Kurz vor dem Warm-up gibt es noch
ein paar Rückblicke auf den gestrigen Tag der für einige der Piloten im
Qualifying nicht so optimal wie gedacht ausfiel. So auch für Pierre
Kaffer. "Irgendwie habe ich unseren Qualifying-Lauf nicht zusammen
bekommen. Wir sind im Endeffekt Achte geworden und müssen noch mal
analysieren was genau da nicht gepasst hat denn das Auto war eigentlich
optimal. Allerdings liegen die Teams alle auch sehr dicht zusammen - 10
Autos in einer Sekunde - und die Konkurrenten haben sich zum Teil auch verbessert. Morgen im Rennen wird es eng zugehen und dann sieht es schon deutlich anders aus."
Audis technischer Direktor Ralf Jüttner
erläuterte warum man hier mit 2 verschiedenen Modellen antritt. "Wir
sind immer noch in der Entwicklung und Erprobungsphase was den
Hybrid-Antrieb angeht. Ein Auto ohne und ein Auto mit der Hybrid-Oprtion
zu benutzen gibt uns die Möglichkeit endlich einmal auf der Strecke
direkt erfahren zu können was die Option wirklich bringt. Statt uns nur
auf Simulationen verlassen zu können sammeln wir jetzt direkte
Erfahrungen - das ist sehr spannend. Zudem kommt hinzu das zur Zeit gar
nicht genügend Ersatzteile vorhanden sind um 2 Hybridwagen inklusive dem
nötigen Reservevorrat an Ersatzteilen im internationalen Einsatz am
Laufen zu halten. In der WM stehen jetzt alle 2 Wochen je ein Rennen auf
einem anderen Konztinent an. Wir müssen schon unmitelbar nach dem
Rennen alle Aggregate auf eine komplette Funktionsfähigkeit prüfen damit
wir beim Auspacken vor Ort nicht in den ersten Sessions unangenehm
überrascht werden. Das ist für uns noch mal eine neue Herausforderung."
Zurück zum Warm-up: nach gerade einmal 5 Minuten in der Session legt
Allan McNish den ultra überbremsend in Abbey in den Kies ab, nachdem er
innen auf den Grünstreifen gekommen ist. Die Session wird mit einer
roten Flagge unterbrochen und 10 Minuten später wieder gestartet.
Während Wurz im Toyota die ersten schnellen Zeiten markiert (1:47) kommt
es auf der Strecke zu einem kleinen Zusammenkommen zwischen dem
JWA-Avila-Porsche und dem Oak Morgan #24, das den Porsche in einem
Dreher enden lässt.
Nachdem Lotterer in seinem Audi .auf
seiner schnellsten Runde wegen Veerkehrs zurückgesteckt hat sorgen 2
Zwischenfälle für einen erneuten, nun endgültigen Abbruch der
Session: zuerst fahren sich die beiden Signatech-Nissans im Loop
gegenseitig in die Kiste, was einen der Wagen antriebslos in der
Haarnadelkurve mitten auf der Strecke stranden lässt. Unabhängig davon
ist auch der Oak-Morgen mit der #24 beschädigt in Richtung Box
unterwegs. Mit Ausnahme des JRM-Hondas haben alle Wagen am Warm-up
teilgenommen.
Toyota kann sich die Bestzeit mit einer 1:47,398 sichern, vor Audis #1 und den beiden rebellion-Lolas. Die LMP2-Bestzeit sichert sich die #24 von Oak Racing - die GTE-Bestzeit geht an den Aston von Darren Turner.
Bei Aston weiss Stefan Mücke schon
konkreter woran es gelegen hat. "Wir hatten nicht damit gerechnet das es
so schnell abtrocknen würde und sind auf Regenreifen gestartet die wir
dann nach 3 Runden gegen "Drying wets" ausgetauscht haben. Aber dann
haben wir gemerkt das gegen Ende der Session Slicks die richtigere Wahl
gewesen wären, denn es waren kaum noch feuchte Stellen auf der Strecke.
Die haben wir dann auch aufgezogen, doch du brauchst immer 3-4 Runden um
die Slicks richtig anzuwärmen damit sie funktionieren. Diese Zeit
hatten wir dann nicht mehr und sind hinter die Konkurrenz
zurückgefallen."
Weit besser hatte das Proton im Griff die Richard Lietz 3s vor dem Ende der Session noch mal auf eine schnelle Runde schickten und ihm somit die Strecke in ihrer trockensten Ausführung präsentierten.
Schon am Freitag war hingegen bekannt geworden das Oak racing einen neuen LMP1-Motorenpartner für die verbleibenden Rennen gefunden hat: der HPD-AR6 LMV8 wird in zukunft den schwachbrüstigen und wenig zuverlässigen Judd-Motor ersetzen. Zudem ist bei Oak genauso ein neuer Prototyp in Planung wie bei HPD die dem ARX 03a-LMP1 und dem ARX 03b-LMP2 im kommenden Jahr die Modelle 03c und 03d folgen lassen werden. Als Einsatzteam für die ersten Tests des 03c deutet sich laut gut informierten Kollegenkreisen das Pickett Racing Team in Nordamerika an.