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2. Rennhälfte LMP

Die zweite Rennhälfte ist gestartet: Mark Webber im Porsche #17 kann die beiden Toyota wieder passieren, nachdem eine Reparatur an der Hinterachsaufhängung den Porsche um 2 Minuten zurückgeworfen hat.

Bei der folgenden Boxenstopprunde wird André Lotterer von seiner Renningenieurin Leena Garde gefragt, ob er mit dem Reifensatz einen Doppelstint fahren kann. Antwort: "Der vorige Satz war besser, aber ich denke es geht." Dank des Doppelstints kann Lotterer mit dem Audi #7 dann die Führung übernehmen.

Unterdessen kommt di Grassi im Audi #8 in langsamer Fahrt an die Box mit Getriebe/Schaltungsproblemen. Durch den 7:40-minütigen Stopp verliert man P3 und fällt zurück auf P7.

Fast zeitgleich gibt es Probleme beim Toyota #1 von Sebastien Buemi: Es gibt Probleme am Lenkrad, und das Gaspedal scheint hängen zu bleiben. Nach einem Boxenstopp von 6:29 Minuten fährt man Buemi wieder raus - um in langsamer Fahrt wieder zur Box zurück und in die Garage geschoben zu werden. 16 Minuten steht man in der Box und wechselt die Pedalerie. In der kommenden Runde muss man ein weiteres Mal die Boxen ansteuern, um die Tür richtig zu verschließen...

Kolles
Zwei Stunden vor Ende des Rennens machen die beiden Führenden Audi und Porsche ihre nächsten Stopps. Diesmal dreht Porsche den Spieß um und schickt Marc Lieb ohne Reifenwechsel wieder auf die Strecke, während Audi Reifen und Fahrer auf Benoit Tréluyer wechselt.

Auch Brendon Hartley im Porsche #17 hat bei seinem nächsten Stopp keinen Reifenwechsel vorgenommen. Damit ist die #17 nach einem Doppelstint von Mark Webber bereits zum zweiten Mal ohne neue Reifen auf die Strecke gegangen.

Marc Lieb ist mit den gebrauchten Reifen deutlich langsamer als Brenoit Tréluyer: Trotz des um 26 Sekunden kürzeren Boxenstopps beträgt der Vorsprung 10 Runden nach Liebs Stopp nur noch 3 Sekunden.

#7 Stopp
1:20 Stunden vor Schluss rollt Sam Bird im #26 G-Drive Ligier eine komplette Runde um die Strecke, beim auf P2 liegenden LMP2 entweicht Rauch dem Auspuff. Das Team arbeitet kurz am Motor, gibt kurz später aber doch auf. Zur letzten Runde reaktiviert man den Ligier um noch die Wertung zu erhalten.

Vorletzter Stopp von Benoit Tréluyer, wieder werden keine Reifen gewechselt, so kann der Audi die Führung behalten.

Jani im Porsche holt mit frischeren Reifen auf den vor ihm liegenden Tréluyer auf und kann den Peak seiner Pneus besser nutzen.
Nach 155 Runden hat Jani den Audi eingeholt, und geht bei der ersten Gelegenheit auf der Kemmel-Geraden sofort vorbei.
Die Strategie laut Audis Boxenfunk: "Wir warten was Porsche macht und entscheiden dann."
In Runde 157 absolviert die #18 von Neel Jani den letzten Stopp. Man pokert und wechselt keine Reifen.

Nicolas Lapierre, der den KCMG-Oreca 05 wieder übernommen hat, kann sich an Paul-Loup Chatin vorbei auf den vierten Platz schieben. Das neue Oreca-Coupe kann seine guten Topspeedwerte ausspielen.

25 Minuten vor Schluss zeigt sich, dass Audi die Reifen besser nutzen kann: Die Pneus auf dem Audi von Tréluyer bringen dem Franzosen Zeiten unter 2 min, während der Porsche bei 2:00-2:02 min liegt.

Tréluyer wechselt auch bei seinem letzten Stopp in Runde 165 keine Reifen, damit wird den Michelins ein 2,5fach-Stint zugemutet.
Die Reifen halten bei beiden, die Rundenzeiten sind zum Ende hin mal pro Audi, dann wieder pro Porsche.

Oliver Jarvis im Audi #8 verkürzt rundenlang den Abstand auf Neel Jani und ist kurz davor sich zurückzurunden. 3 Minuten vor Schluss zeigt er einen merkwürdigen Verbremser in Stavelot und fährt durchs Kiesbett frontal in die Reifenstapel.


Podium

Während Marc Lieb aufklärt, dass man im Winter an der Reifenperformance über eine längere Distanz gearbeitet hat erzählt Brendon Hartley, dass er die Abkürzung an den Streckenposten vorbei aus seiner Streckenbegehung kennt.

In der LMP2 holt Gaststarter Jota Sport mit Dolan/Evans/Tincknell den Klassensieg eine Runde vor dem G-Drive Team mit Yacaman/Derani/Gonzalez und dem Morand-Sard von Ragues/Webb/Amberg.
Harry Tincknell, Startfahrer des Jota-Gibson: "Ich dachte, ich habe einen guten Start und fing schon an die Reifen zu schonen. Dann kam die Meldung über die Bestrafung wegen Frühstarts." Mitch Evans wird von seinen Teamkollegen gelobt, dies war das erste Sportscar-Rennen des Neuseeländers, welches er dann sofort gewonnen hat.

#8 Audi

Der byKolles-CLM wird nach 3:30 Stunden wegen technischer Probleme offiziell zurückgezogen.

Während es in der LMP1 in den letzten Minuten Dramen gab, ist das Geschehen in der LMP2 recht ruhig. Einzig der Dreher von Nick Leventis im Strakka-Dome ausgangs Bus Stop fällt auf.

André Lotterer, der sich dank eines Doppelstints seiner Reifen auf die führende Position geschoben hat verliert kontinuierlich Zeit auf den Porsche von Marc Lieb. Von über zehn Sekunden Vorsprung sind innerhalb weniger Runden noch 0,2 Sekunden übrig geblieben. Es entwickelt sich ein harter Kampf um die Führung, bei dem Lieb das ein oder andere Mal leicht abseits der Strecke landet.

Der Stand 2h vor dem Ende des Rennens:

Platz Nr Auto Klasse Marke Team Land Abstand
1 18 GT3 LMP1 Porsche Porsche Team Deutschland 119 Rd.
2 7 GT3 LMP1 Audi Audi Sport Team Joest Deutschland 22s
3 17 GT3 LMP1 Porsche Porsche Team Deutschland 118 Rd.
4 9 GT3 LMP1 Audi Audi Sport Team Joest Deutschland 117 Rd.
5 2 GT3 LMP1 Toyota Toyota Racing Japan 19s
6 19 GT3 LMP1 Porsche Porsche Team Deutschland 91s
7 8 GT3 LMP1 Audi Audi Sport Team Joest Deutschland 114s
8 38 GT3 LMP2 Gibson Team Jota Gross-Britannien 110 Rd.
9 26 GT3 LMP2 Ligier G-Drive Racing Russland 32s
10 28 GT3 LMP2 Ligier G-Drive Racing Russland 89s
11 43 GT3 LMP2 Morgan Team SARD Morand Schweiz 109 Rd.
12 36 GT3 LMP2 Oreca Signatech-Alpine Frankreich 47s
13 47 GT3 LMP2 Oreca KCMG Hong-Kong 49s
14 1 GT3 LMP1 Toyota Toyota Racing Japan 108 Rd.

In Runde 130 hat Tréluyer aufgeschlossen und presst sich nach mehreren Versuchen vorbei in Fagnes. Es ist klar zu sehen, dass Lieb mit seinen gebrauchten Reifen zu kämpfen hat und Tréluyer zwanghaft vorbei muss um seine frischeren Reifen nutzen zu können.

Nach nur 15 Runden kommt Marc Lieb im Porsche wieder an die Boxen und übergibt an Neel Jani. Somit muss der Porsche #17 noch einen regulären Stopp absolvieren, und der Audi #7 einen regulären sowie einen kurzen Splash&Dash.
 #30 ESM
#1 Toyota

Am Ende fahren Marcel Fässler, André Lotterer und Benoit Tréluyer zum zweiten Sieg im zweiten Saisonrennen, erneut vor dem Porsche von Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb. Am Ende war es wie in Silverstone ein knapper Sieg mit 13,424 Sekunden Vorsprung. Im Gegensatz zum Saisonauftakt konnte sich kein Hersteller einen Boxenstopp ersparen und somit Zeit gutmachen.
Tenor aus der Pressekonferenz: Durch die geringe Testzeit im trockenen wurde viel am Setup gewechselt, man ging mit etwas Ungewissheit ins Rennen.
Benoit Tréluyer erklärt, dass früh klar wurde, dass man man am Ende einen 2,5fach-Stint auf einem Satz Reifen fahren muss. Dementsprechend mussten die Reifen geschont werden. Marcel Fässler klärt seinen Dreher in der Bus Stop-Schikane auf: "Wir hatten blockierende Räder an der Vorderachse, deshalb habe ich die Bremsbalance nach hinten verstellt - vielleicht ein wenig zu viel..."

#38 Jota

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