Just vor der zweiten Qualifyingsitzung ist ein schwerer
Regenschauer über die Strecke gezogen. Die total nasse Strecke
verspricht für diese Session keine Zeitenverbesserungen. Allerdings
enden die Niederschläge mit Beginn der session. Nur wenige mutige
Piloten wagen sich auf die Strecke, darunter Thomas Holzer mit dem Lotus
#32 der gestern doch nicht mehr zum Fahren gekommen ist. Auch der
Toyota #7 testet die "Intermediate-Slicks" von Michelin auf der nassen
Strecke. Die Zeiten liegen allerdings im hohen 4:20´er Bereich.
Erst nach einer halben Stunde und einigen Drehern werden die
Streckenverhältnisse besser und die zeiten sinken. Es soll allerdings
noch etwa eine halbe Stunde dauern bis Davidson im #7-Toyota die
3:40 unterbietet.
Das ist das Signal für die Audis auch auf die Strecke zu gehen. Die
R18 pendeln sich auf die selben Zeiten ein wie die Toyota. Der beste
Rebellion wird ebenfalls mit einer 3:42 notiert - der Regen wirkt als
grosser Gleichmacher.
Doch nach nur 70 Minuten kommt der Regen wieder zurück an die Sarthe - zunächst auf die hinteren Streckenteile und dann regnet es sowohl auf der Hunanundiers als auch in den Porsche-Kurven.
Die Bestzeit in der Session geht somit
erstmals an Toyota. Nur 2 Teams können ihre Zeiten verbessern - der
Greaves-Zytek #41 und der Lotus #32, die gestern in der Session nicht
unterwegs waren.
Als Ausgleich startet die Nachtsession
eine halbe Stunde eher um 21.30 Uhr statt und man verlängert somit die
Sitzung um eine halbe Stunde. Zu Beginn der Session ist die Strecke von
der Michelin-Schikane bis hin zu den Porschekurven noch nass. Demzufolge
ist das Gros der Teams noch auf Intermediates unterwegs.
Doch gerade als die ersten
Zeitenverbesserungen möglich werden gibt es 2 weitere rote Flaggen.
Zuerst müssen Trümmerteile des Porsche #76 von der Hunaundiers-Gerade
entfernt werden, was schnell erledigt werden kann. Dann dreht sich der
Strakka HPD vor der 2.Schikane entlang der Leitplanken und verteilt
reichlich Kohlefasersplitter auf der Strecke.
Sowohl der Toyota als auch die auf Regenreifen fahrende Corvette von
Richard Westbrook haben Schwierigkeiten mit der nassen Strecke zurecht
zu kommen. es dauert längere Zeit bis sich so etwas wie eine trockene
Linie entwickelt. Beste Gelegenheit eigentlich für alle Teams ein
Regen-Setup zu entwickeln. Aber die meisten warten dennoch auf trockene
Verhältnisse.
Der nächste Zwischenfall lässt nicht lange auf sich warten: der
Boutsen-Ginion Oreca verunglückt auf der langen Gerade zwischen Mulsanne
und Indianapolis und schlägt nach einem misslungenem Überholmanöver auf nassem Asphalt beidseitig an den Leitplanken an. Neben
einem Trümmerfeld bleiben reichlich verbogene Leitschienen zurück. Es
folgt die unvermeidliche rote Flagge. Die Session wird aufgrund der
Leitplankenreperaturen nicht wieder gestartet.
Nur 33 Wagen haben Zeiten in der Session hinterlasssen. Viele Privatfahrer haben damit ihre Pflichtrunden noch nicht absolvieren können. Das bedeutet zusätzlichen Druck für die Teams in der kommenden Nachtsession.
Wurz im Toyota hält zu Beginn der
Session die Bestzeit. Nach 20 Minuten wird er von Fässler
abgelöst, der mit dem R18 eine 3:46´er Zeit erzielt. In den nächsten 20
Minuten purzeln die Zeiten weiter in Richtung der 3:40ér wobei sich bei
gemischten Streckenverhältnissen Audi und Toyota in etwa die Wage
halten.
Nach etwa 50 Minuten wagen sich die ersten Wagen auf Slicks. Nach einer Stunde ist die Strecke soweit abgetrocknet das auch die Toyota erste Zeiten im niedrigen 3:30ér Bereich fahren können.
Weitere Zeitenverbesserungen scheinen nicht mehr unwahrscheinlich, zudem
fast alle Teilnehmer uterwegs sind um die Strecke trocken zu fahren.
Zum Glück kann auch diese Unfallstelle
schnell geräumt werden und nach weniger als 10 Minuten geht die Session,
die nun trocken bleiben wird, weiter. Allerdings sind Teile des
Asphaltbandes noch feucht, weswegen weitere Zeitenverbesserungen eine
anspruchsvolle Aufgabe für die Piloten bleiben.
Bei TDS Racing wird unterdessen ein neues Chassis für den Oreca angeliefert. Das Monocoque hatte von dem Unfall gestern einen Riss bekommen, was eine Reperatur unmöglich machte.
Die erste konkrete Zeitenverbesserung
gelingt Andre Lotterer, der sich mit einer 3:23,696 auf P2 vorschieben
kann. Das Team Jota verbessert sich innerhalb der LMP2 ebenfalls auf P2
und Gesamtrang 10. Die Pole erzielt hier am Ende allerdings Pla im
Oak-Morgan #24 mit einer 3:38,621 - was eine halbe Sekunde langsamer als
die Polezeit des ADR-Delta Orecas aus dem Vorjahr ist.
Entspannter sieht man die Session bei Toyota: während die #8 wegen
dem Trainingsrückstand nun auf Bestzeitenjagd geschickt wird -
eine 3:26 steht am Ende auf der Uhr - wird an der #7 lieber weiter fürs
Rennsetup getüftelt.
Am Ende der Session hauen sich noch die
Aston-Piloten die Bestzeiten um die Ohren. Fred Markowiecki hat mit
einer 3:54,635 das bessere Ende über Teamkollege Stefan Mücke für
sich - und kann damit seine eigene GTE-Pole-Zeit aus dem Vorjahr noch um
0,7s toppen.