Loic Duval hat bei seinem Horrorcrash nach Angaben von Audi-Quellen
schwere Prellungen aber keine ernsten Verletzungen davon
getragen. Angesichts der Umstände sind dies vergleichsweise glimpflige
Verletzungen. Audi baut nach Rücksprache mit dem ACO um ein
Ersatzmonocoque ein neues Auto für den Einsatz an der Sarthe auf, das
schon am Donnerstag zum Einsatz kommen soll. Ob Duval dann
allerdings noch Bestandteil der Crew sein wird ist derzeit offen. Mit
Jota-Pilot Marc Gene steht zudem ein Pilot vor Ort parat. Bei Jota gibt
man sich relaxt angesichts des drohenden Fahrerschwunds. "Wir haben
vorgesorgt und für solch einen Fall mehrere Optionen vorgesehen." gibt
sich Teammanager Sam Hignett ganz entspannt.
Gegen Ende der Session soll die FIA dann offiziell den Rückzug von
Loic Duval aufgrund einer fehlenden Freigabe der Ärzte bekannt geben.
Für den zu Audi nachrückenden Marc Gene steigt Oliver Turvey - in Le
Mans eigentlich auf dem zurückgezogenen Millenium Oreca genannt - in den
Jota Zytek.
Der Unfallkontrahent wird nebenan mit Flex und Hammer bearbeitet um ihn für den Folgetag wieder einsatzfähig zu machen. Auch die #67 von IMSA-Performance muss entsprechende Instandsetzungsarbeiten über sich ergehen lassen und nimmt am ersten Quali nicht teil.
Nach nur einer halben Stunde landet der
#37 SMP-Oreca in den Reifenstapeln eingangs der Porsche-Kurven.
Gleichzeitig strandet auch der zweite IMSA-Performance-Porsche auf der
Strecke. Die erste rote Flagge des Qualifyings wird ausgerufen.
Die Session startet
traditionell kurz nach dem Sonnenuntergang. Porsche gelingt es mit
beiden Autos nach relativ kurzer Zeit unter die 3:24´er Marke zu kommen.
Die Weissacher zaubern eine 3:23.157 (#20) und eine 3:23.928 (#14) aus
dem Hut und lassen die Toyota, die 2 Sekunden dahinter unterhalb ihrer
Möglichkeiten agieren, erst mal in den Hintergrund treten. Bei Audi ist
ebenfalls Basisabstimmungsarbeit angesagt denn dort ist man noch
langsamer unterwegs.
Bei Rebellion hofft Dominik Kraihamer
auf eine Problemfreie Fahrt auf dem schon in Spa mit wenigen
Fahrkilometern ausgefallenen, zuletzt fertig gestellten R-One. "Wir
hatten in der freien Trainingssession wieder viele Probleme. Es wäre
schön wenn wir zumindest jetzt gleich ein paar mehr Kilometer drehen
könnten." Anscheinend ist die Installation daller Komponenten des Autos
hier noch nicht reibungslos abgeschlossen.
Nebenan bei Sebastian Loeb Racing bereitet sich Rene Rast auf seine erste Le Mans Session bei Nacht vor. "Das wird bestimmt ein Erlebnis. Ich darf gar nicht daran denken das in einer Woche am Nürburgring schon wieder ein 24h-Rennen für mich ansteht." Rast bestätigt das der Oreca mit in die Rote Flagge involviert war die zum finalen Abbruch des freien Trainings führte. "Jan Charouz ist auf dem Wagen in der 2.Schikane von hinten von dem Ferrari gerammt worden und der ist dann in die Leitschienen eingeschlagen".
In der
LMP2 führt der G-Force Morgan #26 vor dem #36 Alpine, dem #47 Murphy
Prototype Oreca und dem #35 Oak Racing Ligier.
Nach etwa 20 Minuten wird die
Session wieder aufgenommen. Bei Greaves
Motorsport macht sich Alessandro Latif bereit für seine erste
Nachtsession. Der junge Italiener hat gleichzeitig an der Uni in Paris
seine Prüfungen in Mathematik, Physik und höherer Mathematik an diesem
Wochenende anstehen. Ob er die selbe karriere wie Marc Lieb
anstreben würde? "Ja das geht in die richtung. Ich will irgendwann mal
Fahrzeugingenieur
werden. es gibt ja schon lockere Verbindungen zu Audi. Der DTM-Test
sowie die Einsätze in Daytona, Sebring und der BES haben diese
Verbindung gefestigt" Wächst hier das nächste LMP-Talent für die
Ingolstädter heran?
Eine Stunde ist gelaufen als der Toyota #7 von Stephane Sarrazin mit zusammenbrechendem Öldruck im Motor auf dem Weg hinauf zum Dunlop-Bogen ausrollt. Exakt auf dem Hügel kommt der Toyota zum Stillstand. Auch die Japaner sind also nicht unantastbar.
Gleichzeitig sorgt ein weiterer Zwischenfall für eine erneute rote
Flagge: der Aston #99 von Fernando Rees kommt am Karting-Komplex vor der
Strecke ab und fliegt mit der rechten seite in die Leitschienen. Dem
Aston wird die tür herausgerissen. Der Wagen kommt mitten auf der
Strecke zum Stillstand. Anscheinend ist die Streckenbegrenzung dabei
auch beschädigt worden. Denn nach einer 40-minütigen Pause gibt die Rennleitung den Abbruch der Session bekannt.
Damit darf Porsche auf der provisorischen Doppel-Pole übernachten. In
der GT-Klasse führt der #51 AF-Corse Ferrari mit einer 3:54,754 das
Feld an. Das ist immerhin schon gut 1s schneller als die Italiener im Vorjahr waren.