ADAC-GT-Masters Most
2. Runde des GT-Masters 26.-29.4.2018

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von
Harald Gallinnis,
Thomas Roth, Manfred Muhr &
Timo Schumacher

Mit dem ADAC GT-Masters -Wochenende in Most tritt die deutsche GT3-Topserie nur 2 Wochen nach dem Saisonauftakt in Oschersleben erneut an. Auf der Strecke 20km hinter der deutschen Grenze im Norden Tschechiens feiert man dabei eine Premiere. Nicht nur das Tschechien als bislang sechste Austagungsnation der serie erstmals in der Liste auftaucht. Die 4148m lange Strecke ist auch die 13. Strecke in der Seriengeschichte auf der das deutsche GT3-Championnat antritt.

In Bezug auf das Feld gibt es nur wenige Änderungen zu berichten: Dieselben 35 Mannschaften die schon den Saisonauftakt bestritten sind auch auf dem Autodrom Most wieder zu finden. Bei Honda Racing/Schubert Motorsport haben sich die Hoffnungen auf eine Besatzung für das zweite Auto immer noch nicht realisieren lassen. Fahrerumbesetzungen werden insgesamt 3 mal im Feld notiert. So ersetzt Christer Jöns bei Aust Motorsport Frederik Vervisch an der Seite von Nikolai Rovigue auf dem #3 Audi . Stefan Mücke ersetzt Jeffrey Schidts Partner Jamie Green auf dem BWT Mücke Motorsport Audi R8 LMS GT3 mit der #26. Und Ivan Lukashevich springt für Oscar Tunjos Partner Jake Dennis bei Phoenix Racing auf dem #6 Audi ein.

Eher sommerliche Temperaturen mit wenig Regenwahrscheinlichkeit sind für das Wochenende angesagt. Zudem gibt es für die anreisenden fans noch eine mglicherweise zukunftsweisende Premiere in Most zu erleben. Denn das ADAC-Wochenende ist gleichzeitig die Auftaktveranstaltung der GT4 Central Serie der SRO, die in Zukunft als ein Sammelbecken für deutsche GT4-Teams agieren soll. Mit knapp über einem Dutzend Autos sind die Rennen zwar bescheiden besetzt, dürften aber in Zukunft der deutschen Szene eine weitere Bühne für den GT-Sport bieten.

Testsessions am Donnerstag

Die erste freie Trainingssession am als Testtag eingestuften Donnerstag konnte das Mann Filter Team HTP-Motorsport mit den beiden Mercedes AMG GT von Dontje/Buhk und Pommer/Götz vor der Callaway Competition-Corvette von Kirchhöver/keilwitz für sich entscheiden.
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Eine dritte Session am Donnerstag endet schliesslich mit der Bestzeit der
Callaway Corvette, die mit einer 1:31,978 auch die Tagesbestzeit einfährt . Erneut liegen beide Mann Filter HTP-Mercedes auf den folgenden Plätze. Platz 4 holt sich der Land Motorsport Audi.
 

In der zweiten Sesssion hatte der AutoArenA-Mercedes AMG GT von Assenheimer/Schmid die Haube vorne vor dem MRS GT-Racing-BMW M6-GT3 von Zöchling/Klingmann und der erneut starken Callaway-Corvette.

Most scheint somit den Mercedes recht gut zu liegen während die Audi-Teams dahinter eher um das richtige Setup kämpfen. Auch die Lamborghinis haben Schwierigkeiten an die gute Vorstellung von Oschersleben anzuknüpfen. Nach dem BoP-"Upgrade" von Monza, wo die Lamborghini mit abweichenden Leistungswerten auffielen, haben die Huracan von Rosberg und GRT in der ADAC-Meisterschaft auch 5 kg mehr und einen kleineren Restriktor bekommen.

In der zweiten Session gelingt den BMW M6 ein Befreiungsschlag: der  MRS-BMW von Zöchling/Klingmann setzt sich mit einer 1:32,27 an die Spitze, gefolgt vom Spengler/Vanthoor-Audi von EFP ba TECE  und dem Zakspeed-Mercedes von Stolz Asch. Mit den beiden Schitzer BMW auf P4 und P7 liegen die restlichen M6 auch gut an der Spitze. 

Abgesehen von einer Unterbrechung einer der Sessions durch eine Rote Flagge bleiben die Trainingssitzungen angenehm ereignislos. Als Grund wird der Schubert-Honda verzeichnet, der auf der Strecke liegen geblieben ist und geborgen werden muss.

Freie Trainings Freitag

Das Most eine Mercedes Strecke zu sein scheint wird am Freitag offenbar: Gleich 4 AMG GT - die Wagen von Zakspeed (#21 von Stolz/Asch) , beide Mann-Filter HTP-Chassis und der Autoarena Mercedes - ligen mit 1.32,3-,5´er Zeiten vorne. Erst dann kommt die Callaway-Corvette. Immerhin liegen wieder 17 Wagen innerhalb einer Sekunde.

Mit 18 Wagen innerhalb einer Sekunde darf auch diese Sesson als recht ausgelichen gelten.

Qualifying 1

Das erste Qualifying für die ADAC Masters Runde am Samstag vormittag findet bei bestem Wetter statt. Die Bestzeit erzielt Jeffrey Schmidt auf dem BWT Mücke Motorsport Audi r8 LMS mit einer 1:31,582. Dahinter kann Marvin Kirchhöver die Callaway Corvette mit einer 1:31,591 ebenfalls in die 1. Startreihe stellen. Christopher Zöchling im MRS-BMW bestätigt die gute Vorstelung auf dem 2. freien Training gestern und stellt sich mit dem MRS-BMW auf Startplatz 3, noch vor dem Mann-Filter HTP-Mercedes von Markus Pommer. Die Top-10 komplettieren der Herberth Porsche von Robert Renauer, der Phoenix Racing Audi von Max Hofer, der Schnitzer BMW #42 von Mikkel Jensen, sowie die beiden Audi von Land Motorsport und Audst Motorsport (#28 und #3) und der zweite Mann-Filter HTP-Mercedes.

Robert Renauer geht gut gelaunt ins Rennen: "Wir haben am Donnerstag einen kleinen Unfall gehabt und dann den Freitag auslassen müssen. Nun stehen wir nur  5 Hundertstel hinter dem Vierte.  Hier auf der Strecke kannst du schnell viel Zeit verlieren weil du unheimlich viele Kurven sauber kriegen musst."

Bei HTP erklärt uns der für die Technik zuständige Brice Bosy warum man hier so stark auftrumpft: "Es ist schlichtweg eine Strecke die der Charakteristik des AMG GT sehr entgegen kommt. Du hast viele mittelschnelle und schnelle Kurven. Am Testen kann es bestimmt nicht liegen denn wir sind das erste Mal hier. Wir hatten Anfang des Jahres zwar hier einen Test angesetzt, doch der musste ausfallen weil noch 30cm Schnee auf dem Asphalt lagen."

25 Autos innerhalb einer Sekunde und die ersten 5 innerhalb von einer Zehntel-Sekunde brauchen als manifestierter Beweis für die Wettbewerbsfähigkeit des Feldes nicht weiter kommentiert werden...

Am Schnitzer BMW mit der #43 explodiert auf der Outlap eine Bremsscheibe. "Die Schäden die sie am kabelbaum den Ölleitungen und den Radträgern angerichtet hat sind enorm. Heute schaffen wir es nicht mehr ins Rennen - ob es morgen hinhaut ist noch fraglich!" erklärt uns Charly Lamm.

Jeffrey Schmidt geht gut gelaunt ins Rennen "Die Strecke hier ist sehr cool. Sehr old-school-mässig. Du hast zwar wenig Überholmöglichkeiten aber das ist ja prinzipiell gut für uns". Daniel Keilwitz ist skeptisch ob er in der ersten Kurve ein Überholmanöver lancieren kann: "Das wird schwierig". Christian Engelhard , der sich am liebsten gar nicht zur BoP äussern will, ist gespannt wie sich der rauere Asphalt in Most auf den Abrieb der Reifen auswirken wird.

Start!! Der MRS-BMW schiebt sich auf P2. 2 Wagen gehen gaeradeaus durch die Schikane und im Hinterfeld rumpelt es richtig. Patrick Assenheimer ist in die Wiese gerutscht und hat beim Zurückkommen auf die Strecke den #6Phoenix Audi von Max Hofer umgedreht. In diesen verkeilen sich im Gedränge beide EFR by TECE-Audis der NSX, der Ferrari und weitere Autos sind in der Schikane kollidiert und müssen sich auseinander sortieren. Auch ein GRT-Lambo, ein Mücke Audi und ein Land Audi kommen in der Folge an die Box, ebenso wie der Autoarena-Mercedes, bei dem ein Frontsplitterschaden das effektive Rennende bedeutet.

Der #12 EFR-Audimuss per Kran aus dem Kiesbett befreit werden wo Pilot Spengler unverschuldet gestrandet war. Die Bergung, bei der der Wagen fast vom Haken fällt, läuft zu seiner Verzweiflung nicht ganz optimal ab.

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Auch der ISR-Audi hat nur ein kurzes Gastspiel gehabt und hängt schon am Harken. Der Phoenix-Audi kann zurück an die Box kommen und nach Behebung eines Reifenschadens kann Max Hofer das Rennen weiter fortsetzen.

Vorne führt hinter dem SC Jeffrey Schmidt vor Christopher Zöchling im MRS-BMW, der Callaway-Corvette und dem Herberth-Porsche .

Restart in Runde 5: für die 27 noch im Rennen verbliebenen Autos läuft diesmal alles glatt. Im Hinterfeld gibt es einzelne Überholmanöver. Einer der Aust-Audis verliert nach einem Ausritt einige Positionen. Phillip Geipel bekommt wegen unter Überholen unter dem SC eine Durchfahrtsstrafe.

Schmidt setzt sich mit dem #26 Mücke Motorsport Audi an der Spitze weiter ab  und hat nach 12 Runden schon 2s Vorsprung. Auf einem excellenten 9 Platz ist die RWT-Corvette unterwegs. Der #19 GRT-Lambo von Companqu kommt kurz vor dem Beginn des Boxenstopfensters mit einem Plattfuss in die Box. Es ist schon der zweite den man sich als Folgeschaden der Startkollision eingefangen hat. Die Truppe von Gottfried Grasser stellt den Boliden ab.

Max Hofer im Phoenix-Audi rumpelt ein zweites Mal mit einem der GRT-Lamborghinis (der #19?) zusammen - dieses Mal ist mit einem Felgenschaden endgültig Schluss.

Nach 15 Rennminuten setzen sich Renauer im Porsche und der dahinter befindliche Jensen im Schnitzer BMW etwas von den beiden verfolgenden HTP-Mercedes ab. Davor hält auf P2 MRS-Pilot Zöchling die Corvette auf Distanz. Im Hinterfeld überholt Honda-Pilot Dreyspring einen der Rosberg-Lambos, was allerdings de Facto nur eine Zurückrundung ist.

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Vor den Boxenstopps notieren wir die folgende Reihung.

Platz	Nr	Klasse	Auto	Team	Land	Marke	Runden
1	26	Junior		BWT Mücke Motorsport			14 Rd
2	14			MRS GT-Racing			2,6s
3	1			Callaway Competition			3,2s
4	99			Precote Herberth Motorsport			5,5s
5	42	Junior		BMW Team Schnitzer			7,4s
6	47			HTP Motorsport			8,4s
7	48			HTP Motorsport			9,1s
8	21	Junior		Team Zakspeed BKK Mobil Oil			9,7s
9	13	Trophy		RWT Racing			10,3s
10	17			KÜS TEAM75 Bernhard			12,6s
11	63			Orange1 GRT Grasser			13,3s
12	28	Junior		Montaplast by Land-Motorsport			13,5s

Der #69 Porsche von Ring Police steht wegen einer angeblichen unsafe release unter Beobachtung. Die Rennleitung entscheidet sich allerdings es bei einer Verwarnung zu belassen. "Schliesslich habe  ich auch gas zurück genommen um den Lamborghini noch vorbei zu lassen - von daher kann ich selbst die Verwarnung nicht verstehen", meint Lucas Luhr nach dem Rennen Sebastian Asch im BKK-Mobil AMG räubert  bei der Verfolgung von Schnitzer-Pilot Scheider durch ein Kiesbett und kommt auf P8 unter Druck von Hürtgen in der RWT-Corvette. Markus Winkelhock setzt sich um P13 gegen Markenkollege Christer Jöns durch.

Um P3 kämpfen Matthieu Jaminet und Indy Dontje gegeneinander. Im hinteren Teil der Strecke dreht sich der Aust Audi #4 von Maxi Hackländer.

In Runde 26 verliert der #47 Mann-Filter HTP-Mercedes von Maxi Götz plötzlich Fahrt und bleibt am Ende der Start-Ziel-Gerade stehen. Ein Getriebeschaden wirft den ex-Champion des GT-Masters aus dem Rennen.

Die #82, Ring-Police und  der #35 Rosberg-Lambo sind in Runde 15 die ersten Boxenbesucher.

Der Führende Jeffrey Schmidt übergibt in Runde 16 an Stefan Mücke, zusammen mit dem #47 AMG, dem #28 Land-Audi, dem #20 BKK-Mobil_AMG dem #18 Porsche, dem #11 Audi und dem #50 YACO-Audi. Zöchling führt nun das Rennen an.

In Runde 17 stoppen. die Callaway Corvette, der zweite Team 75 Porsche, der #3 Aust Audi und der Car Collection Mercedes.

In Runde 18 sehen wir Zöchling, Renauer, den Schnitzer BMW und den #24 Mücke Audi an der Box. Der MRS-BMW fällt beim Stop hinter den Herberth-Porsche zurück. Nun führt Indy Dontje das Rennen vor BKK-Mobil-Pilot Luca Stolz und RWT-Corvette Pilot Barth an.

In Runde 19 kommen die zweit-Viertplazierten Buhk, Stolz und Bortolotti zum Stop rein. Die RWT-Corvette von Barth hat nun die Rennführung inne. Der Car-Collection Mercedes verbremst sich in Turn 1

In Runde 20 kommt RWT-Corvette-Pilot Barth nur Sekunden vor dem Schliessen des Boxenstopfensters rein und übergibt an Claudia Hürtgen.

Das Boxenstopfenster schliesst sich:

Platz	Nr	Klasse	Auto	Team	Land	Marke	Runden
1	26	Junior		BWT Mücke Motorsport			22 Rd.
2	1			Callaway Competition			4,4s
3	99			Precote Herberth Motorsport			9,1s
4	48			HTP Motorsport			9,8s
5	14			MRS GT-Racing			11,4s
6	47			HTP Motorsport			11,8s
7	42	Junior		BMW Team Schnitzer			12,5s
8	21	Junior		Team Zakspeed BKK Mobil Oil			13,1s
9	13	Trophy		RWT Racing			15s
10	28	Junior		Montaplast by Land-Motorsport			15,3s
11	63			Orange1 GRT Grasser			17,1s
12	17			KÜS TEAM75 Bernhard			19,5s

Der Dreikampf um P6 zwischen Scheider, Asch und Hürtgen begeistert die Zuschauer an der Strecke . Auch der Land-Audi von Kelvin van der Linde und der GRT-Lambo von Caldarelli können noch aufschliesen.

Um P10 kann Winkelhock sich nach einem Rutscher von Timo Bernhard gegen den Team 75 Porsche durchsetzen.

3 Minuten vor dem Ende hat Mücke mit dem rosa Audi schon 5s Vorsprung auf. Asch fährt sich nach wiederholten Anklopfen am BMW-Heck den Mercedes-Stern ab.

Mücke geht mit 4,5s Vorspring auf die Corvette in die letzte Runde. Dort ergeben sich keine Änderungen mehr. Mücke gewinnt 4,3s vor der Callaway Corvette von Kirschhöver/Keilwitz und dem Porsche von Renauer/Jaminet die als Dritte nun die vorläufige Tabellenführung übernehmen. 

Für Stefan Mücke ist es der erste GT-Masters Sieg "Geil! Heute hat alles gepasst. Jeffrey hat im Qualifying sein Leistung auf den Punkt gebracht. Und dabei haben wir auch sicher das nötige Glück gehabt. Unsere Teamkollegen waren gestern deutlich schneller und standen nun im Qualifying weit hinter uns. Das Feld ist aber auch sehr nah beieinander! Schick die gleichen Piloten mit den gleichen Autos noch Mal auf die Strecke und jemand der vorher unter den Top-3 war steht danach um P20-25. Das feld ist schon sehr hochklassig besetzt. Ähnlich wie in der WEC. 30 Minuten hier schlauchen mich fast mehr wie ein 2h-Stint im GTE-Auto bei der WM, einfach weil du dir auch nicht den kleinsten Fehler erlauben darfst."  

MRS-Pilot Jens Klingmann kommt gut gelaunt am Sonntag in Oschersleben an. "Die Strecke hier liegt unserem BMW M6 GT6. Abgeseghen vielleicht von Turn 1 und 2, aber die mittelschnellen bis schnellen Passsagen sind genau das was der Wagen braucht. Das Feld hier ist aber schon sehr tough! Gestern 5 Autos in einer Zehntel-Sekunde - das ist schon sehr eng Da darfst du dir nicht den kleinsten fehler erlauben. Wenn du hier auch nur 2-3 Zehntel bei deiner schnellsten Runde liegen lässt, dann rutscht du gleich aaus den Top-10 heraus."

Bei Jan-Erik Sloten und Lucas Luhr ist doie Begeisterung für die Strecke nicht so ausgeprägt. "Most ist nun mal keine typische Porsche-Strecke" bilanziert Slooten. "Eigentlich gibts im ganzen ADAC-Kalender keine typische Porsche Strecke" ergänzt Luhr. Slooten weiter: "Wir haben halt damit zu kämpfen das der Porshe als GT3-Konstruktion schon zu alt ist. Wir nutzen die Saison jetzt um Erfahrungen zu sammeln und nächstes Jahr wollen wir dann nach Möglichkeit auf 2 der neuen Porsche GT3, die derzeit in Entwicklung sind, aufrüsten." Bis dahin freuen sich beide noch auf einen Einsatz bei den 24h am Nürburgring wo man im Getspeed Porsche GT3 antritt.

Bis 10 Minuten vor dem Ende der Session warten die meisten Teams ab - danach wirds voll. 32 Wagen sind auf der Strecke zu finden. Auch der zweite Schnitzer-BMW ist wieder dabei. Einen wilden Ausritt lässt der in Oschersleben noch siegreiche GRT-Lambo mit der #63 in Turn 15 notieren. Man landet am Ende nur auf Startplatz 19.

Maxi Götz nimmt schliesslich Anlauf und kann die Polezeit auf eine 1:31:836 steigern. Mathieu Jaminet verbessert sich dahinter mit dem Herberth Porsche auf P3. Dann legt Daniel Keilwitz in der Callaway Corvette eine 1:31,755 als neue Polezeit vor. Clemens Schmid im AutoArenA-AMG GT verbessert sich dahinter auf P3. Schlisslich kontert Götz in der letzten Minute nochmal und holt für das Mann-Filter Team HTP die Pole für den zweiten Lauf in Most mit einer 1:31,730.

Die Qualifying-Session am frühen Sonntag morgen findet ein vorzeitiges Ende als nach 8 Minuten der Motor am Rosberg Lamborghini #53 von Aaro Vainio hochgeht. Giorgio Maggi im Schubert Honda ist bis dato der schnellste  aber da seine schnesste Zeit in den Beginn der roten Flagge fällt wird diese gestrichen. 22 Minuten vergehen mit der Bergung des Lamborghinis und der intensiven Reinigung der Strecke, ehe es wieder weiter geht.

Lance-David Arnold im Car Collection Mercedes legt danach die folgenden Bestzeiten hin und kann sich auf eine 1:33,105 steigern. Doch da hat Markenkollege Maxi Buhk in der #48 HTP-"Mamba" schon eine 1:32,206 notieren lassen.

Allerdings wird der Autoarena-AMG nach Ende der Session um 10 Plätze zurückversetzt.  Der Grund ist das die Rennleitung den Wagen von Patrick Assenheimer und Clemens Schmid als ursächlichen Auslöser der Massenkollision vom Vortag ausgemacht hat. Dafür beantragt das Rosberg Team eine Zulassung zum Start  - man will den Motor noch schnell tauschen und dann zum Rennen antreten.

In der Startaufstellung fehlt letztendlich der Rosberg-Lamborghini mit der #53. "Die Öl- und Wasserleitungen waren nach dem kapitalen Motorschaden zu verschmutzt - die hätten wir noch ausführlich spülen müssen und dazu hat uns die Zeit gefehlt." erklärt Arno Zensen.

Lediglich auf Startplatz 31 hat Timo Scheider den BMW abstellen können: "Das ist in Hinblick auf das Rennen natürlich katasdrophal. Aber wir wussten ja schon vorher das der Verkehr hier eine grosse Rolle spielen würde. Nach der roten Flagge wollte natürlich keiner die Strecke von dem Ölbindemittel sauber fahren. Zudem hat der BMW hier ein Problem mit den Reifen auf der Hinterachse."

Vortagessieger Stefan Mücke findet sich auf einem mit wenig Aussichten versehenen 18.ten Startplatz wieder. "Wir sind im Quali 2 mal vom  Autoarena AMG übel geblockt worden. Danach war mit den Reifen nichts mehr zu holen."

Bei bestem Rennwetter geht es in die Aufwärmrunde...

Start! Luca Ludwig kann von Platz 8 kommend, sich in der ersten Kurve mit dem Ferrari bis auf P3 nach vorne schieben, muss sich aber eine Kurve später mit Platz 5 zufrieden geben.

In einer Ketterreaktion in Turn 1 bekommt Pierre Kaffer von hinten einen Schlag von der RWT-Corvette und schiebt seinerseits den Team 75 Porsche von Timo Bernhard an, der sich dreht und den Motor abwürgt. Bernhards Problem: er bekommt den Wagen wegen eines Elektronik-Problems nicht mehr in Gang.

Die Rennleitung lässt nach der ersten Runde das SC zur Bergung der Havaristen ausrücken.

Hinter dem SC führt Götz vor Keilwitz und Buhk. Der #19 GRT-Lambo war auch in das Gerangel in Turn 2 involviert; Franck Perera hat den Wagen an der Box checken lassen und kehrt ins Rennen zurück. 

Einige 100m weiter löst beim Anbremsen der Spitzkehre Markus Winkelhock im Gewühl einen Dominio-Effekt aus, bei dem er Dries Vanthoor anstubst, der wiederum Christopher Mies in den BKK-Mobil-Mercedes von Sebastian Asch schiebt. Asch dreht sich und wird von Vanthoor hinten rechts torpediert, der ihm dabei auch gleich die rechte Hinterradaufhängung abreisst. Während der zweite KÜS-Team 75 Bernhard Porsche in Turn 15 durch den Kies räubert, bleiben mit den beiden EFR-Audis, Asch und Bernhard 3 Autos auf der Strecke. Wobei es lediglich Dries Vanthoor zurück in die Box schafft.

Einer der Aust-Audis dreht in Turn 2 den Rosberg-Lamborghini von Jimmy Eriksson um. Übeltäter Christer Jöns bekommt dafür umgehend eine Durchfahrtsstrafe verhangen. Erikson toppt das aber noch als er mit dickem Hals den Lambo nicht umdreht sondern bei anhaltendem Gegenverkehr  etwa 100m in die falsche Fahrtrichtung auf den Notausgang zuhält. Dafür wird er nach kurzer Prüfung von der Rennleitung mit der schwarzen Flagge disqualifiziert.

Nach 9 Rennminuten wird das Rennen wieder freigegeben. Hinter dem im HTP-Sandwich liegenden Keilwitz in der Corvette liegen der Herberth-Porsche auf P4 und der Ferrari von Ludwig auf P5. Frank Stippler versucht sich mit dem auf P6 liegenden ISR-Audi am Ferrari vorbei zu bremsen, muss aber den Notausgang in Turn 1 nehmen.

Der #42 Schnitzer BMW von Timo Scheider hat wohl unter dem SC überholt und bekommt eine Durchfahrtsstrafe.  Markus Winkelhock im BWT Mücke Audi setzt sich derweil im Duell durch und gewinnt einen Platz.

Clemens Schmidt dreht sich mit dem AutoArenA-AMG-GT im hinteren Teil der Strecke und bleibt quer mitten auf der Ideallinie stehen. Er wird von einem halben Dutzend Wagen verfehlt und kann mit leicht erhöhter Pulsfrequenz  das Rennen fortsetzen.

Die Durchfahrtsstarfe für Christopher Mies ist in der Zwischenzeit aufgehoben worden. Man hat wohl festgestellt das Mies bei der Kollision in Runde 1 in den Mercedes von Asch geschoben wurde.

Ein wilder Ausritt von Clemens Schmid in Runde 11 wird nach 19 Rennminuten in  Turn 15 notiert.

Vor den Boxenstopps notieren wir die folgende Reihung an der Spitze des Feldes:

Platz	Nr	Klasse	Auto	Team	Land	Marke	Runden
1	47			HTP Motorsport			15 Rd.
2	1			Callaway Competition			4,5s
3	48			HTP Motorsport			5,1s
4	99			Precote Herberth Motorsport			6,3s
5	7			HB Racing WDS Bau			7,7s
6	33			Team ISR			8,6s
7	25	Junior		BWT Mücke Motorsport			9,2s
8	14			MRS GT-Racing			11,7s
9	29	Junior		Montaplast by Land-Motorsport			12,3s
10	20	Junior		Team Zakspeed BKK Mobil Oil			13,1s
11	28	Junior		Montaplast by Land-Motorsport			13,4s
12	24	Junior		BWT Mücke Motorsport			14,0s

In der Folgerunde sind Keilwitz, van der Linde, Winkelhock und Bouveng die Boxengäste die an ihre Partner übergeben.

In Runde 17, genau zur Rennhalbzeit - kommen beide HTP-Wagen zum Fahrerwechsel rein. Matthieu Jaminet übernimmt vor Ferrari-Pilot Luca Ludwig die Führung im Rennen. Der ISR-Audi, der #63 GRT-Lambo, und der #6 Phoenix Audi stoppen auch. Der Mann-Filter AMG mit der #48 unterschreitet dabei die Mindeststandzeit und verliert durch die folgende 1s Stop&Go Platz 3.

In Runde 18 sind der Herberth-Porsche der HB-Ferrari und der verbleibende Team 75-Porsche zum Fahrerwechsel an der Box.

in Runde 19 kommt Christopher Mies rein, ebenso der Aust-Audi von Max Hackländer und der Iron-Force-Porsche von Lucas Luhr. Der #19 GRT-Lambo gibt in der Folge das Rennen auf. Teamchef Grasser: "Wir hatten einen Reifenschaden als Folgeschaden des Startunfalls in Turn 2  - wir wollten keinen weiteren Schaden riskieren."

Der nun führende Nicolai Sylvest im #20 AMG GT kommt in Runde 20 gemeinsam mit Stefan Mücke als letzter rein. 

Der Honda und die RWT-Corvette kommen in Runde 14 als erste in die Box, ebenso Scheider und Jöns.

In Runde 15 kommen Haase, Klingmann, Ellis, Ineichen, Arnold, Frey und Schmid an die Box. Der Yaco Audi unterschreitet dabei die Mindeststandzeit und wird noch einmel herein zitiert. 

Das Boxenstopfenster schliesst sich:

Platz	Nr	Klasse	Auto	Team	Land	Marke	Runden
1	47			HTP Motorsport			22 Rd.
2	1			Callaway Competition			2,2s
3	99			Precote Herberth Motorsport			7,5s
4	7			HB Racing WDS Bau			8,5s
5	33			Team ISR			9,8s
6	29	Junior		Montaplast by Land-Motorsport			12,1s
7	25	Junior		BWT Mücke Motorsport			12,8s
8	20	Junior		Team Zakspeed BKK Mobil Oil			14,1s
9	28	Junior		Montaplast by Land-Motorsport			14,6s
10	14			MRS GT-Racing			14,9s
11	26	Junior		BWT Mücke Motorsport			16s
12	24	Junior		BWT Mücke Motorsport			17,3s

Der #69 Iron-Force-Porsche bekommt eine Verwarnung wegen zu langem Fahrens in der Working-Lane beim Stopp.  Der #3 Aust Audi kreiselt im hinteren Bereich der Strecke über den Asphalt, während Dennis Marschall den #43 BMW mit einem defekten Kühler in der Box abstellen muss.

BKK-AMG--Pilot Schramm zieht auf P8 einen ganzen Zug an Verfolgern hinter sich her. Hinter ihm bekämpfen sich derum P12 Mücke-Pilot Ortmann und der GRT-Lamborghini von Bortolotti bis aufs Messer. Schramm wiederum kommt unter Druck von van der Linde im Land-Audi. Dieser Zweikampf endet erst als Schramm 9 Minuten vor dem Rennende einen Reifenschaden erleidet und den Mercedes in der Box abstellen muss.

Hinter dem viertplazierten HB-Racing Ferrari rettet das einheimische ISR-Team die Ehre von Audi als bestplaziertes R8 GT3-Team.  Die Trophy-Wertung gewinnt in diesem Rennen Rolf Ineichen im GRT-Lamborghini auf P15 vor der RWT-Corvette und Remo Lips im #4 Aust Audi. 

Mit 15 Punkten Vorsprung reisen damit Robert Renauer und Matthieu Jaminet als neue Tabellenführer aus Most ab. "Mal sehen ob wir das am Red Bull Ring halten können. das ist ja weniger eine Porsche Strecke. Was ich bemerkenswert finde, ist das es bislang in jedem Rennen einen anderen Sieger gab. Ich glaube bei diesem engen Feld wird das auch so weiter gehen. Es wird extrem schwer werden 2mal in diesem Jahr zu gewinnen. Aber spätestens am Nürburgring können wir dann auf unseren Sieg hoffen. Der ist nämlich eine Porsche-Strecke."

Die letzten 5 Rennminuten brechen an. Pommer führt weiter 2,3s vor Marvin Kirchhöver in der Corvette und Herberth Motorsport-Pilot Robert Renauer der mit dem dritten Platz die Tabellenführung noch ausbauen würde. Im Aust Audi mit der #3 dreht sich Nikolai Rogigue unbedrängt in Turn 1. Heiss umkämpft ist weiter P9 zwischen MRS-Pilot Zöchling und Mücke Pilot Jeffrey Schmidt, der sich aber in der vorletzten Runde durchsetzen kann. Mücke Pilot Ortmann kann sich dahinter den GRT-Lambo vom Leib halten.

Vorne fahren Markus Pommer und Maxi Götz den ersten Sieg für das Mann-Filter Team HTP in dieser Saison ein. Marvin Kirchhöver und Daniel Keilwitz holen sich dahinter erneut Platz 2. Auf dem dritten Platz bauen Matthieu Jaminet und Robert Renauer die Tabellenführung weiter aus.