VLN Langstreckenmeisterschaft 2014 -
Finale - 39. DMV Münsterlandpokal (25.10.2014)

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von
Harald Gallinnis, Manfred Muhr &
Julian Schmidt

161 Teilnehmer sind in der Nennliste zum Finale der VLN 2014 verzeichnet. In der GT3/SP9-Klasse treten 12 Fahrzeuge (3 Mercedes SLS AMG GT3BMW Z4 GT3, 2Porsche und je ein McLaren MP4-12C GT3 Bentley, Audi und Ford GT3 gegeneinander an. Vita4One-Racing ein Gastspiel mit dem BMW Z4 GT3 auf der Nordschleife mit den Piloten Jens Klingmann , Yelmer Buurmann und Nikki Mayr-Melnhoff.

Audi-Pilot Frank Stippler absolviert angesichts der Abwesenheit von Phoenix und der Audi race experience einen Gasteinsatz auf dem Frikadelli-Porsche. Fred Markowiecki verstärkt die Crew des #12 Manthey-Porsches.

Auch Bentley hat eine weitere Vorbereitungsrunde für die 24h 2015 auf dem Plan stehen. Seitens der Mercedes Teams wird Hofor Racing wieder gegen die beiden SLS von Car Collection und Weiland Racing antreten.

In der SPX-Klasse ist statt des üblichen Manthey-Wochenspiegel-Autos (der SP-Pro-Wochenspiegel Wagen startet aber) nur ein aktueller Cup-Porsche von Land Motorsport mit dem Wagen von Wolf Nathan als einzigem Piloten genannt. Land Motorsport absolviert den Einsatz des in der SPX-Klasse startenden Cup-Porsches als reinen Fahrwerkstest in Hinblick auf die nächstes Jahr im PCC geplante Carrera-Cup-Runde auf der Nordschleife. "Wir werden deswegen ein paar mehr Boxenstops einlegen um Komponenten wie Dämpfer zu wechseln". Lands Programm für 2015 ist noch nicht fixiert. Selbst einen Wechsel des Einsatzfabrikats schliesst Wolfgang Land nicht kategorisch aus.

Gleich 15 Starter treten in der SP7-Klasse für Porsche Cup-Fahrzeuge an. Dort starten mit Uwe Alzen auf dem #62 Manthey-Porsche und Marco Seefried auf der #84 auch Piloten die man sonst in den stärkeren Klassen erwartet hätte.

In Sachen Meisterschaft  haben Rolf Derscheid und Michael Flehmer im BMW 325i des Teams Derscheid nach dem 7.Klassensieg in der V4 beim vorigen Lauf die Haube fast uneinholbar vorne. Noch mathematische Chancen besitzen der Finne Hannu Luostarinen und Tim Schrick auf ihrem Opel Astra OPC  und Adam Osieka und Steve Jans auf dem GetSpeed Performance Porsche die unter regulären Bedingungen Rang 2 im Championat unter sich ausmachen werden.

Das Qualifying führt zu einem Überraschungsresultat: der finnische Lehtonen Motorsport  Porsche der beiden Finnen Anti Burri und Kari-Pekka Laaksonen ist sehr früh draussen und setzt auf Regenreifen eine schnelle Bestzeit von 9:58,512 . Diese wird dann auch von den GT3-Fahrzeugen  nicht mehr getoppt. Denn zusätzlich zur nassen Strecke und dem steigenden Verkehr senkt sich immer mehr der nebel über die Nordschleife.

Hinter den beiden Finnen wird der Werks-Bentley von Smith/Kane/Meyrick als zweiter notiert. Der Getspeed-Performance-Porsche mit Christopher Mies belegt P3. Jaap van Laagen stellt den schnellen HH Performance-Porsche auf Startplatz 4. Insgesamt 7 Porsche folgen auf den Plätzen 3-9 ehe die ersten Audi TT-RS von Raeder und Schmersal registriert werden.

Ein Trainingsunfall auf einer Ölspur beschert dem Jürgen Alzen Motorsport-Team eine zusätzliche Reperatursession an Radträger und Spurstange. Vorzeitig einpacken nach Trainingsunfällen  müssen hingegen die Teams von Car Collection mit der #33 und Dörr mit dem McLaren.

Der Start erfolgt bei sich immer dichter im Bereich des GP-Kurses zusammenziehendem Nebel. Der Alzen Ford muss aus der Box nachstarten nachdem man ein kleines technisches Problem zu beheben hat. Ausgangs der Mercedes-Arena führt Antti Buri vor Christopher Mies, der wiederum beim Anbremsen auf die Kurzanbindung die Führung übernehmen kann. Noch auf dem Grand Prix-Kurs übernimmt Steven Kane die Führung von Christopher Mies und biegt als Führender auf die Nordschleife ein.

Aus der ersten Runde kommt der Bentley von Stephen Kane vor dem Getspeed-Porsche von Christopher Mies als erster über die Ziellinie. Dahinter sind die Porsche #101, 116, 12,  Polesetter Anti Burri in der #117, Marco Schelp in der #95 der Frikadelli-Porsche, sowie die Porsche von Kremer und Teichmann.

Erst um 14 Uhr geht es erneut in die Startaufstellung der Nebel hat sich soweit verzogen das wieder neu gestartet werden kann. Auch ist die Strecke weiter abgetrocknet.

Der Rennverlauf der ersten 3 Runden wird anulliert und das Rennen im Prinzip noch mal über die Distanz von 3h und 5 min (also 185 Minuten) neu gestartet. Die Fahrzeit der ersten Piloten wird auf die Wertung der nötigen Gesamtfahrzeiten angerechnet. Die Mindeststoppzeiten werden nun nur noch bis 16 Uhr fällig werden.

Der Bentley, die Frikadelle  und die LMS-Audis starten auf Intermediate-Slicks. Die Walkenhorst BMW setzen auf geschnittene Slicks. Christopher Gerhard startet seinen Porsche mit Regenreifen.

Die Piloten haben mit Unmengen von Ölbindemittel zu kämpfen das nach einem Motorschaden im freien Training  Der Nebel hat sich mittlerweile auch im Bereich Hohe Acht ausgebreitet. Kane kann in der 2.Runde  den Vorsprung auf Mies auf 4s ausbauen. Dörr verliert den Toyota GT86 #533 bei einem Unfall in der 2.Runde im Bereich Kesselchen. Der Alzen-Ford GT3 steht  nach Runde zwei wieder an der Box, es wird am Auto gearbeitet.

Noch während die 2. Runde läuft wird das Rennen wegen des immer dichter werdenden Nebels auf vielen Teilen der Strecke mit der roten Flagge unterbrochen. In der Boxengasse gelten keine Parc Fermé Bedingungen.

Neustart. Kane im Bentley kann das Drehmoment seines wagens optimal umsetzen und geht im Haugg-Haken in Führung. Dahinter biegt Fred Makowiecki im Mantey-porsche als zweiter auf die Nordschleife ab. Gerhard kommt mit seinen unpassenden Regenreifen sofort in die Box - das war wohl nix! In den dahinter liegenden Startgruppen gibt es in der Mercedes-Arena einige umfangreiche Karambolagen.

Der Bentley von Kane kommt als Führender aus der ersten Runde zurück. Marko erobert in der Mercedes-Arena die Führung für Manthey. Dahinter kommen Marko Seefried, der heute einen Alleingang auf dem Porsche #84 absolviert, der Getspeed-Porsche und dem Car Collection-Porsche. Polesetter Burri ist auf P6 unterwegs. Der Alzen-Ford ist der grosse Gewinner des 2.Starts. Jürgen Alzen ist auf P8 unterwegs. In der SP8-Klasse führt racing one Ferrari-Pilot Hendrik Still auf P13. Die Toyota-Cup-Klasse führt wieder mal Nigel Moore an.

Der Bentley kommt in Runde 2 zum Reifenwechsel auf Slicks an die Box. Damit führt Markowiecki 28s vor Seefried, der 4s vor dem Ford GT auf der Strecke unterwegs ist. Nun holen die GT3 auf. Hofor liegt mit dem Mercedes auf P8, der Vita4One-BMW von Michael Bartels auf P9.Mit einem Heckschaden ist derweil der Mamerow-Porsche langsam unterwegs.

Bis in Runde 5 ändert sich nicht viel: Mako führt  49s vor Alzen der weitere 25s vor Seefried liegt. Der Hofor-SLS liegt schon auf P4 vor Mies im Getspeed-Porsche und dem Vita4One Z4, auf dem man einen Testeinsatz mit Pirelli-Reifen auf der Nordschleife fährt. Der Walkenhorst Z4 #35 fällt derweil nach einem Unfall im Bereich Kesselchen aus.

Der Stand nach 6 Runden vor der ersten Runde der Boxenstopps. (Der Vita4One Z4 kommt in Runde 6 rein).

Platz	Nr	Auto	Klasse	Team	Wagen	Runden
1	12		SP9	Manthey Racing	Porsche 911 GT3 R	6 Rd.
2	777		SP9	J.Alzen Motorsport	Ford GT3	51s
3	50		SP9	Hofor Racing	Mercedes-Benz SLS GT3	81s
4	84		SP7	Rinaldi racing	Porsche 911 GT3 997	82s
5	101		CUP2	GetSpeed Performance	Porsche 911 GT3 Cup	86s
6	64		SP7	Kremer Racing	Porsche 911 GT3 KR	86s
7	42		SP9	Vita4One Racing Team	BMW Z4 GT3	91s
8	116		CUP2	HH Performance Group	Porsche 911 GT3 Cup	96s
9	95		SP7	Manthey Racing	Porsche 911 GT3 Cup	111s
10	138		SP8	racing one GmbH	Ferrari F458	113s
11	112		CUP2	raceunion Teichmann Racing	Porsche 911 GT3 Cup	120s
12	117		CUP2	LMS Racing	Porsche 911 GT3 Cup	135s

Auf dem Getspeed-Performance-Porsche übernimmt Geburtstagskind Steve Jans das Steuer des 4.plazierten Fahrzeugs von Christopher Mies.  In Runde 8 kommt Fred Markowiecki zu seinem ersten Stopp rein. Der französische Werkspilot bleibt für einen Doppelstint im Auto sitzen. Marco Seefried wird mit langsamer Fahrt im Bellof S vermeldet. Der Rinaldi-Porsche kommt mit Benzindruckproblemen zurück an die Box. Kann aber sofort weiter fahren.

In Runde 3 hat der Ford schon P2 hinter dem Manthey GT3-Porsche   inne. Auch die beiden anderen vorne liegenden GT3 machen eine Position gut. Schon in den Top-10 wird der Ferrari von racing one registriert.  In Runde 4 kommt Sabine Schmitz rein und äussert sich erfrischend offen über die Intermediate Slicks, die man runter wirft und Frank Stippler auf Slicks wieder in die Schlacht schickt.

Doch kurz danach unterläuft Kenneth Heyer ein Unfall auf der GP-Strecke. Der drittplazierte Hofor-Racing SLS fällt auf P7 zurück. Einzelkämpfer Marco Seefried übernimmt P3.

In der Cup4-Klasse liegt der Vantage Motorsport Toyota der Moores weiter vor dem Dörr-Auto der designierten Meisterschaftsanwärter Hoffmeister und Wrabetz.

Marc Hennericis Teichmann Porsche (Cup2-Klasse) fällt auf P9 liegend im Bereich Metzgesfeld mit einem technischen Defekt aus. Makowiecki verliert vorne weiteren Vorsprung in Runde 11. Nur noch 30s stehen auf den Ford GT gut. Die schnellsten Runden jedoch dreht Guy Smith auf dem Bentley. 

Unterdessen setzt im Bereich Wehrseifen leichter Regen ein. Auch der Nebel auf der GP-Strecke wird wieder dichter. Schwager feilt in Runde 12 weitere 10s vom Vorsprung des Manthey Porsches ab. Auch auf der Döttinger Höhe wird der Regen mittlerweile wieder stärker. Stippler geht derweil am Porsche von Jans vorbei auf P3. Für die Bentley-Boys werden die Verhältnisse zu haarig: man kommt zum vorgezogenen Stopp rein in die Box.

Der Team Weiland Mercedes mit der #18 fällt nach einem Unfall an der Hedwigshöhe ebenfalls aus. Makowiecki hält bis in die 10.Runde den Vorsprung auf den 2.plazierten Schwager, der von Alzen übernommen hat  auf etwa 45s konstant. Dahinter wird Steve Jans im #101 Getspeed-Porsche von Wolfgang Kaufmann im Kremer Porsche um den Kurs gejagt. Doch Kaufmann muss sich in Runde 10 Frank Stippler im Frikadelli-Porsche im Kampf um P4 beugen. Der Bentley kehrt unterdessen wieder in die Top-10 zurück.

In der SP8-Klasse beträgt der Vorsprung des racing one Ferraris auf den führenden Lexus der Ring Racing Mannschaft knapp 3 Minuten. Hier hat Christian Kohlhaas den Ferrari mittlerweile von Hendrik Still übernommen. Führender SP10/GT4-Wagen ist der #188 Aston von Mathol Racing.

In der 13. Runde vor den Boxenstopps notieren wir den folgenden Stand an der Spitze:.

Platz	Nr	Auto	Klasse	Team	Wagen	Runden
1	12		SP9	Manthey Racing	Porsche 911 GT3 R	13 Rd.
2	777		SP9	J.Alzen Motorsport	Ford GT3	28s
3	30		SP9	Frikadelli Racing Team	Porsche 911 GT3 R	74s
4	101		CUP2	GetSpeed Performance	Porsche 911 GT3 Cup	75s
5	64		SP7	Kremer Racing	Porsche 911 GT3 KR	111s
6	84		SP7	Rinaldi Racing	Porsche 911 GT3 997	114s
7	42		SP9	Vita4One Racing Team	BMW Z4 GT3	124s
8	116		CUP2	HH Performance Group	Porsche 911 GT3 Cup	134s
9	36		SP9	Walkenhorst Motorsport	BMW Z4 GT3	167s
10	113		CUP2	Kappeler Motorsport	Porsche 911 GT3 Cup	170s
11	95		SP7	Manthey Racing	Porsche 911 GT3 Cup	277s
12	138		SP8	racing one GmbH	Ferrari F458	287s

Frank Stippler kommt als 3.plazierter in Runde 13 an die Box und übergibt an Patrick Huisman. Bei Jürgen Alzen Motorsport wittert man Morgenluft: während Dominik Schwager im Auto bleiben wird muss bei Manthey Otto Klohs ins führende Manthey Auto wechseln.

In der Cup4-Klasse haben Wrabetz/Hoffmeister die Führung vor dem britischen Toyota der Moores übernommen.

In Runde 16 kommen sowohl Schwager als auch Markowiecki in die Box. Der französische Porsche-Werkspilot übergibt an Otto Klos. Nur eine runde später kommt Schwager schon als Führender über die Ziellinie.

Klohs kommt in den letzten Runden noch unter Druck von Huismann der im Frikadelli-Porsche in Richtung eines weiteren Podiumsplatzes unterwegs sind.

In der vorletzten Runde kollidieren der führende SP10-Aston und der 10.plazierte Walkenhorst BMW auf der Nordschleife - beide können die Fahrt aber weiter fortsetzen. Der #57 Porsche von Black Falcon wird unterdessen als Ausfall im Bereich Hocheichen vermeldet.

3 Minuten vor dem offiziellen Rennende geht Dominik Schwager in seiner 23.te Rennrunde des Rennens (von denen nur 21 gewertet werden). Dahinter hat Klohs nur noch 10s Vorsprung vor dem Frikadelli Porsche von Huismann. Dahinter duellieren sich der Cup2-Porsche von Getspeed und der SP7-Porsche von Kremer im Sekundenabstand um P4.

Der Nebel wird mittlerweile auf dem GP-Kurs immer dicker. Dominik Schwager schaukelt jedoch den Sieg nach Hause - nach einer Saison voller Höhen, Tiefen und Totalschäden fahren Jürgen Alzen und Dominik Schwager nach 25 Jahres endlich wieder einen Ford Gesamtsieg in der VLN (der letzte datierte von 1990!) ein. Jürgen Alzen ist nun mit 29 VLN-Gesamtsiegen der alleinige Rekordsieger in der VLN, vor Olaf Manthey und Ulli Richter mit jeweils 28 Siegen. Beim Versuch in der Mercedes-Arena einige Donuts zu drehen reisst Schwager eine Antriebswelle in Stücke - der pefekte Rennwagen hält halt nur bis zur Ziellinie!.

Auf Platz 2 fängt in der letzten Runde Patrick Huismann den Porsche von Otto Klohs ab. Im Kampf um P4 geht der Getspeeed-Mannschaft auf den letzten 2km der Sprit aus.  Eberhard Baunach und Wolfgang Kaufmann fahren im letzten Lauf des Jahres mit Gesamtrang 4 die beste Saisonleistung des Jahres für den traditionsreichen Rennstall ein. Marco Seefried kommt bei seinem ersten Einzelkämpfereinsatz nur um 2s von der Kremer-Mannschaft geschlagen als 5. ins Zie. Auch Bentley kommt auf P13 ins Ziel. Klassensieger in der SP8 wird zum 4. Mal in diesem Jahr  die racing one Mannschaft auf Gesamtrang 13. Die SP10-Klasse gewinnt der Mathol-Aston #188 auf Gesamtrang 29. Pilot Hendrik Still bringt es fertig auf beiden Wagen, dem Ferrari und dem Aston, den Klassensieg einzufahren

Die neuen VLN-Gesamtsieger aber heissen Rolf Derscheid und Michael Flehmer im BMW 325i des Teams Derscheid, die sich mit einem weiteren Klassensieg in der V4-Klasse den Titel stilvoll sichern.