Nur 23 Autos sind es am Ende die die
erste gezeitete Session in Silverstone am frühen Freitag Morgen auf der
noch feuchten Strecke aufnehmen. Die beiden Autorlando-Porsche sucht man
in der Zeitenliste vergeblich - das italienische Team zieht einen Start
bei der BES in Monza vor. Signatech markiert mit dem
Alpine-Oreca-Nissan und einer 2:06,179 die Bestzeit, gefolgt von dem
TDS-Racing-oreca, der letztjährigen Meistermannschaft die es mit einer
2:09,862 ruhiger angehen lässt und dem Morand Racing Morgan mit einer
2:14 dem nur 0,5s dahinter der erste der von Oreca eingesetzten
FLM-09 Autos (die #49 von Loup-Chatin/Hirsch) folgen.
Das schnellste GT-Auto ist ein GTC: Der
Momo-Megatron-Audi von Bader/derdaele/Giermaziak wird mit einr 2:21,283
als schnellster gestoppt und lässt auf der kalten und nassen Strecke
damit sogar noch einige prototypen hinter sich. Schnellste in der
GTE-Am-Klasse ist in der ersten Session der #609 AF Corse-Ferrari, von
Case/Rizzoli/Gai mit einer 2:21,939, dem RAM-Racing-Ferrari von
Jeanette/Montecalvo und dem Dunlop-bereiften JMW-Ferrari von
Bertolini/Camanthias.
Das ELMS-Feld ist nicht im "Wing"
untergebracht sondern in die alte Boxengasse abgeschoben worden. Daher
wird man die Startaufstellung am Samstag auch entlang der alten Boxen
vornehmen. Gestartet und abgewunken wird das Rennen aber an der neuen
Boxenanlage. Das führt natürllich dazu das die Stimmung im alten
Fahrerlager ziemlich "famillär" ausfällt. "Die reinste
Totengräberstimmung ist das hier" findet Race Performance Pilot Michel
Frey. Der Schweizer teilt sich das Cockpit des Oreca Judd mit dem
Serieneinsteiger Patrick Niederhäuser.
Ebenfalls kein Freund der räumlichen
Trennung beider Serien ist Christian Ried "Hätte ich das im Vorfeld
gewusst dann hätte ich mir die Nennung noch mal überlegt. Ich starte ja
auf beiden Autos in der GTE-Am und muss zwischen den einzelnen Sessions
zwischen den beiden Boxengassen hin und her hechten."
In der zweiten Session setzt das Team
des Team Jota Zyteks bei deutlich freundlicheren Bedingungen die
Bestzeit: Mit einer 1:51,699 auf der teils sonnenbeschienenen Strecke
kann der Zytek den Alpine von Nelson Panciatici und Pierre Ragues um
0,482s hinter sich halten. Auch der Morand Racing Morgan, der
Murphy-Oreca und der TDS-Oreca sind alle mit bei der Musik. Schnellster
LMPC ist erneut der Wagen von Loup-Chatin-Hirsch, der sich hinter dem
Race-Performance-Oreca als Gesamt-Siebter plaziert.
Bei den GTE wird der deutsche
Proton-Porsche als schnellster notiert. Christian Rieds Truppe schlägt
mit Pilot Nick Tandy den britischen Ram-Racing-Ferrari von
Mowlem/Griffin um 0,654s, ehe mit dem Prospeed-Porsche ein weiteres
Gefährt aus Wieissach die Ferraris auf Distanz halten kann. Gleich als
4.-schnellster GT wird der GTC-BMW der Ecurie Ecosse notiert, die
diesesmal die Oberhand über den Momo-Audi und den AF-Corse Ferrari
behält.
Die Momo-Megatron-Truppe ist nach der
ersten Session mit ihrer Vorstellung als schnellster GT zufrieden. Man
benutzt bei den Chassis das vom Team Rosberg aufgekaufte Material, wobei
sowohl der ELMS-Audi als auch das zweite Chassis für die Belcar noch in
2011´er Konfiguration fahren. Zwar hat man sich das mittlwerweile über
120.000 Euro teure 2013´er Upgrade Kit zugelegt um beide Wagen auf
R8-LMS-Ultra Konfiguration umrüsten zu können, jedoch hat man Gründe mit
der Umrüstung noch etwas zu warten. Der ACO gesteht dem älteren 2011´er
R8 nämlich einen grösseren Restriktor zu und der ist in Silverstone auf
den langen Geraden äusserst hilfreich. Daher will man erst nach dem
Rennen entscheiden ob der Wagen wirklich nach erfolgter Homologation des
Kits durch Audi auf den neuesten Stand gebracht wird.
Phillip Peter ist zwar in Silverstone präsent, fährt aber im WEC-Feld im
8-Star-Ferrari mit. "Eigentlich wollte ich ja in der ELMS im
Kessel-Ferrari starten, aber mein Teampartner Michael Broniszewski ist
aus beruflichen Gründen verhindet. Daher überlegen wir ob es Sinn macht
die restlichen Rennen in der ELMS mit einem Punkterückstand zu
bestreiten oder statt dessen in der GT-Open entweder mit Michaels
mittlerweile 3 Jahre alten GTE-Ferrari zu starten oder dort auf einen
aktuellen GT3 zu wechseln. Solange fahre ich hier und in Spa bei
8-Star."