Das Wetter zeigt sich bei Start des 38.
24h Rennen am Nürburgring gutmütig. Im strahlendem Sonnenschein und
fast gänzlich blauem Himmel können die Fans die Überholmanöver von
Marcel Tiemann im Manthey Porsche verfolgen. Manthey Racing zieht an
der Konkurrenz im Porsche und Audi vorbei und kann noch vor der
Auffahrt zur Nordschleife von Platz 7 an die Spitze vorfahren. Dort
setzt sich Marcel Tiemann direkt ab. Dahinter biegt Timo Scheider im
schwarzen Abt Sportsline Audi R8 LMS mit der Startnummer 100 als
zweiter auf die Nordschleife ab. Lucas Luhr im zweiten Abt Sporstline
Audi R8 LMS kann seinen Markenkollegen Frank Stippler auf dem Phoenix
Racing Audi R8 LMS kassieren, muss jedoch Lance David Arnold auf dem
Haribo Manthey Porsche GT3 R gewähren lassen und verliert P3.
Mit Mamerow Racing zeigt der 3. Porsche
wie schnell man ist, Christian Mamerow kann sich in der ersten Runde um
einen Platz verbessern. Phoenix Racing und seine Audi R8 GT3 LMS halten
sich erst mal zurück, Startfahrer Frank Stippler auf der Startnummer 98
fällt von P2 auf P6 zurück. Teamkollege Pierre Kaffer ist das Tempo an
der Spitze zu mörderisch - er überquert erst als Neunter die Ziellinie
in der ersten Runde.
In der zweiten Runde fährt man im
Formationsflug um die Nordschleife, lediglich Jörg Müller auf dem BMW
M3 GT2 kann sich um eine Position auf Platz 7 verbessern.
Bemerkenswert: Dominik Farnbacher heizt dem Ferrari F430 GTC mächtig
ein. Durch den Unfall im Freitagstraining musste er im Hankook Team
Farnbacher Ferrari von Startplatz 46 ins Rennen gehen, nach der zweiten
absolvierten Runde ist er schon auf Platz 27 vorgefahren.
In Rennrunde 3 kann Chris Mamerow an
Timo Scheider im Audi R8 LMS vorbeigehen und auf Platz 4 verweisen.
Während bis zu den ersten planmäßigen Boxenstopps die drei Porsche von
Manthey und Mamerow Racing sich absetzen können, entbrennt dahinter
zwischen den drei Audi R8 LMS ein Dreikampf.
Um 17 Uhr führt Manthey Racings Nummer
1 mit 10 Sekunden Vorsprung auf den Hybrid Porsche an. Auf Platz 3 der
Team Abt Sportsline Audi R8 LMS mit der Startnummer 2 vor dem Audi R8
LMS von Phoenix Racing mit der Nummer 98. Dahinter liegen der zweite
Audi R8 LMS des Team Abt Sportsline mit den DTM Piloten Mattias
Ekström, Oliver Jarvis, Timo Scheider sowie Marco Werner auf Platz 5.
Der Haribo Porsche von Platz 3 ist nach
den Boxenstopps auf Platz 6 zurückgefallen. Der Phoenix Racing Audi R8
LMS mit der Startnummer 99 folgt auf Platz 7. Dahinter der
Wochenspiegel Porsche vom Team Manthey auf Platz 8. Die Startnummer 102
mit Christer Jöns, Sean-Paul Breslin, Johannes Stuck und Kenneth Heyer
kann mit ihrem Audi R8 LMS auf Platz 9 vorfahren. Mamerow Racing fällt
mit dem Porsche GT3 R aus den Top-10 heraus, da man eine dreiminütige
Stop-and-Go Strafe wegen eines Verstoßes unter gelber Flagge absitzen
muss.
Während die Position an der Spitze für
die Abendstunden bezogen sind und die Platzierungen nur durch
Boxenstopps sich ändern geht es etwas hinten im Feld etwas brisanter
her. Nach dem Routine Boxenstopp des Lexus LF-A mit der Startnummer 25
verspürt man einen schleichenden Plattfuß, sodass man direkt über den
Grandprix Kurs wieder in die Boxengasse abbiegt und alle Räder
wechselt. Laut Jochen Krumbach ist im Trockenen nur eine Top20
Platzierung drin, da der Airrestriktor dem Lexus die Luft zu sehr
abschneidet. „Bridgestone hat uns einen Super Intermediate und
Regenreifen gestellt, daher war die Top Ten Platzierung im ersten
Zeittraining möglich!“ lobte Krumbach den Reifenhersteller.
In Runde 25 sind beide Lexus LF-A in
der Box. Beide Lexus LF-A sind nicht vom Glück gesegnet, denn kurz
nachdem Routinecheck muss man an beiden Fahrzeugen elektronische und
mechanische Probleme feststellen.
In Runde 29 jagt der BMW M3 GT2 mit Jörg Müller, Augusto Farfus, Uwe Alzen und Pedro Lamy an Board den Audi R8 LMS von Christian Abt, Emmanuel Collard, Lucas Luhr und Christopher Mies vor sich her. Kurz hinter Kallenhard unterläuft dem Piloten der #2 ein Fehler. Der BMW M3 GT2 kann dadurch vorbeischlüpfen, zum Leidwesen des Team Abt Sportsline resultiert aus dem Ausritt ein Reifenschaden. Man schleppt sich in die Box wo man den Audi R8 LMS eine gründlichen Prüfung unterzieht.
Schocksekunde um viertel vor Acht, beim überrunden des Mini Cooper S mit der Startnummer 138 übersieht dieser den BMW 130 i GTR mit der Startnummer 107 und räumte ihn auf Anfahrt zum Pflanzgarten ab. Beide Fahrzeuge sind schwer beschädigt, den Fahrern ist zum Glück nichts passiert.
Nach 5 Stunden sortierte sich das Feld an Spitze wieder nach den planmäßigen Boxenstopps. Mamerow Racings Nummer 12 hat heute kein Glück nach dem planmäßigen Boxenstopp verunfallt man, in der Outlap, in Runde31 und muss den Porsche GT3 R hinter Brünnchen abstellen. Nur 5 Runden nachdem Ausfall von Mamerow Racing, wird der Haribo Porsche von Lance David Arnold, Christian Menzel, Richard Westbrook und Alexander Margaritis in die Box geschoben. Ein gebrochener Stoßdämpfer kostet dem Haribo Team Manthey Porsche 4 Positionen. Auch beim Schmersal BMW Z4 Coupe musste man einen Defekt beheben und den Radträger wechseln. Damit nicht genug der Defekte. Auch die Gmaxx-Corvette GTR blieb im Streckenabschnitt Pflanzgarten stehen.
Nach 38 Runden hat der führende Manthey-Porsche 997 Gt3 Cup R mit Tiemann/Lieb/Bernhard/Dumas die Führung auf den zweitplatzierten Phoenix Audi R8 LMS ausgebaut und auf den drittplatzierten BMW M3 GT2 ca. 1 Runde Vorsprung. Der Cup Lotus Exige biegt schon brennend auf die Nordschleife ein, fährt jedoch noch bis zum Streckenabschnitt Aremberg wo der Pilot sich in letzter Sekunde aus dem Wagen retten kann. Der Feuerschaden am britischen Rennwagen ist immens. Die Verkleidung am Heck ist komplett weggeschmolzen.
Der Audi R8 LMS von Black Falcon mit den Fahrern Metha/Breslin/Ammermüller/Wilson steht einige Zeit in der Box, um die defekte Benzinpumpe zu tauschen. Ein frühes Rennende mussten beide Dodge Viper hinnehmen. Dirk Riebensahm brachte die Vulcan-Racing Viper mit Aufängungsschaden in die Box. Gegen 20.30 Uhr entscheidet Teamchef Michael Mintgen, dass eine Reparatur keinen Sinn mehr machen wird. Auch die Skate-Aid Viper von Titus Dittmann verunfallt im Streckenabschnitt Schwalbenschwanz und beschädigt sich die Radaufhängung massiv. Zwischen Stunde 6 und 7 diktiert Manthey das Geschehen souverän, doch bisher ist erst ein Viertel des Rennens vorbei. Es kann noch viel passieren...
In der SP10 Klasse hat zu Ende des 1.
Rennviertels die #61 von Mathol
Racing die Führung von der Guttroff-Corvette übernommen. Nur diese
beiden Autos befinden sich noch in einer Runde. Die #60 von Mathol
Racing liegt auf P3 vor dem Gentle Swiss Racing Aston Martin.
Eine
Motoraufhängungsreperatur hat in dieser Klasse den Mark Grifith Vantage
an die Achte und letzte Stelle im Klassenranking zurückgeworfen.
In der SP8 liegt der V12 Vantage nach seinem Klassensieg 2009 abermals
in Front. Durch diverse mechanische und elektrische Reperaturen an den
LF-A – über deren Details sich die Presseleute von Lexus in Schweigen
hüllen – sind die potentiellen GT1 auf die Klassenränge 5 und 9
abgestürzt. Dadurch liegen mit dem audi RS4 #70 von Götz Motorsport und
dem Dörr BMW 135i 2 Tourenwagen auf den potentiellen Podiumspositionen
der Klasse noch vor dem Aston-Rapide Viertürer. Als Ausfälle schlagen
hier bislang der Team Schrick Aston und die Gmaxx-Corvette zu Buche,
wobei am Schrick Aston die Fahrt nach einem Kupplungswechsel
prinzipiell weiter gehen könnte.
In Runde 4 erlebte die Mannschaft des
Hybrid Porsche GT3 R einen kleinen Schockmoment, Jörg Bergmeister kommt
mit einem Reifenschaden vorzeitig an die Box.
Einen heißen Ritt durchs Kiesbett mit
anschließendem Flug an der Leitplanke vorbei erlebt Dirk Werner im BMW
M3 GT2 mit der Startnummer 26. Er wurde im Bereich Aremberg von einem
zu überrundendem Fahrzeug von der Fahrbahn gedrängt und hatte keine
Chance die anschließend folgende Rechtskurve anzubremsen. Werner
schleppte sich mit dem beschädigten BMW M3 GT2 in die Box zurück, wo
das Auto am Kühler, Front und am Fahrwerk repariert wurde.
Nachdem sich das Feld nach den ersten Boxenstopps in Runde 8 und 9 sortiert hat, führte der Porsche GT3 R mit Hybridantrieb und Jörg Bergmeister am Steuer das 24h Rennen zum ersten Mal an. Jedoch musste man sich dem deutlich schnellerem Marc Lieb auf dem Manthey Porsche GT3 R geschlagen geben.
Zur 2h-Marke kommt der
Wochenspiegel-Porsche zu seinem zweiten Stopp an die Box. Die Truppe
hat sich sukzessive verbessert und rangiert nun unter den besten Zehn.
Ebenfalls beim Service ist der R8 LMS von Rostek, Ludwig, Bronzel und
Winkelhock. Während der Manthey-Porsche mit Marc Lieb am Steuer die 14.
Runde abschließt und seinen Vorsprung auf Richard Lietz auf 17,1
Sekunden aufstockt, streiten sich die beiden Audi (#2 und #98)
weiterhin um die dritte Position. Zeitgleich steigt Marc Hennerici im
#99 Audi ein und löst Frank Biela ab. Kleine Schrecksekunde für Black
Falcon: Ihr R8 mit Wilson, Ammermüller, Breslin und Mehta gräbt in der
Dunlopkehre den Kies um, kommt aber aus eigener Kraft wieder auf die
Strecke zurück.
Kurz bevor man bei Phoenix die Box ansteuert, kommt die #98 neben die
Strecke und touchiert leicht die Planke. Nun sind die Verfolger von
Manthey beim Fahrerwechsel, bei Haribo, Abt, Phoenix und auf dem
Hybrid-Porsche werden die Plätze getauscht. Vorm Rausfahren geht dann
Emanuel Collard, der von Luhr übernimmt, an dem Hybrid-Porsche mit
Marco Holzer vorbei. In der folgenden Runde entwickelt sich ein enger
Kampf zwischen Emmanuel Collard und Holzer, zu dem schnell auch Hans
Joachim Stuck aufschließen kann. Bei Manthey stoppt man in Runde 16,
Marc Lieb reicht an Timo Bernhard weiter. Während dessen geht Holzer
vor Pflanzgarten an Collard vorbei, als das Trio auf die Döttinger Höhe
einbiegt, verlässt Bernhard im Manthey-R bereits die Box. Schlechte
Neuigkeiten gibt es indes für Schubert Motorsport, im Bereich der Hohen
Acht soll sich Jörg Vieban auf dem Z4 GT3 #77 überschlagen haben. Der
Wagen ist aus dem Rennen.
Nach zweieinhalb Stunden findet sich das #169 Z4 M Coupe von Dörr
Motorsport im Kiesbett nach dem Audi-S wieder. Inzwischen hat sich der
Kampf um die dritte Position verschärft, Collard liegt vor Matthias
Ekström und Striezel-Stuck. Doch bei Durchfahrt im Pflanzgarten ist die
Reihenfolge auf den Kopf gestellt: Stuck vor Ekki und Collard. Auf der
Döttinger Höhe geht Ekström dann an Stuck vorbei. Der auf Position elf
liegende Mamerow-Porsche wird nach seinem vermeintlich planmäßigen
Stopp direkt in die Box geschoben, die Diagnose ergibt einen
Aufhängungsschaden. Nach der Reparatur geht man wieder auf die Piste,
während auf dem GP Circuit Christian Ried im #23 Porsche in die
Streckenbegrenzung einschlägt und in Folge der Kühler ausgetauscht
werden muss. Nach der zweiten Riege der Stopps lautet die Reihenfolge:
1,9,100,98,2,8,99,25,3. 15 Fahrzeuge befinden sich noch in der Lead Lap.
Zur 3h-Marke geht Ekström an Holzer im Hybrid-Porsche vorbei, Stuck
liegt direkt dahinter. Insgesamt hat diese Kampfgruppe aber schon über
eine Minute Rückstand auf die Spitzenreiter von Manthey. Wenig später
bekommt Holzer noch eine Stop-and-Go-Strafe über eine Minute
aufgedrückt, da das Tempo in der Box überschritten wurde. Auffällig ist
in dieser Phase des Rennens, dass sich die Rundenzeiten an der Spitze
„nur“ noch im Bereich von 8:50 bis 9:10 Minuten bewegen. Nach fast
genau drei Stunden Renndauer überquert Timo Bernhard im führenden
Manthey-Porsche die Linie. 20 Runden hat man bislang abgespult. Ekström
und Stuck übernehmen die Verfolgerrolle, als Ragginger zur Zeitstrafe
antritt. Etwas weiter hinten hat der Haribo-Porsche den Audi von
Collard geschnappt und sich auf Position vier verbessert. Ragginger
reiht sich auf P7 vor dem BMW GT2 wieder ein.
Kurz vor 18.30 Uhr wird die dritte Serie der Boxenstopps eröffnet.
Romain Dumas behält im Manthey-Porsche die Führung. Unterdessen schlägt
einer der Mini Cooper von Alpecin Motoring im Bereich Brünnchen hart in
die Planke und blockiert nun teilweise die Fahrbahn.
Die Top-10 nach 4 Stunden:
1,98,100,2,99,8,9,25,20,102
von Harald Gallinnis, Alexander Müller, David Heimann und Christian Reinsch
© GT-Eins 2010