Durchwachsen präsentiert sich das Wetter
über der Strecke am Wochenende der 6h von Silverstone. Audi dominiert
die beiden ersten Sessions am Freitag. Toyota hält den Anschluss während
sich dahinter die HPD von JRM und Strakka als Podiumsanwärter
profilieren.
Roald Goethe hat seinen Aston Martin
Vantage noch nicht auf den neuesten Stand gebracht - daher darf er mit
dem Fahrzeug das hier unter der Nennung von Aston Martin Racing startet
noch in der GTE-Am antreten. "Dieses Rennen ist ein one-off da wir
eigentlich den Start in der ELMS vor hatten. Doch irgendwie hat wohl die
Blancpain Serie der LMS die Show gestohlen. Dort sind wir ja auch mit
dem McLaren engagiert doch lieber würde ich den Aston einsetzen." Goethe
erläutert und das seine Sammlung an Gulf Autos mittlerweile auf 26
Fahrzeuge - die aktuellen Rennwagen mit einbezogen - angewachsen. "Den
historischen Gulf-Renntransporter haben wir übrigens auch noch
entdeckt."
Trotz Ankündigungen von heftigen Renschauern bleibt es auch beim 3.
freien Training am Samstag trocken über der Strecke, was den
Rundenzeiten deutlich zugute kommt. Audi verbessert sich deutlich unter
die 45´er Marke. Mc Nish kann im Ultra sogar eine 1:43,628 markieren.
Der Rückstand on Toyota wird mit 1,864s offensichtlich. Eine weitere
sekunde dahinter liegen die schnellsten Privatteams von Rebellion und
Strakka. Schnellster LMP2-Pilot ist Lucas Ordonez im Greaves-Zytek, der
Vater & Sohn Brundle wieder unterstützt. Der Oak-Morgan von Dominik
Kraihamer folgt mit einer Sekunde Rückstand noch vor dem schnellsten
Signatech-Oreca. Dahinter kann Waren Hughes im Murphy-Prototypes-Oreca
seine Streckenkenntnis tempoförderlich anbringen.
Bemerkenswerte Zwischenfälle gibt es durch den #71 AF-Corse Pro-Ferrari der sowohl den Toyota als
auch McNishs Audi in Becketts aufs Korn nimmt. Laut Ansicht des
Franzosen gibt es dort nur eine Linie und die LMP1 müssten sich dort
halt mal hinten anstellen. Abgesehen von vereinzelten Drehern bleibt die Session aber unaufgeregt.
Bei Lotus ist man zwar im Rückstand auf die LMP2 Konkurrenz - aber dafür werden die Motoren haltbarer, wie Mirko Schultis erläutert: "Wir haben dieses Jahr bestimmt schon eine zweistellige Anzahl an Motoren verschlissen. Judd behilft sich damit, das man Leistung und Drehzahl kontinuierlich herunter schraubt. Damit halten die Triebwerke zwar länger, aber nach vorne machst du dann natürlich keine grossen Sprünge mehr. Da geht dann nur im Regen was aber das macht mir hier auch ein wenig Hoffnung da das Rennen ja vermutlich auch unter wechselhaften Bedingungen läuft." Lotus ist durch einen Liefervertrag über die Saison an Judd gebunden. Daher ist man eines der letzten Teams das noch auf die britischen Triebwerke vertraut.
Sam Hignett - Jota-Teammanager - trauert
der LMS ebenfalls nach, ist aber davon überzeugt das die Serie noch
eine Zukunft haben wird. "Der ACO braucht einen Unterbau für die WEC,
denn um in Le Mans 55 Autos auswählen zu können brauchst du mindestens
70 Anmeldungen - und wo sollen die herkommen ausser von der LMS? Die WEC
wird auch nächstes Jahr nur maximal 30-35 Nennungen bringen, dafür ist
die Serie zu aufwändig. Wir würden daher nächstes jahr lieber LMS statt
der WEC fahren." Das Team hat sich in Silverstone mit Nicolas Minassian
verstärkt. "Es war Zufall das Nicolas seine Anfrage gerade an uns
stellte, als wir beschlossen hatten das wir einen dritten Piloten
brauchen. Aufgrund der 3 1/2h-maximalen Fahrtdauer für die Piloten in
der WEC kommst du nämlich bei der Rennstrategie in das kurze Gras wenn
es im Rennen eine frühe Safety-Car Phase gibt. Das ist uns in Spa fast
passiert. Mit 3 Fahrern bist du da flexibler, hast aber im Gegenzug
weniger Fahrtzeit pro Pilot."
In der GTE-Pro liegt am Ende der dritten Session der Ferrari von
Bruni/Fisicella vor dem JMW-Ferrari und dem Proton-Porsche, dem
allerdings nur 0,2s auf die Spitzenreiter fehlen. Die GTE-Am führen die
beiden Aston Martin beim Heimspiel klar an, wobei der Wagen der Briten
dem Auto von Roald Goethe und Stuart Hall 0,3s abnimmt. Auf P3 wird der
AF Corse-Waltrip-Ferrari notiert.