von Harald Gallinnis, Alexander Müller, Jan Hettler und Henning Stubbe
2. Rennhälfte LMP2

Es gibt es Schwierigkeiten für den Speedy Sebah-Lola #33. An dem Wagen wird längere Zeit vor der Garage gearbeitet. Der feine 2.Rang geht wegen Problemen an der Kühlung dahin. Man verliert insgesamt 15 Runden bei der Behebung des Problems. Der Racing Box Lola #29 verzeichnet einen Dreher Ausgangs der NGK-Schikane kann aber weiter machen.

Dann gibt es einen kritischen Moment für den Führenden. Jan Charouz dreht sich mit der #007 in der Warsteiner Kurve nachdem vor ihm ein Ferrari ausrutscht. Charouz verliert etwa 1 Minute seiner Führung auf den Teamkollegen in der #009. Beim folgenden Stopp beendet der Youngster im Team seinen Stint und wird durch Thomas Enge ersetzt, wobei 4 neue Reifen fällig werden .

Die Taktik des Team Kolles erhält einen argen Dämpfer als Nahrein Kartekeiran wegen eines Reifenproblems reinkommt. "Nahrein hatte Pickup aufgesammelt aber nicht Reifenabrieb sondern Debris, also Trümmerteile die im Reifen steckten. Als wir die Reifen getauscht haben ging es wieder, aber unsere Strategie mit einem Stopp weniger als die Konkurrenz durchzukommen war natürlich dahin. Schade, denn das hätte uns auf das Podium geführt." erläutert Renningenieur Jo Mattheis später.

In Runde 124 können wir die schnellste Rennrunde von Danny Watts mit einer 1:44,272 festhalten. Unterdessen verliert Thomas Enge immer mehr Zeit auf Turner in der #009. Der Führungswechsel ist nur eine Frage der Zeit und wird kurz vor der 4h-Marke vollzogen.

3 Verluste gibt es zu vermelden: Am RML-Lola hat sich der Motor (wieder!) abgemeldet. "Eigentlich hatten wir nur ein kleines mechanisches Problem: ein Loch am Motor durch das Öl ausströmte". Mike Newton kann nach Rennende schon wieder sarkastische Spässe darüber machen. Der Radical stellt seine Fahrt aus dem selben Grund (Motorschaden) ein. Am Lucchini kollabriert die Lenkung.

008

An Stefan Mückes Wagen ist man damit beschäftigt die Rennstrategie umzustellen: "Wir hatten bei einem der Stopps 15s zusätzlich gebraucht um einen Flap anzubringen, was sich in schnelleren Rundenzeiten für Jan aufgrund des verbesserten Abtriebs ausgezahlt hat. Leider haben wir diesen Vorsprung aufgrund seines Drehers wieder verloren. Wegen des zusätzlichen Halts um neue Reifen auszufassen haben wir dann die Tankstopps und den Verbaruch neu kalkuliert um nachher nicht mehr so lang stoppen zu müssen und auch die Reifen mit einem Stint mehr als geplant belegt."

100 Minuten vor Rennende ist mit einem Schlag das Rennen des Strakka-Zytek beendet. Danny Watts verliert den 5.plazierten Wagen in der Conti-Spange beim Überrunden aus der Kontrolle und schlägt beidseits in die Leitplanken ein. Watts steigt aus. Später wird man im Team reklamieren von einem der Felbermayr-Proton-Porsche berührt worden zu sein. Wieviel von dem Unfall eventuell auf ein zu frühes Einscheren von Watts zurückzuführen ist kann nicht mehr eruiert werden. Watts 5. Position übernimmt nun in der LMP1 der Signatur-Oreca. Den 5.Gesamtrang übernimmt der ASM-Ginetta-Zytek, der Führende in der LMP2.

ASM & Oak

In der LMP1 sieht alles nach einem Aston-Dreifachsieg aus - die Frage ist nur noch: in welcher Reihenfolge? Primat und Buncombe müssen noch mal stoppen. Wird Mücke durchfahren können? Oder verliert er den Sieg durch einen Splash & Dash? Oder winkt Primat ihn aufgrund von Teamorder vorbei?

Bei Kolles stoppt Charles Zwolsmann 34 Minuten vor Rennende zum letzten Mal. Der einzige Herausforderer der Astons fällt damit aus dem regulären Kampf um ein Podium heraus. 31 Minuten vor dem Rennende kommt Primat an die Box. 50s steht der Aston #009 - etwa 10s länger als nötig. Mücke zieht an ihm vorbei in Führung und fährt schnell an die 40s Vorsprung auf Primat heraus.

Dann kommt fast das Worst Case Szenario für Aston: der Racing Box Lola #30 - auf P3 gelegen - verliert bei einem Ausritt ein Rad im Schuhmacher-S. Auf dem Weg zurück rammt er fast den Mücke-Aston in der Warsteiner-Kurve von der Strecke. Mücke rettet sich über das Gras - in der Aston Box gibt es einen kollektiven Herzstillstand. Aber die 007 fahrt ungerührt weiter.

Racing Box fertigt den Lola in Rekordzeit ab und schickt das Auto wieder auf die Strecke - jedoch zu schnell: der Lola rodelt im Haugg-Haken geradeaus in den Kies - offensichtlich gibt es ein technisches Problem am Lola. P3 in der LMP2 geht an den Pescarolo #35.

Aston Martin schafft 50 Jahre nach dem letzten Sieg bei den 1000km am Nürburgring die erfolgreiche Rückkehr. Ein sauberer Dreifachsieg bedeutet gleichzeitig den grössten Erfolg für die Marke beim 1000km-Rennen. 1956, 57 und 58 stand jeweils nur ein Aston auf dem Podium. Mit dem Sieg hat Aston nun die besten Karten auf den Titegewinn - in Silverstone, vor heimischer Kulisse! Die Fans werden in Scharen kommen.

LMP2-Podium


Verkehr

Mercedes Arena

 

Die 4h-Marke: Wir vermelden eine Aston-Dreifachführung. Die #008 von Turner führt 4s vor der #007 von Thomas Enge. Karthakeiran im Audi liegt 31s hinter Hall in der #008. Eine Runde dahinter werden der Signature-Oreca und der Strakka-Zytek verzeichnet.

In der LMP2 führt weiter Oliver Pla, der wieder im ASM sitzt, vor dem Racing Box-Lola #29 und dem Oak-Pescarolo #35

Die #13 wird dagegen wieder kurz in die Box geschoben, der Anlasser meldet sich nicht ordentlich zum Dienst.

Einen Aufhängungsschadenschaden muss der WR vermelden. Leider hat man kurz vorher die Boxeneinfahrt verpasst und muss somit die gesamte Strecke in Schleichfahrt umrunden. Man beendet schliesslich das Rennen in der Box.

Strakka Unfall

Im Team Kolles-Audi wird Charles Zwolsman in den Audi geschnallt. Ob aber angesichts des zusätzlichen Boxenstopps nun noch was in Richtung Podium geht ist mehr als fraglich.

Die #007 liegt nun 85s hinter der #009. Der Abstand relativiert sich aber als Turner zum nächsten Stopp rein kommt. 65 Minuten vor dem Rennende gibt es eine Stop & Go für den 2. plaziertenRracing Box Lola #29 in der LMP2.

Eine Stunde vor Rennende wird Stefan Mücke in die #007 geschnallt. Der Deutsche hat nach seinem Stopp 51s Rückstand auf Harold Primat zu Buche stehen. Die feilt er nun kontinuierlich ab.

Der Ibanez-Courage dreht sich im Haug-Haken. Vorne scheint dagegen in der LMP2 alles gelaufen: Oliver Pla fährt 2 Runden vor den beiden Racing-Box Lolas die vor den beiden Oak-Pescarolos liegen. Zwischen den Autos auf P2-5 liegen jeweils eine Runde.

Racing Box

Lauter Astons

Stefan Mücke gewinnt als 11. deutscher Gesamtsieger die vierzigsten 1000km am Nürburgring, zusammen mit Thomas Enge und Jan Charouz, die als erste tschechische Gesamtsieger in der Geschichte des Klassikers auf das Podium steigen. Mit Darren Turner und Harold Primat auf der #009 und Miguel Ramos, Chris Buncombe und Stuart Hall stehen alle 8 Aston-Piloten auf dem Podium.

In der LMP2 gewinnen Oliver Pla und Miguel Amaral auf dem ASM-Ginetta-Zytek vor dem Racing Box-Lola #29 von und dem Oak Racing Pescarolo #35. Die Michelin Green X Challenge gewinnt die Mannschaft von Ibanez Racing Service mit dem Courage.