Vorne tobt der Kampf um die Spitze zwischen dem Mercedes und dem
etwa eine Runde dahinter liegenden Porsche von Manthey. Der dritte Platz
ist umkämpft zwischen dem WRT-Audi dem Kessel-Ferrari und dem
Vita4One-BMW. Audi verliert ein Teil seines Vorsprungs als die
WRT-Mannschaft die #2 kurz wegen eines Bremsbelagwechsels in die Box
schieben muss.
Kurze Zeit später dreht sich der im Audi befindliche Lotterer auf
Les Combes. Beim Losfahren kann er den Wagen kaum in Gang setzen, was
ein Schaltungsproblem vermuten lässt. Einmal in Gang gekommen geht die
Reise allerdings unbeeindruckt weiter. P3 hat allerdings nun der
Kessel-Ferrari mit 32s Vorsprung vor dem Vita4One-BMW inne. Der
#53-Ferrari von Sport-Garage verzeichnet 2 mal hintereinander einen
Reifenschaden.
Patrick Pilet hat sich bei Restart vehement gegen Schneider zurück
gerundet. Im Verkehr fährt der Franzose um die letzte Chance auf den
Sieg
In Stavelot kollidieren der Phoenix-Audi #16 und der
Insight-Ferrari#17. Enzo Ide will in einem GT-Zug hinter Pif-Paf den
Ferrari von Ian Dockeril überholen und schert zu früh ein. Beide Wagen
schlagen in die Reifenstapel ein und reissen sich die kompletten
Vorderwagen ab. Die Rennleitung muss die nächste SC-Phase ausrufen da
beide Wracks in der Mitte der Strecke zu liegen kommen. Beide Piloten
sollen ok sein. Der 7.plazierte Audi und der auf P26 notierte Ferrari
sind allerdings raus. Damit hat sich das Feld nach dem Start mehr als
halbiert. Dockerill ist nach dem Unfall mehr als verschnupft und stellt Ides Lizenz in Frage.
Auf Les Combes wird der
Speedlover-Porsche vom JRM-Nissan angestossen und dreht sich in die
Reifenstapel. Der Wagen lag eh an letzter Stelle der Gentleman-Trophy.
Onduliert setzt der Porsche die Fahrt fort. Der JRM-Nissan geht in der
Folge
auch kurz in die Box. Im Kampf um P4
Ein letzter Blick in die Gentleman-Trophy:
Platz | Nr | Marke | Klasse | Team | Land | Wagen | Runden |
15 | 20 | GTR | SOFREV Auto Sport |
Ferrari 458 Italia | 500 Rd. | ||
20 | 52 | GTR | Sport Garage | Ferrari 458 Italia | 497 Rd. | ||
21 | 111 | GTR | Kessel Racing | Ferrari 458 Italia | 494 Rd. | ||
25 | 53 | GTR | Sport Garage | Ferrari 458 Italia | 468 Rd. | ||
26 | 58 | GTR | Delahaye Racing | Porsche 997 GT3 R | 466 Rd. | ||
30 | 48 | GTR | Prospeed Competition | Porsche 997 GT3 Cup | 449 Rd. | ||
32 | 94 | GTR | Speedlover | Porsche 997 GT3 Cup | 426 Rd. |
Audi übernimmt mit den Wagen von WRT und Phoenix Racing die Plätze 3
und 4. HTP setzt beim letzten Stop Bernd Schneider auf den führenden
SLS. Gibt es den 4. Langstreckensieg des Jahres für den Veteranen?
In den HTP-SLS ist nun wieder Bernd Schneider gewechselt. Der Sieger
der 24h von 1989 (mit einem Ford Sierra) hat schon in der Nacht mit
schnellen Runden beeindrucken können. 2s hinter dem Porsche liegend
setzt er zu einem weiteren schnellen Stint an. Rundenlang legt sich
Schneider den Porsche zurecht eh er in Runde 451 zu einem beherzten
Überholmanöver in Pif-Paf ansetzt und Richard Lietz auf der schmutzigen Aussenlinie
überholt.
Eine Runde später fliegt der in der Pro-Am 3.plazierte AF Corse
Ferrari #50 nach einem Reifenschaden in Eau Rouge ab. Der Einschlag ist
heftig, doch Pilot Machiels kann den Wagen aus eigener Kraft verlassen.
Die Safety-Cars treten zum vierten Male in Aktion. Weil Lietz an der Boxenampel
festhängt verliert er eine Runde auf den Mercedes - war das die
Entscheidung?
Restart nach etwa 10 Minuten. 4 1/2 Stunden sind noch zu
fahren. Die Spitze des noch 34 Autos starken Feldes sieht nun wie folgt
aus:
Platz | Nr | Marke | Klasse | Team | Land | Wagen | Runden |
1 | 84 | PRO | HTP Gravity Charouz | Mercedes SLS GT3 | 458 Rd. | ||
2 | 150 | PRO | Manthey Racing | Porsche 997 GT3 R | 141s | ||
3 | 44 | PRO | Kessel Racing | Ferrari 458 Italia | 454 Rd. | ||
4 | 26 | PRO | Vita4one Racing Team | BMW Z4 GT3 | 453 Rd. | ||
5 | 2 | PRO | Audi Club Team WRT | Audi R8 LMS Ultra | 109s | ||
6 | 6 | PRO | Phoenix Racing | Audi R8 LMS Ultra | 452 Rd. | ||
7 | 16 | PRO | Phoenix Racing | Audi R8 LMS Ultra | 13s | ||
8 | 71 | PAM | SMP Racing | Ferrari 458 Italia | 451 Rd, | ||
9 | 59 | PAM | AF Corse | Ferrari 458 Italia | 70s | ||
10 | 70 | PAM | SMP Racing | Ferrari 458 Italia | 81s | ||
11 | 35 | PAM | Nissan GT Academy RJN | Nissan GT-R GT3 | 448 Rd. | ||
12 | 75 | PRO | Prospeed Competition | Porsche 997 GT3 R | 447 Rd. |
Zur 4h-Marke wird das Rennen wieder neu gestartet. Schneider haut
gleich mal die schnellste Rennrunde mit einer 2:21,861 raus. Teamkollege
Maxi Götz ist zuversichtlich. "Allerdings sind noch fast 4h zu fahren.
da kann noch viel passieren. Aber das wäre wirklich traumhaft wenn ich
hier gleich mein 2. 24h Rennen mit einem Sieg krönen könnte. Die 24h am
Nürburgring bin ich zwar schon auch mitgefahren doch das war eher um die
Strecke kennen zu lernen und wir sind ja leider dort recht früh mit dem
GT Corse-Ferrari in der Nacht ausgefallen. Hier fahre ich zum ersten
Mal mit professionellem Material."
Weniger begeistert von seinem Rennen ist Prospeed-Pilot Marco Holzer.
"Ich glaube schlimmer wie heute kann kein Rennen verlaufen! zuerst ist
mir die Steuerbox verschmort wobei ich den
ganzen giftigen Qualm auch eingeatmet habe und deswegen stoppen musste.
Dann hatten wir die Motorenprobleme. Später kam noch der Unfall von
Mapelli mit dem Van Ryan-McLaren hinzu. Als Folge mussten wir die Front wechseln
und später hatten wir noch einen Unterbodenschaden. So langsam haben wir alles durch."
Der Black Falcon SLS #19 wird mit
einem Unterboden-Schaden kurz in die Box geschoben aber schnell
repariert. Zur 3 1/2h-Marke bekommt der Manthey-Porsche eine
Durchfahrtsstrafe wegen Überholens unter dem SC verhängt. Dadurch fällt
man endgültig mehr als eine Runde hinter den führenden Mercedes zurück.
Im Kampf um P4 bekriegen sich der verbliebne WRT-Audi und der
Vita4One-Z4 auf der Strecke.
3 Stunden vor dem Rennende wagen wir
noch einmal einen letzten Blick in die Pro-Am-Klasse - nur noch 12 Autos
sind hier im Rennen:
Platz | Nr | Marke | Klasse | Team | Land | Wagen | Runden |
7 | 71 | PAM | SMP Racing | Ferrari 458 Italia | 484 Rd. | ||
8 | 59 | PAM | AF Corse | Ferrari 458 Italia | 61s | ||
9 | 35 | PAM | Nissan GT Team RJN | Nissan GT-R GT3 | 481 Rd. | ||
11 | 18 | PAM | Black Falcon | Mercedes SLS GT3 | 479 Rd. | ||
12 | 72 | PAM | SMP Racing | Ferrari 458 Italia | 477 Rd. | ||
13 | 83 | PAM | SMG Challenge | Porsche 997 GT3 R | 475 Rd. | ||
16 | 70 | PAM | SMP Racing | Ferrari 458 Italia | 474 Rd. | ||
20 | 73 | PAM | SMP Racing | Ferrari 458 Italia | 469 Rd. | ||
22 | 98 | PAM | Fach Auto Tech | Porsche 997 GT3 R | 456 Rd. | ||
23 | 99 | PAM | Beechdean AMR | Aston Martin Vantage GT3 | 75s | ||
24 | 19 | PAM | Black Falcon | Mercedes SLS GT3 | 452 Rd. | ||
30 | 34 | PAM | Pro GT by Almeras | Porsche 997 GT3 R | 432 Rd. |
In der höchst inoffiziellen McLaren-Trophy hat Gulf Racing mittlerweile
die Mannschaft von vanRyan-Racing überholt. Der ist nämlich seit dem
Rammstoss des Prospeed-Porsches #911 ohne Diffusor unterwegs Die
verbleibenden 2 Mclaren liegen auf den Plätzen 16 und 18.
Dann ändert sich die Situation im Kampf um P3 dramatisch: der letzte BMW Z4 der Vita4one-Wagen fällt mit einem Motordefekt mitten in der Zufahrt zur Boxengasse aus. Laut Bartels kann der Defekt nicht in der Box behoben werden. Die Mannschaft muss eine Stunde vor dem Rennende zusammen packen.
Und als wenn das nicht genug wäre kommt auch noch der Kessel-Ferrari #44 qualmend und mit brennendem Heck in die Box! Ebenfalls ein Motorschaden! Die Italiener sind untröstlich. Nicht so die Fans - denn so entscheidet sich die Meisterschaft erst am Nürburgring.
Der #71 SMP-Ferrari (P1 in der Pro-Am) muss eine Durchfahrtsstrafe wegen Überschreitung der Fahrzeit eines Piloten antreten. Man fällt auf P2 der Klasse zurück.
Verwirrung gibt es noch um den letzten Boxenstop
des in der GTR-Klasse führenden Sovref-Ferraris. Dieser wird von seinen
Mechanikern angeschoben, was eigentlich nicht erlaubt ist. Eine Durchfahrtsstrafe ist die Folge.
Letzte Wartungsstopps absolvieren noch die Teams von Prospeed (für die #75) und JRM. JRM wird in den letzten 20 Minuten mit einem Schaden am Antriebsstrang als Ausfall gewertet.
Am Ende gewinnt Bernd Schneider das 4 grosse Langstreckenrennen des Jahres - nach Dubai, Bathurst und dem Nürburgring. Maximilian Götz gewinnt sein erstes 24h rennen, Maxi Buhk nach Dubai sogar sein zweites. Schneider trägt sich nach 1989 also 24 Jahre nach seinem ersten Erfolg - zum zweiten Mal in die Siegerlisten des Klassikers ein. Das HTP-Mercedes-Trio schlägt die Manthey-Mannschaft, die mit Lieb/Lietz/Pilet sich über 22 Stunden hinweg mit aller Kraft gegen den Mercedes-Sieg und gegen die BMW gestemmt hat. Mit dem WRT-Audi von Stippler/Mies/Lotterer kann Vorjahressieger Audi sich zumindest optisch auf dem Gesamtpodium präsentieren. das Vorjahressiegerteam von Phoenix verpasst das Podium knapp.
In der Pro-Am-Klasse fährt AF Corse mit der auf Gesamtrang 5 liegenden #50 von Toni Vilander, Duncan Cameron, Matt Griffin und Alex Mortimer die 2.Klasse. Der SMP-Ferrari von Salo/Medani/Shaitar/Ladygin belegt mit 2 Runden Rückstand P2 vor dem RJN-Nissan von Pyzera, Reip, Ordonez & Mardenborough.
In der Gentleman-Trophy ist der Sofrev-Ferrari #20 von
Bouvy/Blanchemain/Beaublique/Goueslard am Ende doch noch erfolgreich.
Die beiden Ferrari-Crews von Sport-Garage (die #52 von
Brandela/Lemeret/Gorini/Prignaud) und Kessel Racing (Perez/Ciro/Andreasi/Paladinho) komplettieren den Ferrari-4-fach-Sieg.