In der 19. Rennstunde - Benoit Treluyer
sitzt mittlerweile auf dem R18 und dreht mit einer 3:25,289 die
schnellste Runde des Rennens - festigt Audi seine Spitzenposition.
Peugeot erleidet dagegen einen herben Dämpfer. Bei der Jagd nach dem
Audi rutscht Alexander Wurz auf der #7 in Indianapolis von der Strecke
und beschädigt sich den Kotflügel an der Streckenbegrenzung. Der 908
fällt durch die nötige 10 minütige Reperatur aus dem Kampf um einen
Podiumsplatz.
Streng gesehen haben die Löwen nun nur
noch ein siegfähiges Auto: die
#9 in der nun Sebastian Bourdais Platz nimmt.
Der #49 Oak Pescarolo handelt sich
weiteren Rückstand ein als der Wagen vom Team länger in die Box zitiert
wird.
In der 20. Rennstunde stehen eventuelle
Regenschauer im Focus, die einzelnen Teamchefs Nervösität aufkommen
lasssen. Der Oak -Wagen #35 verschwindet nach einem Plattfuss mit
Folgeschäden in dieser Stunde für einen längeren Aufenthalt in der
Box.
3 1/2 h vor dem Rennende wird der Kampf
um die Führung wieder heiss.
Lotterer und Bourdais kämpfen direkt auf der Strecke gegeneinander um
die Führung. Doch erst erst nach beider Boxenstopps und einigen
haarigen Überrundungsmanövern im Verkehr kann der Deutsche in
Runde
302 den Peugeot niederringen.
Genau zur
21 Stunden-Marke gibt es einen Reifenplatzer für das zweitplazierte
LMP2 Signatech-Team. Pilot Mailleux bringt den Wagen mit aller Vorsicht
in Richtung Box. Zwischen Mulsanne und Indianapolis endet die Fahrt des
Nissan-Entwicklungsteams. kurzfristig. Dennoch war Meilleux am Ende
langsam genug um das Auto bis zur Box nicht zu beschädigen und P2 gegen
den Level 5 Lola zu verteidigen. Der Zwischenfall verschafft dem
führenden Greaves Zytek einen komfortablen Vorsprung.
2h und 45 Minuten vor dem Rennende
werden bei Bourdais neue Reifen aufgezogen. Dadurch verliert er noch
einmal eine Minute auf Lotterer. Da Bourdais im Gegensatz zu Lotterer
schon vor der 4h Marke im Wagen sass, ist hier zumindest noch ein
zeitintensiver Fahrerwechsel notwendig. Eine Vorentscheidung im
Rennen ist gefallen.
Auch der Oreca-908 hat es noch nicht
überstanden. Loic Duval schlägt in Indianapolis mit dem Wagen an. Beim
Losfahren verliert er die Heckhaube. Der Hdi-FAP muss zu einem längeren
Service in die Box und verliert P5 an den Pescarolo, bevor es
weitergeht.
Maxime Martin verzeichnet Eingangs
Start-Ziel einen Dreher mit dem Kronos-Aston. Auch LMP2-Leader
Tom Kimber-Smith dreht sich in den Kies der Dunlop-Schikane - er kann
sich das aber mit 10 Runden Vorsprung ruhig erlauben.
Lotterer hat 2 1/2 Stunden vor dem Ende
1 1/2 Minuten Vorsprung. Da wird selbst der wieder einsetzende leichte
Regen ganz entspannt gesehen. Der Audipilot geht auf seinen
Slicks ganz sachte durch die Porsche-Kurven und lässt sich dabei
notfalls vom LMP2-Führenden auf Intermediates überholen. Emanuel
Collard im Pescarolo geht mit mehr Schwung in die Porsche Kurve - und
schmeisst sein Dienstfahrzeug in die Reifenstapel! Der Pescarolo ist 2
Stunden vor dem Rennende raus. Der Rang des besten Benziners nimmt von
nun an den #12 Rebellion-Lola.
Das diesjährige Le Mans wird eines der
engsten Finishes der letzten Jahre liefern. Ein Drama für Audi gibt es
noch als man bei Andre Lotterer über die Telemetrie einen schleichenden
Plattfuss diagnostiziert und den Deutschen kurz vor Schluss noch einmal
reinholen muss. Der Abstand auf den Peugeot sinkt auf 10s.
Einen Splash&Dash absolvieren beide Teams kurz vor Schuss mit
annähernd selber Geschwindigkeit. Hinter dem Führungsduo
Lotterer und Pagenaud kämpfen derzeit noch Oreca (333
Runden) und Rebellion (332) um Rang 5.
In der LMP2-Wertung ist die Greaves-Motorsport-Mannschaft auf dem Weg zu einem historischen ersten Klassensieg für Zytek. 7 Runden Vorsprung stehen auf den Signatech Oreca zu Buche. 3 Minuten vor dem Ende erleidet der Oak Pescarolo noch einen Reifenschaden und humpelt um den Kurs. Doch das kann das Finish nicht mehr trüben.
Mit einem Vorsprung von nur 13s
überqueren Lotterer/Fässler/Treluyer
die Ziellinie zum 10.gesamtsieg von Audi in Le Mans. Es ist das 4.
engste Finish in der Geschichte des Klassikers. Peugeot bleibt am Ende
nur die Gewissheit trotz eines fehlerlosen Rennens auf Augenhöhe mit
Audi gekämpft zu haben. Pagenaud,
Bourdais und Lamy sind trotzdem nur 2.Sieger geworden. Dritte werden
Minassian Sarrazin und Montagny.
In der LMP2 erzielen
Ojjeh/Kimber-Smith/Lombard den ersten Sieg eines Zytek-Nissan. Die
Teams von Signatech und Level 5 steigen mit auf das Podium.
Im Laufe
der 19. Rennstunde nisten sich die beiden
Frontmänner Fisicella in der #51 und Garcia in der Corvette #73 an der
Spitze ein. Allerdings hat BMW die Defekthexe erwischt, sodass
Werner und Co einen längeren Boxenaufenthalt in Kauf nehmen müssen, der
das
bayrische Gespann einige Plätze kostet. Die Stallgefährten haben sich
dagegen auf den Bronzerang katapultiert, Müller liegt auf Rang drei.
Währenddessen haben die Porsche-Akteure von Felbermayr und IMSA intern
die
Positionen getauscht.
Die Amateurliga ist mittlerweile nur noch mit 4 Autos besetzt. Larbre-Kutscher Patrick Bornhauser fährt an der Spitze einsam sein Rennen, während die Verfolgergruppe sukzessive zusammen schrumpft. Belloc (Larbre-Porsche) belegt Platz zwei, Marroc (JMB-Ferrari) Rang drei. Nächster und einziger Verfolger ist der Doran-Ford.
In der 20.Rennstunde bleibt das GT Feld
weiter in Bewegung: Richard Lietz verliert seinen feinen dritten Platz
durch einen Reifenschaden, BMW profitiert davon mit der #56. zeitgleich
strandet der JMW-Ferrari kurz vor der Ford Schikane, kann aber
vom Piloten - Xavier Maassen - an die Box gebracht werden.
In der GTE-Pro spitzt sich der Kampf in den letzten Stunden zwischen dem AF-Corse Ferrari und der Corvette von Tommy Milner zu. Corvette gibt sich noch nicht geschagen.Bis zur 22h-Marke wird der Abstand fast komplett zugefahren
Der #55 BMW von Jörg Müller steht
Ausgangs Mulsanne in der Escaperoad. Müller war bis dato Fünfter in der
Klasse. Ein Antriebsschaden reisst den drittplazierten GTE-Pro aus dem
Rennen.
Corvette übernimmt die Führung in der
GTE-Pro zur 2h Marke im leichten Regen, nachdem ein elektronik-Problem
den AF-Corse-Ferrari einbremst. In der GTE-Am Klasse steht
mittlerweile eine Larbre-Dopelführung (Corvette vor Porsche) zu Buche.
JMB würde nach derzeitigem Stand den letzten Podiumsplatz einfahren.
Der Robinson Doran-Ford liegt auf P4.
2 Stunden vor dem Ende liegen hinter
den 3 weiter führenden Teams die 3 Porsches #77, #76 und
#80. Erstaunlich: auch einer der
Jetalliance Lotus schafft es bis zur Ziellinie. Teammanager Jan Kalmar:
"Wir hatten wirklich nur Kleinigkeiten zu verzeichnen. Selbst die #64
haben wir lediglich durch eine lose Radmutter verloren. Am anderen
Wagen gab es ab und zu mal lose Teile die wieder angeschraubt wurden.
Durchgelaufen sind die Autos tadellos. Nur beim Motor müssen wir jetzt
noch ein wenig mehr Leistung finden."
In der GTE-Am ist noch nicht alles
ausgewürfelt: der JMB-Ferrari kommt langsam in die Box hereingefahren.
Verliert man in den letzten Turns noch den letzten Podiumsrang an den
amerikanischen Ford GT? Tatsächlich können die Robinsons und David
Murry P3 übernehmen weil JMB den Wagen für eine letzte Out-Lap in
der Box parkt um die Flagge für den angeschlagenen Wagen zu kassieren.
Vorne liegen die beiden Larbre-Wagen (Corvette vor Porsche).
In der GTE-Pro dagegen beträgt der
Vorsprung nur 2Minuten und 10s zwischen der Corvette von Garcia,
Millner und Beretta , die damit den ersten GTE-Sieg für GM in Le Mans
einfahren können, und dem Ferrari F458 des AF Corse Teams. BMW sichert
sich mit der #56 den letzten Podiumsrang.