Just zu Beginn des 3. Rennviertels rollt der auf P20 gelegene
Black Falcon AMG GT mit Robb Huff am Steuer in der
Mühlenbachschleife aus. Mit einem Bergungsfahrzeug muss der
AMG-GT in die Box zurück geschleppt werden. Dort angekommen
kann der Wagen nach wenigen Minuten schon wieder ins Rennen
geschickt werden. 140 von 156 gestarteten Autos
sind zu diesem Zeitpunkt noch im Rennen.
Auf der Nordschleife ist es nun schon seit Stunden komplett
trocken, was Rundenzeiten um die 8:30 erlaubt. Aus Richtung
Frankreich ist allerdings erneut eine Schauerfront im
Anmarsch, die gegen 7 Uhr morgens zu weiteren Niederschlägen
führen könnte. Im Bereich Bergwerk zieht sich derweil der
Nebel ein wenig dichter zusammen.
Der Falken-Porsche #44 - auf P16 gelegen - bekommt eine 90s
Zeitstrafe wegen Missachtung von gelben Flaggen verhangen.
An der Spitze sieht die Reihung nach 12 1/2 absolvierten
Stunden wie folgt aus:
Platz | Nr | Auto | Klasse | Marke | Team | Land | Runden |
1 | 88 | SP 9 | Haribo Racing Team / AMG | 57 Rd. | |||
2 | 9 | SP 9 | AMG - Team Black Falcon | 76s | |||
3 | 29 | SP 9 | AMG-Team HTP Motorsport | 146s | |||
4 | 912 | SP 9 | Manthey Racing | 172s | |||
5 | 4 | SP 9 | AMG - Team Black Falcon | 177s | |||
6 | 100 | SP 9 | Schubert Motorsport GmbH | 221s | |||
7 | 23 | SP 9 | ROWE Racing | 321s | |||
8 | 22 | SP 9 | ROWE Racing | 358s | |||
9 | 28 | SP 9 | Montaplast by Land-Motorsport | 388s | |||
10 | 6 | SP 9 | Audi Sport Team Phoenix | 401s | |||
11 | 2 | SP 9 | Team WRT | 413s | |||
12 | 1 | SP 9 | Audi Sport Team WRT | 56 Rd. | |||
13 | 5 | SP 9 | Phoenix Racing | 192s | |||
14 | 25 | SP 9 | Konrad Motorsport GmbH | 313s | |||
15 | 38 | SP 9 | Bentley Team ABT | 429s | |||
16 | 44 | SP 9 | Falken Motorsports | 455s | |||
17 | 16 | SP 9 | Twin Busch Motorsport | 529s | |||
18 | 21 | SP 9 | Wochenspiegel Team Manthey | 550s | |||
19 | 35 | SP 9 | Nissan GT Academy Team RJN | 616s | |||
20 | 75 | SP 9 | Mann Filter Team Zakspeed | 55 Rd. |
Der Mühlner Cayman ist nun nach
einer 90 minütigen Reperaturpause nach seinem Unfall wieder im
Rennen. P3 in der Klasse und 10 Runden Rückstand auf den
Klassenführenden werden notiert. Als Ausfall muss mittlerweile
der Cameron-Porsche notiert werden. Den
V3-Subaru #168 ereilt ein technischer Defekt im Bereich
Breitscheid.
Jörg Bergmeister ist auf Anfrage nur mässig begeistert von der
BoP, die offensichtlich in der Lage ist alle Teams nach
Herstellern in der Ergebnisliste zu sortieren. "Das ist
wirklich traumhaft!. Im Vorfeld haben ja alle gedacht wir
hätten nur geblufft und würden zum Rennen noch mal richtig
einen raushauen. So gerne ich das auch möchte, aber irgendwie
können wir das mit dem Auto nicht! Die Pace die die Mercedes
vorne vorlegen ist schon brutal. Lediglich im Regen bei
abtrockenenden Bedingungen konnten wir gut mithalten . "
Black Falcon und eine Stunde
später auch der Haribo-Mercedes wechseln Brems-Sättel und
-Beläge. In der SP8-Klasse hat der führende Vantage GT8 wegen
einem leergefahrenem Tank 4 Runden verloren, Die
Klassenführung aber behalten.
An der #14 von Black Falcon wird
noch repariert. Nach Schaltungs- und Getriebeproblemen muss
die gesamte Gangwechseleinheit gewechselt werden.
Mann-Filter-AMG-Pilot Sebastian Asch tut sich ebenfallls
schwer mit seinen Pirelli-Reifen. "Die gehen hier ziemlich
zäh. Dabei sind das die selben Pneus wie im GT-Masters und in
der BES.
Mittlerweile wird für den Getspeed-Porsche ein Einschlag im
Klostertal notiert. Der #24 Nissan ist derweil vom Rennen
zurück gezogen worden. Auch der Rowe-BMW #22 erleidet
einen Unfall. Der führende SP10-Aston von Stadavita Mathol
kommt nach langsamer Fahrt an die Box. Das ergibt eine Chance
für die Sorg Mannschaft den Rückstand aufgrund des eigenen
Unfalls wieder zu verringern.
8 1/2 h vor dem Ende wird der
Konrad Lamborghini (P14) ins Zelt geschoben. Ein Fremdkörper
hat den Wasserkühler beschädigt, die folgende Reparatur nimmt
eine gute viertel Stunde in Anspruch. Etwas besser läuft es
hingegen bei Abt-Bentley: Das #38er Auto hat sich mittlerweile
bis auf Platz 10 nach vorn geschoben. Wichtig auch:
Haribo-Racing hat im Verlauf der Nacht einen Teil des früheren
Vorsprungs eingebüßt, und verliert nun bei jedem Stopp
zwischenzeitlich die Führung.
Boxenstopp-bedingt liegt aktuell
der Bilstein-Mercedes vor dem HTP-Auto mit der Nummer 29 in
Front. Als die beiden Markenkollegen diesmal auf die
Nordschleife einbiegen, beträgt der Abstand zwischen ihnen nur
wenige Sekunden.
Im Bereich zwischen Karussell
und Hohe Acht schlägt
Sabine Schmitz mit dem Frikadelli-Porsche ein. Da die
Beschädigungen sich im Nachhinein als zu gravierend erweisen, ist der
Porsche raus aus dem Rennen. Der Manthey
GT3-Porsche #12 wird mit Geräuschen im Antriebsstrag
ebenfalls in die Box geschoben. Beim Nissan #24 sind die
Mechaniker erneut in der Box am Auto aktiv. Im Bereich
Hatzenbach kollidiert der 8. plazierte Rowe M6 GT3 mit dem
Sorg M3 GT4. beide Autos stehen kurz quer zur Strecke. Auch im
Adenauer Forst verschlechtern sich nun die
Sichtverhältnisse.
Frank Konrad muss seinen
Lamborghini wegen eines Elektronikdefekts am Lenkrad herin
holen. Nach dem Stopp kommt es knüppeldick für die Mannschaft:
eine 332s Zeitstarfe (über 5 min!) wegen einer missachteten
Gelbphase wirft das Team um fast eine Runde zurück. Angeblich
ist der Pilot des Huracan in einer Code 60 Zone mit 162 kmh registriert
worden, was nicht ohne Folgen für seinen Permit sein dürfte.
In der 14.ten Rennstunde - die
Sonne geht mittlerweile über der Strecke auf schlägt das
Rennpech bei Audi zu. Zuerst fleigt Nico Müller in der #1 von
WRT im Karussell auf einer Ölspur ab und beschädigt sich damit
das Auto irreparabel. der 12.t-plazierte Wagen ist raus.
Dann fliegt der 9und11 Racing
Porsche in der ravenol-Kurve (die Kurve nach der Conti-Spange
wurde umbenannt) auf der GP-Strecke ab und löst eine Code 60
Flagge aus. Land Pilot Connor di Phillippi verlangsamt seinen
Audi - und wird von Markus Winkelhock im Phoenix-Werksauto #6
voll getroffen. An beiden Wagen knicken die Räder ab. Während
bei Phoenix die Mechaniker nach der Ankunft des Autos die
Helme resigniert abnehmen, wird bei Land sofort an der
Wiederherstellung des Audis gearbeitet. Damit sind für Audi
nur noch die #2 von WRT und die #5 von Phoenix noch im Rennen.
Die morgendliche Sonne vertreibt den Nebel von der Nordschleife. Der #88 Haribo AMG ist an der Fronthaube massiv getaped. Doch mit einer 8:20 markiert Lance David Arnold die bis dato schnellste Rennrunde mit dem Auto.
9 Stunden vor dem Rennende notieren wir in der SP7-Klasse den
folgenden Stand.
Platz | Nr | Auto | Team | Land | Wagen | Runden |
19 | 64 | Black Falcon Team TMD Friction | Porsche 991 GT3 Cup | 72 Rd. | ||
21 | 62 | GetSpeed Performance | Porsche 991 GT3 Cup | 420s | ||
24 | 56 | Frikadelli Racing Team | Porsche 991 GT3 Cup | 70 Rd. | ||
25 | 57 | Kremer Racing | Porsche 997 KR | 39s | ||
26 | 69 | Clickvers.de /Chzanowski Team | Porsche 997 GT 3 | 119s | ||
30 | 67 | Weiland Motorsport | Porsche 991 GT3 MR | 69 Rd. | ||
43 | 68 | HRT Performance | Porsche 991 GT3 | 67 Rd. | ||
46 | 58 | 9und11 Racing | Porsche 991 GT3 Cup | 66 Rd. | ||
98 | 54 | raceunion Teichmann Racing | Porsche 911 GT3 CUP | 56 Rd. | ||
99 | 63 | GetSpeed Performance | Porsche 911 GT3 Cup | 55 Rd. |
Auch nach fast zwei Dritteln der
Renn-Distanz befinden sich die Top-Autos also weiterhin in
Schlagdistanz zu einander im Kampf um die Podestplätze.
So langsam lohnt sich auch ein Blick auf die Boxenstopp-Rhythmen der Spitzen-Teams - Haribo-Racing und die Black Falcon-Crew um Bernd Schneider stoppen aktuell zwei, beziehungsweise vier Runden vor ihren beiden eben erwähnten Marken-Kollegen. Am Renn-Ende könnte genau dies den Ausschlag im Kampf um den Sieg geben, falls es den beiden "Spät-Stoppern" gelingt, auf einen letzten Tank-Stopp zu verzichten.
Nichts mit dem Gesamtsieg zu tun hat der Audi mit der Nummer 1 - nach einer langen Reparaturpause können die Titelverteidiger das Rennen um kurz nach acht Uhr morgens von Gesamtrang 85 aus wieder aufnehmen. Ebenfalls repariert ist wenig später auch der Schubert-BMW mit der Nummer 18, der nach dem Motorschaden in der Nacht aber gleichfalls weit zurück liegt.
In Schwierigkeiten sind
hingegen nach einem heftigen Unfall im Stefan-Bellof-S der 3. Black Falcon-Mercedes mit der Nummer 14 und der in der
SP7 zu diesem Zeitpunkt drittplatzierte ClickVers-Porsche, der
nach einer Highspeed-Rolle wieder auf den Reifen zu stehen
kommt. Zum Glück entsteigen beide Fahrer ihren
beschädigten Sport-Geräten scheinbar unverletzt. Der Mercedes
übersteht den Unfall auch deutlich glimpflicher als der
Porsche und wird an die Box zurückgeschleppt. Der Schaden
scheint reparabel. Die Morgenstunden meinen es nicht gut mit
den SP-7-Porsches: wenig später kommt auch das GetSpeed
Performance Auto auf der Nordschleife zum Stillstand und fällt
zurück.
An der Spitze wechseln sich kurz
vor Ende des dritten Rennviertels weiterhin die verschiedenen
Mercedes-Mannschaften ab. Schnellster Mann auf der Strecke ist
momentan Adam Christodoulou, der mit einer 8:19:280 die
schnellste Runde des diesjährigen 24h-Rennens fährt und damit
die Lücke zum lange Zeit dominierenden, und aktuell wieder
führenden Haribo-Auto schließt. Die Goldbären-Mannschaft
scheint ihre Trümpfe möglicherweise zu früh ausgespielt zu
haben: Nicht nur ist man nun nur noch für wenige Runden pro
Stint in Führung, nun mangelt es auch noch an Speed auf der
Strecke.