Die
Strecke ist zu Beginn ebenfalls mit Vorschicht zu geniessen . Der CP
Racing AMG GT3 dreht sich zu Beginn der Session am Adenauer Forst. Für
die vielbeschäftigte Truppe von Charles Espenlaub ist es der erste
GT3-Auftritt beim 24h Rennen. "Vor 2 Wochen waren wir beim 12h Rennen in
Hocckenheim. Nach diesem Rennen planen wir als nächstes den
VLN-Doubleheader, danndas 24h-Rennen von Portimao. Dzwischen mach ich
noch einen TCR-test in Sebring . Der amerikanische Unternehmer ist
selber im Bereich renntechnik aktiv. "Mein Unternehmen fertigt
Sicherheitsgurte und Sicherheitsnetze unter anderem für die Rennwagen
von Porsche und BMW. Von daher verliere ich geschäftlich nicht so viel
Zeit wenn wir in Europa unsere Rennen bestreiten. Zudem gibt es hier
sehr viele schöne Strecken und ich habe auch Verwandtschaft hierin
Stuttgart."
Le Mans stünde noch auf der Wunschliste des Rennsportunternehmers,
"... aber das Budget dort entspricht dem einer ganzen 24h-Serien Saison.
Irgendwann gehen wir das sicher mal an, aber derzeit komme ich woanders
mit mehr Spass für das gleiche Geld weg." CP Racing hat seinen Sitz
übrigens in Saarbrücken in den Hallen des ehemaligen Persson-DTM-Teams
und setzt sich aus einer deutsch/amerikanischen Teamcrew zusammen.
Christopher Haase ist des Diskutierens um die BoP leid. "Im Endeffekt sind das hier vom Charakter her Sprintrennen über eine Langstreclkendistanz. Klar kannst du sagen das Wetter und Verkehr hier einen grösseren Einfluss haben als Nachteile in der BoP aber auf Dauer tut jedes leistungsmanko irgendwie weh wennn alle am limit sind. Du kannst vom Risiko her auch nicht zu vorsichtig sein. Das spielt sich hier zwischen 98% und 100% Leistung ab was die Spitze im Rennen bringt." Haase wäre bezüglich eines DTM-Angebos pragmatischer als Farnbacher. "Ich bin im Audi Customer Racing Kader gut aufgestellt. Falls das Angebot für solch einen Einsatz käme, wäre es sicher eine interessante neue Erfahrung."
Kurz vor dem Beginn der dritten Session fängt es wieder auf der
Strecke zu tröpfeln an. Allerdings bleibt den Teams ein Wolkenbruch wie
im vorangegangenen Classic-Rennen erspart. Laut aktuellem Wetterbericht
soll es sich im Verlauf des Nachmittags einregnen, doch gegen Ende klart
die Session wieder auf.
Auch der #301 EPS-Racing Porsche Cayman 718 GT4 CS ist nach dem
Einschlag im gestrigen Nachttraining wieder durch die Mechaniker
hergerichtet worden, nachdem der Pilot den Wagen eigentlich schon
hingerichtet hatte... .
Im Vorfeld des Wochenendes hatte es übrigens eine BoP-Anpassung
gegeben. Audi bekommt einen 0,5mm grösseren restriktor und damit 6 PS
mehr aber 10 kg zusätzlich um auf der Döttinger höhe besser mithalten zu
können. Die BMW bekommen mehr Ladedruck der zwar nur 1s auf der Runde
ausmachen soll aber mehr Dampf in den Kurven bringen soll. Die Ferrari
in der Evo-Konfiguration von WTM und Octane 126 (racing one fährt noch
die alte Variante) bekommen eine angeblich 15PS stärkere lListung von
545PS zugestanden und der Glickenhaus erhält mit 2 0,3mm grösseren
Restriktoren eine homöopathische Leistungserhöhung um 2 PS.
Auf dem Space-Drive-AMG, einem
Gemeinschschaftsprojekt von Schäffler/Paravan und dem Einsatzteam
von WS Motorsport, die unter anderem auch sämtliche Giti-Autos hier an
den Start bringen, startet auch Dominik Farnbacher. Der Ansbacher
startet auf dem einzigen AMG GT3 im Feld der noch nicht mit dem Evo-Kit
ausgestattet ist und in der SP-X-Klasse antritt. "Für mich ist es der
erste Start auf einem AMG, aber so viel anders wie andere GT3 ist er
nicht. Er erinnert mich mit der langen Haube und dem Frontmotor ein
wenig an die Viper." Der Ansbacher ist auf Nachfrage an der neuen
GT3-Plattform DTM weniger interessiert. "Das ist eher was für meinen
Bruder. Mario wäre schnell genug und kommt trotz zweier Titel in der
IMSA dieses Jahr viel zu wenig zum Fahrern weil Honda ihm kaum was
anbietet. Ich bin eher Langstreckenpilot und will eher lange Rennen
fahren. Ein Crevenic Engagement wäre eher was für mich - da bin ich noch
nie gestartet ..."
Der Allied Racing Cayman in der SP10 schlägt zwischenzeitlich am Flugplatz kurz ein, kann aber wieder in Richtung Box gebracht werden wo sich das Team sich ans Richten des Autos macht.
Sebastian Asch hat heute Geburtstag: "Es gibt vermutlich keinen
schöneren Ort, um Geburtstag zu haben. Die Viper läuft leider nicht so
wie gewünscht. Bis heute Morgen hatten wir mit einem Kabelbruch zu
kämpfen. Aber nachdem das Team die ganze Nacht gearbeitet hat, läuft das
Auto jetzt. Gestern war ich nur für eine Runde draußen, wir können
jetzt noch nicht wirklich sagen, wo wir stehen.
Die Dacia Mannschaft von Ollis Garage ist eines von 25 Teams die die letzte Session auslassen. Das Fahrzeug ist wie uns der Teamchef erklärt ein ehemaliges dacia Logan Cup-Auto in dem man den 85 PS original-Motor rausgeworfen und durch ein 160PS Renault Megane-Aggregat ersetzt hat - vom technischen Prinzip also ein "Dacia GTE". Zudem hat man die Trommelbremsen zugunsten von Scheibenbremsen ersetzt.
Daniel Keilwitz im Wochenspiegel-Team ist eher mässifg
begeistert was die BoP angeht. "Angeblich hat man für die vergrösserte
restriktor 15 PS mer Leistung für uns freigeschaltet. Die Simulation von
Octane 126 hat jedoch ergeben das wird auf dem Prüfstand lediglich 7 PS
mehr bekommen haben. Damit fahren wir speziell auf der Döttinger Höhe
den anderen hinterher. Wenn du auf der ganzen Strecke im Grunde nur eine
richtige Überholmöglichkeit hast - die Dttinger Höhe eben - dann trifft
uns das eben hart. So können wir nur versuchen über die Zuverlässigkeit
Plätze gut zu machen.
Die 3 Ferrari im Feld fahren zudem unterschiedliche Konfigurationen: WTM und Octane 126 fahren schon das evo-Kit während der racing one Ferrari noch die 2018´er Konfiguration fährt. Dafür setzen racing one und Octane auf Goodyears, während WTM, die seit letztem Jahr von Phoenix Racing statt zuvor von Rinaldi Racing unterstützt werden, auf Michelins vertraut.
Der #12 Lionspeed-Audi schlägt kurz vor dem Ende des Session auf de
Strecke ein und erleidet einen Frontschaden vorne rechts. Der Pilot
schafft es noch bis zurück an die Box.
Konrad Motorsport-Pilot Axcil Jeffries erzielt nach dem fallen der
Flagge mit einer 8:15,225 die neue Bestzeit. Damit liegen 2 Lamborghini
nach dem Qualifying in Front vor dem #44 Falken-Porsche und dem #98 Rowe
BMW.
Im Anschluss erfolgt die Auslosung der Startplätze für das Top-Qualifying das dieses jahr mal wieder einen neuen Modus bekommt. Die Teams werden in 2 Startgruppen auf die Strecke geschickt. Aus der ersten Gruppe können sich nur die 4 schnellstesn Teams für die Top-Session qualifizieren:
Platz | Nr | Auto | Marke | Klasse | Team | Land |
1 | 22 | SP9 | Daniel Keilwitz | |||
2 | 12 | SP9 | Fidel Leib | |||
3 | 77 | SP9 | Augusto Farfuss | |||
4 | 14 | SP9 | Stephan Köhler | |||
5 | 44 | SP9 | Sven Müller | |||
6 | 8 | SP9 | Matthieu Vaxiviere | |||
7 | 16 | SP9 | Charles Espenlaub | |||
8 | 25 | SP-X | Phillip Ellis | |||
9 | 15 | SP9 | Dries Vanthoor | |||
10 | 98 | SP9 | Connor de Phillippi | |||
11 | 33 | SP9 | Klaus Bachler | |||
12 | 350 | SP-PRO | Carlos Rivas | |||
13 | 18 | SP9 | Josh Burdon | |||
14 | 101 | SP9 | Christian Krognes | |||
15 | 6 | SP9 | Maro Engel | |||
16 | 2 | SP9 | Christopher Haase | |||
17 | 102 | SP9 | Sami-Matti Trogen | |||
18 | 24 | SP9 | Patric Niederhauser | |||
19 | 63 | SP9 | Marco Mapelli | |||
20 | 40 | SP9 | Yelmer Buurman | |||
21 | 704 | $SG | SP-X | Felipe Fernandez Laser |
Nur wenige Piloten wagen noch eine
zweite Runde. Vanthoor gehört dazu. Er schafft 3 Sektorbestzeiten in
Folge - obwohl er nschon qualifiziert ist. Christopher Haase fährt als
Fünftplazierter noch um den Einzug ins Top-Quali, wirft dabei aber in
der Fuchsröhre fast den Audi von der Bahn.
Vanthoor holt auf seiner 2. Runde die
absolute Bestzeit der Session mit einer 8:12,319. Holt er sich damit
schon das Anrecht auf die Glickenhaus Trophy für die schnellste Runde im
Qualifying auf der Nordschleife?
Unmittelbar nach dem Abwinken der Fahrzeuge öffnen sich die Himmelsschleusen über der GP-Strecke Dreher und Ausrutscher auf der In-Lap - etwa von CP-Pilot Charles Espenlaub - sind die Folge, bleiben aber ohne gravierende Folgen.
Nico Bastian markiert eine 10:10.800.
Nick Yelloly kann die Zeit auf dem #1 BMW um 5s auf eine 10:05,679
verbessern. Marciello gibt nach dem er auf P3 gefahren ist and der Box
auf. Doch Jeffries hat aufgrund seines Wechsels noch Rückstand. Mirko
Bortolotti gibt dagegen auf und rikiert den wagen nicht.
Estre dreht sich im Grello und bricht
ab. Jeffries kommt mit einer 10:03,927 über die Ziellinie und holt sich
die Bestzeit. Nick Yelloly und Max Hesse versuchen noch eine zweite
Attacke auf die Bestzeit. Der Regen wird wieder stärker. Hesse
kann sich auf P19 verbessern. Jesse Krohn im Schubert M6 verbessert sich
auf P3.
Yelloly holt im Rowe M6 mit einer 10:01,619 die neue Bestzeit. Manuel Metzger als letzter verbessert sich im Bilstein-HRT-AMG auf P3.
Ins eigentliche Top-Quali um die 20 Top-Platze starten in der 2. Session die folgenden 20 Teams:
Platz | Nr | Auto | Marke | Klasse | Team | Land |
1 | - | Dritter TopQ1 | ||||
2 | 11 | SP9 | Nicki Thiim | |||
3 | 26 | SP9 | Luca Ludwig | |||
4 | - | Zweiter TopQ1 | ||||
5 | 20 | SP9 | Jesse Krohn | |||
6 | 30 | SP9 | Matt Campbell | |||
7 | 31 | SP9 | Dennis Olsen | |||
8 | - | Erster TopQ1 | ||||
9 | 23 | SP9 | Nico Menzel | |||
10 | 911 | SP9 | Kevin Estre | |||
11 | 5 | SP9 | Dennis Marschall | |||
12 | 7 | SP9 | Raffaele Marciello | |||
13 | 29 | SP9 | Kelvin Van der Linde | |||
14 | 1 | SP9 | Nick Yelloly | |||
15 | 19 | SP9 | Axcil Jeffries | |||
16 | 100 | SP9 | Henry Walkenhorst | |||
17 | 3 | SP9 | Julian Andlauer | |||
18 | - | Vierter TopQ1 | ||||
19 | 9 | SP9 | Moritz Kranz | |||
20 | 4 | SP9 | Manuel Metzger |
Als die erste Session beginnt droht
bereits eine grosee anziehende Gewitterzelle aus Richtung Müllenbach die
Strecke zu fluten. Daniel Keilwitz ist der erste der seine gezeitete
Runde beginnt. Die Sektorbestzeiten holen sich in Sektor 1 FFF Pilot
Mapelli, in Sektor 2 und 7 Haase in der #2, Engel im AMG #6 in Sektor 3,
5 und 6. Vanthoor in Sektor 4.
Farfus markiert die erste Bestzeit mit
einer 8:14,872. Vanthoor verpasst die Bestzeit um 0,178s. Maro Engel
holt mit einer 8:13,664 eine besse
re Zeit aus der Runde. Mapelli kann nur die viertbeste Zeit setzen.
Wegen des durchziehenden Regengebietes wird der Beginn der zweiten Session auf 19.45 verschoben.
Die 4 Piloten die die Wagen in Session
1 qualifiziert haben dürfen in Session 2 nicht mehr ins Lenkrad
greifen. Den Junior-BMW steuert nun Max Hesse. Den #6 AMG bekommt Nico
Bastian überreicht. Bortolotti bekommt den FFF-Lambo.
Ludwig im Octane Ferrari, Jeffries im Konrad-Lambo, Kelvin van der Linde
im Land-Audi und Campbell im #30 Frikadelli kommen nach der
Einführungsrunde noch einmal rein und lassen sich neue Reifen aufziehen.
Die Bestzeiten in den Sektoren holen sich Jeffries in Sektor 1und
2, Marciello in Sektor 3, 4 und 5, Bastian in Sektor 6 .
Somit holt sich Nick Yelloly mit einer 10:01,619 die
Glickenhaus-Trophy als Pole-Auszeichnung. "Das war ziemlich verrückt.
Die schlimmsten Bedingungen die wir bislang beim Quali hatten. Da gab es
eine Menge stehendes Wasser. Ich bin froh das hier so für das stark
agierende Team abgeschlossen zu haben. Wie das Rennen läuft müssen wir
sehen. Hier ändern sich die Bedingungen jede Runde. Im Trockenen haben
wir noch einiges an Arbeit zu absolvieren."
Auch Axcil Jeffries berichtet das es hart war. "Es ist eine
angenehme Überraschung das wir uns im Nassen so starrk präsentiert
haben. Die Outlap war der reine Wahnsinn. Franz hat die richtige
Entscheidung getroffen mich reinzuholen und die Reifen zu wechseln."
Manuel Metzger: Die erste Runde habe ich gebraucht um mich an di
Bedingungen zu gewöhnen. In der 2. Runde habe ich mich mehr getraut,
aber da hat es wieder stärker zu Regnen begonnen. Die Outlap war
ein Schock weil wir fast überall Aquaplaning hatten. Wir haben nach der
pole im Vorjahr gezeigt das wieder mit uns zu rechnen ist. Wir werden
sicher ein Wörtchen im Kampf um den Sieg mitzureden haben!