28 Autos sind in Spa vor Ort. Rebellion hat kurzfristig entschlossen
beide Teams auf die neuen R-One zu setzen und das Rennen als erweiterete
Testsession zu nutzen - ein Umstand den man sich angesichts fehlender
Konkurrenz in der LMP1-L-Klasse durchaus erlauben kann. Die Werks LMP1
zeigen sich durch einen dritten Audi verstärkt - das ermöglicht Audi für
das Rennen taktische Optionen. Denn während Toyota und Porsche mit der
reinen Le Mans-Aerodynamik in den Ardennen antreten, wird bei den
Ingolstädtern nur der dritte Wagen mit der Le Mans Aero ins Rennen
geschickt. Die #1 und #2, die in Silverstone ausgefallen sind,
bekommen hingegen ein High-Downforce Outfit um den verlorenen Boden in der
Punktewertung wieder gut machen zu können. Audi muss aufholen!
Die Rebellion-Crew lässt sich lange Zeit mit den ersten Runden ihrer
neuen Einsatzgefährte. In der 2. Hälfte der Session kann Nick Heidfeld
mit der #12 erste fliegende Runde markieren, die mit 2:28 im Bereich der
LMP2 liegen.
Gegen Ende der Session verbessert sich Loic Duval im Audi #1 mit einer 2:15,143 auf P1. Audis High-Downforce-Setup greift.
Die schnellsten GTE-Pro-Zeiten stehen für den Porsche mit der 92 zu
Buche. Fred Markowiecki erzielt hier eine 2:34,632. Die schnellste
GTE-Am Zeit wird von der Starworks-Truppe mit einer 2.36,079
herausgefahren von Paolo Ruberto notiert.
Trotz der schnellen Zeiten beim Porsche AG Team Manthey ist Teamchef Olaf Manthey skeptisch fürs Rennen. "Wir haben im Vergleich zu Silverstone 25 kg hinzuladen müssen. Das macht zwar für die Rundenzeit nicht so viel aus, das zusätzliche Gewicht macht es uns aber unmöglich die Reifen über einen zweiten Stint zu bringen, was wir schon in Silverstone nicht geschafft haben. Aston zum Beispiel musste 15 kg ausladen, und die haben schon in Silverstone Doppelstints fahren können." Dafür hat Aston aber immer noch die erhöhte Bodenfreiheit von +5mm gegenüber der letzten Saison. Gerade auf der Handlingstrecke hier in Spa wird das keine leichte Aufgabe für Mücke/Turner den Vorteil beim Reifenwechsel auch über die Runden zu bringen.
Die erste Session startet bei Nieselregen und feuchter Strecke. Nach
einer halben Stunde steht die Bestzeit mit einer 2:15 für den Toyota #8
zu Buche, gefolgt vom Porsche #20, dem Toyota #7 und dem Audi #2 von
Lotterer. Bei Toyota verbessert sich die #7 auf Rang 2 und Alex Wurz
schafft es gegen Ende der Session ebenfalls in die 2:15ér Zeiten
vorzudringen und P1 zu übernehmen.
Bei Porsche versucht man nach dem Ausfall der #14 in Silverstone, die
auf der Batterie zurück in die Boxen kriechen musste, einen Test des
Hybridsystems: Brandon Hartley
versucht eine komplette Runde auf der Batterie zurück zu legen. Der
Porsche strandet dann aber in der Einfahrt zur Boxengasse und muss von
den Mechanikern in die Box zurück geschoben werden.
Bei den LMP2 haben die beiden SMP-Orecas auf den Michelin-Regemnreifen anders als in Silverstone in
den feuchten Bedingungen die Oberhand über die 3 Dunlop-bereiften
Konkurrenzautos. Sam Hignett, Teammanager vom Team Jota, bestätigt das
man hier wieder wie auch schon in Silverstone mit maximalem Abtrieb
fährt.
Die 2. Trainingssession startet am Nachmittag auf einer im Gegensatz zum
Vormittag fast völlig abgetrockneten Strecke. Bei Jota macht sich Harry
Ticknell für den ersten Stint bereit. Wie Teammanager Sam Hignett uns
erläutert kommt in Spa das Zytek SN11-Chassis mit der Chassisnummer #9
zum Einsatz. Das T-Car des Teams wird benötigt nachdem die #10
sich nach dem ELMS-Crash in Silverstone nun doch als Totalschaden
herausgestellt hat. "Das Chassis hat an den Ecken mehrere nicht
reparierbare Risse gehabt. Zum Glück war es versichert. Chassisnummer
#11 ist bereits bei Zytek bestellt."
Bei Prospeed kommt ein 2012´er 997´er Porsche-Chassis zum Einsatz.
Nur Proton setzt hier auf einen der neuen 991´er die auch Manthey
einsetzt.
40 Minuten ist die zweite Session am Laufen. Beide Porsche 919
Hybrid liegen zu diesem Zeitpunkt mit 2:01´er Zeiten vorne. Bei den LMP2
können sich die beiden SMP-Racing Orecas zunächst erneut gegen die
Konkurrenz durchsetzen. Oliver Pla schafft es im ersten Anlauf nicht
sich im G-Drive Morgan entscheidend durchzusetzen. In der GTE-Am sind
die beiden AF-Corse Ferrari #90 und #61 zeitweise schneller als die
GTE-Pro-Autos.
Als Victor Shaitar im SMP-Oreca mit der #37 in Radillion in die Mauer
einschlägt wird zur Halbzeit der Session die rote Flaggge
herausgehangen. Das Wrack mit dem geschüttelten aber nicht gerührten
Shaitar kann schnell von der Strecke geborgen werden und die
Zeitenverbesserungen auf der immer griffiger werdenden Strecke gehen
schnell weiter.
Davidson setzt im Toyota eine neue Bestzeit die er nur einen Umlauf
später wieder verbessern kann. Doch bevor es weiter gehen kann steht
nach 20 Minuten die nächste Rot-Phase an: Sinom Dolans Jota-Zytek ist in
Radillion ausgebrochen. und hat einen massiven Dreher - gottlob ohne
Anschlag an die Betonmauern - hingelegt.
5 Minuten später geht es erneut weiter: Zuerst fährt Lotterer eine
Bestzeit die mit einer Bestzeit im 2. Sektor einhergeht. Dann vebessert
Davidson im Toyota diese Marke, wobei der Brite seine Bestzeit in Sektor
1 und 3 herausfährt. Die Leistungen seiner Konkurrenten egalisiert Neel
Jani, der mit dem Porsche #14 mit einer 1:59,887 die erste Zeit unter 2
Minuten an diesem Wochenende heraushaut. Dies soll dann auch die beste Zeit in den freien Trainings bleiben.
In der LMP2 favorisieren die Streckenverhältnisse mittlerweile die
Dunlop-Teams. Oliver Pla kann die Bestzeit mit einer 2:08,673 ergattern.
In der GTE-Pro geht die schnellste Zeit an Ferrari.-Pilot Tony
Vilander. 2. schnellster GTE ist der Proton-Porsche auf dem Klaus
Bacheler für die Zeit verantwortlich zeichnet.
Bei Rebellion ist der R-One #13 von Kraihamer & Co in
dieser Session keine Runde gefahren. Über dem Heck des Wagens brüten
jede Menge ratloser Gesichter des Teams. Die #12 dreht mit Heidfeld und Prost am Steuer hingegen 22 Runden.
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