ADAC-GT-Masters Oschersleben
7. und letzte Runde des GT-Masters 06.11.-08.11.2020

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von
Dr. Werner Koch&
Harald Gallinnis
Fotos: Ingo Schmitz / ADAC

An diesem Wochenende findet das Gran Finale der diesjährigen ADAC GT Masters in Oschersleben statt. Die Spannung erreicht ihren Höhepunkt!

Die amtierenden Meister, Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde (Rutronik Racing Audi R8 LMS), liegen derzeit mit 150 Punkten an der Tabellenspitze und haben die realistische Chance, als erste in der nunmehr 14-jährigen Geschichte der Meisterschaft, ihren Titel erfolgreich zu verteidigen. Das Duo holte diese Saison einen Sieg und 3 Podestplätze. Besonders beeindruckend ist aber vor allem ihre Konstanz. Als einzige im Feld gelang es ihnen in allen zwölf Rennen zu punkten. Erschwert wird ihre Mission wegen eines Boxenstopp-Vergehens im Sonntagsrennen auf dem Lausitzring. In der Startaufstellung am Samstagmittag, müssen sie um fünf Positionen nach hinten rücken.

Nur gerade mal lächerliche zwei Punkte (143 Punkte) dahinter kommen die eigentlichen Shootingstars des Jahres, Michael Ammermüller und Christian Engelhart im SSR Performance Porsche 911 GT3 R. Das Team blickt auf seine erste volle GT Masters Saison zurück und hat von Anfang an eine starke Leistung gezeigt und damit den positiven Eindruck vom Gaststart in Hockenheim im letzten Jahr bestätigt. Ammermüller und Engelhart sind mit zwei Siegen in den ersten fünf Rennen, stark in die Saison gestartet.

Auch Toksport WRT, mit seinem Mercedes-AMG GT3 Evo, das nach zwei Gaststarts 2019 in Zandvoort und am Nürburgring, zum ersten Mal Fulltime im GT Masters antritt, hat blitzsauber abgeliefert. Die beiden Fahrer, Luca Stolz und Maro Engel, zählen sicherlich ebenfalls zur Créme de la Créme des internationalen GT-Sports und haben 136 Punkte auf der Habenseite ihres GT Masters-Meisterschaftskontos.

Auch hier ist noch alles offen. Insgesamt sieben Teams haben, zumindest theoretisch, noch Chancen. An der Spitze liegt Rutronik-Racing mit 154 Punkten, vor Precote Herberth Motorsport (152 Punkte), SSR Performance (151 Punkte), Toksport WRT (146 Punkte), Montaplast by Land-Motorsport und GRT Grasser Racing Team punktgleich mit je 127 Punkten und Team WRT mit 104 Punkten.

Die Rechenübungen um die Junior-Wertung sind dann schon etwas komplizierter. Momentan führt GRT Grasser Pilot Tim Zimmermann, in seiner Debüt-Saison, mit 252 Punkten, vor Jannes Fittje, auch er Rookie, mit 220,5 Punkten.

Die Trophy-Wertung ist bereits zugunsten von Elia Erhart, der mit 328,5 Punkten uneinholbar vor Filip Salaquarda (212 Punkte) führt, entschieden.

Diesen beiden dicht auf den Fersen ist Robert Renauer, der Champion von 2018, im Precote Herberth Motorsport Porsche 911 GT3 R mit 145 Punkten. Er ist deshalb alleiniger Verfolger, weil sein routinemäßiger Teamkollege Sven Müller, zuletzt krankheitsbedingt passen musste. Auch beim Finale in Oschersleben muss Müller aus dem gleichen Grund von Mathieu Jaminet, Titelpartner Renauers aus dem Jahr 2018, ersetzt werden.

Renauer stand in diesem Jahr bereits insgesamt sechsmal auf dem Podest – so häufig wie kein anderer Pilot. Außerdem zeichnet sich Robert Renauer dadurch aus, dass er seit dieser Saison zum ersten Mal gleichzeitig als Fahrer und Teamchef fungiert. Die Leistungen in den letzten Rennen waren extrem stark und sehr konstant. Renauers Ziel muss es also sein, dieses Momentum in die beiden letzten Rennen mitzunehmen.

Stolz und Engel siegten beim Saisonauftakt am Lausitzring und führten so über mehrere Rennen die Gesamtwertung an. Ihre fünf Podestplätze sind die zweitmeisten in der aktuellen Saison.

Und zu guter Letzt dürfen auch die beiden Audi R8 LMS Piloten von Montaplast by Land-Motorsport, Max Hofer und Christopher Haase, der GT Masters Premieren-Champion aus dem Jahr 2007, nicht unerwähnt bleiben. Ihre gesammelten 109 Punkte ermöglichen, bei 50 zu vergebenden Punkten, zumindest rein rechnerisch noch eine theoretische Chance auf den TitelHofer, der letztjährige Champion in der Pirelli-Junior-Wertung und Haase haben sich nach ihrem ersten Saisonsieg letzte Woche auf dem Lausitzring, wieder zurück ins Titelrennen gebracht.

Wir sehen also, dass Fahrer von drei Marken beim Finale um den Titel kämpfen. Wie sieht es aber in der Teamwertung aus?

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Samstag, vorletzter Lauf zum diesjährigen ADAC GT Masters. Für Spannung ist mehr als gesorgt. Alle neun potentiellen Titelkandidaten (vier Fahrerpaare plus Robert Renauer) stehen nach dem morgendlichen Qualifying auf den ersten sieben Positionen. Allerding muss Patric Niederhauser seinen dritten Startplatz wegen der Strafe vom Lausitzring räumen und um fünf Plätze nach hinten auf P8.
Außerdem fehlt seit dem 2. freien Training der MRS GT-Racing BMW M6 GT3 #14. Das Team von Carsten Molitor hat das Fahrzeug wegen eines Krankheitsfalles zurückgezogen.
Auch heute gibt es wegen der niedrigen Temperaturen (Luft 12 °C, Asphalt nur knapp 8 °C) wieder zwei Formation laps hinter dem Führungsfahrzeug.
Der Start erfolgt quasi pünktlich um 13:14 Uhr. Und auch heute geht alles glatt ...

Robert Renauer im Herberth Porsche #99 zuckt im selben Moment aus seinem Startkorridor, als die Ampel auf Grün schaltet. Der Start steht (routinemäßig) unter Beobachtung.

Durch seine schnelle Reaktion gelingt Robert Renauer der Sprung, vorbei an seinem Zwillingsbruder Alfred im Porsche #7, auf P5. Und Max Hofer im Land Audi #28 verliert P2 an Luca Stolz im Toksport Mercedes #22.

Nach der ersten Runde lautet die Reihenfolge so: #92, #22, #28, #48, #99, #7, #26, #17, #31 - auch Patric Niederhauser hat einen Platz verloren und #47 auf P10.

Gleich darauf gibt es die erste schwarz-weiße Flagge wegen nicht respektieren der Track limits für die #19 und #30.

In Runde acht greift Ricardo Feller im BWT Mücke Audi #26 den Herberth 911 GT3 R #7 mit Alfred Renauer an. Aber noch schafft er es nicht.
Nach der achten Runde führt weiter Ammermüller #92, 1,4 Sekunden vor Stolz #22, der wiederum 0,9 Sekunden Vorsprung auf Hofer #28 hat. Dahinter, mit weiteren 0,7 Sekunden Ellis #48, 1,9 Sekunden vor Robert Renauer #99. Die Positionen sechs bis zehn werden von #7, #26, #17, #31 und #47 belegt.

In der nächsten Runde setzt Feller #26 sich gegen Alfred Renauer #7 durch und übernimmt P6.
Vier Runden später, in Runde 13, überholt Franck Perera im GRT Grasser Lamborghini #63 seinen Teamkollegen Steijn Schothoerst im Huracán #82 und geht auf P14. Das ist insofern von Bedeutung, als dass Schothorsts Co-Pilot Tim Zimmermann noch im Rennen um den Junior-Titel ist. Nun, wir werden sehen ...

Plötzlich landen zwei Fahrzeuge im Kies. Mindestens zwei weitere Autos haben äußerste Mühe, einen Crash mit den gestrandeten #3, Nikolaj Rogivue im Aust Audi R8 und #71, Niels Langeveld im T3-HRT Audi R8, zu vermeiden.

Alles deutet auf einen Motorschaden am T3-Audi hin, mit der Folge, dass Langeveld eine Öl-/Wasserspur gelegt hat, auf der er selbst und die Konkurrenten ausrutschen.

Die Situation ist gefährlich und die Rennleitung reagiert sofort. Zuerst kommt das Safety car, nur Sekunden später erfolgt der Abbruch mit der roten Flagge.

Als erste kommen am Ende der 17. Runde #31, #29, #82, #32, #18, #19, #33 und #72.
Dann eine Runde später #77, #20 (der allerdings nur seine Drive through absitzt), #30, #9 und #4.
Als nächste kommen #7, #47, #63 und #36. Dann, am Ende von Runde 20, #28, #99, #11 und jetzt zum Pflichtstopp #20. Als nächster kommt eine Runde später #17.
Nach Runde 22 sind es der Spitzenreiter #92, #22, #48 und #21. Dann als letzte die nun Führenden #26 und #8.

Das Pit stop window schließt in Runde 24. Bereinigt lautet die Reihung an der Spitze wie folgt:

Platz	Nr	Klasse	Auto	Team	Land	Marke	Rd./Abstand
1	92			SSR Performance			17 Rd.
2	22			Toksport WRT			0,9s
3	28			Montaplast by Land-Motorsport			2,3s
4	48			KNAUS Team HTP-WINWARD			3,1s
5	99			Precote Herberth Motorsport			3,7s
6	26	Junior		BWT Mücke Motorsport			4,3s
7	7			Precote Herberth Motorsport			4,7s
8	17			KÜS TEAM75 Bernhard			5,2s
9	47			MANN-FILTER Team HTP-WINWARD			7,1s
10	8	Junior		Rutronik Racing			8,4s
11	21			Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing			9,4s
12	63			GRT Grasser Racing Team			9,6s
13	77			Callaway Competition			10,7s
14	36	Junior		DLV-Team Schütz Motorsport			11,0s
15	20	Junior		Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing			13,1s

Kurz darauf stoppt er aber am Streckenrand mit einem Feuer im Motorraum. Das Safety car kommt erneut und es dauert eine geraume Zeit, ehe es gelingt, die "Schnell"verschlüsse der Motorhaube zu öffnen und das Feuer zu löschen.

Am Ende der 27. Runde kommt das Safety car wieder herein und wir haben Re-Start. Auf der Uhr stehen noch 17 Minuten Restrenndauer.

Nach einer langen Reinigungs- und Bergungsphase erfolgt der Re-Start um 13:55 Uhr hinter dem Safety car. Wir schreiben 15 absolvierte Runden und noch 37 minuten 20 Sekunden auf der Uhr.

Am Ende der Runde kommt Henric Skoog im Schubert BMW M6 GT3 #10 an seine Box und gibt auf.Nach Runde 17 öffnet das Pit stop window.

Mick Wishofer im Zakspeed Mercedes-AMG #20 handelt sich noch eine Drive through penalty wegen Überholens hinter dem Safety car ein.

Feller im BWT Audi #26 lehnt sich an Robert Renauer im Porsche #99 an, kann den Überholvorgang aber nicht vollenden. Eine weitere Berührung zwischen Niels Lagrange im Huracán #19 und Filip Salaquarda im ISR Audi #33 ist under investigation.

Vor den Boxenstopps notieren wir die folgende Reihung:

Platz	Nr	Klasse	Auto	Team	Land	Marke	Rd./Abstand
1	92			SSR Performance			17 Rd.
2	22			Toksport WRT			0,9s
3	28			Montaplast by Land-Motorsport			2,3s
4	48			KNAUS Team HTP-WINWARD			3,1s
5	99			Precote Herberth Motorsport			3,7s
6	26	Junior		BWT Mücke Motorsport			4,3s
7	7			Precote Herberth Motorsport			4,7s
8	17			KÜS TEAM75 Bernhard			5,2s
9	47			MANN-FILTER Team HTP-WINWARD			7,1s
10	8	Junior		Rutronik Racing			8,4s
11	21			Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing			9,4s
12	63			GRT Grasser Racing Team			9,6s
13	77			Callaway Competition			10,7s
14	36	Junior		DLV-Team Schütz Motorsport			11,0s
15	20	Junior		Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing			13,1s

Kurz darauf das nächste Drama für das Team Zakspeed. Der AMG mit der #20 und Dorian Boccolacci am Volant, dreht sich, kann aber zunächst weiterfahren.

Die nächsten schwarz-weißen Flaggen sind für Carrie Schreiner #8, Jaminet #99 und Rahel Frey #4 bestimmt, alle wegen Track limits.

Nach der 40. Runde ist die Show vorbei. Ammermüller/Engelhart gewinnen vor Stolz/Engel und Ellis/Marciello.
Die weiteren Titelaspiranten folgen auf den nächsten Plätzen. Vierte werden Hofer/Haase, vor Renauer/Jaminet und Niederhauser/van der Linde.

Damit ergibt sich vor dem letzten Rennen am morgigen Sonntag folgende Reihenfolge in der Meisterschaft.

Michael Ammermüller und Christian Engelhart übernehmen mit 168 Punkten wieder die Tabellenführung. Zweite sind jetzt Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde, die beiden amtierenden Meister, mit 160 Punkten. Dritte sind nun Luca Stolz und Maro Engel, ebenso wie Robert Renauer, mit 156 Punkten.

Die Reihenfolge lautet #92, #22, #48, #28, #99, #26, #31, #17, #7 und #47 auf P10.

Die beiden Leader erhalten eine schwarz-weiße Flagge wegen waving with safety car lights out, also wedeln nachdem die Lichter des Safety cars aus waren.

Nach 29 Runden hat Christian Engelhart 1,2 Sekunden Vorsprung auf Maro Engel, der wiederum hat 0,8 Sekunden auf Raffaele Marciello. Nur 0,5 Sekunden dahinter Christopher Haase, der 0,4 Sekunden auf Mathieu Jaminet hat. Der fährt rund eine Sekunde vor Kelvin van der Linde. Also, noch ist alles offen.

Unterdessen steht Carrie Schreiner, Rutronik-Racing Audi #8, wegen eines Verstoßes gegen Art. 39.2 under investigation. Der Zweikampf zwischen #19 und #33 wird an die Stewards weitergereicht.

Albert Costa Balboa im Lamborghini #63 ist der nächste, der sich wegen Track limits eine schwarz-weiße Flagge von der Rennleitung holt.

Nach Runde 35 hat Engelhart den Vorsprung auf Engel auf 2,3s ausgebaut. Der hat jetzt 1,4s auf Marciello, der wieder 1,3s vor Haase fährt. Diesem sitzt Jaminet mit nur 0,3 Sekunden Abstand im Nacken, der zwischen sich und van der Linde 0,8 Sekunden hat.
 

Aus dem Titelrennen raus sind die beiden Land Motorsport Piloten Max Hofer und Christopher Haase mit aktuell 46 Punkten Rückstand (122 Punkte).

Die Junior-Wertung gewinnt heute Kim-Luis Schramm #29, vor Jannes Fittje #18 und Charles Weerts #32.

In der Junior-Meisterschaft führt weiterhin Tim Zimmermann mit 270 Punkten, vor Jannes Fittje mit 244,5 Punkten. Das Rennen ist also nach wie vor offen.

Gleiches gilt für die Teamwertung, die jetzt SSR Performance in Führung sieht (176 Punkte), vor Toksport WRT (166 Punkte), Rutronik Racing (164 Punkte) und Precote Herberth Motorsport (163 Punkte). Montaplast by Land-Motorsport (140 Punkte) ist auch hier raus aus der Entscheidung, genauso wie GRT Grasser Racing (133 Punkte) und Team WRT (108 Punkte).

Ach ja, die schnellste Rennrunde geht mit einer 1:24.992 min. in Runde 4 an Michael Ammermüller #92.

Noch ein Nachtrag. Im Anschluß an die Veranstaltung wird Marvin Dienst, Schütz Mercedes #36, nachträglich disqualifiziert (Decision 59). Der Grund war die Verwendung einer Helmkamera. Dies ist laut ADAC GT Masters Sporting Reg. nicht erlaubt (helmet is not in compliance with ISC Appendix L, Chapter III, as mandated in Art. 20.2).

Morgen früh um 8:30 Uhr mit dem 2. Qualifying für das entscheidende Rennen um 13:10 Uhr.

Als erstes wird das heutige Rennen ohne den ISR Audi R8 #33 von Filip Salaquarda und Frank Stippler stattfinden. Das Team hat das Fahrzeug zurückgezogen. Nachdem man am Freitag einen Motorschaden hatte und den Motor abends noch tauschte, meldete sich die Öldruckkontrolle am neuen Motor. Nachdem der Check des Ölstands keine Auffälligkeiten gezeigt hatte, trat das Problem beim Qualifying heute morgen erneut, sowohl in Rechts- als auch in Linkskurven auf, sodass man es vorzog, nicht am Rennen teilzunehmen, um keinen weiteren Motorschaden zu riskieren. Außerdem stand kein weiterer Motor mehr zur Verfügung und ein erneuter Wechsel so ohnehin nicht möglich gewesen wäre.

Schade für die Mannschaft von Igor Salaquarda, nach einer eh sehr durchwachsenen Saison.

Und noch ein Auto ist uns als Folge eines heftigen Abflugs in die Reifenstapel für das Rennen abhanden gekommen. Es ist der zweite Precote Herberth Motorsport Porsche #7 mit Sebastian Asch und Alfred Renauer. Der 911 GT3 R war so schnell nicht zu reparieren. Ebenfalls sehr schade!

Dann gab es nach dem Qualifying, in dem alle Titelkandidaten auf den Positionen P3 bis P11 zu finden waren, zwei Strafen (10 places grid penalty) sowohl für den GRT Lamborghini #19 (Decision 43), infolge der dritten Verwarnung von Niels Lagrange, als auch für den Rutronik Audi #8 (Decision 53) aus dem gleichen Grund für Carrie Schreiner.

Wie bereits bei den drei letzten Rennen, gibt es auch heute aufgrund der niedrigen Temperaturen (Luft 13 °C, Asphalt 9 °C) zwei Einführungsrunden, bevor das Führungsfahrzeug in die Boxengasse einschert.

Um 13:10 Uhr, pünktlich nach Plan, ist es soweit. Doch bereits nach wenigen Metern kommt es zur Karambolage auf der Start- und Zielgeraden.

Vier Fahrzeuge sind involviert: der HCB-Audi #31 von Kelvin van der Linde, Chris Mies in der  #29, der #82 GRT-Lambo  von Tim Zimmermann und der #9 Schubert BMW, indirekt trifft es auch Simona de Silvestro im KÜS Porsche #17.

Was war passiert? Der Start wurde regulär freigegeben, als der Polesitter Raffaele Marciello im Knaus HTP Mercedes #48 an der vorgesehenen Stelle beschleunigt. Zur gleichen Zeit kommt Kelvin van der Linde im Rutronik Audi #31 mit Schwung von hinten an, als Tim Zimmermann im GRT Huracán #82, direkt vor ihm noch einmal kurz die Bremse antippt. Van der Linde muss nach links raus, um ein Auffahren zu vermeiden. Er kommt dabei aufs Gras und muss wenig später ruckartig nach rechts ziehen um nicht in den Reifenstapel an der boxenmauer zu krachen. Im gleichen Augenblick zieht aber auch Mathieu Jaminet im Herberth Porsche #99 nach links in die Fahrspur von van der Linde.

Dieser zieht daraufhin wieder nach rechts und erwischt Zimmermann vorne links und drückt ihn noch in den Land-Motorsport Audi #29 des arglosen Christopher Mies. Zimmermanns rechtes Vorderrad macht sich selbständig und der Lamborghini vollführt eine Pirouette, bevor er quer zur Fahrtrichtung stehen bleibt.

Zum Glück können alle nachfolgenden Autos dem Hindernis ausweichen. Ansonsten hätte es Zimmermann voll auf der Fahrerseite erwischt und wie so etwas ausgehen kann, haben wir leider in anderen Rennserien bereits erlebt ...

Sofort wird das Rennen mit der roten Flagge gestoppt. Zuvor kommt es aber in der zweiten Kurve zu einer möglicherweise renn- und meisterschaftsentscheidenden Aktion.

Albert Costa Balboa im GRT Lamborghini #63 befindet sich im Clinch mit Dorian Boccolacci im Zakspeed Mercedes #20. Die beiden berühren sich leicht und Costa Balboa berührt als Folge den vor ihm einlenkenden Christian Engelhart im SSR Performance Porsche #92, den Tabellenführer. Dieser dreht sich und steht mitten in der Kurve. Das hätte der frühe KO für den schärfsten Titelaspiranten sein können, aber das Rennen ist mittlerweile gestoppt.

Außerdem war es Bortolotti im WRT Audi #30 gelungen, an Marciello vorbei auf P1 zu gehen. Leider vergebens ...

Am Ende der achten Runde kommt Costa Balboa zur Drive through rein. In Runde 14 bekommt auch Jeffrey Schmidt in der Callaway Corvette #77 eine schwarz-weiße Flagge wegen Track limits und ein Tête-à-Tête zwischen Pierre Kaffer, dem Geburtstagskind von gestern, im Car Collection Audi #11 und Maximilian Hackländer im Aust Audi #3 ist under investigation.

Als erste kommen #28, #21, #4, #36 und #8. Der Zweitplatzierte Bortolotti handelt sich ebenfalls eine schwarz-weiße Flagge wegen Track limits ein.

Die nächsten die reinkommen sind #47, #26 und #71. Dann, nach Runde 19, kommen #19 und #11. Wieder eine Runde später sind es #99 und #3.
Nach Runde 21 kommen #20 und #32. In der nächsten Runde sind es #92, #77 und #63, diesmal zum Pflichtstopp.
Am Ende der Start- und Zielgeraden berühren sich Niels Langeveld #71 und Niels Lagrange #19. Der Vorfall steht sofort under investigation und wird kurz darauf an die Stewards weitergeleitet.

Als letzte kommen am Ende der 23. Runde #48, #30, #22, #18, #10 und #72 zum Pflichtboxenstopp rein.

In der 24. Runde schließt das Pit stop window.

Platz	Nr	Klasse	Auto	Team	Land	Marke	Rd./Abstand
1	48			Knaus Team HTP-Winward			25 Rd.
2	30	Trophy		Team WRT			2,4s
3	92			SSR Performance			14,6s
4	99			Precote Herberth Motorsport			16,5s
5	22			Toksport WRT			19,9s
6	20	Junior		BKK Mobil Oil Racing			20,9s
7	32	Junior		Team WRT			22,0s
8	18	Junior		KÜS TEAM75 Bernhard			22,5s
9	47			Mann-Filter Team HTP-Winward			26,3s
10	26	Junior		BWT Mücke Motorsport			26,5s
11	28			Montaplast by Land-Motorsport			27,6s
12	10	Junior		Schubert Motorsport			31,9s
13	21			BKK Mobil Oil Racing			32,4s
14	77			Callaway Competition			35,6s
15	72	Junior		T3-HRT Motorsport			36,6s

Um 13:36 Uhr erfolgt der Re-Start hinter dem Safety car.
Nach Runde vier lautet die Reihenfolge #48, #30, #92, #63, #20, #99, #32, #22, #18 und #47 auf P10.

In den ersten Rennrunden geht es ziemlich heiß her. Marciello und Bortolotti kämpfen um die Führung und sind nur durch eine halbe Sekunde getrennt. Noch enger sieht es zwischen Dorian Boccolacci und Mathieu Jaminet auf P5 und P6 aus (0,4 Sekunden).

In der siebten Runde erhält Albert Costa Balboa für seine Aktion gegen Engelhart eine Drive through (pushing another car). Im Zweikampf Jaminet und Boccolacci passt keine Zeitung mehr dazwischen. Nach einem Stubser von Jaminet erhält dieser eine schwarz-weiße Flagge als Verwarnung (pushing another car).

Das Boxenstop-Fenster öffnet sich am Ende der 17. Runde.

Platz	Nr	Klasse	Auto	Team	Land	Marke	Rd./Abstand
1	48			Knaus Team HTP-Winward			17 Rd.
2	30	Trophy		Team WRT			0,7s
3	92			SSR Performance			7,9s
4	20	Junior		BKK Mobil Oil Racing			11,3s
5	99			Precote Herberth Motorsport			11,8s
6	32	Junior		Team WRT			12,8s
7	22			Toksport WRT			13,9s
8	18	Junior		KÜS TEAM75 Bernhard			14,9s
9	47			Mann-Filter Team HTP-Winward			16,1s
10	26	Junior		BWT Mücke Motorsport			19,3s
11	26	Junior		BWT Mücke Motorsport			19,9s
12	21			BKK Mobil Oil Racing			21,8s
13	77			Callaway Competition			22,4s
14	10	Junior		Schubert Motorsport			22,9s
15	72	Junior		T3-HRT Motorsport			23,3s

Am Ende von Runde 24 kommt Langeveld erneut an die Box und gibt auf.

Nach 27 Runden sehen die Abstände an der Spitze so aus: #48 - 4,6 Sekunden vor #30, der wiederum hat 10,1 Sekunden auf den Dritten #92. Dann folgt #99 mit nur 0,9 Sekunden und bereits mit 4,7 Sekunden Abstand #22.

In der 31. Runde ist Robert Renauer an Michael Ammermüller herangefahren und greift an. Aber noch kann Ammermüller sich auf P3 behaupten. Unterdessen steht der SSR Porsche unter Beobachtung wegen eines Verstoßes gegen Art. 20.2 (Christian Engelhart hatte bereits bei der Zufahrt zur Box seine Schultergurts gelöst - und das darf er nicht!

Im Porsche Team kommt Unruhe auf. Engelhart wird bei der Rennleitung vorstellig. Zur selben Zeit erhalten Ricardo Feller #26 und Renauer #99 je eine schwarz-weiße Flagge wegen Track limits.

In Runde 35 erwischt es Hendrick von Danwitz, der den Aust Audi #4 von Rahel Frey übernommen hat, noch schlimmer. Er erhält gar eine Drive through wegen Missachtung der Track limits.

In Runde 36 wird der Vorfall mit Engelhart (Art. 20.2) an die Stewards weitergegeben.

Nach der 39. Runde sehen die Abstände zwischen den ersten fünf wie folgt aus: #48 hat 15,2 Sekunden auf #30, der hat nur noch 4,6 Sekunden auf #92, nur 0,7 Sekunden dahinter #99, der wiederum hat mittlerweile 5,3 Sekunden auf #22.


Vierte werden die neuen Meister, Christian Engelhart und Michael Ammermüller im SSR Performance Porsche, in der Premierensaison des Teams. Gratulation! Starke Leistung! Fahrer- und Teamtitel auf eine Streich.

Die schnellste Runde fährt Mirko Bortolotti mit einer 1:24.869 min. in Runde 6.

Zu Beginn der 41. und vorletzten Runde lässt Ammermüller seinen Konkurrenten Renauer kampflos vorbeiziehen. Damit schenkt er offenbar freiwillig den letzten Podestplatz her.

Und so geht das Rennen nach der 42. Runde in genau dieser Reihenfolge zu Ende.

Sieg für Raffaele Marciello und Philip Ellis im Knaus HTP Mercedes, vor Mirko Bortolotti und Rolf Ineichen im WRT Audi und Mathieu Jaminet und Robert Renauer im Herberth Porsche.

Die Junior-Wertung geht heute an Mick Wishofer im Zakspeed AMG #20, vor Charles Weerts im WRT Audi #32 und Jannes Fittje im TEAM75 Bernhard Porsche #18.

Damit geht die Junior-Meisterschaft, trotz des frühen Ausfalls heute, an Tim Zimmermann im GRT Lamborghini #82.

Aus Chronistenpflicht sei abschließend noch erwähnt, dass die Gurt-Aktion den neuen Meister Christian Engelhart schlappe 2.000 € Strafe kostet (Decision 107). Erheblich schlimmer erwischt es den scheidenden Champion Kelvin van der Linde. Ihm wird die alleinige Schuld am Startunfall unter Beteiligung von drei weiteren Fahrzeugen gegeben. Er muss dafür ziemlich tief in die Taschen greifen und ganze 10.000 € berappen (Decision 110). Das ist wirklich hart!