Kurz nachdem die Session gestartet ist bleibt der #8 Toyota mit
einem Öldruckproblem kurz vor Mulsanne Corner liegen. Sebastian Buemi
kann die #8 auf dem Elektromotor wieder an die Box zurück bringen. Die
Toyota Box vermeldet ein elektronisches problem als Ursache.
Mit einer 3:18,611 setzt Mike Convay den #7 Toyota auf die
Pole. Buemi hatte kurz zuvor eine 3:19,431 erzielt bevor ihn sein
Problem stoppte. Da wird plötzlich eine Rote Flagge herausgehangen, da
ausgangs der ersten Schikane auf der Mulsanne der Eurasia
Motorsport Orecas in den Leitplanken hängt. Pilot Erik Maris hat
das Auto beim Herausbeschleunigen aus der ersten Schikane aus der
Kontrolle verloren und ist wuchtig in die Leitplanken eingeschlagen.
Renndirektor Eduardo Freitas beordert gleich schweres Equipment an den
Ort des Einschlags und stellt keinen Restart der Session vor 20.15 Uhr
in Aussicht. Maris kann den Wagen aus eigener Kraft verlassen und wird
zum Check ins Medical Center gebracht.
Während am Toyota #8 der Motor gewechselt wird bleibt Zeit noch inige infos nachzutragen. So hat Risi Competitione gestern alle Zeiten gestrichen bekommen nachdem Mechaniker unter Parc fermee-Bedingungen am Auto gearbeitet haben, indem sie noch einen Boxenstop geübt hatten.
Als die Session um Viertel nach 8
wieder aufgenommen wird haut Kamui Kobayashi in der #7 eine 3:14,791
raus! Es ist die schnellste Runde die je in Le Mans gedreht worden
ist und man pulverisiert damit die Rekordrunde von Neel Jani um
glatte 2s . Neel Jani selber dreht eine 3:17,259 die zwar schon gut ist,
aber nicht an die galaktische Zeit des Toyotas dran kommt.
In der LMP2 dreht Vitaly Petrov im #25 Manor Oreca eine 3:25,549 und schiebt sich damit zwischen dem
By-Kolles CLM und den Hybrid-LMP1. Mit dem #38 Jackie Chan Oreca
von Oliver Jarvis und dem von Jean-Eric Vergne pilotierten Manor Auto
kommen noch 2 weitere LMP2 in den 3:26´er Bereich. Das haben vor ein
paar Jahren noch die LMP1 gefahren!
Im GTE-Pro Aston #97 stellt Johnny Adam das Schwesterauto der bislang seit der gestrigen Führung führenden #95 mit einer 3:51,860 auf die vorläufige Pole. Die Ford GT schaffen mittlerweile auch 3:52´er Zeiten.
Die GTE-Am Bestzeit hat sich der
JMW-Ferrari geholt. Das Team bringt hier einen nagelneuen F488 GTE an
den Start. Eine andere Geschichte gibt es um den Scuderia Corse #65
Ferrari der eigentlich ein GTD-Fahrzeug aus der IMSA-Whether Tech Serie
ist. Nach Informationen der Kollegen vor Ort ist dies neben dem
chinesischen DH Racing Ferrari (der in den Farben von Krohn Racing daher
kommt) und dem zweiten Clearwater Ferrari #60 eines der 3
Ferrari-Fahrzeuge die erstmals von einer GT3-Konfiguration in die
GTE-Variante umgerüstet worden sind und damit jetzt die 24h von Le Mans
bestreiten. Ferrari bietet als einziger Hersteller diese Option
zwischen GT3 und GTE hin und Her zu rüsten. Dies war ein Ergebnis der
eigentlich gescheiterten GT Conversion Talks-Gespräche die vor 2 Jahren
noch mit dem Ziel gestartet wurden die GT3 und GTE-Reglements zu
vereinigen.
Der #8 Toyote wird nach einem vorsorglichen Motorenwechsel wieder zu einer Installation-Lap auf die Strecke geschickt.
Nachdem die ARC Bratislava Mannschaft
bei ihrem Le Mans Debüt gestern noch von einer unwilligen Lichtmaschine
eingebremst wurde hat man die Probleme nun gelöst. Der LMP2 Ligier der
Truppe ist allerdings nur ein One-off Einsatz. Teamchef Miroslav Konopka
wird weiter auf die LMP3 und GT3-Wagen des Teams setzen. Mehr dazu am
Renntag.
Bei den LMP2 sind 15 Minuten vor dem Ende der ersten Session gleich 11 Wagen mit Rundenzeiten unterhalb von 3:30 notiert worden. Da stellt sich unwillkürlich eine Frage: Wenn die LMP1-Hybrid mittlerweile 3:15´er Zeiten fahren und die LMP2 3:25´er Zeiten, wo sollen sich dann in Zukunft die LMP1-L einsortieren? .
2 unterschiedliche Ereignisse sorgen dann dafür dass die session 10 Minuten vor dem ende vorzeitig beendet wird. Zum einen der TDS Oreca #28 an den Porsche-kurven in den Kies. Zum anderen rutscht der Panis-Barthez-Ligier eingangs Tertre Rouge von der Strecke und in die Leitplanken. Die Session wird nun beendet und die nächste soll planungsgemäss um 22 Uhr wieder aufgenommen werden.
Als es um 22Uhr wieder in den Rennbetrieb geht sind schon alle
gespannt ob weitere Verbesserungen der Fabelzeit von Kobayashi möglich
sind. Porsche hat sich in der letzten Session auf die Plätze 2 und 3
verbessert. Die #8 von Kazuki Nakajima verbessert sich auf P2 und
verdrängt somit die Porsche in Startreihe 2.
Während hinter Arnage sich einer der G-Drive-Orecas beim
Herausbeschleunigen abdreht, fliegt in der Anbremszone der
Dunlopschikane der Spirit of Race Ferrari #54 aus der GTE-Am in den Kies
ab.
Als die resultierenden Slow-Zones nach der Bergung der Wagen wieder aufgehoben werden, graviert Alex Lynn im G-Drive Auto mit einer 3:25,352 eine neue Bestzeit in der LMP2 in den Asphalt. Wenig später nehmen auch die GTE-Pro Fahrt auf. Zuerst gelingt Michael Christensen im neuen GTE.Porsche eine 3:51,847. Dann setzt Antonio Garcia in der Corvette eine 3:51,484 auf die Zeitenlisten. Gleichzeitig holt sich wenige Minuten später in der GTE-Am die Larbre-Corvette die Bestzeit mit einer 3:52,843.
Der #95 Aston von Ritchie Stanaway holt
sich mit einer 3:51,038 die Bestzeit in der GTE-Pro zurück. Die letzten
20 Minuten stehen an. Auch der zweite Aston von Darren Turner verbessert
sich sogar auf eine 3:50,837. Das ist schon 0,3s besser als die Ford
GT-Pole im Vorjahr.
5 Minuten vor dem Ende der letzten Session haben schon 17 LMP2 die 3:30´er Grenze geknackt.
Nicht darunter ist der Tockwith-Ligier
der in den Porsche Kurven von der Strecke in den Kies rodelt.
Pilot Nigel Moore kann jedoch auf die Strecke zurückkehren.
Mit der Doppelpole für Toyota endet
somit das Qualifying. G-Drive holt die LMP2-pole hinter dem LMP1-L von
By Kolles. In der GTE-Pro holt Aston die Pole vor dem AF Corse Ferrari
#51, der sich noch auf Rang 2 der Klasse verbessern konnte. Die
GTE-AM-Pole geht an die Larbre Art-Car Corvette.
Zum Thema BoP in der GTE-Pro: An der Spitze liegen 9 Autos aller 4
Hersteller innerhalb einer Sekunde. Und das bei einer Rundenzeit von
230s! Wie zur Bestätigung holt sich dann auch noch Ford mit der #69 von
Ryan Briscoe 70 Minuten vor dem Ende der Session die Klassenbestzeit
mit einer 3:51,232.
Etwa eine Stunde vor dem Ende der Session rettet Oliver Webb im By
Kolles LMP1-L die Ehre der Klasse indem er sich mit einer 3:24,170 vor
alle LMP2 schiebt. 2011 hätte diese Zeit noch für die Poleposition
vor allen 6 Audi R18 und Peugeot 908 gereicht!
50 Minuten vor dem Ende der Session schleicht der #2 Porsche von
Brandon Hartley langsam in Richtung Indianapolis auf Elektro-Power
zurück. Bei Indianapolis stellt er den Wagen ab und wird vom Team aus
dem Auto beordert. Überbordende Motortemperaturen haben den Porsche
vorzeitig aus dem Rennen um eine Bestzeit genommen.