Traditionell geht es am Donnerstag mit 2 Zweistündigen Qualifyings am
Abend weiter. Vorher veranstaltet der ACO allerdings seine
traditionelle Pressekonferenz auf der es im Unterschied zu den Vorjahren
wirklich einmal wichtige News zu verkünden gibt. Schliesslich muss sich
80% des Feldes sich in den nächsten 3 Jahren nach neuen Autos
umsehenMehr wollen wir am morgigen Freitag in allen Details liefern :
nur so viel vorab:
Die GTE werden ab 2016 in den nächsten 3 Jahren schrittweise durch
eine neue Generation ersetzt, die obwohl preiswerter im Unterhalt und
den Kosten mehr Leistung verspricht um sich hinreichend von den
GT3/GTC-Modellen in den Serien unterhalb der WEC (ELMS, AsLMS, USCC)
absetzen und als Top-Produktionswagenklasse etablieren zu können. Um die
Kosten zu reduzieren werden die Homologationen für 3 Jahre festgesetzt.
Generell bekommen die Hersteller mehr Freiheiten um die Anzahl der
bisher notwendigen Waiver zu reduzieren. Bei der Aerodynamik sind mehr
Freiheiten erlaubt, solange die Wagen in einem fest definierten
Performancefenster bleiben, das durch eine Restriktor-BoP eingeregelt
wird. Nach einer 2-jährigen Übergangsphase in allen Serien werden 2018
nur noch neue GTE erlaubt sein.
Zudem wurden im Laufe des Tages weitere LMP3-Projekte vorgestellt: Onroak präsentierte den ersten Prototypen des Ligier JS-P3 während Adess immer noch nur Renderings präsentierte, dafür aber schon den Abschluss von 2 Kundenverträgen und ein Debüt im Oktober bekannt gab.
Bei deutlich günstigeren Bedingungen als am Vortag - auf der
Startgerade scheint sogar die Sonne - gehen die Wagen um 19 Uhr Ortszeit
in die 2.Qualisession. Nick Tandy markiert eine 3:18, bekommt die Runde
jedoch wahrscheinlich wegen Verlassens der Streckenbegrenzungen
gestrichen. Bei Audi erarbeitet man sich dagegen Longrun-Daten
fürs Rennen. Allerdings gehen zunächst nur 2 R18 in die Session weil es
an der #9 ein Problem mit dem Hybridsystem gibt. Dieses wird aber nach
30 Minuten behoben und der Wagen kann mit dem Kilometersammeln beginnen.
André Lotterer gelingen im Renntrimm derweil 3:21´er Zeiten. 3:20ér
Zeiten werden in der Folge ebenfalls für die R18 notiert.
40 Minuten vor dem Ende der ersten Session schlägt Jan Magnussen mit der #63 Corvette in den Porsche Kurven ein. Augenblicklich wird die zweite rote Flagge der Session gesetzt. Magnussen war nach Modifikationen an der anfänglich sehr auf Abtrieb getrimmten Corvette in den Porsche Kurven von einem Übersteuern überrascht worden und war dann im stumpfen Winkel in die Betonmauern geflogen. Der Däne wird kontrolliert aus dem stark verbogenen Auto geborgen.
Beim Unfall hat Magnussen die Leitplanken so beschädigt das diese grossflächig repariert werden müssen. Rennleiter Eduardo Freitas bricht die Session daher um 21 Uhr ab und gibt bekannt das die 2. Session eine halbe Stunde eher startet und wie geplant um Mitternacht endet.
Fragezeichen stehen immer noch hinter der Performance von Toyota.
Während Alex Wurz offiziell ein Highspeed-Oversteer verlauten lässt
vermuten einige Gegner das die japanisch-deutsch-französischen
Mannschaft sich schlicht nicht in die Karten schauen lässt. Tatsache ist das sehr viel am Setup gearbeitet wird.
Eine Stunde sind noch in der Session zu absolvieren. Einer der AF Corse GTE-Am-Ferraris strandet bei Indianapolis im Kies. Parallel fliegt der #67 Team AAI-Porsches in den Esses in die Kieswüste ab. Wenig später brennt genau dieser Porsche auf der Mulsanne nach einem Ölleitungsbruch lichterloh ab, nachdem der Pilot zu schnell versucht hat zur Box zurück zu kehren. Die Teilnahme des Teams am Rennen steht damit auf der Kippe. Der Rennleitung bleibt nichts anderes übrig als die rote Flagge 45 Minuten vor Sessionende herauszuhalten.
Die LMP2 werden gründlich umgekrempelt. Die Wagen bekommen in WEC, EMLS und AsLMS einen Einheitsmotor und es werden nur noch 4 zertifizierte Chassishersteller zugelassen. Die Leistung wird um 150 PS gesteigert, wie auch die Costcap, die nun erfordert das ein Chassis ohne Motor und Elektronik für 450.000€ zu erwerben ist. Lediglich in den USA wird der Motorlieferant freigestellt, wie auch herstellerspezifische Bodykits, die es zum Beispiel erlauben eine Corvette- Ford- oder Cadillac-Optik (wie schon jetzt bei den DP) zuzulassen. Die neuen Autos sollen 2017 die alten Modelle schrittweise ersetzten, die 2018 dann nur noch in der ELMS und der AsLMS zugelassen sind.
Nach einem Jahr Pause gibt es 2 neue Garage 56-Projekte zu verkünden:
der 4-fach Gliedmassen-amputierte Privatpilot Frederic Sausset will 2016
mit einem speziell auf ihn angepassten Morgan LMP2 am Rennen teilnehmen. Und
Welter Racing hat erneut ein Projekt mit einem alternativen Treibstoff
(Biogas) angekündigt, das hoffentlich erfolgreicher wie die letzten
Versuche (erinnert sei an den Green GT H2) ausfällt.
Der Rebellion R-One von Dominik
Kraihamer strandet nach einem Anschlag
an den Leitschienen in der ersten Schikane. Aber erst als Duncan
Cameron seinen Ferrari in den Tiefen der Kieswüsten der Porsche Kurven
versenkt wird nach einer dreiviertel Stunde die erste rote Flagge der
Session fällig. Diese wird nach etwa 10 Minuten schon wieder aufgehoben.
Unterdessen haben sich die Gewitterzellen um den Kurs nach Norden
verschoben. Anscheinend wird es in Session 2 keinen Regen mehr geben.
Bislang haben nur wenige Teams ihre Zeiten in der zweiten Session verbessern können, so der #7 Audi, Tandys Porsche 919, der by Kolles CLM,
die ESM-Ligiers und einer der Team AAI-Porsches. Nicht in der session in
Erscheinung getreten sind der Team SARD Morand-Morgan und der Ibanez
Racing Oreca.
Nach knapp einer halben Stunde Pause
geht es in der einbrechenden Dämmerung weiter. Filipe Alburquerque im
Audi und Wurz im Toyota versuchen sich auf der noch hellen Strecke an
einer Zeitenverbesserung, verfehlen ihre Bestmarken vom Mittwoch aber
knapp. Schliesslich kann die #9 sich aber doch auf eine 3.20 verbessern
und auch dem Rebellion und dem Nissan #23 gelingen Zeitenverbesserungen.
Bei Manthey hat man sich auf das Finetuning des Sperrdifferentials verlegt um den Reifenverschleiss während des Rennens in den Griff zu bekommen. Die Zeitenjagd steht bei der Mannschaft von Olaf Manthey ganz hinten an.
Genau 30 Minuten vor dem Ende der Session geht es noch mal los. Der
Greaves Motorsport Gibson wirft in den Esses seinen vorderen Kotflügel
ab. Der #95 Aston fliegt am Dunlop-Bogen ab und wird geborgen.
Einige gelbe Flaggen gegen Ende der Session verhindern schliesslich
weitere Zeitenverbesserungen. Porsche geht damit nach den
gestrigen Bestzeiten mit einer Dreifach-Pole ins Rennen. Audi liegt
geschlossen dahhinte,r gefolgt von den Toyotas, den Rebellions, dem
byKolles-CLM und den Nissans. Noch vor dem dritten Nissan kann sich der
KCMG-Oreca als schnellster LMP2 plazieren. Aston belegt die Klasenpole
in beiden GTE-Klassen. In der letzten Minute der Session fliegt noch der
Dänenbomber-Aston in der Corvette-Corner ab. Der Anschlag an den
Streckenbegrenzungen bleibt ohne grössere Folgen.
Die gesamte Session wurde auf trockener Strecke absolviert. Da laut
den aktuellen Vorhersagen das Gros des Rennens unter diesen Bedingungen
absolviert werden soll haben die Teams nun genügend Daten gesammelt.
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