Wir starten mit dem folgenden Stand in die letzten 6 Stunden (= eine komplette WEC-Distanz):
Platz | Nr | Auto | Klasse | Marke | Team | Land | Abstand | Stops |
1 | 51 | LMH | Ferrari AF Corse | 246 Rd. | 22 | |||
2 | 8 | LMH | Toyota Gazoo Racing | 59s | 22 | |||
3 | 2 | LMH | Cadillac Racing | 245 Rd. | 21 | |||
4 | 3 | LMH | Cadillac Racing | 158s | 22 | |||
5 | 93 | LMH | Peugeot TotalEnergies | 243 Rd. | 22 | |||
6 | 5 | LMH | Porsche Penske Motorsport | 241 Rd. | 23 | |||
7 | 50 | LMH | Ferrari AF Corse | 240 Rd. | 23 | |||
8 | 708 | LMH | $SG | Glickenhaus Racing | 239 Rd. | 22 | ||
9 | 709 | LMH | $SG | Glickenhaus Racing | 2s | 24 | ||
10 | 94 | LMH | Peugeot TotalEnergies | 236 Rd. | 22 | |||
11 | 34 | LMP2 | Inter Europol Competition | 235 Rd. | 25 | |||
12 | 41 | LMP2 | Team WRT | 21s | 23 | |||
13 | 30 | LMP2 | Duqueine Team | 234 Rd. | 26 | |||
14 | 65 | LMP2 | Panis Racing | 170s | 23 | |||
15 | 36 | LMP2 | Alpine Elf Team | 176s | 25 | |||
16 | 31 | LMP2 | Team WRT | 181s | 23 | |||
17 | 48 | LMP2 | IDEC Sport | 186s | 23 | |||
18 | 10 | LMP2 | Vector Sport | 233 Rd. | 23 | |||
19 | 28 | LMP2 | JOTA | 20s | 22 | |||
20 | 6 | LMH | Porsche Penske Motorsport | 109s | 20 |
In den folgenden 3 Stunden bleibt die Action übersichtlich:
Der Jota Porsche schlägt bei
Indianapolis in die Leitplanken ein. Pilot Will Stevens kann mit dem an
der Front zerstörten Wagen zwar an die Box zurückkehren, jedoch
werden dort auch Beschädigungen des Chassis festgestellt. Der Porsche
soll die Box später nur noch für eine Ehrenrunde verlassen...
Der #911 Porsche von Michael Fassbender wird von diesem ausgangs der
Porsche
Kurven an Karting erst ins Kiesbett und dann in den Reifenstapeln
abgelegt. Das Proton-Team muss damit auch den #911 Porsche und damit
seinen letzten offiziellen 911er im Rennen abschreiben. Damit
bilden die Iron Dames, Project 1 ´s "Rexy" und der GR Racing Porsche die
letzte Bastion der Weissacher.
Peugeot muß in der 21. Rennstunde noch einmal die Box aufsuchen.
Und der Car Guy Ferrari von Daniel Serra
wird von diesem auf der erneuten Jagd nach der GTE-Am-Führung in
Indianapolis ins Kiesbett abgelegt und anschliessend als Ausfall
vermeldet. Damit haben wir jetzt schon 22 Ausfälle - 40 Wagen laufen
offiziell noch. Auch am Nascar wird nun längere Zeit an der Kupplung gearbeitet.
Zur 21h-Marke sieht es bei den GT wie folgt aus:
Platz | Nr | Auto | Klasse | Marke | Team | Land | Abstand |
27 | 33 | GTE Am | Corvette Racing | 268 Rd. | |||
28 | 85 | GTE Am | Iron Dames | 22s | |||
29 | 25 | GTE Am | ORT by TF | 41s | |||
30 | 56 | GTE Am | Project 1 - AO | 267 Rd. | |||
31 | 54 | GTE Am | AF Corse | 18s | |||
32 | 86 | GTE Am | GR Racing | 38s | |||
33 | 98 | GTE Am | Northwest AMR | 266 Rd. | |||
35 | 100 | GTE Am | Walkenhorst Motorsport | 264 Rd. | |||
38 | 74 | GTE Am | Kessel Racing | 261 Rd. | |||
39 | 57 | GTE Am | Kessel Racing | 254 Rd. | |||
40 | 24 | IC | Hendrick Motorsports | 161s |
Bei Walkenhorst ist Teamchef Niklas Königsbauer mehr als zufrieden
mit dem Abschneiden des kurzfristig zusammengekommenen Le Mans Projekts.
"Wir hatten den Entry ja durch den Gewinn der Asian Le Mans Series
dieses Jahr erzielt. Nachdem sich schnell herausgestellt hatte das wir
den M8 GTE nicht mehr zugelassen bekommen, haben wir uns unter den 3 zur
Verfügung stehenden Fabrikaten - Porsche, Ferrari und Aston - schnell
für den Ferrari entschieden. Bei der Besatzung haben wir eine Crew um
unseren AsLMS-Kundenpiloten Chandler Hull herum aufgebaut. Das Auto
haben wir von AF Corse bekommen, wie auch einige Servicetechniker, wobei
wir den Einsatz hier hauptsächlich mit unserer eigenen Mannschaft
stemmen. Wir sind das ganze Wochenende sehr konservativ angegangen.
Solch ein Rennen gewinnst du nicht beim ersten Antreten gegen erfahrene
Mannschaften. Wir wollten soviel Kilometer wie möglich sammeln und soviel wie möglich lernen und uns
nach Möglichkeit aus allen Schwierigkeiten heraushalten. Das hat
abgesehen von 2 Kiesbettbesuchen im Regen ja auch ganz gut geklappt!"
Noch 2 1/2 Stunden sind zu fahren. An der Spitze ist es ein Duell
zwischen dem schnelleren der Ferrari und dem verbleibenden Toyota.
Cadillac wird so oder so den dritten Platz holen.
in der LMP2 gibt es auch 2 Podiumsduelle: um den Sieg batteln sich
Inter-Europol und die WRT-Mannschaft - Abstand aktuell 22s.
Dahinter wird der 3.Platz zwischen den Oreca von IDEC Sport (Laurents
Hörr & Co) und Duqueine (Jani/Binder/Pino) entschieden.
In der GTE-Am wird der nun führenden Corvette der Sieg nicht zu
nehmen sein. Die Plätze dahinter werden zwischen den Iron Dames, Project
1 und Oman Racing vergeben.
Die Peugeots haben nun zunehmend mit Boxenbesuchen zu tun.
110 Minuten vor dem Ende ist Laurents
Hörr im IDEC Sport Oreca plötzlich mit einem Reifenschaden hinten links
unterwegs. Man fällt aus dem Kampf um die Podiumsplätze heraus. "Ich
habe mich ins Auto gesetzt und einen nagelneuen Reifensatz bekommen.
Kaum bin ich aus der Box gefahren da bricht langsam der Luftdruck
zusammen. Da kannst du dann als Pilot nix mehr machen ausser langsam zur Box zurück zu fahen..."
Und dann schlägt der Toyota 105 Minuten
vor dem Rennende nach einem Verbremser mit Dreher in Arnage an den
Leitschienen an! Das ist die Vorentscheidung. Brendon Hartley hatte
schon zuvor Probleme mit der Bremsbalance beim Wagen an die Box
gemeldet. Ryo Hirakawa kann nach
einem vorsichtigen Manövrieren mit dem an Front und Heck beschädigten
Boliden an die Box zurück kommen. Der #2 Cadillac kann sich gegen den
Toyota zurückrunden.
Inter Europol setzt für den letzten
Doppelstint noch einmal Fabio Scherer ins Auto der vor lauter Schmerzen
nicht mehr auftreten kann. Angeblich soll ihm im Laufe des Wochenndes
die Corvette über den Fuss gefahren sein.
Eine Stunde vor dem Ende hat Ferrari
knapp 2 Minuten Vorsprung auf den Toyota. Wenn nicht noch was
Unvorhergesehenes geschieht wird man den Sieg hier einfahren können.
Fast passiert das dann auch: als Ferrari zu seinem letzten Boxenstopp
reinkommt will beim Losfahren plötzlich der Motor nicht mehr anspringen.
Bange Sekunden vergehen ehe Alessandro Pierguidi nach einer Reihe von
Resets dem 499 wieder Leben einhauchen kann und losfährt. Zwar
halbiert sich am Ende der Vorsprung doch am Ende sichern sich die im
Paarlauf einlaufenden Ferrari 80s Vorsprung der #51 vor dem Toyota.
Für Porsche wird es hingegen richtig
bitter. Weil eine Antriebswelle des #5 Porsche bricht muss Michael
Christensen den 963 am Ende im Schleichtempo um die Strecke tragen. Am
Ende fällt man nicht nur hinter die beiden Cadillac und Ferrari sondern
auch hinter beide Glickenhaus und den besten Peugeot zurück.
Selbst bei der klasseninternen JLOC-Wertung unterliegt man dem Floyd
Vanwall, der mit 164 Runden bis zum Ausfall am Ende fast doppelt so
viele Runden schafft wie Porsches #75.
Der #22 United Wagen wird in der Garage
vom Team untersucht, einmal für eine Runde zurück auf die Strecke
geschickt und anschliessen wieder in der Garage bearbeitet. Man
fällt damit aus den Top-6 der LMP2 heraus.
Am Hendricks Motorsport Camaro muss eine Kupplung gewechselt werden. Das wirft den Nascar doch noch mal zurück.
Brendon Hartley wird für seinen
letzten Einsatz auf einen Vierfachstint gesetzt. Der Kiwi versucht dabei
erfolgreich den Vorsprung des Ferraris einzudampfen.
2 Stunden vor dem Ende sieht es an der Spitze wie folgt aus
Platz | Nr | Auto | Klasse | Marke | Team | Land | Abstand | Stops |
1 | 51 | LMH | Ferrari AF Corse | 309 Rd. | 27 | |||
2 | 8 | LMH | Toyota Gazoo Racing | 10s | 27 | |||
3 | 2 | LMH | Cadillac Racing | 308 Rd. | 26 | |||
4 | 3 | LMH | Cadillac Racing | 306 Rd. | 28 | |||
5 | 5 | LMH | Porsche Penske Motorsport | 303 Rd. | 28 | |||
6 | 50 | LMH | Ferrari AF Corse | 98s | 29 | |||
7 | 708 | LMH | $SG | Glickenhaus Racing | 302 Rd. | 27 | ||
8 | 709 | LMH | $SG | Glickenhaus Racing | 301 Rd. | 30 | ||
9 | 93 | LMH | Peugeot TotalEnergies | 297 Rd. | 28 | |||
10 | 34 | LMP2 | Inter Europol Competition | 296 Rd. | 31 | |||
11 | 41 | LMP2 | Team WRT | 174s | 29 | |||
12 | 48 | LMP2 | IDEC Sport | 295 Rd. | 28 | |||
13 | 30 | LMP2 | Duqueine Team | 58s | 32 | |||
14 | 31 | LMP2 | Team WRT | 130s | 29 | |||
15 | 65 | LMP2 | Panis Racing | 162s | 29 | |||
16 | 36 | LMP2 | Alpine Elf Team | 294 Rd. | 31 | |||
17 | 10 | LMP2 | Vector Sport | 293 Rd. | 28 | |||
18 | 94 | LMH | Peugeot TotalEnergies | 291 Rd. | 27 | |||
19 | 23 | LMP2 | United Autosports | 89s | 30 | |||
20 | 311 | LMH | Action Express Racing | 290 Rd. | 26 |
Zur 100.jährigen Jubiläumsausgabe schafft Ferrari beim Comeback in
der Top-Klasse in Le Mans die Überraschung und fährt nach einer
58-jährigen Pause den 10 Sieg als Hersteller beim Traditionsrennen
ein. Ferrari baut damit seine Le Mans Bilanz hinter
den beiden Deutschen Herstellern Audi (13) und Porsche (19) aus.
Alessandro Pier Guidi, James Calado und Antonio Giovanazzi fahren
dabei nicht nur ihre ersten persönlichen Le Mans Siege ein. Zum ersten
mal in der Historie des Events gewinnt ein Wagen mit der Startnummer 51.
Toyotas verbliebene Besatzung Mike Convay, Ryo Hirakawa und Brendon
Hartley muss sich dahinter mit dem zweiten Platz begnügen. Am
Ende hatte man dem Tempo der Ferraris nicht genug entgegen zu setzen.
Mit diesem Rennen ist die Zeit der Seriensiege für den japanischen
Hersteller entgültig vorbei, auch wenn es um die kurzfristigen
Gewichteinstufungen des GR010 sicherlich noch Diskussionen geben wird.
Einen nicht unbedingt erwarteten Podiumserfolg in Le Mans feiert
Cadillac, die mit dem V-Series-R Hypercar von Earl Bamber, Alex Lynn und
Richard Westbrook nur 2 Runden hinter dem Toyota ins Ziel einlaufen.
Schön für die Klasse: Auf dem Podium sind 3 Hersteller aus 3
unterschiedlichen Nationen vertreten.
In der Inter-Europol-Box feiert ein glückseliger Wojcziech
Smiechowski den Erfolg seiner Mannschaft, die mit dem ersten Le Mans
Klassensieg einer polnischen Mannschaft nationale Sportgeschichte
schreibt. Kuba Smiechowski, Albert Costa und der von einem Fussbruch
gehandicapte Fabio Scherer lassen am Ende etabliertere Mannschaften wie
WRT, Jota, United Autosports oder Signatech hinter sich und holen sich
den prestigeträchtigen Pokal an der Sarthe. Gerade mal 21 Sekunden
betrug hier am Ende der Vorspung auf das aufholende Team WRT Trio Rui
Andrade, Robert Kubica und Louis Delétraz. Mit den Duqueine Piloten Neel
Jani, Rene Binder und Nicolas Pino steigen neben Scherer zumindest 2
weitere deutschsprachige Piloten mit auf das Podium der LMP2-Klasse.
In der GTE-Am gewinnt bei der der Abschlussvorstellung der Klasse
die Corvette Racing Mannschaft mit einem allerdings wohl deutlich von
der BoP bevorteilten Fahrzeug die letzte Vorstellung der Klasse. Ben
Keating, Nicky Catsburg und Nicolas Varrone holen sich den letzten Sieg
in der Klasse, deren Fahrzeuge ab jetzt wahrscheinlich nur noch im
historischen und Clubsport sowie in Museen eine Zukunft haben
dürften. Mit den Oman Racing Team by TF-Aston-Piloten Ahmad Al Harthy,
Michael Dinan und Charlie Eastwood und dem GR-Racing Porsche-Trio
Michael Wainwright, Riccardo Pera und Benjamin Barker stehen auch hier 3
verschiedene Marken von Teams unter 3 verschiedenen nationalen
Nennungen auf dem Podium.