Gegenüber früher hat sich das Qualifying-Format in Le Mans seit 2
Jahren gewandelt. Nach der ersten 3-stündigen freien Trainingssitzung am
Mittwoch wird am Abend ab 19 Uhr in einer ersten Qualifyingsession die
Qualifikationszeit für das Wocheneende erzielt. Die jeweils 6
schnellsten Teams aus jeder Klasse haben dabei die Möglichkeit sich für
die Hyperpole zu qualifizieren. Der Tag endet dann um Mitternacht mit
einem 2-stündigen Nachtraining.
Ferrari hat im Vorfeld des ersten
offiziellen Trainingstages noch eine zusätzliche BoP-Anpassung hinnehmen
müssen. Die F488 müssen mit einem 3 Liter kleineren Tankvolumen (Pro:
90=>87 Liter; AM: 87=>84l), 3,5% niedrigeren Ladedrücken und einem
geänderetem Heckflügelwinkel klarkommen. Ein Grund für die Änderung
wird wie immer nicht von den Rennkomissaren kommuniziert.
Lediglich bei Porsche wird auch am Heckflügel ein anderer Winkel
vorgeschrieben.
Im ersten freien Training gelingt Brendon Hartley im #8 Toyota eine 3:29.441 als schnellste Runde. Mit der kurz vor dem Ende erzielten Zeit warf man Glickenhaus von der Spitze der Zeitenliste, die die amerikanische Mannschaft die gesamte Session über gehalten hatte.
Am Abend beginnt dann um 19 Uhr das einstündige Qualifying in dem die
jeweils 6 schnellsten Teilnehmer aus jeder Klasse für das Hyperpole
genannte Top 6-Qualifying ermittelt werden. Es dauert etwa eine
Viertelstunde bevor die Hypercars auf die Strecke gehen. Kamui Kobayashi
im #7 Toyota markiert die erste Bestzeit in der Top-Klasse mit einer
3:27,247. Die beiden Glickenhaus-Hypercars dahinter werden mit 0,108 und
0,731 s Abstand in ihren ersten fliegenden Runden notiert. Der Alpine
fehlen noch 2,4s auf die Polezeit.
Nach einer halben Stunde werden in der
LMP2 WRT-Pilot Robin Frijs im Oreca mit der #31 mit einer
3:29.898, Antonio Felix da Costa in Jotas #38 und Norman Nato im
Realteam WRT-Oreca als schnellste Piloten notiert. In der GTE-Pro
hat der #92 Porsche von Laurents Vanthoor die Haube mit einer 3:50.999
vor der #63 Corvette und dem #91 Porsche vorne (die beiden AF Corse
Ferraris liegen hinter der zweiten Corvette auf den Plätzen 5 und 6).
In der GTE-Am liegt Aston-Pilot David Pittard mit einer 3:52,559
mi
In der ersten Nachtsession am Mittwoch
sind es dann die Glickenhaus-Piloten die die schnellsten Zeiten vorgeben.
Romain Dumas gelingt eine 3:28.900 als schnellste Zeit womit er 0.264
schneller als Kamui Kobayashi war. Schnellster LMP2 war der Team WRT
Oreca von Rene Rast. In der GTE-Pro-Klasse gelang Corvette die
schnellste Zeit. Mikkel Jensen im Project 1 Porsche konnte disich die
Sessionbestzeit in der GTE-Am gut schreiben lassen.
In der Session gab es kaum Zwischenfälle
zu vermelden. Lediglich der #43 Inter-Europol-Oreca von Pilot Fabio
Scherer blieb wegen eines zuvor erlittenen Aufhängungsschadens rechts
vorne in Höhe der Boxen auf der Start-Zielgerade liegen.
In der LMP2-Klasse erzielte United
Autosports Pilot Alex Lynn die schnellste Zeit mit einer 3:30.238. Die
Bestzeit in der GTE-Pro ging an Corvette-Pilot Antonio Garcia während
der Weather Tech Porsche von Julian Andlauer in der GTE-Am der
schnellste war.
In der ersten Session gab es auch gleich
den ersten Kernschrott zu verzeichnen. Algarve Pro verlor den #45 Oreca
in der neu benannten Motul-Schikane vor Start und Ziel als Steven
Thomas den Wagen dort von der Strecke verlor und in die Reifenstapel
versenkte. Aufgrund des Chassisschadens musste der Wagen in der Folge
komplett neu aufgebaut werden.
In der ebenfalls neu benannten
Dunlop-Schikane (die erste auf der Hunaundiers) schlug Rolf
Ineichen in den Leitplanken ein. Kiesbettausflüge gab es für diverse
Piloten in den Wagen von Nielsen Racing, Dempsey-Proton und
Inception Racing zu verzeichnen. AF Corse musste am #51 Ferrari
erst einen Motor wechseln bevor man erst spät die Session in Angriff
nehmen konnte.
In der Dunlop-Schikane plankt Michael
Fassbender den Dempsey-Proton Porsche unsanft in die Leitplanken ein und
löst damit eine rote Flagge aus, die die Session nach einer halben
Stunde für etwa 15 Minuten unterbricht. Als es wieder weiter
geht hat es in der Boxengasse begonnen zu regnen. Ausritte im stärker
werdenden Regen werden dadurch für den Inter Europol-Oreca und den
Penske Oreca verzeichnet. Der Regen unterbindet jegliche möglichen Zeitenverbesserungen.