Während sich die
Pescarolo-Mannschaft darauf einstellen muss das Rennen von
ganz hinten aufzunehmen (die Zeit wurde wegen eines zu dünnen
Skidblocks aberkannt), freut sich Pierre Kaffer vor dem Rennen
auf seinen ersten längeren Stint im Auto.
"Bislang hab ich erst 8 Runden
gedreht. Wir hatten Servolenkungsprobleme im ersten freien
Training und danach mussten sich hauptsächlich meine Kollegen
Luis und Matthias mit der Strecke vertraut machen. Erst im
Rennen werde ich mehr Zeit haben." Der Ex-Audi-Werkspilot
freut sich sichtlich auf seine Rückkehr zu den LMP, auch wenn
er im LMP2 genau wie alle anderen Piloten seiner Klasse ein
Leistungsmanko gegenüber den GTE verspürt.
Am Renntag ist es diesig aber
warm 34 Autos gehen bei sonnigem Wetter in den Saisonauftakt
der LMS 2011.
Start um 12 Uhr. Der Race
Performance-Oreca bleibt mit einem Motorelektronik-Problem in
der Vorstartrunde liegen, doch das ist nichts im Vergleich zu
dem was sich in der Folge ereignet.
In der unvermeidlichen Massenkollision im Hinterfeld
sind 4 Porsche und ein Aston Martin verwickelt. Auch der
JMB-FLM kommt unmittelbar nach dem Crash an die Box. Der Wagen
ist vom Prospeed-Porsche von Marco Holzer umgedreht worden und
hat den FLM von Patrick Simon knapp verfehlt.
Restart in Runde 3: Neel Jarni
übernimmt die Führung vor dem ASM-Zytek von Pla. Hinter ihm
bekriegen sich Dominik Kraihamer und Matthias Beche in ihren
Orecas dermassen um die LMP2-Führung, das nur so die Teile
fliegen. Boullion im zweiten Rebellion-Auto dreht sich noch in
der ersten Runde raus, als seine Tür aufspringt. Danach muss
er in die Box um die Tür fixieren zu lassen.
Oliver Pla verliert mit der
Reperatur des ASM-Zytek 10 Runden, bevor er wieder auf die
Strecke kann. Unterdessen muss Domink Kraihamer P3 an
den Greaves-Zytek von Tom Kimber Smith abgeben. Kurz danach
beginnt die Runde der ersten Boxenstopps. Der führende Tinseau
stoppt in der 28. Runde.
Als die erste Servicerunde
vorüber ist, führt weiter Tinseau vor Dominik Kraihamer, dem
TDS-Oreca, dem Greaves Zytek, dem Pecom-Lola, dem Strakka-HPD,
dem Race-Performance-Oreca, Boullion im Rebellion-Auto #13,
dem Neil Garner-FLM und dem Werks-Aston. Der wird jedoch just
mit einem technischen Problem in die Box geschoben. Das
Motormapping zickt mit Fehlzündungen und muss neu
initialisiert werden.
Mirko Schulties ist bei Pegasus das Warm-up gefahren um sich auf die Strecke einzuschiessen. Wie es war? "Scheisse! Ich bin das erste mal im dichten Verkehr gefahren. Du musst dich erst mal daran gewöhnen das sich alle dort in die Kiste fahren." Der SCC-Aufsteiger gibt offen zu, das ihm die Signes Kurve am Ende der Mistralgerade Respekt abnötigt. "Die meisten bremsen da nicht sondern lupfen nur und gehen danach wieder voll aufs Gas. Als ich gestern nach dem Training in der ersten Runde dort ankam hab ich das auch mal versucht und mich prompt mit 250 gedreht. Danach hast du die Hosen richtig voll..."
Der Rennstart geht gründlich schief. Weil das Feld in 2 auseinandergezogenen Gruppen am Start ankommt will die Rennleitung noch eine Runde unter dem Führungsfahrzeug absolvieren lassen, schaltet jedoch die Ampel auf Grün, da das Rennen offiziell hinter dem SC beginnen soll. Das Kommando "Green,green,green" geht von den Teams an die Piloten. Das Feld beschleunigt - und bremst abrupt hinter dem Safetycar ein.
Als sich am 2.plazierten Zytek des ASM-Teams der Reifen auf der Mistralgerade auflöst wird die nächste SC-Phase fällig. Pilot Pla macht leider den typischen Le Mans Fehler und versucht zu schnell an die Box zurück zu kommen, worauf hin er sich mit dem geplatzten Reifen das Heck komplett zerschlägt. Das Team verliert 10 Runden bei der Reperatur des Heckschadens. Das Race Performance-Team, bei dem in der Startrunde Pilot Michel Frey der Motor abgestorben ist, geht wieder ins Rennen.
2.Restart in Runde 11: Jarni
führt vor den LMP2 von TDS, Boutsen (Kraihamer) Greaves,
Pecom, Pescarolo, Strakka und Aston Martin.Doch nicht lange:
Der Führende wird von einer unwilligen Schalteinheit gebremst.
Nach 2 Runden mit über 2min Rundenzeit steuert der Lola mit
einem Schaden an der Getriebehydraulik die Box an. Die nun
führenden Oreca von TDS und Boutsen werden im selben Atemzug
vom Pescarolo überholt, der sich in aller Stille nach vorne
geschlichen hat. Damit führt Christophe Tinseau das Rennen an.
Bei den FLM führt mittlerweile Phil Keen im Neal Garner-Wagen vor Patrick Simon im Pegasus FLM. Christian Zügel hält im Genoa-Auto Rang 4 hinter dem Hope-Polevision-FLM. Ein platter Reifen hat das Team früh zurück geworfen.
In Runde 40 holt sich TDS-Pilot Beche
wieder die LMP2-Führung von Kraihamer zurück.
Etwa zur 110 Minuten Marke läuft
die 2. Runde der Boxenstopps an. Im führenden Pescarolo
wechselt Tinseau auf Julien Jousse. Domink Kraihamer
übernimmt im Boutsen Oreca zwischenzeitlich die Führung, muss
aber dann schliesslich auch an die Box kommen, und übergibt an
Teamkollege Nicolas de Crem. Die Konkurrenz von TDS ist man
vorläufig los, nachdem dort ein Lenkungsbruch diagnostiziert
und erst mal behoben wird.
Patrick Simon dreht sich im Pegasus FLM nach einem Kontakt mit dem JMW-Ferrari zum 2,Male kurz von der Strecke. Der Streckensprecher der Nordschleife und ADAC-GT-Kommentator kann jedoch weiterfahren und übergibt an Mirko Schulties.