Budapest hat seine eigene
Nachtcharakteristik. Verglichen mit der Algarve gibt es eine genauso
schwache Bleuchtung - aber dafür mehr Bäume auf dem Gelände. So
verwundert es nicht das die Strecke den Piloten trotz sporadisch
aufgestellter Schweinwerfer mehr wie die Nordschleife vorkommen muss.
zudem ist die Strecke speziell im hinteren Bereich deutlich enger.
Die Session wird nach Einbruch der
Dämmerung gestartet und gibt einen guten Vorgeschmack darauf was
morgen ab 20 Uhr im Rennen zu erwarten ist. Abgesehen
von einer roten Flagge zur Bergung eines Porsches aus dem Kiesbett in
Kurve 10 läuft es jedoch sehr gesittet ab. Einzelne Dreher, so des
Spykers im schnellen Bergab-Turn 2 bleiben ohne Folgen.
Mittlerweile ist auch Martin Ragginger am Hungaroring eingetroffen.
Der frisch gebackene Spa-Sieger an Bord der#88 hat am Nachmittag einen
Carrera Cup-Lauf in Zandvoort bestritten. In der Nacht geht um 4
Uhr früh sein Flieger zurück nach Holland zum 2.Lauf. Sobald der
absolviert ist macht er sich dann auf den Weg zu seinem
Sonntag-abends-Stint am Hungaroring.
Schnellster
LMP2 ist erneut der Strakka-LMP2. Dessen Besatzung muss
einen Sieg erringen um eine minimale Titelchance zu wahren wie Mike
Newton uns vorrechnet. "Gewinnen wir morgen dann sind wir durch. Macht
Strakka dagegen die beste mögliche Punktausbeute (kein Motorwechsel und
Sieg) dann müssen wir besser als Dritter sein." Oak Racing (#35)
und
der Racing-Box-Lola #30 folgen in den Zeitenlisten.
Die Racing Box-Lolas sind übrigens von
einem neuen Team - MIK Racing - übernommen worden. Die Nennung behält
man jedoch bis Jahresende zugunsten der Punktebilanz bei. Erst 2011
will man unter eigenem Namen antreten.
In der GT2 kann Tim Mullen kurz vor
seiner Grilleinlage noch die Bestzeit für CRS erzielen. Marc Lieb
sendett mit einer 1:47,710 ein Lebenszeichen aus dem porschelager und
kann damit die bislang schnelleren AF-Corse-Ferraris um 0,15s schlagen.
Proton gelingt damit eine deutliche Zeitenverbesserung während AF Corse
unter den Möglichkeiten vom an und für sich langsameren (weil wärmeren)
Nachmittag bleibt.
Bei Atlas verzichtet man auf eine Teilnahme an der Session nachdem der
nach dem Unfall an der Algarve getauschte Motor nicht aufhören will Öl
zu werfen. Angesichts zahlreicher geladener Gäste entscheidet das Team
statt dessen die Zeit zu nutzen um den Motor einer Grundreinigung und
-Montage zu unterziehen.
Kurz vor dem Ende der Session sorgt eine erneute rote Flagge
für das vorzeitige Ende. Der #91 CRS-Ferrari ist auf der Strecke in
Flammen aufgegangen und musste gelöscht werden. Die schnellsten
Zeiten - besser als in den vorangegegangenen Sessions - haben die
Rebellion Lolas erzielen können. Bei Oreca hat man sich zurückgehalten
und notiert eine 1:35,571. Wie bei vielen anderen Teilnehmern dürfte
auch hier die Dunkelheit eine entscheidende Rolle gespielt haben.
von Harald Gallinnis