Im Gegensatz zum trockenen Donnerstag zieht am Freitag der Regen
nach Spa ein. Gut das sich die Sessions der BES hier auf die Superpole
am Abend beschränken und die Strecke weitestgehend den Rahmenserien
überlassen wird.
Bei Emil Frey Racing wird der reichlich zerstörte Vantage eingepackt
und die Box abgebaut. Die Mannschaft muss sich nach dem durch einen
Reifenschaden verursachten Abflug in der Eau Rouge vom Rennen
zurückziehen. Allerdings will man den Jaguar GT3 des Teams dennoch am
Wochenende ausstellen. Bei den 1000km am Nürburgring ist an ein Comeback
des Wagens gedacht.
Carsten Molitor hingegen hat nicht solche Probleme. Sein MRS-Racing
McLaren hat nach eigener Aussage keine Störungen zu vermelden. Man plant
sogar nach der BES-Saison einen Auftritt bei den Gulf12h in Abu Dhabi
zu absolvieren.
Für Olaf Manthey sind die 24h kein Neuland. "Schliesslich waren wir
zuletzt beim Rennen 2011 mit dem Haribo-Team hier. Auch haben wir schon
im Vorfeld Reifentests mit den Pirelli Reifen hier gefahren und dabei
festgestellt das wir das Fahrwerk komplett umbauen müssen und zum
Beispiel zusätzliche Federwegsbegrenzer in die Aufhängung einbauen
müssen, um nicht in der Eau Rouge aufzusetzen oder am Radhaus
schleifende Reifen zu bekommen. Der Pirelli Reifen ist komplett anders
zu handeln wie der Michelin. Er ist zum einen steifer. Dann scheint die
Lauffläche einem anzudeuten das man noch etwas mehr Sturz auf der
Hinterachse fahren könnte. Doch wenn man das macht "overstresst" man die
Innenkante und man handelt sich schnell einen Reifenschaden ein. Daher
müssen wir hier Sturz und damit die Rundenzeiten etwas zurück nehmen.
Man ist zwar langsamer aber der Reifen kommt so über die Distanz.
Dirk Theimann - Teammanager der Vorjahressieger von Phoenix
racing - hadert hingegen mit der BoP: "Man will wohl nicht das Audi hier
noch ein Jahr in Folge gewinnt. Nach der Restriktor-verkleinerung
Anfangs des Jahres hat es gestern nur ein R8 von WRT in die Superpole
geschafft. Unsere beiden Autos stehen auf P27 und P30. Wenn man
erfolgreiche Teams so bestraft dann weiss ich nicht ob das noch Sinn
macht."
Einziger Wagen der am Vortag keine gezeitete Runde zusammen bekommen
hat ist der ART GP-McLaren #11. Dort musste der Motor gewechselt werden.
Die Mannschaft hofft den Wagen mit einer Sondergenehmigung fürs Rennen
einsatzbereit zu bekommen.
Mit Almeiras-Pilot Franck Perera beginnt die Liste der Superpole-Piloten. Die Fahrer haben nach der Einführungsrunde, in die sie im 20s-Abstand starten, die Möglichkeit 2 schnelle Runden zu drehen. Die schnellste entscheidet über die Reihenfolge der Top-20 die zuvor in den gestrigen Qualifyings ermittelt worden sind.
Die meisten Zeiten bleiben knapp
unterhalb der am Vortag erzielten Zeiten. Einzig Nick Tandy auf dem #911
Prospeed-Porsche und dem Belgier Bertrand Baguette auf dem GPR-Aston
gelingt es gleich zu Beginn der Session ihre Zeiten vom Vortag zu
toppen. Gründlich schief geht die Session hingegen für den einzigen Audi
in den Top-20. Laurent Vanthor lehnt den R8 in die Reifenstapel an
wonach der Heckflügel onduliert hinter dem R8 herbaumelt. P20 hat schon
einmal einen (nicht so) freudigen Besitzer gefunden.
Auf dem HTP-SLS geht Maxi Götz
zwischenzeitlich in Führung. Auch Nicky Catsburg kann sich auf P2 hinter
den Mercedes schieben. Teamkollege "Mad Maxim" soll am Ende
hingegen nur auf P8 zu liegen kommen.
WRT-Pilot Markus Winkelhock versucht gute Mine zum bösen Spiel zu machen
"Wir haben hier im Verkehr keinen Long-run hinbekommen. So ist das halt
mit der BES: du hast zwar eine sehr interessante Serie mit einem sehr
attraktiven Konzept und die Zuschauer begeisternden vollen Feldern, aber
als Pilot verfluchst du den Verkehr und die langsameren Amateurfahrer.
In den Trainings- und Quali-Sessions haben wir lediglich kurze Stints
von wenigen Runden hinbekommen, so das wir nicht wissen wie sich die
Reifen hier über den Stint hinweg verhalten. Auch wie sich die Strecke
in Zusammenspiel mit dem Setup ändern wird, wird spannend werden. Es
gibt Strecken die verstärken mit zunehmendem Grip die Tendenz zum
Übersteuern und welche die mit zunehmendem Reifenabrieb zum Untersteuern
neigen. Am Besten ist du fängst mit einem neutralen Setup an und
steuerst dann während des Rennens gegen diese Streckenveränderung an."
Markenkollege Christopher Haase (Phoenix Racing) sieht wenig Potential zur Zeitenverbesserung.
"Wir haben wirklich als Fahrer alle 100% gegeben und alles aus dem Wagen
rausgeholt. Das Auto liegt auch super und fährt sich konstant. Bei der
Highspeed haben wir halt ein Handikap. Zudem fahren mit Phoenix und WRT 2
absolute Top-Mannschaften mit." Haase kennt beide Mannschaften schon in
und auswendig. Der Yougster und erste ADAC-GT-Champion, der zugibt
gerne einmal einen LMP fahren zu wollen, schätzt beide Teams als gleich
professionell ein.
Marc Hennerici gibt sich zufrieden, obwohl sein Auto es nicht in die
Superpole geschafft hat. "Eigentlich hatten wir nach den Ergebnissen der
vorangegagenen Rennen eine grösseren Restriktor für die Porsche
versprochen bekommen, den die SRO auch schon abgesegnet bekommen hatte.
Statt dessen hat man uns vor dem Rennen noch einmal 10 kg ins Auto
gepackt - das muss man nicht verstehen! Tatsache ist das wir mit
mehreren Porsche - 911´er Prospeed auf P17, wir auf P23, der
Almeiras-Porsche auf P26 - gesammelt im guten Mittelfeld stehen und
lediglich der Manthey-Porsche vorne weg fährt. Da erübrigt sich für die
SRO jede weitere Diskussion."
Dann haut Stefan Mücke in seinem 2.
Umlauf eine 2:20,675 raus - Pole! Da kann selbst Ferrari Pilot Piergiudi
im SMP-F458 mit der #70 nichts mehr ausrichten. Der Italiener muss sich
mit 0,227s Abstand hinten anstellen.
Damit steht der Beachdean-Aston auf der Pole vor dem SMP-ferrari #70 . Die 2. Startreihe bilden der HTP-SLS und der Marc VDS-Z4 #4. Reihe 3 füllen der Prospeed-Porsche und der AF-Corse-Ferrari #59 von Tony Vilander aus.