Die erste der beiden Sitzungen am
Donnerstag findet um 19 Uhr statt. Dankenswerterweise halten sich die
in den Vortagen angekündigten Schauer zurück. Die Bewölkung, unter der
es trocken bleibt, sorgt für einen pittoresken Abendhimmel.
Bei Strakka haben die Mechaniker
übermenschliches geleistet und nach einer Mammutschicht den Piloten
wieder aus dem Kohlefaserhaufen der Nacht wieder ein ansehnliches
Rennauto modelliert. Auch Nik Leventis ist nach dem Grundcheck im
Hospital wieder für renntauglich erklärt worden.
Bei BMW sieht der kurz vor der
Verabschiedung stehende Renndirektor Mario Theissen für dieses Jahr
deutlich bessere Voraussetzungen:"Letztes Jahr sind wir die Saison mit
2 Spezifikationen des GT2 gefahren: der ALMS/VLN-Spec und dem Le
Mans Auto das enger am ACO-Regelement gebaut war. Dieses war dort
schlichtweg noch zu neu und wir haben eine Reihe von Problemen während
des Rennens bekommen. Nun fahren alle M3-GT2 nach der ACO Spezifikation
und wir haben die Wagen über den Winter ausführlich verbessert und
getestet. Wir sind nun deutlich besser vorbereitet".
Am Audi #1, der nach dem Crash am
Vorabend wieder hergestellt ist, sind noch einige Hydraulikleitungen
undicht. Das sorgt in der Joest-Box jedoch nicht für Aufregung.
Erst in den letzten 20 Minuten der Session kommt Bewegung in die Bestzeiten. Peugeot und Audi hauen sich 3:26 ́er zeiten um die Ohren. Am Ende kann Marcel Fässler mit der #2mit einer 25,961 die schnellste zeit markieren. Die weitere Zeitenjagd wird durch den schweren Unfall von Priaulx unterbrochen, der den BMW in der Ford Schikane frontal in die Betonmauer schickt. "Dort lag Kies auf der Strecke und die osten haben keine Flaggen gezeigt. Daher sind dort 4 Autos abgeflogen" erklärt Mario Theissen später. Die #56 fällt für die dritte Session aus.
Die
letzte Session startet in die Nacht. Zeiten von 3:23 scheinen
angesichts des jetzigen Levels durchaus im Bereich des Möglichen
zu liegen.
Romain Dumas macht nach nur einer Viertelstunde dort weiter wo
Teamkollege Fässler aufgehört hat und legt mit einer 3:25,799 nach.
Nur 5 Minuten später - Augusto Farfuss
hat für BMW wieder die Bestzeit geholt - wird eine rote Flagge
rausgehalten, nachdem bei Mulsanne die #007 und der #58 Ferrari
abgeflogen sind. Anscheinend ist dem Ferrari der Motor geplatzt und der
Aston war auf dem Öl ausgerutscht.
20 Minuten dauert es bis die Strecke
wieder geräumt ist.
Die beste Benzinerzeit wird durch Neel
Jarni im Rebellion Lola-Toyota markiert. Der weiss jedoch wer seine
Gegner sind. "Der Pescarolo lässt uns auf der Gerade im zweiten Sektor
komplett stehen. Im ersten und dritten Sektor sind wir schneller. Es
wird im Rennen darauf ankommen das wir den in der ersten Runde auf der
Gerade hinter uns halten müssen. Geht der vorbei sind wir im Eimer..."
Auf Rang 5 der GTE hat sich Dominik
Farnbacher plaziert - mit einer Zeit die auf die Tauseldstelsekunde der
der Corvette von Jan Magnussen gleicht. "Mist - da hätte ich mich vor
meinem Stint noch mal aussch....en müssen. Das hätte die nötige
Tausendstel gebracht um auf P4 zu stehen. Unser Auto ist jedenfalls
tadellos. Nur bei den Reifen haben wir festgestellt das die auf ein
enges Temperaturfenster festgelegt sind. In der Nacht bekommen wir die
nicht zum Arbeiten und bekommen dadurch einen höheren
Reifenverschleiss. Am Tag werden sie warm genug. Ob wir Doppelstints
fahren können versuchen wir gerade durch einen simulierten Stint zu
ermitteln.
Etwa 40 Minuten vor dem Ende der
Sessions drehen die Audi noch einmal auf. Timo Bernhard verbessert sich
auf eine 3:25.799. Andre Lotterer ist nur Augenblicke später 0.061s
schneller unterwegs.
In der LMP2 bleibt die Bestzeit beim Signatech-Team das mit einer 3:41,458 auf Gesamtrang 15 zu stehen kommt. Strakka und Oreca folgen auf den nächsten Plätzen.
In der GTE-Pro geht die Bestzeit an BMW, wo die #55 mit Dirk Werner, Dirk Müller und Augusto Farfus die Pole erzielt. AF Corse und der 2. BMW folgen. Dahinter klemmt sich der Hankook Farnbacher Ferrari zwischen die beiden Werks-Corvettes. Schnellster GTE-Am bleibt der AF Corse Ferrari #61.
Zum Start der Session steht die
Zeitenjagd naturgemäss nicht im Vordergrund. Für einen ersten Aufreger
sorgt Lotus: der Motor bei der #65 verabschiedet sich spektakulär
nachdem eine Ölleitung bricht.
Aston kommt mit den beiden Werks-Wagen
nicht zur Ruhe. Für Aufregung sorgt die #009 mit der Harold Primat sich
erst auf der Startgerade dreht und dabei an der Mauer anschlägt. Auf
dem Weg zurück zur Box verliert der den heckflügel, der dann beim
Hereinkommen in die Box ein Untergewicht auf der Waage der
Rennkomissare verantwortet, nachdem die den Havaristen
überflüssigerweise zum technischen Check hereinbeten. Später erleidet
der AMR-One als Spätfolge des Crashs noch einen Bremsdefekt.
Am Ende
der zweiten Session liegt nun Marcel Fässler mit einer 3:25,961
vor den Peugeot #8 und #7, die mit tiefen 3:26 ́er Zeiten auf Augenhöhe
mit den Audis bleiben. Bester Benziner ist der Pescarolo dem nun nur
noch 3s auf den Oreca 908 fehlen. Bei den LMP2 haben Signatech und
Oreca die Zeiten von gestern noch verbessern können. Lediglich die
Nissan-Mannschaft ist allerdings an dem Strakka-Team vorbei gezogen.
In der GTE-Pro hat AF Corse nun die Pole vor den BMW inne. Die haben sich in dieser Session zurückgehalten. Allerdings könnte der späte Abflug von Priaulx noch darauf zurückzufüren sein das sich der Brite doch noch die Bestzeit sichern wollte. Schnellster GTE-Am ist mit der #61 ebenfalls ein AF Corse Ferrari.
12 Minuten vor dem Ende lässt sich
Kristensen noch einmal neue Reifen aufziehen. Auch die Peugeot nehmen
nun noch mal Fahrt auf. Simon Pagenaud kann sich P3 mit einer 3:26.01
erfahren. Doch die schnelle Folgerunde muss er abbrechen. Kristensen
rutscht beim Versuch auch die #3 vor den 908 zu plazieren Ausgangs
Tertre Rouge von der Strecke und schlägt an der Streckenbegrenzung
an.
Damit geht die Bestzeit am Ende an die
#2 die Andre Lotterer mit einer 3:25,738 auf die Pole gestellt hat.
Temkollege Romain Dumas muss sich um 0.061s geschlagen geben. Hinter
der Audi-Frontreihe gehen die beiden Peugeot #9 und #8 am Samstag ins
Rennen.