geworfen. Die Reifen waren sicherlich ein grösseres Thema als in den
vergangenen Jahren. Wir haben aber einen Weg gefundn sie schonend zu
behandeln und gleichzeitig das maximale Tempo heraus zu holen.
Rückblickend muss man sagen das wir als Piloten sicherlich zu Beginn der
Saison mehr Einfluss auf die Entwicklung des Reglements und der Reifen
hätten nehmen müssen."
Dann gibt es plötzlich Aufregung bei Rowe in der Box und bei Eng:
94 Min vor dem Rennende kommt die Land Motorsport Truppe zum
vorletzten Boxenstop herein es sieht nach einem Standardstopp für Land
aus. Doch als Kelvin van der Linde wieder auf die Strecke geht kommt der
Audi nicht richtig auf Touren. "Wir hatten ein Softwareproblem vorher
ausgemacht und beim Boxenstop schnell eine andere Software aufgespielt.
Dabei muss wohl irgendwa schief gelaufen sein" erklärt Christopher Mies
später. Van der Linde vresucht den Wagen neu zu starten und zu resetten,
bleibt
aber dabei erfolglos. "Ich habe im Auto gesessen und jede Menge Zeit
damit verschwendet nach Anweisungen über Funk alle möglichen Knöpfe und
Schalter zu drücken. Schliesslich sind wir an die Box zurück gekehrt."
Der Land Audi schleppt sich um den GP-Kurs und biegt in
der Coca-Cola-Kurve in die Boxengasse ab - die gesamten Runde wird nicht
gewertet!
Phillip Eng kann sich trotz des Vorteils für seine Mannschaft nicht richtig freuen: "Mist! Das tut mir leid für den Christipher Mies. Mit dem trainiere ich immer zusammen auf dem Rennrad."
35 Min. vor dem Ende setzt leichter Regen über dem Pflanzgarten ein. !
30 Min. vor dem Rennende beginnt es an der Fuchsröhre zu regnen !!
25 Minuten vor dem Rennende erreicht der Regen das Schwedenkreuz - im Bereich um Adenau schüttet es ergiebig.!!
21 Minuten: WRT kommt an die Box
gefolgt vom Land Team. Die belgische Audi Truppe nimmt 4 gebrauchte
Slicks auf die neu auf den Audi montiert werden.
Auch bei Land will man auf den Slicks
bleiben und nur tanken. Die Mannschaft lässt 40 liter Sprit einlaufen -
doch dasnn geschieht ein entscheidender fehrler. Irgendwie hören van der
Linde und der Lollipop-Mann das Signal "Go go!" vom renningenieur
und der Südafrikaner sticht los - doch der Tankrüssel ist noch
drin! Sofort wird der Audi wiedr gestoppt und zurückgeschoben.
Zwischen Brünnchen und Galgenkopf läuft van der Linde mehrfach
gefährlich nahe auf zu dritt nebeneinander herumrutschende
Konkurrenten auf und kann 2x eine Kollision nur knapp vermeiden.
Dann die Entscheidung: sowohl Catsburg
als auch Rast kommen noch mal in die Box und holen sich in der trockenen und sonnendurchfluteten Boxengasse Regenreifen ab.
Van der Linde überholt den in der Boxengasse befindlichen Rast auf Höhe
der Ziellinie. Land hat das schon verlorene Rennen gedreht!
Derweil fliegt auch der #19 Subert-BMW auf Slicks in der
Tiergarten-Schikane in die Leitschienen ab.
Die letzte Entscheidung fällt zwischen Catsburg und Rast: Die Michelin-Regenreifen des BMW erweisen sich den Dunlop-Regenreifen des Audi überlegen. Im Adenauer Forst überholt der BMW den Audi auf der aussenlinie. Nun vergraben die WRT-Temmitglieder ihre Köpfe in ihren Armen. Bei Rowe jubelt man über einen gefühlt gewonnenen zweiten Platz. Aber das ist gar nichts gegen die land Truppe die in der letzten Runde mit dem fahrerisch starken Kelvin van der Linde den Sieg klar macht.
An der Box wird die Software erneut auf den Audi aufgespielt . Rene Rast auf dem WRT-R8 und Nicky Catsburg auf dem Rowe BMW fahren vorbei. Van der Linde fährt im normalen Renntempo wieder los. In der Land-Box vergraben alle die Köpfe in den Händen. Der Sieg scheint futsch....! Sowohl Rowe als auch WRT müssen noch ihre letzten Stopps absolvieren. Als es in die letzte Dreiviertelstunde geht liegt WRT ca 15s vor Rowe und etwa 90 s vor dem Land Team
Rowe stoppt 40 Minuten vor dem
Rennende und zieht neue Slick-reifen auf. Doch
beide Audis brauchen noch einen Splash & Dash. Und die Nordschleife
hat ihr Pulver noch nicht verschossen. Der neue Stand: WRT´s #9 liegt
78s vor dem Audi #29 und 160s vor dem BMW mit der #98.
Hatten sich drohende Wolken am
Vormittag noch in Wohlgefallen aufgelöst so türmen sich schon wieder
Wolken über Adenau auf - es wird doch nicht etwa..?
Auf der Startgerade geht der BMW am in
der Box befindlichen Land Audi vorbei der noch 15s in der Box verliert.
Als auch in der Boxengasse erste Tropfen fallen seufzt van der Linde in
den Funk "Jungs ! Es ist eh alles verloren! gebt mir Regenreifen und wir
sehen ob wir noch den BMW kriegen können!" Sein Wunsch wird
augenblicklich entsprochen. Es ist die motorsportliche Entsprechung von
dem was man im American Football einen "Hell-Mary" nennt.
Auf der Nordschleife regnet es Katzen und Hunde. Maro Engel fliegt im sechstplazierten Black Falcon-AMG ab. Sowohl Rene Rast im WRT-Audi als auch Nicky Catsburg im Rowe-BMW eiern wie viele andere Teilnehmer auf Slicks auf der nun in Teilen völlig überschwemmten Strecke herum. Der viertplazierte #42 Schubert BMW fliegt auf der Nordschleife in die Leitplanken und ist in der Folge mit ondulierter Front unterwegs. Van der linde holt massiv auf. Mit Sektorzeiten die nun bis zu 20s schneller sind wie die der konkurrenten zermörsert der Südafrikaner im Audi den Rückstand. Den ROWE-BMW von Catsburg überholt er im Brünnchen als dieser im Regen von der Strecke auf die Ramndstreine rutscht und fast in die Leitplanken einschlägt.
Markus Winkelhock, Christopher Mies, Connor de Phillippi und Kelvin
van der Linde gewinnen die 45. 24h am Nürburgring nach 158 Runden auf
dem Land Motorsport Audi R8 LMS. Es ist der vierte Sieg für Audi - und
vielleicht angesichts der Umstände der bisher dramatischste. Für das
Team von Wolfgang Land ist es der erste Sieg beim 24h-klassiker, für
Markus Winkelhock der dritte und für Christopher Mies der zweite. Mit
Kelvin van der Linde gewinnt zum ersten Mal in der 45-jährige Geschichte
des Klassikers ein Südafrikaner das bedeutende
Langstreckenrennen. Die absolvierte Distanz von 158 Runden ist
eine Runde kürzer wie deie Rekorddistanz von 2014.
Auf dem zweiten Platz kommt das Rowe Racing Quartett Markus
Palttala, Nicky Catsburg, Alexander Sims und Richard Westbrook mit
29,418s Rückstand ins Ziel. Für Rowe ist es nach den beiden
dritten Plätzen 2013 und 2014 das bislang beste Ergebnis beim Klassiker.
Rang 3 sichert sich das WRT-Quartett René Rast, Nico Müller, Marcel
Fässler und Robin Frijns mit 50,622s Abstand auf die Markenkollegen.