Wir hatten gestern noch die angekündigte Erweiterung des Le Mans
Feldes unterschlagen: 2016 werden 58 statt 56 Autos zum Event an der
Sarthe zugelassen wofür 2 zusätzliche Garagen gebaut werden. 2017 sollen
dann 60 Wagen ins Rennen gehen. Für die letzte Ausbaustufe ist dann
allerdings die Verlegung des Medical Centers notwendig, weswegen der
Ausbau 2 stufig erfolgt.
Das Team SARD hält Berichten unserer Kollegen zu Folge an einer
Erweiterung des WEC-Programms zu einem privaten LMP1-Programm fest.
Details wollte Teamchef Hideki Noda nicht verraten, doch wird seiner
Aussage nach weiter in die Richtung gearbeitet. SARD will nach der
vorübergehenden Beendigung der Kooperation mit dem Morand Team, das
gleichwohl noch dessen Namen für die Nennung benutzt bei den asiatischen
WEC-Runden erste LMP2-Einsätze absolvieren.
Anscheinend sind die Pläne der japanischen Mannschaft nicht die
einzigen in Richtung privater LMP1-Projekte. Jedenfalls gehen
Andeutungen der ACO-Offiziellen dahin das dort in den kommenden Wochen
einige Neuigkeiten zu dem Thema verlautet werden könnten.
Zum neuen LMP2-Reglement gibt es nachzutragen das trotz der
Mehrleistung der Motoren das Performance-Level der Klasse gehalten
werden soll, damit die alten LMP2 die noch für mindestens 2-3
Übergangsjahre in Gebrauch sein werden weiter benutzt werden können.
Während die Autos insgesamt teurer werden (480.000€ als neue Costcap von
zuvor etwa 300.000) sollen damit die laufenden Kosten gesenkt werden.
Die Teams zahlen für die neuen Einheitsmotoren und die dazugehörige
Elektronik eine Leasinggebühr die von der Kilometerleistung der
Triebwerke abhängig ist. Für die Belieferung mit den Einsatzmotoren
haben sich bislang Gerüchten zur Folge Judd und Zytek beworben.
Werkshersteller wie Nissan oder Chevrolet hat man hingegen
ausgeschlossen, da die Teams weiter wie bisher die Möglichkeit besitzen
sollen, ihre Motoren ggf. umzuettikettieren - etwa als Lotus, Praga,
Caterham, Alpine oder Lada.
Eine Ausnahme gibt es für die Tudor-USCC: nur dort sollen alternative
Motorenhersteller zusätzlich zum Einheitsmotorenlieferant zugelassen
werden um das bisherige Engagement der amerikanischen Hersteller
(Chevrolet, Ford und Mazda) nicht zu beenden. Die Amerikaner bekommen
auch eine Sonderregelung bei den Chassis, denn dort dürfen die Chassis
der 4 zugelassenen Konstrukteure herstellerspezifische Bodykits
(Corvette, Ford, ...) nach dem derzeitigen Daytona Prototypenmodell
übergestülpt bekommen. Diese Kits sind allerdings dann nur in den
USA startberechtigt und nicht in Le Mans zugelassen.
Von den 4 Konstrukteurslizenzen soll eine in die Staaten gehen. Die
Gerüchte gehen dahin das Riley sich dafür mit zumindest einer weiteren
Firma (Coyote und/oder Multimatic) zusammen tun wird. Auf europäischer
Seite wird davon ausgegangen das sowohl Onroak als auch Oreca 2 weitere
Lizenzen bekommen werden. Angeblich soll auch Ginetta und BR Engineering
eine Lizenz
beantragt haben. Hingegen gilt noch nicht als sicher ob Gibson sich
darum bewirbt, da man hier mehr auf den Motorendeal schielt. Für
die bisherigen Projekte von SMP, Dome, HPD (da der Chassislieferant
herstellerunabhängig sein soll), Adess, SMP, Tiga, Bailey, Pilbeam
und Wolf bedeutet die Reglementierung das Aus - bitter für die russische
Mannschaft und das Strakka Team die just hier mit ihren neuen
Autos debütieren. Dennoch soll das SMP-Team wie auch Dallara und
Multimatic angeblich erwägen eine Lizenz zu beantragen.
Amsonsten steht der Freitag im Zeichen der Bekanntgabe des Ford
GTE-Programms für 2016. Wie bereits von anderen Medien kolportiert wird
Chip Ganassi Racing den Einsatz des neuen GTE-Modells im kommenden Jahr
übernehmen. 2 Autos des neuen Ford GT sind für die WEC gesetzt und
sollen von einer zweiten Basis des Teams in England aus eingesetzt
werden. Gleichzeitig sollen weitere Wagen für ein volles Tudor
USCR-Programm in Amerika an den Start gehen, Ford hat sich für den neuen
GT der Dienste von Multimatic Motorsports, Roush Yates, Castrol,
Michelin, Sparco und Brembo versichert. Man schliesst sogar nicht aus
2016, 50 Jahre nach dem legendären Ford-Dreifachsieg mit bis zu 4 Autos
in der GTE-Klasse an die Sarthe zurück zu kehren.
Während die WEC schon 2018 nur noch mit den neuen Chassis, die
ähnlich der LMP1 10cm schmaler und nur noch als Coupés daher kommen,
bestritten werden soll, sollen die alten Autos in der ELMS noch
mindestens 2 Jahre 2017 und 2018 parallel zu den neuen Chassis
eingesetzt werden. Die USCR stellt schon 2017 komplett auf die neuen
Wagen um. Für die asiatische LMS, die bis 2018 noch den alten Autos
vorbehalten ist, gibt es noch keinen Plan die Autos zu ersetzen.
In Punkto auf die beiden gestern verunglückten GTE gibt es folgende
News: der abgebrannte GTE-Am Porsche des Teams AAI wird neu aufgebaut.
Das Team wartet am Nachmittag noch auf ein paar Porsche-Teile aus
Deutschland. Hingegen ist die Corvette #63 von Jan Magnussen vom Rennen
zurückgezogen worden, da der Schaden zu gross für eine Reperatur ist und
man bei Corvette auch kein Ersatzchassis im Hänger hat. Ein Trümmerteil
hatte sich gestern abend im Gaszug verfangen und den Abflusg ausgelöst.
Es ist das erste mal das eine Werks-Corvette vom Start zum Rennen
zurückgezogen werden muss.
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