presented by
Start und erstes Rennviertel

Der Porsche #911 ist in der Nacht wieder hergestellt worden und läuft am frühen Moregen schon beim Warm-up mit. Eine BoP-Änderung hat es auch gegeben. Audi darf 2l mehr in den Tank packen, dafür müssen die AMG-GT 10kg zusätzlich einpacken. 

Norbert Siedler ist als Frikadelli Pilot mit der BoP immer noch nicht ganz glücklich. "Audi, BMW und Mercedes sind von der Aero her dem neuen Porsche schon überlegen, aber wir sind dann auf den Geraden nicht so viel schneller um das dann wieder wett zu machen, wie wir das in den letzten Jahren waren. Es fehlen uns 5-10s pro Runde." Ein Ergebnis in den Top-10 ist das maximale was der Österreicher sich derzeit vorstellen kann.

Wettermässig lacht zu Rennbeginn noch die Sonne über dem Ring, doch die Wolken werden immer dichter - und aus Richtung Frankreich/Saarland werden Gewitterzellen im Anmarsch gemeldet. Sollte diese Wetterlage anhalten dann würden sich pünktlich zum Einbruch der Dunkelheit die Pforten der grünen Hölle öffnen und die Strecke anfangen die Autos zu beissen und zu fressen.

Ein Blick lohnt sich noch auf die Verlierer im Kampf um die blaue Lampe. Der zweite Bentley #37, der eigentlich schnellere Glickenhaus SCG003 #701, der Nissan #24, Walkenhorsts #101, der Falken-Porsche und der Car-Collection Audi müssen alle ohne die Überrundungshilfe klar kommen. Wie weit werden diese Mannschaften dennoch nach vorne kommen können?

Kurz nachdem sich die erste Startgruppe  um 15:10 Uhr auf die Einführungsrunde begibt, macht im Pressezentrum die Nachricht von einer Gewitterwarnung für die Region um den Nürburgring die Runde. Die Spitzengruppe kommt jedoch bei  noch trockener Witterung problemlos durch die erste Kurve. Beim Übergang auf die Nordschleife haben Maro Engel im Bilstein Mercedes und Marco Wittmann im Huawei/Schubert BMW bereits einen kleinen Vorsprung auf Konkurrenz hrerausgefahren. Mit leichtem Respekts-Abstand folgen die beiden Haribo-AMG mit Uwe Alzen und Maxi Götz am Steuer. 

(c)
GT-Eins.de

Kurz nach 16 Uhr setzt mit einiger Heftigkeit im Bereich Aremberg und Adenauer-Forst der angekündigte Regen ein. Da das gesamte Starterfeld natürlich auf Slick-Reifen ins Rennen ging, stellt sich nun die Frage, ob ein Wechsel auf Regenreifen notwendig wird. 

Keine Gedanken um eine mögliche Änderung der Reifen-Strategie muss man sich allerdings Frikadelli machen. Sabine Schmitz(??) bringt den "schnellsten Fleichklops der Welt" nach vier Runden und von Platz 16 auf 46 zurückgefallen zu einem längeren Stopp an die Box. 

(c)
GT-Eins.de
Aus der Spitzengruppe trifft es hier unter anderem den bislang zweitplatzierten Schubert BMW, der aber nach einem kurzen Trip durchs Gras an der Kurven-Innenseite weiterfahren kann. Selbst der eben erwähnte HTP-Mercedes rutscht auf seinen geschnittenen Slicks im Schwedenkreuz von der Strecke.

Und dann: Rote Flagge! Die Strecke ist nach weiteren Unfällen im Bereich Fuchsröhre/Adenauer-Forst komplett blockiert. Der Streckenticker meldet: "Fuchsröhre vom Hagel bedeckt, Fahrzeuge kommen den Berg nicht mehr hoch. Zeit bis zum möglichen Neustart voraussichtlich mindestens 90 Minuten!" Keiner der Fahrer wurde bei dem Wetterchaos verletzt.

Der Stand zum Rennabbruch liest sich wie folgt:

Platz Nr Auto Klasse Marke Team Land Runden
1 9 GT3 SP 9 Mercedes AMG - Team Black Falcon Deutschland 5 Rd.
2 18 GT3 SP 9 BMW Schubert Motorsport GmbH Deutschland 2s
3 88 GT3 SP 9 Mercedes Haribo Racing Team / AMG Deutschland 12s
4 29 GT3 SP 9 Mercedes AMG-Team HTP Motorsport Deutschland 13s
5 22 GT3 SP 9 BMW ROWE Racing Deutschland 27s
6 5 GT3 SP 9 Audi Phoenix Racing Deutschland 29s
7 8 GT3 SP 9 Mercedes Haribo Racing Team / AMG Deutschland 29s
8 4 GT3 SP 9 Mercedes AMG - Team Black Falcon Deutschland 35s
9 30 GT3 SP 9 Mercedes AMG-Team HTP Motorsport Deutschland 39s
10 2 GT3 SP 9 Audi Team WRT Belgien 40s
11 23 GT3 SP 9 BMW ROWE Racing Deutschland 48s
12 7 GT3 SP 9 Aston
Martin Aston Martin Racing Gross-Britannien 50s
13 6 GT3 SP 9 Audi Audi Sport Team Phoenix Deutschland 51s
14 912 GT3 SP 9 Porsche Manthey Racing Deutschland 52s
15 100 GT3 SP 9 BMW Schubert Motorsport GmbH Deutschland 57s
16 1 GT3 SP 9 Audi Audi Sport Team WRT Belgien 58s
17 75 GT3 SP 9 Mercedes Mann Filter Team Zakspeed Deutschland 68s
18 14 GT3 SP 9 Mercedes Black Falcon Deutschland 73s
19 702 GT3 SP-X $SG Scuderia Cameron Glickenhaus USA 74s
20 38 GT3 SP 9 Bentley Bentley Team ABT Deutschland 78s

Ebenfalls noch in der Box steht der Walkenhorst Z4 GT3, an dem aktuell noch Reparaturarbeiten laufen. Die Chance, pünktlich zum Restart zumindest aus der Box nachstarten zu können, vergrößert sich jedoch, als die Rennleitung beschließt, die verbleibenden 149 Autos zunächst eine, dann sogar zwei weitere Einführungsrunden fahren zu lassen. Während wir hier also weiter auf den Re-Start warten, haben wir einige Informationen zu den beteiligten Reifenherstellern für euch zusammengetragen: Aktuell sind acht Hersteller im Renngeschehen involviert. Die beiden Teams, die ursprünglich einen Einsatz mit Toyo und Nexen geplant hatten, vertrauen nun doch auf Michelins. Gegen den Strom schwimmt man dagegen bei Mathol: beide GT4-Astons sind auf amerikanischen Hoosier-Pneus unterwegs.

Um kurz nach acht schließlich dann doch endlich der Restart:rg Müller geht bei miserablen Sichtbedingungen an Maro Engel vorbei in Führung, fliegt jedoch dann Eingangs der Nordschleife beinahe selbst ab und kann sich nur mit Mühe an der Spitze halten. Engel im Bilstein-Mercedes nimmt unterdessen auf Anweisung von der Box deutlich Tempo heraus und gibt einige Plätze auf. Auf Platz zwei setzt sich unterdessen Klaus Graf im 22er-Rowe-BMW. Dahinter rempelt sich Frederic Verwisch im WRT-Audi in der Aremberg-Kurve an Christian Hohenadel im HTP-Mercedes vorbei und übernimmt Platz 3.  Als das Feld auf die Döttinger Höhe zurückkommt, liegt dann Paltalla an der Spitze, während Verwisch mit großem Geschwindigkeitsüberschuss an Müller vorbeigeht. Der Audi-Pilot hat in einer Runde acht Plätze gutgemacht.


Eine Runde später hat sich Christian Hohenadel aber wieder vor den beiden Haribo-Autos auf Platz zwei vorgeschoben. Dahinter folgen Verwisch und Bernd Schneider. Jörg Müller bringt den Schubert BMW indes an die Box, es werden Einstellungs-Änderungen am Stoßdämpfer fällig.

(c) GT-Eins.de

Die Goldbären-Truppe steht früher oder später vor einem interessanten Luxus-Problem: Man hat auf beiden Autos die selben vier Fahrer gemeldet. Ursprünglich plante man, im Rennverlauf eines der beiden Autos zurückzuziehen, doch nun liegt man auf den Plätzen eins und zwei. Eines der beiden Autos unter diesen Umständen aus dem Rennen zu nehmen, dürfte eine äußert schmerzhafte Entscheidung werden. Ob man sich auf Grund der langen Rennunterbrechung doch dazu durchringt, mit beiden Autos durch die Nacht zu fahren?

Schnellstes Auto im Feld ist aktuell der nach den Problemen beim Restart aus den Top-30 gefallene Rowe BMW #23. Daneben geigt auch die versammelte Mercedes-Meute stark auf. Die Sindelfinger liegen auf den Plätzen 1,2 sowie 4 und 5. Auch die Runde der regulären Boxenstopps wird von einem der AMG-Boliden eröffnet: Luca Ludwig bringt das MANN-Filter-Auto um kurz vor neun Uhr zum Nachtanken an die Box. Die Reihenfolge vor den Boxenstopps lautete wie folgt:

Platz Nr Auto Klasse Marke Team Land Runden
1 8 GT3 SP 9 Mercedes Haribo Racing Team / AMG Deutschland 12 Rd.
2 88 GT3 SP 9 Mercedes Haribo Racing Team / AMG Deutschland 6s
3 22 GT3 SP 9 BMW ROWE Racing Deutschland 28s
4 4 GT3 SP 9 Mercedes AMG - Team Black Falcon Deutschland 30s
5 30 GT3 SP 9 Mercedes AMG-Team HTP Motorsport Deutschland 32s
6 2 GT3 SP 9 Audi Team WRT Belgien 41s
7 100 GT3 SP 9 BMW Schubert Motorsport GmbH Deutschland 47s
8 912 GT3 SP 9 Porsche Manthey Racing Deutschland 47s
9 6 GT3 SP 9 Audi Audi Sport Team Phoenix Deutschland 48s
10 29 GT3 SP 9 Mercedes AMG-Team HTP Motorsport Deutschland 49s
11 9 GT3 SP 9 Mercedes AMG - Team Black Falcon Deutschland 54s
12 1 GT3 SP 9 Audi Audi Sport Team WRT Belgien 60s
13 5 GT3 SP 9 Audi Phoenix Racing Deutschland 65s
14 701 GT3 SP-X $SG Scuderia Cameron Glickenhaus USA 80s
15 702 GT3 SP-X $SG Scuderia Cameron Glickenhaus USA 86s
16 28 GT3 SP 9 Audi Montaplast by Land-Motorsport Deutschland 87s
17 16 GT3 SP 9 Audi Twin Busch Motorsport Deutschland 87s
18 35 GT3 SP 9 Nissan Nissan GT Academy Team RJN Gross-Britannien 88s
19 44 GT3 SP 9 Porsche Falken Motorsports Deutschland 98s
20 24 GT3 SP 9 Nissan Team Zakspeed Deutschland 99s

(c)
GT-Eins.de

In Schwierigkeiten gerät bereits im Verlauf der ersten Runde der Manthey Porsche mit der Nummer 12 durch einen Reifenschaden und verliert in Folge dessen gut 10 Minuten auf die Spitzenreiter. Auch der Walkenhorst-BMW M6 GT3 #999 legt bereits nach einer Runde einen kurzen Boxenstopp, wegen einer losen Motorabdeckung ein.

Schon eine Runde später laufen die Spitzenreiter auf die letzten Nachzügler der letzten Startgruppe auf, das angekündigte Unwetter lässt aber aktuell glücklicherweise noch auf sich warten. Dann der erste Favoritensturz: Im übernacht erst reparierten Manthey Porsche mit der Startnummer 911 schlägt Nick Tandy nach einem etwas zu heftigen Ausritt über die Curbs im Bereich Hohe Acht in die Leitplanken ein.  Für die erste der beiden Manthey-Speerspitzen ist das Rennen damit bereits nach einer Runde beendet.

Der Kampf um die die Spitze geht ungeachtet dessen weiter. Als die beiden Spitzenreiter in der dritten Runde durchs Karussell kommen trennt die beiden lediglich eine Wagenlänge. Dahinter schiebt sich der HTP-Mercedes mit der Nummer 29 auf Platz 4 vor und sprengt das Haribo-Duo auf den Verfolgerplätzen.

Als erster der potentiellen Podestkandiadaten kommt der Falken-Porsche nach etwas weniger als einer halben Rennstunde mit einem schleichenden Plattfuß an die Box. Man nutzt die Chance zum Nachtanken und bringt den türkis-blauen Wagen damit auch auf eine andere Boxenstrategie. In Schwierigkeiten steckt wenig später auch Klaus Graf im Rowe BMW, an dem sich eine deutliche Rauchentwicklung abzeichnet.

(c)
GT-Eins.de


Aus der Spitzengruppe kommt zunächst lediglich der HTP-Mercedes mit der 30 zum Reifenwechsel. Eine kluge Entscheidung?! Man zieht aber lediglich geschnittene Slicks auf.

In der Aremberg-Kurve bricht nun das absolute Chaos aus. Bei starkem Aquaplaning rutschen gleich Dutzende von Autos ins Kiesbett und oder die Leitplanken, können sich aber zum Großteil wieder daraus befreien.

(c)
GT-Eins.de

Uwe Alzen:"Unser Rennen war super. Wir haben richtig gut angasen können. Als ich hinterm Schwedenkreuz bei Aremberg durchkam, war von einem Meter auf den Anderen die Strecke nass. Ich bin sofort auf  die Bremse gelatscht, während der BMW vor mir abgeflogen ist."

Jörg Müller: "Ich bin bei 50km/h auf die Bremse und dann ist der Motor stehen geblieben! Solch ein Aquaplaning hatten wir dort. Zum Glück bin ich nur langsam an die Leitplanke angeschlagen und wir hatten noch nicht mal Karosserieschäden."

In der Box wird an beiden Phoenix-Autos gearbeitet. Frank Stippler hat auf der #5 am Start einen Treffer erhalten und hat später im Chaos im Westteil der Strecke einen erneuten Kontakt gehabt. Auch der Glickenhaus #701 hat einen Treffer duch ein langsam anrutschendes Fahrzeug gehabt, allerdings kaum Schäden davon getragen. Schwerer gearbeitet wird hingegen am Black Falcon Cayman, der einen schwereren Einschlag in Aremberg gehabt hat.

Die Reihenfolge der Starter wird nun auf den Stand nach der 4. Runde zurückgesetzt: der Haribo-AMG #8 rutscht dadurch 2 Plätze nach vorne.

Um 18.25 Uhr wird die Boxengasse wieder freigegeben damit die Autos in die Startaufstellung gerollt werden können und damit das Rennen um 19.20 wieder aufgenommen werden kann. Als das Feld sich um kurz nach sieben Uhr auf die Einführungsrunde zum Re-Start begibt, hat es sich auch an Start/Ziel eingeregnet - folgerichtig deklarierte die Renn-Leitung den weiteren Verlauf des Rennens als Wet Race. Weitere Probleme gibt es indes bei Rowe: Der Wagen mit der Nummert 23 mit unter anderem Regen-König Maxime Martin am Steuer bleibt in der Startaufstellung stehen und muss ins Paddock geschleppt werden. (c) GT-Eins.de
(c) GT-Eins.deAuch das zweite Schubert-Auto von Jens Klingmann hatte keine gute Runde und fällt auf Rang acht zurück. Auf der Nordschleife häufen sich wieder die Unfälle und konsequenterweise auch die Code-60-Zonen, was für langsame Rundenzeiten sorgt. Recht glimpflich geht für den Felbermayer/Car-Collection-Audi dabei noch ein Ausflug ins Kiesbett der Aremburg-Kurve aus.

Auch an der Spitze bleibt das Rennen turbulent: In der nächsten Runde verliert Graf im Karussel die Führung und Platz zwei an den Haribo-Mercedes von Uwe Alzen und Christian Hohenadel im HTP-Auto. Letzterer kann sich allerdings nicht lange über den Positionsgewinn freuen: Nach einem Dreher im Bereich Hatzenbach wird er nur mit Glück nicht von den Verfolgern abgeräumt und fällt auf Platz 10 zurück, bevor er das Rennen wieder aufnehmen kann. Ebenfalls im Rennen ist nun der Walkenhorst Z4 GT3. Und auch vom Wetter gibt es gute Nachrichten: Langsam klart es hier wieder auf und auch das Regenradar sieht nun deutlich freundlicher aus. Noch sind die Wettkampfbedingungen aber äußert herausfordernd. Auch ein erfahrender Racer wie Klaus Graf muss Tempo herausnehmen und verliert Platz zwei an Maxi Götz im zweiten Haribo-Auto.

(c) GT-Eins.de
(c) GT-Eins.de (c) GT-Eins.de

Bei Rowe kommt zum fehlenden Glück mit der Startnummer 23 nun noch Pech mit dem Schwester-Auto #22 hinzu: Klaus Graf bringt das Auto mit einem Reifenschaden hinten rechts an die Box und fällt ebenfalls an den Rand der Top-30 zurück. Ebenfalls nicht rund läuft es bei Christian Abts Bentley-Team. Nach Motoraussetzern stellt Christer Jöns den Wagen mit der Nummer 37 ab und lässt sich vom Intervention Car an die Box schleppen, um einen  Motorschaden zu vermeiden.



Seitenaufrufe: 56802