122 Teilnehmer sind es die am Ende
die erste Session in Angriff nehmen. Im Vergleich zur ersten Liste
sind der #421 Four Motors Cayman, der #307 Team Mathol Cayman und der
französische #170 COMTOYOU-Audi TCR mit der gemeldeten Profi-Besatzung
vom Rennen zurück gezogen worden.
19 Marken sind dieses Jahr im Rennen
vertreten. Das grösste Kontingent stellt Porsche mit 36
Mannschaften. Mit BMW´s sind 31 Mannschaften angerückt. Daneben
verzeichnen wir in der Teilnehmerliste 11 AMG-Mercedes, 8 Audi, und 7
KTM. Je 4 VW Golf, Toyotas und Hyundai sind am Start gefolgt von je 3
Ferrari und Opel. 2 Lamborghini stellen die Mannschaften von
Konrad Motorsport und FFF Racing. Dem schliessen sich 2 Cupras an. Mit
jeweils nur einem Wagen sind Aston Martin, Dacia, Dodge, Ford, Honda,
Lexus und Glickenhaus im Feld vertreten.
Bei Nexen ist man offensichtlich nun
auch in die richtige Rennreifenentwicklung eingetstiegen. Wurden die
Reifen des koreanischen Herstellers in den letzten Jahren teilweise von
den Einsatzteams vor Beginn des Rennens noch schleunigst durch
geeignetere Rennpneus anderer Hersteller ersetzt, so ist man nun
zumindest bei Adrenalin sehr angetan von der aktuellen Konstruktion.
"Nexen hat jetzt eine Motorsport-Offensive gestartet nachdem auch die
deutsche Marketingabteilung des Reifenherstellers den Motorsport als
Vermarktungsbaustein gepusht hat. Neben Einsätzen in Asien wird auch das
Ring-Engagement dabei fokussiert. Hier haben wir für die beiden Caymans
die wir ausrüsten 2 Reifenkonstruktionen parat. Einen Slickreifen der
auch bei niedrigeren Temperaturen ganz gut funktioneirt und einen
Regenreifen. Wir hatten sogar noch einen Supersoft entwickelt den wir
aber wegen der guten Performance des Slicks nicht hier benötigen. Als nächstes werden wir nach dem
24´er einen härteren Slick für wärmere temperaturen entwickeln." erklärt
uns ein Reifentechniker des Herstellers. Da man sich derzeit
lediglich auf die Belieferung von Cayman-Teams beschränkt, scheint die
Entwicklung gut strukturiert zu laufen.
Das erste Qualifying startet am Donnerstag um 12.0 und prompt fängt es auf der Nordschleife zu regnen an. In den ersten 20 Minuten müssen die Top-Teams die bereits fürs Top-Qualifying qualifiziert sind (also fast alle GT3) die Session aussitzen, doch ein Vorteil für die vervleibenden Teams ergibt sich durch die nasse Strecke dadurch nicht.
Markus Winkelhock sieht die BoP-Diskussionen die auch aus dem Audi-Lager kommen gelassen. "Uns fehlt maximal 1,5s auf die Porsche oder Mercedes - wenn man bedingt das du im Verkehr alleine 5 s holen oder verlieren kannst dann relativiert sich das wieder. Zumal es am Wochenende auch noch regnen soll. Wir haben es als Piloten also selber in der Hand hier den Rückstand wieder wettzumachen. BoP hin oder her - reinsetzen und Gas geben!
Der wichtigste Kernpunkt bleibt sowieso das Risiko das du eingehst
richtig abzuschätzen. Du kannst beim Überholen und Überrunden nicht
immer mit voller Attacke rangehen denn sonst findest du dich sehr
schnell in der Leitplanke wieder und kommst gegebenenfalls gar nicht
mehr an die Box. Speziell wenn die Bedingungen schwierig werden."
Die Fly & Help Viper von Teamchef
und Pilot Bernd Albrecht und seinen Teamkollegen hat gegen Ende des
Qualifyings noch einen Reifenschaden verzeichnen müssen. Das Fahrzeug
absolviert mittlerweile sein sechstes 24h-Rennen. "Dies ist das Chassis
VCC0117; das vorletzte das von der Viper gebaut worden ist und das dem
Mannfred Sattler gehört." erläutert uns Albrecht. "Wir haben für
das Rennen die Rekordanzahl von 58 Sponsoren auf dem Auto
versammeln können. Das hier ist ein reines Freiwilligen-Projekt das
jedes mal für das 24h-Rennen zusammen gebracht wird. In Anbetracht der
Tatsache das es für das Fahrzeug kaum noch Ersatzteile gibt ist das
Projekt eigentlich ein Wahnsinn aber mit viel Arbeit schaffen wir es
jedes Jahr dieses Projekt und die dazugehörige Charity-Aktion
zusammen zu bekommen."
Neben dem Renneinsatz sammelt das Team seit ein
paar Jahren auch immer Speden für karikative Zwecke. Die Zusammenarbeit
mit Ex-Pilot und Skater-Legende Titus Dittmann hat man hingegen
stillschweigend beendet.
Probleme gibt es für 2 KTM: am #114
der beiden Stucks verliert Ferdinand Stuck ein Rad und muss auf der
Strecke geborgen werden. Felix von der Laden bleibt wegen eines
Sensordefekts ebenfalls auf der Strecke liegen. Beide X-Bow können nach
einer kurzen Reparaturpause wieder in die Session gelegt werden.
Um 21.43 Uhr erzielt Christian Krognes
mit einer 8:22.373 eine neue Bestzeit. Kurz danach kollidieren im
Haugg-Haken einer der Giti-VW und der #86 Köppen Motorsport Cayman
- beide können aber weiter fahren. Etwa 10 Minuten später wird Krognes von
Julian Andlauer im Rutronik-Porsche an der Spitze abgelöst, der eine
8:21,420 in den Asphalt graviert.
Die 122 Autos teilen sich auf 66 Teams auf die in der Mehrzahl aus
Deutschland kommen. 4 Schweizer Mannschaften (die Hofor racing Autos
& der Octane Ferrari) stehen 3 unter belgischer Flagge, je 2
Österreichische (True Racing-KTM), japanische (Novel racing)
amerikanische (Glickenhaus & CP Racing) und Thailändische Autos,
sowie je eines aus China, Hong-Kong und Grossbritannien gegenüber. Die
restlichen 104 Wagen starten unter deutscher Flagge - wobei die
Berücksichtigung der Nationalität der Einsatzteams das Gewicht noch
weiter in Richtung der Gastgeber verschieben würde.
9 Reifenhersteller rüsten in diesem jahr das feld für die offiziell
grösste Reifenschlacht im weltweiten Rundstrecken-Motorsport aus.
Michelin stellt das Gros mit 71 ausgerüsteten Autos, dann Goodyear
mit 24 Wagen. 9 Teams vertrauen auf Yokohamas, 5 auf Falkens, je 4
auf Gitis und Hankooks, wobei der FFF-Lamborghini Entwicklungsreifen
von Hankook bekommt die nichts mit den aus den Creventic bekannten
Langstreckenschlappen zu tun haben. Je 2 Autos rüsten Toyo und
Nexen aus. Pirellis sind lediglich auf den Allied Racing SP10 Cayman
aufgezogen worden.
Bei Porsche macht man sich keine Sorgen,
was nach 3 NLS-Siegen in Folge einen Last-Minute Änderung der BoP
betreffen könnte. "Wir haben da vollstes Vertrauen in den ADAC der sich
alle Daten anschaut." erklärt Manthey-Pilot Lars Kern, der auch
erläutert das es kaum eine Rivalität zu Frikadelli Racing gibt. " "Das
interne verhältnis zwischen den Porsche-Team ist da gut. Am Ende ist es
für die Marke egel welches Team gegebenenfalls den Sieg holt."
Durch die Streckenbedingungen verzeichnen einige Fahrzeuge erste
Dreher, so der #37 Schnitzelalm AMG GT4 (SP8T) und der #81 Hofor Racing
BMW aus der SP6.
Erst nach knapp einer Stunde trocknet die Strecke so weit ab das die Zeiten unter 9Min fallen. Als erster durchbricht John Edwards im Rowe M6 diese Marke.
Kurz vor dem Ende des Qualifyings kommt sogar die Sonne raus.
Slick-Reifen sind jetzt angesagt und die Rundenzeit durchbrechen gegen
Ende schliesslich auch die 8:30´er Marke.
Maximilian Götz gibt seinem Kollegen Markus Winkelhock recht: "Die
BoP macht hier nicht so viel aus wie die richtige Entscheidung zur
richtigen Zeit. Die Nordschleife hat da ihre speziellen Anforderungen.
Das ist auch was die Strecke so faszinierend für Rennfahrer aus aller
Welt macht. Wir haben zum Beispiel unserem AMG Kollegen Raffaele
Marciello jahrelang vorgeschwärmt wie faszinierend die Strecke beim N24h
ist. Als dann zum ersten Mal selber hier gefahren ist hat
er nur noch gesagt "Das ist doch krank was ihr hier macht!""
Die Session wird zu einem Zeitpunkt
beendet als die Teams permanent sich verbessernde Rundenzeiten aufs
Parkett legen. Am Ende erringt Nico Bastian im #6 HRT AMG mit einer
8:23,596 die Bestzeit in der ersten Qualisession. Platz 2 geht an
Frikadelli-Pilot Dennis Olsen auf dem #31 Porsche. Christopher Haase im
#2 Car Collection Audi und Christian Krognes im #101 Walkenhorst M6 GT3
folgen auf den Plätzen. Die Top 10 komplettierten der #15 Phoenix-Audi,
der KCMG-Porsche, der Konrad-Lamborghini, der #4 HRT-AMG, der FFF-Racing
Lanbo auf den Hankook-Reifen und der #911 Manthey-Porsche der die
Top-10 beschliesst.
119 Mannschaften haben am Ende Zeiten registrieren lassen.
Um 20 Uhr 30 beginnt die zweite, dreistündige Qualifying-Session. Diese
geht bei trockener Strecke los, wobei sich westlich der Strecke noch ein
Regengebiet breit macht. Eine erste Gelbphase gibt es als sich im
feuchten Bereich der Strecke im Berkwerk ein Cayman in die Leitplanken
dreht. Weitere Code 60 Phasen verhindern zu Beginn die
Zeitenverbesserungen in der Session.
Nach einer dreiviertel Stunde in der Session kann Michael Christensen sich mit dem Manthey-Porsche als erster der Spitzengruppe sich eine Zeitenverbesserung gut schreiben lassen.
Der Glickenhaus SCG004c hat mittlerweile einen breitern Heckflügel zugestanden bekommen. Jim Glickenhaus ist offensichtlich zufrieden mit der technischen Änderung die ihm vom ADAC genehmigt worden ist. Der Goodyear-bereifte Octane126-Ferrari von Pilot Luca Ludwig ist das nächste Fahrzeug das sich in der Spitzengruppe auf P4 verbessern kann.
Hinter ihm schieben sich
nacheinander erst der #44 Falken Porsche von Klaus Bachler und der
WTM-Ferrari von Daniel Keilwitz an die zweite Stelle. Auf die Plätze 5
und 6 können sich die beiden Frikadelli-Porsche verbessern.
Die ersten 4 Wagen (Porsche/Ferrari/Porsche BMW) liegen innerhalb von einer Sekunde - insofern scheint die BoP zu stimmen.
Augusto Farfus übernimmt mit dem
Junior-BMW 57 Minuten vor dem Ende der Session in der mittlerweile
angebrochenen Nacht die Spitze des Feldes mit einer 8:21,055. Die Zeit
hat bis 20 Minuten vor dem Ende der Session Bestand - dann haut Klaus
Bachler im #33 Falken-Porsche mit einer 8:20,237 eine neue
Bestzeit raus. Diese wird wenig später vom FFF-Team mit einer
8:18,575 erzielt von Mirko Bortolotti eingestellt. Dieser kann damit auch die bestzeit in der session für sich reklamieren.
Hinter Bortolotti belegen der #33 Falken-Porsche, der #911 Manthey-Porsche, der #77 Junior BMW, der #3 Rutronik Porsche , der #2 Car Collection-Audi, der #22 WTM-Ferrari, der #11 Phoenix-Audi, der #44 Falken-Porsche und der #101 Walkenhorst BMW die restlichen Top 10 Plätze.