Im morgendlichen Warm-up hat der ADR-Delta-Wagen von Tor Graves mit
einem Abflug in den Porsche Kurven für eine weitere rote Flagge und
reichlich Überstunden bei seiner Mechaniker-Mannschaft gesorgt. Doch bis
zum Rennen kann der resultierende Frontschaden wieder gerichtet werden.
Bewölkter Himmel verheisst nichts gutes - eine halbe Stunde vor
dem Rennstart geht ein kurzer Schauer nieder, woraufhin die Rennleitung
die Strecke als Wet-Track definiert. Das gibt den Teams die Gelegenheit
bei Bedarf neue Reifen aufzuziehen. Das ist auch nötig - denn pünktlich zum Start startet ein neuer Nieselregen.
Der Murphy-Prototypes Oreca verliert
einige Zeit mit Elektronik-Problemen in der Box. Der Delta-ADR-Oreca
#25, der im Warm-up den Unfall hatte, hat ein Leck in der
Schaltpneumatik zu verzeichnen und verliert bei der reperatur unter dem
SC 3 Runden.
Zur 1-Stunden-Marke wird das Feld wieder
von der Kette gelassen. Kurz vorher kommet der Morand-Morgan noch mal in die Box. Folgender Stand ergibt sich vor dem Restart:
Platz | Nr | Auto | Klasse | Team | Land | Marke | Abstand |
1 | 1 | LMP1 | Audi Sport Team Joest | 10 Rd. | |||
2 | 7 | LMP1 | Toyota Racing | 1s | |||
3 | 8 | LMP1 | Toyota Racing | 2s | |||
4 | 2 | LMP1 | Audi Sport Team Joest | 3s | |||
5 | 3 | LMP1 | Audi Sport Team Joest | 4s | |||
6 | 12 | LMP1 | Rebellion Racing | 5s | |||
7 | 13 | LMP1 | Rebellion Racing | 7s | |||
8 | 24 | LMP2 | Oak Racing | 9s | |||
9 | 47 | LMP2 | KCMG | (RCH) | 10s | ||
10 | 21 | LMP1 | Strakka Racing | 11s | |||
11 | 38 | LMP2 | Team Jota | 12s | |||
12 | 35 | LMP2 | Oak Racing | 13s |
und in der GTE-Klasse:
Platz | Nr | Auto | Klasse | Team | Land | Marke | Runden |
25 | 97 | GTE-Pro | Aston Martin Racing | 10 Rd. | |||
26 | 92 | GTE-Pro | Porsche Team Manthey | 1s | |||
27 | 99 | GTE-Pro | Aston Martin Racing | 2s | |||
28 | 91 | GTE-Pro | Porsche Team Manthey | 210s | |||
29 | 51 | GTE-Pro | AF Corse | 211s | |||
30 | 74 | GTE-Pro | Corvette Racing | 212s | |||
31 | 73 | GTE-Pro | Corvette Racing | 213s | |||
32 | 98 | GTE-Pro | Aston Martin Racing | 214s | |||
34 | 71 | GTE-Pro | AF Corse | 215s | |||
35 | 53 | GTE-Pro | SRT Motorsports | 216s | |||
36 | 93 | GTE-Pro | SRT Motorsports | 217s | |||
37 | 77 | GTE-Am | Dempsey-Racing Proton | 218s |
Neben dem Lotus steht auch der Gulf-Lola schon seit längerer Zeit mit
einem Aufhängungsproblem in der Box. Zur 2.30er Marke gibt es eine
Schrecksekunde im Toyota-Lager: die #7 strandet kurz hinter der
Forza-Schikane, kann aber nach einem Neustart des Motors wieder das
Rennen aufnehmen
An der Spitze stoppen alle Audis in
Runde 35. Kurz darauf beginnt es wieder stärker an Start und Ziel zu
regnen. Gleich 3 GT-Fahrzeuge, eine Corvette, ein Ferrari und ein Aston
fahren im Kiesbett vor der Dunlop-Schikane geradeaus. Davon profitiert
Viper-Pilot Marc Gossens der sich gleich um 2 Positionen verbessern und
auf Rang 7 in der Klasse vorstosen kann. Der in der GTE-Am führende
IMSA-Porsche #67 muss derweil einen Reifenschaden verzeichnen. Pilot
Gibon bringt den Porsche an die Box.
Sowohl der Toyota von Lapierre als
auch beide Rebellions stoppen in Runde 39. Bis auf Lapierre im Toyota #7
hat bei den Werksteams noch niemand die Reifen gewechselt.
Die Rennaction wird
knapp nach der 3h-Marke von der schockierenden Nachricht überschattet
das Allan Simonsen den Unfall von Rennstart nicht überlebt hat. Zum
ersten Mal seit 1997 stirbt wieder ein Pilot in Le Mans. Und zum ersten
Mal seit über 20 Jahren (Jo Gartner 1986) stirbt wieder ein Pilot im
Rennen. Da auch am Nürburgring ein tödlicher Unfall bei der VLN passiert
ist kann von einem schwarzen Wochenende für den GT-Sport gesprochen
werden.
Der Stand in der GTE-Pro-Klasse nach knapp 3 1/2 Rennstunden (bei Beginn der dritten Runde der Boxenstopps)
Platz | Nr | Auto | Team | Land | Marke | Runden |
20 | 97 | Aston Martin Racing | 42 Rd. | |||
21 | 99 | Aston Martin Racing | 10s | |||
22 | 92 | Porsche AG Team Manthey | 32s | |||
26 | 91 | Porsche AG Team Manthey | 41 Rd. | |||
27 | 51 | AF Corse | 10s | |||
28 | 73 | Corvette Racing | 31s | |||
29 | 98 | Aston Martin Racing | 32s | |||
30 | 53 | SRT Motorsports | 35s | |||
31 | 71 | AF Corse | 43s | |||
32 | 74 | Corvette Racing | 50s |
Die #70 Corvette ist zurückgefallen weil sich die Piloten mit den wechselhaften Bedingungen schwer taten und einige Dreher fabrizierten. Speziell in der LMP2-Klasse wird ein hohes Tempo beibehalten. Dreher des DRK-Lolas, des Boutsen Orecas, des Jota-Zyteks - in dem Lucas Luhr vor Tertre Rouge auf das Gras kommt leicht die Barrieren streift und sich dreht - und des G-Force-Orecas belegen das.
Audi hat erst bei den vierten bzw. fünften Tankstopps auch die
Reifen gewechselt. Die Toyotas können angesichts einer nun schon
längeren Zeit trockenen Strecke das Tempo der R18 nicht mehr mitgehen,
obwohl diese kürzere Stints als die Benziner-Prototypen fahren.
In den Ford-Kurven versenkt Dominik Farnbacher die #53 Viper bei
seiner ersten Boxeneinfahrt zwischenzeitlich im Kies. Der Ausrutscher
bleibt aber abgesehen vom Zeitverlust ohne Folgen Der Gulf-Lola steht nach wie vor in der Box.
Bei über 200kmh werden am Vorderbau starke Vibrationen offenbar, deren
Ursache das Team einfach nicht finden kann. Als Folge wird fast der
gesamte Vorderwagen ausgetauscht.
Nach 4 1/2h haben die LMP2 die 5 Runde der Boxenstops komplett
absolviert. Bereinigt lautet der Stand der 11 noch zusammenliegenden
LMP2-Teams wie folgt:
Platz | Nr | Auto | Team | Land | Wagen | Runden |
9 | 24 | Oak Racing | Morgan-Nissan | 61 Rd. | ||
10 | 26 | G-Drive Racing | Oreca 03-Nissan | 37s | ||
11 | 35 | Oak Racing | Morgan-Nissan | 64s | ||
12 | 34 | Race Performance | Oreca 03-Judd | 106s | ||
13 | 46 | Thiriet by TDS Racing | Oreca 03-Nissan | 109s | ||
14 | 38 | Team Jota | Zytek Z11SN-Nissan | 111s | ||
15 | 49 | Pecom Racing | Oreca 03-Nissan | 113s | ||
16 | 33 | Level 5 Motorsports | HPD ARX03d-Honda | 206s | ||
17 | 32 | Lotus | Lotus T128 | 62 Rd. | ||
18 | 42 | Greaves Motorsport | Zytek Z11SN-Nissan | 24s | ||
19 | 43 | Morand Racing | Morgan-Judd | 130s |
Die gemischten Verhältnisse
kommen Toyota entgegen: Lapierre in der #7 erobert gleich in den Esses P3
und kann in der 2. Schikane McNish ausbremsen. Der Konterversuch
des Schotten bleibt erfolglos. Während Lapierre sich auf Platz 2 liegend auf die Jagd nach
Leader Lotterer im Audi macht, nimmt Davidson im 5.plazierten Toyota Luca di Grassi
aufs Korn und erobert P4.
Erste Runde beendet. Toyota ist auf P2
und P4 angekommen. Bei den LMP2 führt Morgan-Pilot Pla mit Abstand vor
einem wilden Pulk von LMP2 der von John Martin im G-Force-Oreca und dem
Morand-Morgan angeführt wird. In der GTE-Pro führen die beiden Aston von
Turner und Bell. In der Am-Klasse führt Aston-Pilot Simonsen vor
Ruberti im Proton-Porsche. Der #39 Lola von DKR kommt als erster in die
Box.
In Runde 2 kassiert Davidson auch den drittplazierten
McNish. Der Kamm des Schotten schwillt zusehends. Ausgangs Arnage kann
Davidson das Überholmanöver abschliessen.
Just als es in Runde 3 geht verunglückt Simonsen im Aston#95 in der Tertre Rouge. Der Wagen kommt auf den Curbs ins Rutschen, biegt plötzlich unversehens nach links ab, schlägt heftig ein und verliert eine Tür Tür und ein Rad. Sofort tritt das Safety-Car auf den Plan (nach 7 Minuten / Runde3). Simonsen hat sich offensichtlich verletzt und muss aus dem Wagen geborgen werden. Der Favorit aus der GTE-Am-Klasse ist aus dem Rennen.
Weil in Le Mans 3 Safetycars auf der Strecke sind werden
die GTE-Pro-Autos getrennt: Turner (Aston), Lieb (Porsche) und Bell
(Aston) gewinnen gegenüber dem Rest des Feldes eine halbe Runde.
Simonsen wird aus dem Auto geborgen und in einer Ambulanz ins Medical
Centre gefahren. Eine längere Leitplankenreperatur steht nun an.
Restart in Runde 10: Mc Niish
und di Grassi gehen auf der mittlerweile abgetrockneten Strecke am
Toyota von Davidson vorbei. Weiter hinten im Feld dreht der Proton-Wagen
mit der #77 den 8-Star-Ferrari in Mulsanne um. Mc Nish und der Rebellion
#13 von Belicchi kommen in Runde 13 an die Box. Eine Runde später folgt
der führende Lotterer, was den Toyota von Lapierre erstmals in die
Führung bringt. Di Grassi und Heidfeld (#12) kommen ebenfalls in Runde
14 rein. Lapierre stoppt in Runde 15, genau wie der Strakka-HPD. Und in
Runde 16 erst kommt Davidson rein.
Nach den Boxenstops liegen die Audi
wieder geschlossen in Front. Keines der Werks-Teams hat Reifen
gewechselt. Audi setzt sich nun mit 3:26´er Runden ab, wähernd Toyota
das Feuerwerk an der Spitze beendet und sich bei trockener Strecke
- die den Audis entgegen kommt - auf 3:30ér Umläufe einschiesst.
Der 4.plazierte Alexander Imperatori
im KCMG-Morgan verliert erst nach einem engen Zweikampf mit dem
G-Force-Oreca um P4 diesen wieder an den Greaves-Zytek-Caterham.
Anschliessend versenkt er beim Versuch den Rang wieder zurückzuholen
nach einem Kontakt mit einem IMSA-Porsche seinen Morgan im Kies der
Indianapolis-Kurve.
Etwa zur 2h-Marke beginnt es auf
Teilen der Strecke wieder zu nieseln. Vor Tertre Rouge kommt Campbell-Walters im
Aston #96 aufs Gras und muss die Auslaufzone voll ausnutzen. Andre
Lotterer kommt in Runde 23 rein - 10 Runden Stintlänge. Mc Nish war eine
Runde eher drin (9Rd.), in Runde 24 tankt di Grassi. Bellicchis
Rebellion-Lola kommt zur 25.Runde rein. Davidson braucht
zur 26. Runde neuen Sprit (10 Runden).
Der Regen spielt wieder Toyota in die
Hände. Lapierre kann von Lotterer die Führung übernehmen. Toyota ist
erstmals aus eingener Kraft in Führung. Doch Lapierre kommt sofort in
die Box und lässt Intermediate-Slicks aufziehen. Der zusätzliche Stop lässt den Toyota erst mal zurück fallen.
In Indianapolis rodelt einer der Audis
durch den Kies, kann aber weiterfahren. Der Lotus #31 hängt eingangs
der Michelin-Schikane in den Planken. Das Fahrzeug strandet auf einem
Curb und wird zu lange von den Marshalls auf dieser Position gelassen.
Als man den Wagen befreit hat, ist schliesslich die Batterie leer - Ausfall!. Der
JMW-Ferrari ist von Pilot Al
Feisal in den Porsche-Kurven vergraben worden. In der LMP2-Klasse ergibt
sich nach 140 Rennminuten der folgende Stand:
Platz | Nr | Auto | Team | Land | Wagen | Runden |
9 | 24 | Oak Racing | Morgan-Nissan | 28.Rd | ||
10 | 38 | Team Jota | Zytek Z11SN-Nissan | 59s | ||
11 | 35 | Oak Racing | Morgan-Nissan | 59,5s | ||
12 | 46 | Thiriet by TDS Racing | Oreca 03-Nissan | 60s | ||
13 | 49 | Pecom Racing | Oreca 03-Nissan | 68s | ||
14 | 34 | Race Performance | Oreca 03-Judd | 71s | ||
15 | 33 | Level 5 Motorsports | HPD ARX03d-Honda | 75s | ||
16 | 32 | Lotus | Lotus T128 | 100s | ||
17 | 42 | Greaves Motorsport | Zytek Z11SN-Nissan | 106s | ||
18 | 41 | Greaves Motorsport | Zytek Z11SN-Nissan | 115s | ||
19 | 26 | G-Drive Racing | Oreca 03-Nissan | 132s | ||
21 | 36 | Signatech-Alpine | Oreca 03-Alpine | 196s |
Nach solch einer Nachricht fällt es schwer zur Rennaction zurück zu
kehren. Doch das Rennen läuft unerbittlich weiter.
Nach der dritten
Runde der Boxoenstopps sieht es in der Unglücksklasse GTE-Am 20 Minuten
vor der 4h-Marke wie folgt aus:
Platz | Nr | Auto | Team | Land | Marke | Runden |
33 | 61 | AF Corse | 46 Rd. | |||
34 | 67 | IMSA Performance Matmut | 48s | |||
36 | 55 | AF Corse | 123s | |||
38 | 77 | Dempsey-Racing Proton | 45 Rd. | |||
39 | 88 | Proton Competition | 18s | |||
40 | 96 | Aston Martin Racing | 20s | |||
41 | 81 | 8Star Motorsports | 31s | |||
43 | 76 | IMSA Performance Matmut | 57s | |||
45 | 75 | Prospeed Competition | 104s | |||
46 | 50 | Larbre Competition | 122s |
Beim viertplazierten Team von Race-Performance hofft man auf ein gutes Abschneiden in diesem Jahr.
Die im letzten Jahr anfälligen Judd-Motoren haben einen zusätzlichen
zweiten Ölfilter bekommen.
Tracy Krohn verbucht einen Kiesbett-Besuch. Ein leichtes Tankfeuer am Level 5-HPD bleibt ohne Folgen.
Die Audi sind In Runde 76 als der Signatech-Alpine-Oreca ausgangs Tertre Rouge seinen linken Hinterreifen schreddert. Da die Hunaundiersgerade mit kleinen Karbonfaserteilen gespickt wird ruft der Renndirektor die 2. SC-Phase des Rennens aus. Diese dauert nur 10 Minuten an. Doch nur 2min nach dem Restart bricht in den Startgruppen das Chaos aus. Der Oak-Morgan #24 - Klassenführender in der LMP2 dreht sich in den Porsche-Kurven in die Reifenstapel und schlägt leicht an. Unabhängig davon verliert Dominik Kraihamer im Lotus seine Motorabdeckung die zertrümmert auf der Strecke liegen bleibt. Eine weitere SC-Phase wird fällig.
Die 3. SC-Phase wird nach etwa 10 Minuten beendet. Eine halbe Rennstunde
steht noch bis zum Ende des ersten Rennviertels an. 8Star muss schon
kurz nach dem Restart einen weiteren Reifenschaden verbuchen.
Zur 6h-Marke hauen die Audis erstmals Zeiten unterhalb der 3:25ér Grenze raus. Der Abstand der Toyotas wird immer grösser. Beide sind in Gefahr bis zur Einbruch der Dunkelheit überrundet zu werden. Die Japaner müssen sich gedulden. Regen ist erst wieder für den frühen Morgen angesagt.