29 Autos sind für den Auftakt der WEC übrig geblieben. Nach Nissan und Rebellion hat kurzfristig auch SARD-Morand die Nennung zurückgezogebn. "Rechtliche und administrative Gründe" hat Teamchef Benoit Morand in der begründenden PR genannt. Aus dem Vorjahr kennt man ein solches Vorgehen von RAM und Millennium, die danach in der Versenkung verschwanden. Hoffentlich bleibt Morand Racing dieses Schicksal erspart. Die Tatsache das einige eigens für das Rennen aus Japan angereiste Mitarbeiter von SARD erst am Flughafen von der Absage erfahren haben wollen spricht Bände...
"by Kolles"-Teamchef Colin Kolles ergänzt, nachdem Stammpilot Simon Trummer aufgrund des Fluglotsenstreiks in Barcelona festsitzt Vitantonio Liuzzi durch den nach dem Morand-Rückzug beschäftigungslosen Christian Klien.
Damit sind die Audi und Porsche schon im ersten freien Training gleich 0,8s schneller wie im Vorjahr. Toyota erreicht die Qualizeit auch schon in der ersten Session, kann sich aber im Gegensatz zu den deutschen Konkurrenten nicht signifikant verbessern - sieht man hier schon den Einfluss der grösseren Hybridsysteme bei den beiden deutschen Herstellern?
An Bord des #31 ESM-HPD´s ist David Brabham anstelle des kurzfristig aus geschäftlichen Gründen verhinderten Johannes van Overbeek verpflichtet worden.
In der ersten Session belegt Audi mit der #8 und einer 1.42,121 den Platz an der Spitze der zeitenliste. 0,144 s dahinter wird der Porsche mit der #17 notiert. Auch dahinter liegen der zweite Audi (-0,23s) und der zweite Porsche (-0,34s) nicht zu weit dahinter. An dem #18 919 Hybrid musste allerdings nach einem Problem an der Hinterachse lange gearbeitet werden, weswegen die Crew hier nur 10 Runden mit dem Auto drehen konnte. Toyota muss sich mit Zeiten von 1.42,7 und 1:43,6 zufrieden geben.
In den anderen Klassen haben nach der ersten Session der G-Drive Ligier mit der #28 (1:50,213), der #95 Aston mit dem dänischen Fahrer-Team (2:01,393) und der #88 Abu Dhabi Team Proton Porsche (2:02,350) die Haube in ihrer Klasse vorne. Eher verhalten beginnt die Session bei der Skrakka Dome Mannschaft. Allerdings ist man zumindest nicht das langsamste Team in der Klasse.
Die anderen Klassen können sich also
nicht so stark verbessern wie die LMP1.
Am etwas wärmeren Nachmittag verbessern
sich die Zeiten an der Spitze weiter. Audi senkt mit der #7 und der #8
das Zeitenlevel auf 1:41,626 bzw. 1:41,824. Den Porsche fehlen
dahinter 0,5 bzw. 1,1s auf die Topzeiten. Die Toyota lassen 1,3 bzw.
2,0s auf die Spitze vermissen.
In der LMP2 übernehmen beide G-Drive Ligier das Zepter und setzen sich mit Zeiten von 1:48,6 bzw. 1:49,3 an die Spitze. Hinter dem KCMG-Oreca 05, der sich in den Händen von Porsche-Werkspilot Nick Tandy deutlich wackerer schlägt als beim ELMS-Einsatzteam kommt schon als viertschnellstes Team der Michelin-bereifte Strakka-Dome zu stehen.
In der GTE-Pro klasse sind die beiden
Team Manthey Porsche in dieser Session mit den schnellsten Zeiten
(2:01,4 bzw ,6) unterwegs gewesen. Da der Ferrari von Bruni/Vilander
nach nur 10 Runden abgestellt werden muss übernimmt der #99 Aston P3
vor dem #71 Ferrari. Der Aston #98 auf dem unter anderem Matthias
Lauda unterwegs ist, erzielt die Bestzeit in der GTE-Am.
In den Freitagssessions decken die Teams
noch nicht alle Karten voll auf. Porsche verblüfft mit einem Topspeed
der an der Messstelle 308 kmh beträgt. Audi und Toyota kommen an selber
Stelle nur auf 279 kmh. Schnellster LMP2 bis dato ist der Strakka Dome,
wobei Dome schon immer hohe Topspeeds mit seinen Wagen erreichte.
Am Samstag morgen läuft die dritte
Session unter feuchten kalten Bedingungen ab. Nach einem morgentlichen
Regenschauer ziehen die Wagen lange Gischtschleppen hinter sich
her. An der Spitze sinken die Zeiten um über 20s. Ralf Jüttner von Audi
sieht angesichts der Wettervorhersage nur begrenzenzten Nutzen in
der Session, "Aber man kann derzeit nicht ausschliessen das es auch
während des Rennens mal kurz zu regnen beginnt."
Am Ende kann der #7 Audi von Lotterer
& Co die Bestzeit mit einer 1:52,094 vor dem #1 Toyota und dem #18
Porsche einheimsen. Die Klassenbetzeiten in der zunehmend trockener
werdenden session belegen der #28 Ligier, der #92 Porsche und der #83
Ferrari.
Morandpilot Christian Klien hat kurzfristig Unterschlupf "by Kolles" bekommen. "ich bin am Donnerstag angereist und habe da erst erfahren das wir nicht starten. Freitag morgen hat mich Teamchef Bermes dann angerufen, da Simon Trummer nicht rechtzeitig vor Ort sein konnte und auch Pierre Kaffer wegen seines Einsatzes in Monza nicht zur Verfügung stand. Derzeit abeiten wir hier an dem Auto noch am Setup und am Abtrieb. Der Wagen ist mehr auf Topspeed ausgelegt, was aber hier auf der Strecke in Silvesrstone nicht gut klappt. Selbst die LMP2 haben noch mehr Downforce als wir, was sich auch in den Rundenzeiten niederschlägt. In Spa und in Le Mans sollte das besser aussehen."
Bei Proton erklärt uns Klaus Bacheler
warum man etwas auf die Aston aufholen konnte. "Die haben einen 0,3mm
kleineren Restriktor bekommen. Dadurch sind wir wieder etwas näher
dran."
Bei Aston ist Matthias LLauda neu zum Werksfahrerkader dazu gestossen. "Man
hat mich über meinen Freund Pedro Lamy angesprochen, da ich auf der
neuen Liste der FIA als Silberfahrer eingestuft wurde, nachdem ich
während meiner 4-jährigenDTM-Zeit lange als Gold-Fahrer geführt wurde.
Man hat bei Aston eine Liste von etwa 10 schnellen Silberfahrern gehabt
auf der ich drauf gestanden habe. Für mich ist das natürlich ein Traum
hier nun in einer WM als Werkspilot zu fahren, zumal ich viele Piloten
wie Pedro, Stefan und Darren noch aus der DTM kenne. Der GTE ist
vergleichsweise nicht ganz so steif wie der DTM, dessen Karbonbremsen
auch noch ein wichtiger Unterschied sind. Nichtsdestotrotz freue ich
mich auf die WM!"