55 Teams stehen zur 79. Ausgabe des
Klassikers parat. Bis kurz vor der ersten 4-stündigen Trainingssession
wird noch an den Autos geschraubt. Der Himmel ist zwar bewölkt, mit
Regenschauern rechnet man offiziell gleichwohl trotzdem nicht.
Stärkstes deutschsprachiges Privatteam
an der Sarthe ist die Felbermayr-Proton Mannschaft von Christian Ried.
trotz dreier aktueller Porsche und jeder Menge Werkspiloten im Team
weist man jedoch den Verdacht eine Semiwerksteam zu sein strikt von
sich. Christian Ried kann mittlerweile auf eine sich blühend
entwickelnde Le Mans Historie zurückblicken: "2006 sind wir zusammen
mit Sebah Racing hier angetreten und 2007 haben wir die Nennung von
Peter Seikel benutzt nachdem unsere eigene abgelehnt worden war. 2008
waren wir dann erstmals mit 2 oder besser Anderthalb Autos hier, da der
China-Porsche ja auch unser Chassis war. Letztes Jahr waren wir dann ja
auch einigermassen erfolgreich. (Klassensieg!) Jetzt mit 3 Autos machen
wir noch einen Schritt nach vorn." Wie Ried die Chancen auf eine
Verteidigung des GT2-Sieges einschätzt? "Das wird schwer, wenngleich es
für die Zuschauer sicher ein super-spannendes Rennen werden wird. Ich
glaube fest das BMW noch nicht alles gezeigt hat um sich nicht zu viele
Restriktionen einzufangen. Ferrari dagegen dürfte in Spa schon die Pace
gegangen sein die man auch im Rennen gezeigt hat. Wir werden uns
jedenfalls die BMW-Sektorzeiten genau ansehen." Rieds Mannschaft
vertraut auf das in Spa schon gelieferte Aero-Update, das als letzte
Neuerung an den Porsches verbaut worden ist.
IMSA-Performance ist nicht nur mit
einem Porsche vertreten. Den zweiten Wagen des Teams hat man in der
GTE-Am-Klasse an Larbre Competition verliehen. Ungewohnt farbenfroh
präsentieren sich dagegen die Teams von Flying Lizzard Motorsport, die
sich in Le Mans wieder neue Chassis bei Porsche abgeholt haben, und
Prospeed Competition. Bei den Ferraris dagegen dominiert das
traditionelle Rot - mit Ausnahme von JMW die die Dunlop-Farben tragen.
Henri Pescarolo gilt als heisser
Kandidat für den Endrang als bester Benziner. "Mehr bleibt uns ja nicht
nachdem der ACO wieder nicht genug getan hat um die Desel einzubremsen.
Da hätte auch der Highcroft-Wagen nicht viel dran geändert. Sebring ist
immer eine ganz andere Geschichte als Le Mans. Wenn ein Beziner dort
mit den Dieseln mithalten kann dann bedeutet das noch lange nicht das
er hier auf den langen Geraden mitkommt. Zudem dürften Audi und Peugeot
auch in Spa noch nicht alles gezeigt haben. "
Vorne geben nach einer Rennstunde die Peugeots den Ton an. Doch nicht die neuen 908 sondern der Oreca-Wagen mit der #10 führt mit einer 3:30,096 die Zeitenliste vor der #8 und der #7 an. Die Audis sortieren sich in Schlagdistanz dahinter.
Erste kleinere Defekte werden im
Verlauf der ersten Stunde aussiortiert. So hadern der CRS-Ferrari und
die RML-Lola-Crew mit ihren Bremsen, während Pierre Kaffer im
Pecom-Lola erst mal Elektrikprobleme beheben lassen muss. Am Level
5-Lola muss ein Benzinleck abgedichtet werden.
Nach ca. einer Stunde muss die rote
Flagge rausgehangen werden da der IMSA-Porsche in den Porsche-Kurven
die Reifenstapel durcheinander gewürfelt hat. Die Unterbrechung dauert
etwa 20 Minuten.
Minassians
Teamkollegen können sich in der dritten Stunde noch steigern und lassen
Zeiten von 3:28,692 (Davidson) und 3:28,8 (Pagenaud) aufblitzen. Die
Audi dagegen machen die Zeitenjagd nicht mit und spulen ihr Programm
ab. Schnellste Benziner sind zu diesem Zeitpunkt die beiden
Rebellion-Lolas und der Pescarolo, denen jeweils 5s auf den langsamsten
Audi fehlen - Henri Pescarolos Einschätzung scheint sich zu
bewahrheiten.
Bei der schweizer Mannnschaft von Race
Performance ist man zuversichtlich vor dem zweiten Antreten an der
Sarthe. Der Aufhängungsschaden der dem Team in Spa den dritten
LMP2-Rang kostete ist verdaut. Nun hofft man auf die Haltbarkeit aller
Komponenten um auch 2011 wie schon letztes Jahr mit dem Radical, die
Zielflagge erleben zu können.
Im freien Training stehen die
Bestzeiten naturgemäß noch nicht im Focus. Die Diesel lassen es
zunächst ruhig angehen, während in der GTE-Klasse sich Christian Rieds
Befürchtungen zunächst bestätigen. Die BMW drücken den Porsche am
Anfang fast 2s auf. Zwar kann Marc Lieb den Rückstand auf 0,9s
eindampfen, aber das die M3 deutslich schneller sind fällt auch der
ferrari-Konkurrenz auf. Dominik Farnbacher , der an diesem Wochenende
im GT-Masters durch Marco Seefried vertreten wird, schätzt das der ACO
sich genötigt fühlen könnte den M3 am Freitag noch einmal zusätzliche
Kilos zu verordnen. Seine eigenen Hoffnungen liegen bei den neuen Pneus
die Teampartner Hankook frisch vor Le Mans aufgelegt hat.
In der zweiten Trainingsstunde stossen
die 908 erstmals unter die 3:30ér Grenze vor. Nicolas Minassian gelingt
eine 3:29,089. Die Audi liegen zwar ene Sekunde dahinter, von einem
relevanten Abstand kann jedoch im Vergleich zum Vorjahr nicht
gesprochen werden.
Schnellste LMP2 sind zu diesem
Zeitpunkt die Oreca-Wagen von Oreca selbst und Signatech. Der Greaves
Motorsport-Zytek behauptet Rang 3.
In der GTE-Klasse pegeln die AF Corse
Ferraris sich auf das Zeitenlevel der BMW ein. Die lassen aber immer
wieder mal schnelle 4:02 ́er Runden notieren. Die Rolle des besten
Porsche übernimmt Jörg Bergmeister im Flying Lizzard Motorsport
Porsche. Erste Reifenschäden treffen die
Ferrari-Mannschaften von CRS und JMW. Kurz darauf muss die CRS-Crew
noch einmal an den Wagen ran nachdem Pierre Ehrets Teamkollege Roger
Willis den F430 bei einem Dreher in den Karting Kurven an der Mauer
onduliert hat.