Am morgigen Qualifyingtag droht Regen.
Daher nutzen die Teams die erste Session am Mittwoch um direkt auf
Zeitenjagd zu gehen. Audi zeigt in der ersten Stunde den erkämpften
Vorteil und setzt sich mit allen 3 Autos und tiefen 3:28 ́er zeiten an
die Spitze. Die Werkspeugeots werden nach einer Stunde 1-4s hinter den
R18 notiert oreca fällt ein wenig ab.
Tom Kimber Smith fährt zwar eine erste
Bestzeit in der LMP2, übertreibt es aber in der Folgerunde und muss mit
Karosserieschaden am Greaves-zytek die Box ansteuern. Danny Watts im
Strakka-Honda nutzt die Gunst der Stunde und geht in Führung, vor den
beiden Orecas von Signatech und der Werksmannschaft.
Die #007 wird wegen eines Problems am
Motor frühzeitig zur Ruhe geschickt. Bei Aston will man den Event
einfach nur noch durchstehen.
Pierre Kaffer hat auch schon
motivierendere Tage gesehen. Den ehemaligen Audi-Werksfahreer nerven
nicht nur die Kinderkrankheiten und kleineren Defekte am Lola-Chassis.
"Der Speed macht keinen Spass - auf den langen Geraden musst du schon
am Anfang bis auf 20 m an einem GTE dran sein damit du den in der
Bremszone überholen kannst. Diese ganze Geschichte mit den
Cost-Capped Chassis hat nur zu langsameren und nicht wirklich
zuverlässigeren Autos geführt. Dabei ist das Vorhandensein von
schnelleren Vorjahreswagen problematisch - ob es so Sinn macht noch
weiter ein aktuelles Chassis einzusetzen ist fraglich."
Stephane Sarrazin holt sich mit dem 908
mit einer 3:27,033 die provisorische Bestzeit. Unterdessen bleibt der
Ford GT der Robinsons wegen eines Problems an der Motorelektronik den
ganzen Abend in der Box. Auch der IMSA-Porsche muss wegen des Abflugs
im Training die Session auslassen.
Damit geht die Bestzeit in der ersten gezeiteten Session an Peugeot, die mit der #8 durch Stephane Sarrazin und einer 3:27,033 die provisorische Pole erobern. Audi belegt mit der Werksmannschaft die Plätze 2-4 muss aber zumindest eine Nachtschicht am Wagen mit der #1 einplanen. Die restlichen 3 Peugeots kommen hinter den Joest-Audis zu stehen. Dem Pescarolo fehlen als schnellstem Benziner ganze 5,5s auf den nächstgelegenen Diesel.
Etwa eine Stunde vor dem Ende kommt die
Session abrupt zum Stillstand als Romain Dumas hinter Tertre Rouge mit
dem R18 den Gulf AMR Aston von Roald Goethe auf die Hörner nimmt. Der
deutsche im unter arabischer Nennung fahrenden Vantage hatte sich
wahrscheinlich Ausgangs der Kurve gedreht. Ohne die beiden
Unfallkontrahenten wird die Session 10 Minuten später wieder
aufgenommen.
In der GTE-Klasse trennt zum Zeitpunkt
des Abbruches nur der AF-Corse Ferrari #51 die beiden BMW. Die Spitze
fährt hier 3:58 ́er Zeiten. Die beiden Corvettes belegen hier Rang 4 und
5. Schnellster GTE-Am Wagen war bislang der Larbre-Porsche vor
dem Aston, dessen Renneinsatz an diesem Wochenende allerdings nicht in
Frage stehen soll wie teambesitzer Fabien Giroix erklärt. "Roald hat
uns gefunkt das der Wagen auf den ersten Blick nicht so zerstört
aussieht. Vielleicht können wir morgen schon wieder weiterfahren.".
Bei Race Performance kann man zumindest
Klassenrang 5 erzielen ehe der
wagen aus dem verkehr gezogen wird um den Ursachen eines übermässigen
Ölverbrauchs auf den Grund zu gehen. Bryce Miller muss eine halbe
Stunde vor dem Ende der Session den #88-Porsche mit einem kokelnden
Heck in der Mulsanne-Kurve abstellen.
3 Minuten vor dem Ende der Session
kommt diese zu einem vorzeitigen Ende als Strakka Fahrer und
Teambesitzer Nik Leventis an der Dunlop-Schikane rechts in die
Reifenstapel abbiegt und den Wagen nachhaltig zerlegt. Der Brite muss
von den Bergungscrews aus dem völlig zerstörten HPD geborgen
werden.
In der LMP2 hat Strakka zwar die Bestzeit inne, was die aber nach dem schweren Unfall noch wert ist wird sich erst bei Tageslicht nach Begutachtung des Schadens zeigen müssen. Die Orecas von Signatech und der Oreca-Mannschaft folgen vor dem Zytek der Greaves-Mannschaft.
In der GTE-Pro hat BMW mit der #56 die
provisorische Pole inne. Die Aussicht auf einen möglicherweise
feuchten Donnerstag kann einen sichtlich entspannt wirkenden Dirk
Müller da nicht aus der Ruhe bringen. "Damit kann man schon einmal
beruhigt schlafen gehen". Der AF Corse-F458 folgt vor dem 2. BMW und
den beiden Corvettes. Schnellster Porsche ist der farbenprächtige
Prospeed-Wagen auf Klassenrang 7. Die GTE-Am führen die beiden Porsche
von Larbre und Flying Lizzard an.