Die 18. Stunde beginnt damit, dass der drittplatzierte Schubert BMW Z4 GT3 #3 mit einem beschädigtem Heckflügel den Grand Prix-Kurs umrundet und Martin Tomczyk im Castrol-S mit dem Black Falcon Porsche Cayman #160 kollidiert. Kopfschütteln in der Box und bei den Beobachtern. Nach 120 Runden kommen der erstplatzierte Audi R8 LMS ultra #4 und der zweitplatzierte Black Falcon Mercedes-Benz SLS AMG GT3 #1 steuern gleichzeitig die Box an.
Für den Stratosphären-Springer Felix Baumgartner, unterwegs im Audi
R8 LMS ultra #502 bekommt, das Rennen ein Dämpfer. Probleme an der
Antriebswelle zwangen den Audi an die Box. Das Rennen ist auch für den
Haribo-Porsche 997 GT3 R #8 zu Ende. In der Anfahrt zur Hohen Acht hat
sich Norbert Siedler, vermutlich au der eigenen Kühlflüssigkeit, in die
Leitplanken gedreht.
Um kurz vor halb 11 Uhr verunfallt der Walkenhorst Z4 GT3 #27 im
Streckenabschnitt Breidscheid. Zuvor lag er auf Position 17. Besser
läuft es dagegen für den top besetzten Walkenhorst BMW Z4 GT3 #28
Sandritter/Stuck/Brück/Rosteck sind mittlerweile auf P9 in die Top10
vorgerückt und versuchen das Ergebnis bis ins Ziel zu sichern.
Der Falken-Porsche 997 GT3 R #44 sitzt in der Box seine Zeitstrafe
ab und verliert derweil den Kontakt zu den Top 3 – Rückstand: eine
Runde. Der Schubert BMW Z4 GT3 #20 kann den Rückstand auf den führenden
Audi R8 LMS ultra auch mit beschädigtem Zusatzflügel sukzessive
verkürzen. Kurz vor 11 Uhr beträgt der ca. 14 Sekunden und wird weniger.
Der beste ausländische Hersteller ist derzeit der Aston Martin
Vantage #007 auf der Position 6. Beachtenswert ist auch die Leistung der
Schulze Brüder und von Gran Tourismo-Entwickler Kazunori Yamauchi.
Nachdem heftigen Unfall im Training und dem Wiederaufbau durch die
Mechaniker liegt der Nissan GT-R #24 momentan auf Position 18. Damit ist
man das beste Nissan-Team im Feld. Das beste japanische Auto und
gleichzeitig auch das schnellste Auto außerhalb der SP9, sprich der
SP-PRO, ist auf Position 12 der Lexus LFA Code X von
Iida/Wakisaka/Iguchi.
Der Stand 5h vor dem Ende:
Platz | Nr | Auto | Marke | Klasse | Team | Land | Runden |
1 | 4 | SP 9 | Phoenix Racing | 124 Rd. | |||
2 | 20 | SP 9 | BMW Sports Trophy Team Schubert | 14s | |||
3 | 1 | SP 9 | Black Falcon | 48s | |||
4 | 44 | SP 9 | Falken Motorsports | 485s | |||
5 | 22 | SP 9 | Rowe Racing | 123 Rd. | |||
6 | 7 | SP 9 | Aston Martin Racing | 122 Rd. | |||
7 | 15 | SP 9 | HTP Motorsport | 1min | |||
8 | 23 | SP 9 | Rowe Racing | 121 Rd | |||
9 | 28 | SP 9 | Walkenhorst Motorsport powered by Dunlop | 120 Rd. | |||
10 | 16 | SP 9 | Twin Busch Racing | 1min | |||
11 | 502 | SP 9 | Audi race experience | 2min | |||
12 | 53 | SP-Pro | Gazoo Racing | 119 Rd. |
Das Rennen wird um 12:30 Uhr nach wie vor vom problemlos laufenden Phoenix-Racing Audi R8 LMS ultra #4 angeführt. Der Schubert Z4 GT3 #20 hat seine Zeitstrafe noch nicht angetreten. Beim regulären Boxenstopp übernimmt Jens Klingmann das Steuer. Die Mechaniker haben Öl nachgefüllt, damit die Motorschmierung bis zum Schluss gut funktioniert.
Der BMW #235, gesteuert vom BMW-Junior Alexander Mies, missachtet in einer Gefahrenzone die Flaggensignale. Die Rennleitung spricht für die #235 eine Zeitstrafe von 5 Minuten und 32 Sekunden aus und schließt zudem den BMW-Junior Alexander Mies von der Veranstaltung aus. Der Veranstalter und BMW äußern sich vorerst nicht weiter zu dem Vorfall und möchten erst Stellung beziehen nachdem man die Onboard-Videos ausgewertet hat.
Insgesamt ist festzuhalten, dass die
Rennleitung sehr konsequent auf Nichteinhaltung des Reglements reagiert,
was gemeinhin befürwortet wird. Positiv äußern sich auch viele Fahrer
von langsameren Fahrzeugen, dass nach dem anfänglichen Trubel die
Piloten der schnellen Fahrzeuge sich weitestgehend rücksichtsvoll
verhalten.
3h vor dem Rennende:
Platz | Nr | Auto | Marke | Klasse | Team | Land | Runden | Stopps |
1 | 4 | SP 9 | Phoenix Racing | 139 Rd. | 17 | |||
2 | 20 | SP 9 | BMW Team Schubert | 41s | 17 | |||
3 | 1 | SP 9 | Black Falcon | 162s | 17 | |||
4 | 22 | SP 9 | Rowe Racing | 137 Rd. | 18 | |||
5 | 44 | SP 9 | Falken Motorsports | 1min | 16 | |||
6 | 7 | SP 9 | Aston Martin Racing | 136 Rd. | 17 | |||
7 | 23 | SP 9 | Rowe Racing | 135 Rd. | 16 | |||
8 | 15 | SP 9 | HTP Motorsport | 1min | 16 | |||
9 | 28 | SP 9 | Walkenhorst Motorsport |
134 Rd. | 17 | |||
10 | 16 | SP 9 | Twin Busch Racing | 133 Rd. | 16 | |||
11 | 502 | SP 9 | Audi race experience | 1min | 17 | |||
12 | 53 | SP-Pro | Gazoo Racing | 132 Rd. | 14 |
Auch Pedro Lamy im Aston Martin Vantage GT3 #7 versuchen noch das
Treppchen zu erreichen. Gegen 15 Uhr kommt der führende Phoenix-Audi R8
LMS ultra zum letzten Boxenstopp an Box. Rene Rast übernimmt das Steuer
von Markus Winkelhock. Die Mechaniker arbeiten allerdings auch hektisch
an der vorderen linken Radaufhängung. Auch der Black Falcon SLS AMG GT3
#1 kommt zum letzten Boxenstopp hinein.
Das 42. ADAC Nordrhein 24h-Rennen gewinnen Rene Rast, Chris Mamerow, Markus Winkelhock und Christopher Haase mit einer absolut fehlerfreien Leistung über 24 Stunden. Für die beiden letztgenannten Piloten ist es ihr zweiter Sieg. Phoenix-Racing Teamchef Ernst Moser darf sich zum dritten Mal nach 2003 und 2012 über einen Gesamtsieg freuen. 2014 war das schnellste 24h-Rennen, das je auf der Nürburgring-Nordschleife ausgetragen wurde. Ein neuer Rekord mit 159 Runden und eine neue Rekorddistanz von erstmals mehr als 4000 km, genauer 4035 km, ist da nicht verwunderlich.
Black Falcon (Jeroen Bleekemolen, Andreas Simonsen, Christian Menzel, Lance David Arnold) kann den Vorjahressieg nicht verteidigen. Der zweite Platz wird ebenso als großer Erfolg gewertet. „Wir sehen uns als zweite Sieger“, sagt Geburtstagskind Christian Menzel in der Pressekonferenz. Zum zweiten Mal in Folge belegt ein Rowe Racing den dritten Gesamtrang. Nico Bastian, Michael Zehe, Christian Hohenadel und Maro Engel erreichen mit zwei Runden Rückstand auf den Führenden das Ziel.
#17 ist im Streckenbereich Hohe
Acht ausgerollt und wird an die Box zurückgeschleppt. Mit Ausnahme der 3
ersten Fahrzeuge hat sich die Reihenfolge der Top 12 nicht
wesentlich verändert. Lediglich der Audi race Experience R8 LMS # 502
hat zwei Plätze gut gemacht.
Die ersten drei Fahrzeuge duellieren sich ständig. Eine erste Vorentscheidung fällt um 11:40 Uhr als die Rennleitung eine Zeitstrafe von 1:32 Uhr für den Zweitplatzierten Schubert BMW Z4 GT3 #20 ausspricht. Das harsche Manöver von Martin Tomczyk gegenüber dem Black Falcon Cayman wird nun geahndet. Damit fällt der BMW Z4 GT3 #20 vorerst aus dem Kampf um die Spitze heraus. Trotzdem bleiben 4 Stunden Restdistanz, die vermutlich noch die ein oder andere freudige oder böse Überraschung bereithält.
Noch ein dezidierter Blick in die SP7 - 4 h vor dem Rennende:
Platz | Nr | Auto | Team | Land | Runden |
13 | 56 | Black Falcon | 126 Rd. | ||
14 | 67 | raceunion Teichmann Racing | 125 Rd. | ||
16 | 59 | Moore Motorsport | 122 Rd. | ||
18 | 40 | Manthey Racing | 121 Rd. | ||
19 | 58 | Black Falcon | 121 Rd. | ||
20 | 60 | GetSpeed Performance | 121 Rd. | ||
27 | 61 | GetSpeed Performance | 117 Rd. | ||
29 | 63 | 9und11-Racing | 116 Rd. | ||
34 | 65 | GDL Racing.Net 2 | 115 Rd. | ||
48 | 57 | KRS-Motorsport | 113 Rd. | ||
52 | 72 | Car Collection Motorsport | 113 Rd. | ||
57 | 62 | raceunion Teichmann Racing | 112 Rd. | ||
58 | 64 | GDL Racing.Net 1 | 111 Rd. | ||
70 | 54 | Hamburg Racing Team | 109 Rd. |
Um 13:31 tritt der BMW Z4 GT3 #20 seine Zeitstrafe an und
verbindet es direkt mit einem Boxenstopp, wo Claudia Hürtgen das Steuer
übernimmt. Der Rückstand auf den führenden Audi R8 LMS ultra #4 wächst dadurch auf
mehr als eine Runde an. Dadurch rückt der Black-Falcon Mercedes-Benz SLS AMG
GT3 #1 wieder auf Position 2 vor.
Der schwedische Dunkols-Porsche erleidet noch einen Kupplungsschaden,
der aber vom Team behoben werden kann. Der japanische
transit-Engineering Mazda MX5 hat am Vormittag schon fast 4h in der Box
zugebracht. In der vorletzten Stunde fällt man nach einer Kollision auf
der Breitscheider Brücke endgültig aus.
Die Schubert-Piloten greifen nun voll an, um den
Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren. Als bester Porsche liegt knapp zwei
Stunden vor dem Rennende der Falken-Porsche 997 GT3 R auf Position 5. Bei den
Boxenstopps muss die Mannschaft von Schnabl-Engineering immer wieder kleine
Arbeiten an der Karosserie vornehmen.
Die Aufholjagd des Schubert BMW Z4 GT3 #20 bekommt um 13:58
Uhr einen herben Rückschlag, als Claudia Hürtgen mit einer gebrochenen
Vorderradaufhängung die Box ansteuern muss. Die Mechaniker liegen in der Box
unter dem Auto und versuchen fieberhaft ihn wieder einsatzbereit zu machen. Der
Aufhängungsbruch ist die Folge von einem Fahrfehler von Claudia Hürtgen im
Bereich Tiergarten. Bei einem Dreher ist sie über einen Curbs gerumpelt. Als
Folge dessen stand dann das Lenkrad schief.
Um 14:10 Uhr verlässt der Schubert
Z4 GT3 #20 wieder die Box. Mittlerweile ist jedoch der Rowe Mercedes-Benz SLS
AMG GT3 #22 von Zehe/Hohenadel/Bastian/Engel auf Platz 3 vorgerückt.
Eine Stunde vor dem Fallen der Zielflagge führt der Audi R8 LMS ultra
#4 mit ca. 3 Minuten Vorsprung. Die Black Falcon Piloten der #1
verzichten auf einen letzten Angriff und versuchen den 2. Rang zu
sichern. Ihnen ist klar, dass die führenden Audi-Piloten beim einem
letzten Angriff locker mit 8:20er Zeiten kontern könnten. Spannender
wird dagegen der Kampf um Position 3. Der Falken-Porsche 997 GT3 R #44
versucht den drittplatzierten Rowe SLS AMG GT3 #22 noch einzuholen. Das
Schwesterauto schlägt derweil noch mal auf der Nordschleife ein und
kommt onduliert an die Box.
40 Minuten vor Schluss trifft ereilt den Kremer – Porsche 997 GT3 KR
ein Reifenschaden. Vom Brünnchen humpelt der Porsche bis in die Box.und
verliert aufgrund des sich vehement auflösenden Pneus sogar noch die
Beifahrertür. Ebenso ärgern wird sich die Mathol-Mannschaft deren Aston
Martin #94 in Breidscheid eine geplatzte Bremsscheibe verkraften muss.
Den Zuschauern wird 15 Minuten vor Schluss noch ein spannender Kampf
um Position 5 zwischen den Aston Martin Vantage GT3 #007 und dem
Schubert BMW Z4 GT3 #20 geboten, z.T. liegen nur wenige Meter zwischen
beiden Fahrzeugen. Das Duell wird bis in die letzte Runde hinein geführt
und entscheidet sich schlussendlich an einem Überrundungsvorgang bei
dem der Schubert BMW Z4 GT3 #20 eine Vollbremsung einlegen muss, da der
Pilot des langsameren Fahrzeugs ihn übersieht und die Linie zumacht. Der
Aston Martin Vantage GT3 #007 erreicht auf Platz 5 das Ziel.
Das 24h-Rennen hatte tollen Motorsport zu bieten. Das belegen insgesamt 32 Führungswechsel, spannende Duelle und ein hochkarätiges Starterfeld. Nette Geschichten, wie die des Opel Mantas von Olaf Beckmann und Peter Haas wollen wir hier auch nicht vergessen. 2014 hat er seine 1000. Rennrunde auf der Nordschleife absolviert. Volker Strycek schätzt, dass der Manta in all den Jahren schon mehr als 22 000 km beim 24h-Rennen absolviert hat – eine wahre Ring-Legende. Oder auch die Geschichte des Toyota Teams Thailand auf dem vier Thailänder, mit ihrem Toyota Corolla Altis tapfer das Ziel erreicht haben.
Abschließend sei noch gesagt, dass laut Veranstalter über das Wochenende geschätzt 205 000 Zuschauer vor Ort waren. Wenn man die Angabe über die vier Tage relativiert, dann sind 40 000 – 50 000 Zuschauer pro Tag wohl realistischer, üblicherweise wird am Samstag durch mehr Tagesbesucher die Zahl etwas höher gewesen sein. Subjektiv war in diversen Zuschauerbereichen rund um die Nordschleife deutlich weniger los als in den Jahren zuvor.
Das gt-eins.de – Team, bestehend aus Harald Gallinnis, Julian Schmidt, Jürgen Ruhrmann, Manfred Muhr, Ingo Schmitz und Christian Reinsch verabschiedet sich nach einem langen und aufregenden Wochenende vom Nürburgring.