29 Wagen - 5 LMP1, 11 LMP2, 8 GTE-Pro und 5 GTE-Am – sind bei
der 4.Runde der WEC 2017
gemeldet. Damit schrumpft das Feld im Vergleich zum letzten 6h
Lauf in Spa-Francorchamps
(Le Mans mal aussen vorgelassen) um lediglich einen Wagen,
nämlich den dritten Toyota. Die
Japaner sind nach der erneuten Niederlage an der Sarthe
natürlich am Ring um eine Revanche bemüht, doch diese wird
nicht so einfach fallen wie bei den ersten beiden Läufen der
Meisterschaft. Denn Porsche bringt am Ring erstmals das
High-Downforce-Kit am Porsche
919 Hybrid zum Einsatz.
Zumindest bei den Piloten ist die Kontinuität gewahrt: Sebastian Buemi tritt nun doch nicht wie einige seiner WEC-Kollegen bei der Formula E in New York an sondern bleibt den Japanern an Bord der #8 erhalten. 2 Änderungen gibt es dennoch in der Top-Klasse gegenüber Spa-Francorchamps : Zum einen steigt José Maria Lopez wieder an Bord des Toyotas mit der #7 zu (der Argentinier war schon in Le Mans fit, war dort jedoch an Bord des dritten Wagens eingesetzt worden) und zum Anderen ersetzt Marco Bonanomi im ByKolles-CLM Spa-Pilot James Rossiter.
Bevor es mit der Rennaction los geht, werfen wir einen Blick
auf die Punktestände: In der Fahrer-WM führt nach dem LM-Sieg
das Porsche
919 Hybrid-Trio Timo
Bernhard , Earl Bamber und Bendon Hartley mit 83 Zählern
vor den Toyota-Piloten Anthony Davidson, Sebastian Buemi und
Kazuki Nakajima. Die Hersteller-Wertung führt Porsche mit 111
Punkten vor Toyota
mit 86,5 an. In der LMP2-Team Trophy liegt das in Le Mans
siegreiche Jackie Chan DC Racing Team mit 90 Zählern klar vor
der #31 von Vaillante-Rebellion (52), der #36 Signatech-Alpine
Mannschaft (42) und dem #37 Schwester-Oreca der Jackie Chan
Truppe mit 42 Zählern. 90 Zähler haben demzufolge auch die
Piloten Ho-Pin Tung , Oliver Jarvis und Thomas Laurent auf dem
Konto.
In der GTE-Pro-Teamwertung liegt das Ford-Team mit der #67 der Fahrer Priaulx/Ticknell/Derani mit 74 Punkten vor dem in Le Mans siegreichen Aston Martin mit der #97 (63) und dem im Spa erfolgreichen Ferrari #488 von AF Corse mit der #71 (60). Die Herstellerwertung, in die das jeweils beste Auto der Mannschaften pro Rennen eingeht, führt dagegen Ford (117) vor Ferrari (108) Aston Martin (95 und Porsche (72) an. In der GTE-Am-Trophy liegt die Clearwater Racing Mannschaft nach 3 Läufen mit 90 Zählern vor der #98 von Aston-Martin (76) und dem Dempsey-Proton-Porsche.
Die GTE Pro Wertung ging an Davide Rigon im AF Corse Ferrari 488 #71 mit einer 1:57.170 min. (Gesamtrang 17), vor dem schnellsten Porsche #92 mit Michael Christensen 1:57.307 min. und dem zweiten AF Corse Ferrari #51 mit James Calado 1:57.483 min., dann erst der erste Chip Ganassi Ford GT #66 in 1:57.618 min. mit Olivier Pla.
Und schließlich in der GTE Am
war es Marvin Dienst im Dempsey Proton Porsche mit einer
1:59.208 min. (Gesamtrang 25), vor Miguel Molina im Spirit of
Race Ferrari #54 1:59.346 min. sowie nur 24 Tausendstel
dahinter Nicholas Foster im Gulf Racing Porsche #86.
Kurz vor Ende der Session kam es zwischen Marvin Dienst und
dem Vaillante Rebellion #31 mit Julien Canal in Turn 4 zu
einer Kollision. Der Vorfall wurde von den Stewards als in der
Konsequenz von beiden Fahrern unvermeidbar eingestuft
(Decision N°. 1 and 2) und blieb damit sowohl für Dienst als
auch Canal ohne Folgen.
Zahlreiche Änderungen gibt es jedoch wegen der Formula
E-Terminüberschneidung in der LMP2 zu notieren: Im Rebellion Racing-Oreca
#13 ersetzt „Pipo“ Derani Nelson Piquet Jr.. In der #31 des
Teams springt Filipe Alburquerque für Nicolas Prost ein. Im
#24 Manor GP-Wagen
wird Jean-Eric Verne durch Robert Mehri ersetzt. Ben Hanley
ersetzt im G-Drive-Auto #26 den abwesenden Alex Lynn. Hanleys
Sitz im TDS-Auto wird wiederum von Mathieu Vaxiviere
okkupiert. Schliesslich kann Toyota-Pilot Nicolas Lapierre
mangels eines drittem TS050 im Signatech-Wagen #36 Romain
Dumas vertreten. Erneut dabei ist wieder die britische
Tockwith-Mannschaft, die den einzigen Ligier im Feld
stellt und auch in der aus Le Mans bekannten Gulf-Lackierung
antritt.
In der GTE-Pro haben mit einer
Ausnahme alle Teams von Ford, Ferrari und Porsche wieder auf
2-Fahrer-Crews abgerüstet. Lediglich Astons #97 tritt
mit dem Trio Turner/Adam/Serra an. Im Ferrari #71 ersetzt Tony
Vilander Stammfahrer Sam Bird an der Seite von Davide Rigon.
Keine Änderungen gibt es hingegen an Bord der GTE-Am-Teams zu
vermelden.
Training 1:
Am Freitag fanden die beiden ersten freien Trainings statt. In der ersten 90-minütigen Session, die um 11:35 Uhr begann, konnte sich Timo Bernhard bei den LMP1 im Porsche #2 mit einer 1:41.612 min. vor dem Toyota #8 mit Kazuki Nakajima 1:41.816 min. sowie dem Porsche #1 mit Nick Tandy 1:41.896 min. durchsetzen. Vierter Kamui Kobayashi im Toyota #7 1:41.979 min. vor Dominik Kraihammer im ByKolles #4 1:49.012 min., was Gesamtrang 11 bedeutete. Porsche konzentrierte sich bei diesem ersten Training auf das neue Aerodynamikpaket.
In der LMP2 war es der Vaillante
Rebellion Oreca #31 mit Julien Canal und einer 1:47.714 min.
(Gesamtrang 5), vor dem G-Drive Oreca #26 mit Roman Rusinov
1:48.379 min. und dem TDS Racing Oreca #28 mit François
Perrodo 1:48.401 min. und dem Jackie Chan Oreca #38 mit einer
1:48.501 min.
Training 2:
Um 16:15 Uhr startete die zweite, ebenfalls 90 Minuten lange Session. Diesmal war es Brendon Hartley #2, der eine Qualifying Simulation für sein Porsche LMP1 Team absolvierte und dabei eine Tagesbestzeit von 1:38.663 min. schaffte. Er war damit sechs Zehntelsekunden schneller als die letztjährige Pole Zeit. Zweiter diesmal André Lotterer im Porsche #1 mit 1:39.629 min., vor den beiden Toyota #8 mit Anthony Davidson 1:39.773 min. und mit bereits deutlichem Abstand, #7 mit Jose Maria Lopez (1:41.656 min.).
Schnellster bei den LMP2 (Gesamtrang 5) war diesmal der G-Drive Oreca #26 von Roman Rusinov (1:47.188 min.), vor David Heinemeier Hansson im Vaillante Rebellion #13 (1:47.410 min.) und Nicolas Lapierre im Signatech Alpine #36 (1:47.604 min.).
Bei den LMGTE Pro setzte Frederic Makowiecki im Porsche #91 mit 1:56.244 min. die Bestzeit (Gesamtrang 16), vor Nicki Thiim im Aston Martin #95 (1:56.343 min.) und Alessandro Pier Guidi im AF Corse Ferrari #51 (1:56.766 min.). Auch am Nachmittag kam die Ford Ganassi Truppe mit Olivier Pla im Auto #66 (1:56.812 min.) nur auf den vierten Platz.
Es war der Spirit of Race Ferrari #54 (1:57.592 min.), der auf Gesamtrang 22 schnellster in der LMGTE Am war. Zweiter Keita Sawa im Clearwater Racing Ferrari #61 (1:57.802 min.), vor Matteo Cairoli im Dempsey Porsche #77 (1:57.985 min.).
Training 3:
Das dritte freie Training (60
Minuten) fand am Samstagmorgen um 9:45 Uhr statt. Während
Toyota offenbar auf Bestzeit aus war, probte Porsche den
"Ernstfall Rennen", also Long runs.
Am Ende war dies auch dem Time sheet zu entnehmen. P1 ging an
den Toyota #7 (1:38.969 min.) vor dem Schwesterauto #8
(1:39.396 min.) und den beiden Porsche #2 (1:40.635 min.) und
#1 (1:40.767 min.).
Auch in dieser Session gab es einen Zwischenfall, der die Stewards beschäftigte. Eine knappe halbe Stunde vor Schluss kam es zu einer Unterbrechung, während der Jonathan Hirschi im Manor LMP2 #24 den Ford GT #66 mit Stefan Mücke am Steuer, unter roter Flagge in Turn 8 überholte und dabei berührte. Als Folge flog Hirschi ab. Die Stewards werteten dies als schweren Fehler. Seine Erklärung, er habe seinen Speed Limiter gecheckt, ließen sie als Entschuldigung nicht gelten. Hirschi erhielt eine 7-minütige Stop & Go für das Rennen am Sonntag sowie eine weitere 7-minütige Stop & Go, die für drei Rennen zur Bewährung ausgesetzt wurde (Decision N°. 4), sollte Hirschi ein weiteres Vergehen unter roter Flagge begehen.
Die LMP2 Gruppe wurde vom Vaillante Rebellion #31 (1:46.017 min.) angeführt, vor dem Signatech Alpine #35 (1:46.221 min.) und dem Jackie Chan Oreca #38 (1:46.341 min.).
Bei den LMGTE Pro war es diesmal der Ganassi Ford GT #66, der die pace vorgab (1:54.875 min.), vor dem AF Corse Ferrari #71 (1:55.221 min.), der kurz vor Schluss wegen eines Kommunikationsproblems mit der Box ohne Sprit stehen blieb und dem Schwesterauto mit der #51 (1:55.326 min.).
Und last but not least bei den LMGTE Am war der Dempsey Porsche #77 (1:56.882 min.) schnellster, vor dem Spirit of Race Ferrari #54 (1:57.108 min.) und dem Aston Martin #98 (1:57.123 min.).
Um 14:55 Uhr startet das 20-minütige Qualifying der GTE Autos.