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Toyota GT 86
Qualisessions am Freitag

Bei bestem Kaiserwetter gehen 158 von 160 Mannschaften in die 2. Qualifyingsession. Lediglich der Sorg-BMW #39 der gestern beim freien Training ausgangs der Boxengasse in die Leitschienen gekracht war, nimmt nicht an der Session teil. Der Mühlner Cup-Cayman ist nach dem Unfall im freien Training hingegen schon aufgegeben worden.

Auf den ersten Blick passt die BoP in diesem Jahr deutlich besser: 6 Marken - BMW, Bentley, Audi, Ferrari, Mercedes und Porsche - liegen auf den ersten 8 Plätzen nach der ersten Session und sind dabei gerade mal um 3s getrennt.

Die Streckenbedingungen sind ideal und so muss man sich nicht lange auf die ersten Bestzeiten warten. Black Falcon legt mit einer 8:21,491 mit dem Titelverteidiger, der #1, eine erste Bestzeit vor. Erste Probleme gibt es dagegen für den Car-Collection-R8, der kurz nach Verlassen der Boxengasse auf dem GP-Kurs stehen bleibt.

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Wie einige Kollegen süffisant bemerken unterscheidet sich das Rennen am Ring nach dem Qualifying nicht wesentlich von der Formel 1 - auch auf der Nordschleife heist es nun Ferrari gegen Mercedes...

Folgende 13 Teams haben sich jetzt über das Qualifying noch die Teilnahme am Top30-Quali gesichert: der Wochenspiegel-Ferrari, der #1 und der #4 Black Falcon Mercedes, der #43 Schnitzer BMW, der #29 Audi, beide noch fehlenden Bentley, der #50 HTP-AMG, beide Rowe und beide Schubert-BMW und der Mann-Filter-Team HTP-AMG.

Leer ausgegangen sind dagegen sämtliche Walkenhorst BMW, der #30 Frikadell-Porsche und der Konrad-Lamborghini.

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Am nachmittag wird bekannt das der Walkenhorst-BMW mit der #100 irreperabel beschädigt ist und nicht am Rennen teilnehmen wird. Ebenso ist der Mühlner-Cup-Cayman nach dem Unfall von Mark Thomas im freien Training nicht mehr dabei.

Franz Konrad gibt an das Handlingschwierigkeiten den Lambo aus dem Rennen um einen Top-30-Startplatz geworfen haben. "Wir haben das mit der idealen Fahrhöhe noch nicht hinbekommen. Derzeit brechen uns die Dämpfer hintenweg. Uns fehlt halt doch die Rennerfahrung der ersten VLN-Läufe."

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James Glickenhaus freut sich das es seine beiden SCG ins Qualifying geschafft haben. Bislang sollen 5 Chassis von der amerikanischen Luxusflunder existieren. "2 sind die Rennwagen hier, eines ist ein Trackday- und Rennauto und 2 sind Strassenmodelle. 5 weitere Strassenmodelle mit einem BMW-Turbo-Motor sollen in diesem Jahr aufgebaut werden. Wir haben dafür sogar eine offizielle amerikanische Zulassung als Kleinserienhersteller bekommen."

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Erst kurz vor dem Top-30 Quali wird bekannt das die Frikadelli-Truppe mit dem Porsche sich abgemeldet hat um Reifen zu sparen und Flexibilität bei der Reifenplanung zu gewinnen. Man verzichtet auf die Prestigesession, die somit zu einem Top-29 Qualifying wird.

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Robin Frijns 8:16,174 Maro Engel sammelt 2 Sektorbestzeiten. wird aber nur Zweitbester. De Phillippi im Land Audi übernimmt mit einer 8:16,102 die Pole vor Frijns, Krummbach im Ferrari Rockenfeller im Audi und dem Glickenhaus von Jeff Westphal.

Der ersehnte neue Rundenrekord ist weit entfernt.In der 2. Rennrunde sind alle langsamer. Bis auf Glickenhaus-Pilot Jeff Westphal - der schafft sogar eine absolute Sektorbestzeit in Sektor 3 - dann folgt noch eine in Sektor 4  und - schliesslich die POLE!! 8:15,427 wird 2017 als Zeit notiert die für die vorderste Startposition reicht. Zwar war Daniel Keilwitz mit einer 8.14´er Zeit im Quali 2 schneller, jedoch gilt für die 30 vordersten Teams das Ergebnis des Top-30-Quali.


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Rowe Racing holt sich mit der #99 eine vorläufige Bestzeit mit einer 8:20,8. Das wollen die Markenkollegen vom Schnitzer Team nicht auf sich sitzen lassen. Die #43 legt 5 Minuten später eine 8:18,992 nach - es soll die schnellste BMW-Zeit in dieser Session bleiben.

Einen Einschlag im Bereich Kallenhard muss Nico Menzel mit dm Walkenhorst BMW notieren lassen. Zwar bringt Menzel den im Heck heftig ondulierten M6 wieder zurück an die Box, doch die Top-30 Session dürfte für die Mannschaft gelaufen sein. Einen Dreher muss der Black Falcon GT4-Cayman #74 verzeichnen lassen.

In der letzten Runde sind noch 2 Wagen auf einer schnellen Runde - der Wochenspiegel-Ferrari von Daniel Keilwitz und der Haribo-AMG von Maxi Götz. Keilwitz holt die Bestzeit im ersten Sektor und reiht eine persönliche Sektorbestzeit an die nächste. Als er die Ziellinie überquert steht eine unglaubliche 8:14,591 zu Buche. Das ist nur 0,08s langsamer wie die Top-30 Polezeit von Maro Engel im Vorjahr.

Götz dagegen schafft mit dem Haribo-AMG nur eine 8:18,9 die für die fünftschnellste Zeit gut ist. Zwischen dem Ferrari und dem Haribo-Mercedes plazieren sich 2 weitere Mercedes von Black Falcon - Maro Engel mit einer 8:18,888 und Thomas Jäger mit einer 8:18,943,  sowie der Schnitzer-BMW #43 von Farfus mit einer 8:18,992.

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Dirk Werner - Pilot des Falken-Porsche zusammen mit Jörg Bergmeister, Martin Ragginger  und Laurens Vanthoor ist trotz der nach den beiden Sessions nur 14.nt-besten Zeit mit der Vorstellung zufrieden. "Wir haben bislang nur die Softreifen von Falken eingesetzt. In der zweiten Session haben wir begonnen ein Setup für die Medium-Reifen zu entwickeln, da diese wegen der hohen Temperaturen an diesem Wochenende wohl auch zum Einsatz kommen werden. Dazu muss man die Balance des Fahrwerks anpassen weil sich wegen der härteren Reifen die Balance zwischen Unter- und Überstuern ändert, wenn du da nicht das Fahrwerk anpassen würdest." Mit der BoP ist man bei Porsche weitestgehend zufrieden. Lediglich beim Ferrari will Werner noch ein kleines Fragezeichen stehen lassen. "Auch wenn der Daniel ein guter Pilot ist, aber 4s auf den nächsten Konkurrenten sind nur möglich wenn der Wagen schon sehr günstig eingestuft ist. Aber Ferrari hat ja zum Glück nur ein Auto und ausserdem hat die Wochenspiegel-Mannschaft ja nicht nur Profis  an Bord."

Nach der Auslosung der Top-30 Startplätze gehen die Teams in der folgenden Reihenfolge in die letzte Qualisitzung.

Platz Nr Auto Klasse Marke Team Land Pilot
1 9 GT3 SP 9 Audi Audi Sport Team WRT Belgien Frijns
2 44 GT3 SP 9 Porsche Falken Motorsports Deutschland Ragginger
3 99 GT3 SP 9 BMW Rowe Racing Deutschland Eng
4 8 GT3 SP 9 Mercedes HARIBO Racing Team Mercedes-AMG Deutschland Götz
5 911 GT3 SP 9 Porsche Manthey Racing Deutschland Makowiecki
6 98 GT3 SP 9 BMW Rowe Racing Deutschland Sims
7 38 GT3 SP 9-LG Bentley Bentley Team Abt Deutschland Mamerow
8 33 GT3 SP 9 BMW Falken Motorsports Deutschland Dusseldorp
9 4 GT3 SP 9 Mercedes Black Falcon Deutschland Juncadella
10 3 GT3 SP 9 Mercedes Mercedes-AMG Team Black Falcon Deutschland Engel
11 28 GT3 SP 9 Audi Audi Sport Team Land Deutschland Mies
12 36 GT3 SP 9-LG Bentley Bentley Team ABT Deutschland Soulet
13 19 GT3 SP 9 BMW Schubert Motorsport Deutschland Klingmann
14 29 GT3 SP 9 Audi Audi Sport Team Land Deutschland de Phillippi
15 5 GT3 SP 9 Audi PHOENIX RACING Deutschland Rockenfeller
16 1 GT3 SP 9 Mercedes Mercedes-AMG Team Black Falcon Deutschland Christodoulou
17 47 GT3 SP 9 Mercedes Mercedes-AMG Team HTP Motorsport Deutschland Hohenadel
18 42 GT3 SP 9 BMW BMW Team Schnitzer Deutschland Wittmann
19 59 GT3 SP 9 Porsche Manthey Racing Deutschland Müller
20 12 GT3 SP 9 Porsche Manthey Racing Deutschland Jaminet
21 10 GT3 SP 9 Audi Audi Sport Team WRT Belgien Müller
22 50 GT3 SP 9 Mercedes Mercedes-AMG Team HTP Motorsport Deutschland Buhk
23 37 GT3 SP 9-LG Bentley Bentley Team ABT Deutschland Brück
24 704 GT3 SP-X SCG TRAUM MOTORSPORT USA Westphal
25 22 GT3 SP 9 Ferrari Wochenspiegel Team Monschau Deutschland Krumbach
26 43 GT3 SP 9 BMW BMW Team Schnitzer Deutschland Farfus
27 20 GT3 SP 9 BMW Schubert Motorsport GmbH Deutschland Krohn
28 702 GT3 SP-X SCG TRAUM MOTORSPORT USA Laser
29 48 GT3 SP 9 Mercedes MANN-FILTER Team HTP Motorsport Deutschland Dontje
30 31 GT3 SP 9 Porsche Frikadelli Racing Team Deutschland Christensen


Der alte Rundenrekord von 2014 von Kevin Estre von 8:10.921, erzielt im Dörr Motorsport McLaren, steht zur Disposition. Beste Bedingungen.

Rennleiter Walter Hornung schickt um 19.50 Uhr WRT-Pilot Robin Frijns als ersten auf die Strecke. Im Abstand von 10s folgen die oben verzeicneten Piloten und Wagen.

Die ersten Sektorbestzeiten verzeichnet Fred Makowiecki im Manthey Porsche - in der Einführungsrunde macht das aber noch nichts Verwertbares her. Als Frijns in seine erste fliegende Runde geht wird es ernst. Dann gehen Sektorbestzeiten an Bentley und Black Falcons #3 (Maro Engel).


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Westphal und TrophyJeff Westphal ist zusammen mit seinem Teamchef James Glickenhaus, dem Stifter der Glickenhaus-Trophy für die Nordschleifen-Polezeit überglücklich: "Grossartig, wenn an bedenkt wie klein das Team ist dann wird einem bewusst wie gut die Arbeit ist die hier von der Mannschaft geleistet worden ist.  Meine erste Runde war schon gut. In Runde 2 habe ich dann die Bremsbalance verstellt und noch ein paar Zehntel gefunden. Aber im letzten Sektor habe ich schon gemerkt das die Reifen abgebaut haben weil die Peaks nicht mehr da waren."

phillippi, Westphal und FrijnsConnor de Phillippi kann mit P2 durchaus leben. "Die Glickenhaus-Mannschaft hat einen besseren Job gemacht. Da müssen wir jetzt nicht frustriert sein. Immerhin ist es für unsere Land-Mannschaft de erste Auftritt als Werksteam und wir stehen auf P2. Der SCG ist gut auf der Geraden, wir dagengen gut auf der Bremse. Da rechne ich mir einiges für morgen aus!"

Robin Frijns ist dagegen die Zerknirschung anzumerken. "Die erste Runde war sauber und fast perfekt. Aber auf Runde 2 hat sich im 4.Sektor das Auto angefangen seltsam anzufühlen, da hab ich dann zurück gesteckt." 

Westphal preist im interview nach dem Rennen seine Dunlop-Reifen. "Die letzte Entwicklungsstufe von Dunlop war ein richtig grosser Schritt von dem wir hier profitiert haben." Und damit legt er unbewusst einen Finger in die Wunde der konkurrenz - denn speziell bei den Michelin-bereiften Teams brennt nach den Qualifying-Sitzungen der baum. Die Franzosen haben sich nach dem Verbot von Einheitsreifen gegen Ende der letzten Saison und der Einführung hinterlegter Musterreifen nach den technischen Änderungen an den Autos über den Winter mit der Entwicklung der 2017´er Pneus verfahren. Die Reifen halten auf einigen Fahrzeugen zum Teil gerade mal einen Stint, was auch der Grund für den Rückzug von Frikadelli aus dem Top-30 war. Die ungewohnt hohen Temperaturen haben die Situation nun enorm verschärft. Bei Audi und auch bei Mercedes denken einige Mannschaften offen darüber nach von Michelin während des Rennens auf Dunlop zu wechseln.  Eine Reifenschadenorgie wird für das morgen beginnende Rennen von einigen Insidern prophezeit. Dadurch könnte ausgerechnet das gute Wetter - seit 2001 hat es kein 24h- Rennen ohne regen in nicht zumindest einer session am Ring gegeben - heuer zum grössten Unsicherheitsfaktor für die Teams werden.



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