Vier Uhr morgens, Rennhalbzeit und etwas mehr als eine Stunde bis Sonnenaufgang: Nach wie vor führte der Manthey-RSR, auf den Positionen folgen der Heico-SLS vor dem Audis mit der #15 und 16. Dahinter folgten der Werks-M3 und der Bilstein-Audi. Nicht mehr in der Führungsrunde waren nach wie vor nicht mehr die drei Manthey-Porsches im Haribo-, Nadelstreifen- und Wochenspiegel-Design so wie als letzter Vertreter der Top 10 der Black Falcon SLS mit der Nummer 22. Das Wochenspiegel-Auto war nach einem Unfall mit anschließendem Reifenschaden hinter seine Teamkollegen zurückgefallen.
Doch auch das Nadelstreifen-Auto traf es wenig später: Der Porsche mit der Nummer 10 kam im Bereich Wehrseifen mit einem technischen Defekt zum Stillstand.
Nicht nur im Porsche-Lager kam es zu Unfällen: Der weit zurück liegende Rowe Mercedes mit der Nummer 36 überschlug sich im Bereich Bergwerk.
Bei den SP10 führte der Mathol Racing Aston #62 mit 80 Runden auf
Gesamtrang 23 2 Runden vor dem Werks-Vantage „Smurf“(=Schlumpf) #6 um
Werkspilot Darren Turner (34.). Weitere 2 Runden dahinter wurden die
Green Mamba-Ginetta, (42.) und der Pole-Promotion BMW-M3-GT4 (44.)
notiert. Weitere 2 Runden dahinter jagten sich der Bonk Motorsport
M3-GT4 (53.) und der Dörr Motorsport M3-GT4 um den Kurs.
Erstaunlich und zugleich erfreulich war
bis dato die Beständigkeit des
Euromaster Lamborghini Gallardo LG 600 mit Stuck3/Rostek. Viele hatten
im Vorfeld dem italienischen Sportwagen nur eine geringe
Nordschleifentauglichkeit zugestanden. Allen Unkenrufen zum Trotz hält
sich der Lamborghini weiterhin in den Top 20.
Der Porsche 997 GT3 RSR von
Manthey-Racing hielt derweil unangefochten die Führung.
Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen begründet den Entschluss auf den
RSR zu setzen. Der RSR ist im Verkehr langsamer ist als der GT3 R,
allerdings aber aerodynamisch ausgefeilter und effizienter. Porsche
setzt darauf, dass sich dessen aerodynamische Effizienz zum Ende des
Rennens, wenn das Feld sich gelichtet hat, in schnellen Rundenzeiten
niederschlägt. Die kalkulative Rechnung der Porsche-Strategen scheint
zum Beginn des letzten Rennviertels aufzugehen.
Die Top-12 lagen um 8.30 Uhr wie folgt zusammen: Boxenstopp-bereinigt
führte der Manthey-RSR mit 106 absolvierten Runden 3'40" vor dem #1
BMW, dem #32 Heico-Mercedes und dem #15 Abt-Audi. Nur diese 4
Wagen
lagen noch in einer Runde. Eine Runde dahinter rangierten die beiden
Audis #14 und #16. Der Black Falcon SLS #22 hatte schon 2 Runden
Rückstand auf die Spitze. Gar 3 Runden mussten der Haribo-Porsche, der
#4 Schubert-BMW, der Wochenspiegel-Porsche und der Frikadelli-Porsche
verbuchen. 4 Runden Rückstand hatte der F458 zu Buche stehen, der
immerhin schon wieder auf P12 zu finden war.
Lance
David Arnold: "Wir sind sehr zufrieden. Allerdings fehlt uns seit
4.45 Uhr
der Diffusor, da uns bei Gelb ein Audi ins Heck gekracht ist. So haben
wir einen höheren Reifenverschleiß und müssen noch mehr aufpassen."
Zum Ende des 3. Rennviertels fehlten
BMW 5 Minuten auf den Manthey-Porsche. Lamys Unfall vom Vortag und die
anschliessende Stop& Go waren dafür verantwortlich. Der Portugiese
versuchte dies durch ein Bestzeitenfeuerwerk wett zu machen. Den Heico
SLS bremste der fehlende Diffusor.
An der Spitze veränderte sich in der nächsten Stunde allerdings nur
wenig: Nach wie vor 6 Autos auf der ersten Runde, nach wie vor Manthey
in Front. Dahinter liegt der Heico-SLS, der rot-weiße Phoenix-Audi und
der Post-Audi. Der BMW mit der Nummer 1 und der zweite Phoenix-Audi
bildeten das Ende der Spitzengruppe, wobei die fünf Fahrzeuge hinter
dem Spitzenreiter noch so nahe beisammen liegen, dass die Reihenfolge
noch bei jedem Stopp durcheinander gewürfelt wurde. Der Haribo-Porsche
war immer noch das schnellste der überrundeten Fahrzeuge, dahinter
hatten sich der Black Flacon SLS #22 und das Frikadelli-Auto nach vorne
geschoben. Am Rande der Top 10 hielt sich ebenfalls weiterhin der
Wochenspiegel-Porsche.
Ein Grund warum sich Olaf Manthey für den RSR und gegen den GT3R
entschieden haben könnte wurde zum Einbruch der Morgendämmerung
offenbar: Die #18 war deutlich spriteffizienter unterwegs. Während
Lieb/Bernhard/Dumas/Luhr um 5.20 Uhr noch auf ihrem 9 Turn unterwegs
waren liefen die dahinter befindlichen GT3R, M3, R8 und SLS schon
teilweise zu ihren 11. Tankstopps ein. So hatte der führende RSR zu
diesem Zeitpunkt schon 4 Minuten Vorsprung auf der Strecke. Schnellstes
Fahrzeug zu diesem Zeitpunkt war der Farnbacher-Ferrari. Der Peugeot
RCZ #200 verunfallt zu diesem Zeitpunkt im Bereich Fuchsröhre.
10 Stunden vor dem Rennende hatte sich abseits der SP9 der Stand in den
restlichen GT-Klassen wie folgt aussortiert:
Bei den SP8/SP8T lag der Hankook-Farnbacher F458 auf Gesamtrang 14 4
Runden vor dem SP8T Nissan GTR von Schulze Motorsport (25.) , eine
Runde vor der Guttroff-Corvette und weitere 3 Runden vor dem einzig
verbliebenen Golf GT (43.). Die beiden Aston-Zagatos mit den Namen
„Zig“ (grün) und „Zag“ (rot) wurden mittlerweile durch
Kollision/gebrochenem Lenkungsarm und Sensorprobleme („Zig“) bzw.
Getriebeprobleme („Zag“) zurückgeworfen.
Chris Brück berichtete nach seinem
Stint, dass die Streckenverhältnisse, trotz immer wieder aufkeimendem
Nieselregen in der Morgendämmerung stabil sind. Die von ihm ebenso
erwähnten Reparaturarbeiten an den Leitplanken waren gegen 6 Uhr nach
etwa 4,5 Stunden beendet, was dazu führte, dass die Rundenzeit im
ganzen verbliebenen Feld wieder schneller wurden.
Gegen 7.30 Uhr stockte den Zuschauer abermals der Atem. Der Schubert Z4
GT3 mit der Startnummer 77 (Posavac/Sorlie/Burchahrdt/Mayes) wurde in
der schnellen Anfahrt zum Abschnitt Schwalbenschwanz beim Überrunden
von einem Seat Leon Supercopa abgedrängt. Der Z4 GT3 wurde hoch
gewirbelt und landete im Fangzaun. Laut Torsten Schubert ging es beiden
Fahrern den Umständen entsprechend gut, konnten gehen und waren
ansprechbar. Sie wurden ins Medical-Center im Fahrerlager zur
Untersuchung gebracht. Zu diesem Zeitpunkt hatte Schubert-Motors zwei
Totalschäden im 24h-Rennen zu beklagen. Obwohl die Sicherheitszäune von
den Fans nicht immer begrüßt wurden, hat sich hier deren Notwendigkeit
hier gezeigt.