Samstagmorgen in Oschersleben. Nach einem stark verregneten
Vorabend ist der blaue Himmel und ungetrübter Sonnenschein in
die Magdeburger Börde zurückgekehrt.
Alle 31 GT3 Renner sind (wieder) fit und treten zum ersten
Qualifying der neuen Saison an. Zakspeed hat bei einem
Fahrzeug den Mercedes-AMG Motor gewechselt, der zweite wurde
repariert. Ebenso wie Iron Force Racing, die laut Lucas Luhr
nach dem freien Training sicherheitshalber ebenfalls den
Porsche Sechszylinder getauscht haben.
Einige Teams setzen wieder auf Poker. Dabei besteht
allerdings immer die Gefahr, dass zum Ende hin die Zeit
ausläuft, wenn nämlich eine Rotphase die andere jagt.
Und genau das passiert auch heute wieder. Nachdem es Marvin
Dienst im Schütz Mercedes-AMG GT3 #36 nach mehreren Anläufen
doch gelingt, die vom italienischen Rookie Mattia Drudi im EFP
Car Collection by TECE Audi #12 vorgelegte Top Zeit von
1:23.273 min., um ganze 53 Tausendstel (1:23.220 min.) zu
unterbieten, legt Michele Beretta den GRT Lamborghini #19 in
T10 im Kiesbett ab und löst so die erste Unterbrechung der
Session aus.
Nach einer knappen Viertelstunde
geht es weiter. Zu diesem Zeitpunkt, etwa neun Minuten
verbleiben, haben einige noch keine gezeitete Runde
abgeliefert. Dazu gehören auch die beiden MANN-FILTER
Mercedes-AMG von Team HTP.
Während Dienst und Drudi ganz entspannt das Treiben der
Konkurrenz von ihren Boxen aus verfolgen, läuft denen die Zeit
davon. Als es weitergeht, kommt eine zweite rote Flagge und
der Versuch eine Zeit zu setzen bzw. die gefahrene zu
verbessern, muss erneut abgebrochen werden. Das ist schlecht
für die Reifen, die weder auf Temperatur kommen, noch in Bezug
auf die Leistung besser werden.
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Dahinter respektabel Daniel Keilwitz im Aston Martin #99 vor
Dennis Marschall im HCB Audi #8, auch das erfreulich. Dann
noch Timo Bernhard im KÜS Porsche #17 und Mike David Ortmann
im dritten Mücke Audi #24.
Noch eine Kuriosität, die für
viel Wirbel und Verärgerung gesorgt hat. Bei der Ausfahrt aus
der Boxengasse kommt es zu einem Auffahrunfall zwischen Adrien
de Leener im KÜS Porsche #18, dem unerwartet der Motor ausgeht
und den folgenden Remo Lips im Aust R8 #3 sowie Nicolai
Sylvest im MRS BMW M6 #14.
Klingt dämlich und sieht auch genauso aus. Aber die Sache hat
ein Nachspiel.
Decision 33 der Stewards bestraft letztlich Timo Bernhard im
KÜS Porsche #17, weil er unverhältnismäßig langsam gefahren
sei (laut Timo wollte er sich etwas Platz nach vorne
verschaffen) und das Abwürgen des Motors seines Teamkollegen
de Leener provoziert und so die Kettenreaktion mit den
"Auffahrunfällen" ausgelöst habe. Die Strafe ist eine
Rückversetzung um fünf Plätze.
Kelvin Snoeks im Zakspeed
Mercedes-AMG #20 (Decision 54) erhält wegen überholens unter
Roter Flagge eine Verwarnung.
Heute um 13.05 Uhr geht's los. Live und in Farbe bei SPORT1 und im Live Stream.
Schließlich gelingt sowohl
Philip Ellis als auch Indy Dontje, unter den Augen ihrer
Teamkollegen Fabian Vettel bzw. Maxi Götz, noch eine
respektable Zeit. Sie landen letztlich auf P20 und P23. Da
wäre mehr drin gewesen ... Aber, wir wissen ja, hätte hätte
Fahrradkette!
So bleibt es am Ende dabei, Pole
für Marvin Dienst und Schüttz Motorsport. Tolle Rückkehr und
super gemacht. Ganz besondere Freude bei Teamchef Christian
Schütz! Wir freuen uns mit ihm.
Kleiner Wermutstropfen, die #36 steht under investigation
wegen Verstoßes gegen Art. 19.2. Die vom Team bestätigte
Fahrernennung hat Marvin Dienst als Fahrer 1 und Aiden Read
als Fahrer 2. Die Zeitnahme hat die genau gegensätzliche
Information. Somit hätte Read fahren und Dienst zusehen
müssen. Wir warten auf die Entscheidung der Sportkommissare.
Zweiter, im Augenblick ein
hervorragender Mattia Drudi, der als neuer Partner von Florian
Spengler einen super Einstand gibt!
In der zweiten Reihe ein
saustarker Patric Niederhauser, der als Rückkehrer an der
Seite von Kelvin van der Linde im HCB Rutronik Audi #31 eine
1:23.395 min. schafft. Neben ihm David Jahn in der RWT
Corvette #13, sehr zur Zufriedenheit von Gerd Beisel, mit
einer 1:23.420 min., nur 25 Tausendstel langsamer.
Reihe drei geht an Markus Pommer
in der Callaway Corvette #77, weitere sieben Tausendstel
zurück (1:23.427 min.) und Christian Engelhart im ORANGE1 by
GRT Grasser Lamborghini Huracán #63 (1:23.550 min.). Dahinter
zwei weitere Audi R8 LMS. Jeffrey Schmidt im BWT Mücke R8 #25
(1:23.585 min.), vor Ricardo Feller im Montaplast by
Land-Motorsport Audi #28 (1:23.628 min.). Auch das eine solide
Leistung.
Die Top Ten komplettieren Luca
Ludwig im HB Racing Ferrari #7 (1:23.689 min.), der glaubt, P5
sei heute ohne die vielen Rotphasen drin gewesen und Nikolaj
Rogivue im BWT Audi #26 (1:23.783 min.).
Überraschend weit vorne auf P11
mit einer hervorragenden Leistung, Maximilian Paul im T3
Motorsport Audi #71, der auch für die letzte Rote Flagge
verantwortlich zeichnet. Er steht damit vor dem amtierenden
Meister Robert Renauer im Precote Herberth Porsche #1. Auf P13
Max Hofer im zweiten Land Audi #29 und Filip Salaquarda im ISR
R8 #33, auf P14.
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