von Harald Gallinnis, Alexander Müller, Jan Hettler und Henning Stubbe
Freies Training

Mit 38 Autos startet das bislang kleinste LMS-Feld am Ring - keine Werks-Audis und Peugeots wie im vergangenen Jahr. Dafür 3 Werks-Astons - um die Titelchancen des in der Meisterschaft zweitplazierten Aston-Lola von Mücke/Enge/Charouz zu erhöhen ist ein dritter Wagen mit Buncombe/Hall/Ramos unter der Nennung von Aston Martin Europe an den Start gebracht worden. Darren Turner und Harold Primat teilen sich den 3. Wagen. Mit dieser Streitmacht will Aston nach 50 Jahren den vierten Sieg am Nürburgring erobern.

Der ganze Nürburgring ist also fest in der Hand von Aston Martin - der ganze Nürburgring? Nein! Ein kleines gallisches Team hört nicht auf dem Eindringling Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für das britische Werksteam, das am Ring ein eigenes Entwicklungszentrum betreibt.

Ein Comeback in der Serie geben die beiden GT2-Ferrari von Advanced Engineering und von Gabrio Rosa, der unter der Nennung von Farnbacher Racing startet und seinen GT2 - ein 2007´er Chassis das mit allen nur möglichen Updates auf 2009er Stand gebracht worden ist - auch von den Deutschen betreuen lässt.

Auf Stefan Mücke ruhen die Hoffnungen der deutschen Fans das die Franzosen in der Statistik der Fahrersiege (13 für die Gallier) den Deutschen (12) nicht noch weiter enteilen. "Gemach - erstmal müssen wir die 6 Stunden überstehen. Wichtig für uns wäre das wir vor dem Pescarolo ankommen damit wir für Silverstone die Meisterschaft offen halten können. Ich denke schon das einigen im Team hier bewusst ist welche historische Bedeutung das Rennen hat.



In der GT2-Klasse sind der Spyker, Dominik Farbacher und Marc Lieb zu Beginn der Sessions am Besten mit dabei. Die Zeite liegen allerdings noch gute 10s über den Qualifying-Zeiten aus dem vergangenen Jahr, wobei die schnell abtrocknende Strecke schnell an Grip & Tempo gewinnt. In der LMP2 gelingt es Thomy Erdos sich nach dem Wechsel auf Slicks an die Spitze der Zeitenliste zu katapultieren.



Unspektakulär läuft die Arbeit in der 2. freien Trainingssitzung des Tages ab, die bei komplett trockenen Bedingungen über die Bühne geht. Allerdings werden erst nach etwa 20 Minuten die erten Zeitenverbesserungen offenbar. Mücke lässt in der #007 eine 1:43.5 notieren, die allerdings immer noch gut 2,5s langsamer ist als seine Qualifying-Bestzeit aus dem vorigen Jahr. Auch Zwolsmann im Kolles-Audi verbessert seine Zeit.

Näher dran an der Bestzeit aus dem letzten Jahr sind die GT-Fahrzeuge. Felbermayr-Protons 77 ist schon in der zweiten freien Trainingssitzung bis auf 0,3s an der Vorjahres GT2-Pole dran. Ihm folgen die üblichen Verdächtigen: Bell im JWM-Ferrari und Garcia im Team Modena-Ferrari. Joe Cocker kann kurz mit schnellen Runden im Team Drayson-Aston auf sich aufmerksam machen.

Aston



 Einer der Helden dieses Abenteuers ist Jean-Christophe Boullion(ix), ein tapferer wackerer Pilot der just mit seinem achten Sieg in Portimao zum erfolgreichsten Pilot der Serie avancierte. An seiner Seite kämpft Christophe Tinseau(ix). Und wieder dabei in der Gruppe der steitlustigen Gallier ist speziell hier am Ring Emanuel Collard(ix) der treuste Freund von Boullionix und mit 7 Siegen nicht minder erfolgreich. Angeführt wird die Truppe von Häuptling Pescarolo(ix), der der britischen Werksmannschaft  in dieser Saison mit neuem Kriegsgerät und  seiner ausgefeilten Strategielist eine harte Nuss zu knacken gibt., und der nur fürchtet das ihm der Himmel auf den Kopf fallen könnte (was er in heftigen Regenschauern am Freitag morgen auch androht)....

Wieder zurück ist der Lavaggi LS1 der Truppe um Giovanni Lavaggi, bei dem die Ziele für das Rennen nicht ganz so hoch gehangen werden. Nachdem man 2008 die erste Zielflagge in der LMS am Ring eingefahren hat, - wenn auch nicht in Wertung  - will mann nun innerhalb von 70% der Distanz des Führenden ankommen. Bei den 6h von Vallelunga im vergangenen Jahr ist dies zumindest schon mal gelungen, wenn auch nicht im LMS-Umfeld. Wieder dabei im Team ist Teammanager Achim Stroth der im vergangenen Jahr eine schwere Krebsrkrankung niedergerungen hat und hier dem Team seines Freundes Lavaggi wieder unter die Arme greifen kann.  Wolfgang Kaufmann freut sich schon auf sein Heimspiel. "Man muss dabei aber immer im Blick behalten das Giovannis Team aufgrund der dünnen Finanzdecke kaum zum Testen kommt und die Entwicklung dann notgedrungen während der Rennen stattfindet. Aber die Truppe ist hochmotiviert und Govanni ist nach wie vor der einzige Konstrukteur der auch mit seinen Wagen Rennen fährt - und das nicht mal schlecht."



Auf feuchter Strecke startet am Freitag Mittag das erste freie Training Ein Dreher des Radical und ein Kiesausflug von Febermayr Jr im #88 Porsche bleiben die einzigen Zwischenfälle. Danny Watts setzt im Team Strakka Zytek erste schnelle Zeiten, gefolgt vom Pescarolo und den beiden Team Kolles Audis. bei Aston hält man sich bescheiden zurück. Gar garnicht auf die Strecke geht das Ibanez Racing Team mit dem Oreca-Courage. "Es macht keinen Sinn bei fuchter Strecke was zu riskieren. Es soll eh das ganze Wochenende über trocken bleiben.

 

Die Werks-Astons kommen erst zu Mitte der Sessions auf schnelle Runden. Eine Zeit lang umrunden alle 3 Lola-Chassis den Ring im Team direkt hintereinander liegend. Doch ihre eiten werden danach vom Lola-Aston von Andrea Bellichi getopps der den letztjährigen dritten aus der Startaufstellung auf 1:45 ´er Zeiten beschleunigt - immer noch 5s unter der Qualifying-Zeit aus dem letzten Jahr.

Am Ende der ersten freien Trainingsstunde hält der Lola von Bellichi die Bestzeit vor dem Pescarolo dem #007-Aston und den beiden Audis. In der LMP2 führt der ASM vor dem Speedy-Lola und den beiden Racing-Box-Lolas. Die GT1 führt der Saleen knapp vor der Corvette an und in der GT2 führt der Dunlop-Ferrair vor dem Hankook-Ferrari dem LiLi-Porsche. und dem Spyker.

Aston

Danny Watts schiebt sich 5 Minuten vor dem Ende der Session mit dem Ginetta-Zytek noch auf die 2.beste Position. Pescarolo bleibt bei der viertbesten Zeit in der Session stehen. Bei In der LMP2 kann Thommy Erdos dem ASM-Zytek und dem GAC-Zytek das Wasser ab. Die Lolas von Racing Box und Speedy-Sebah folgen hier In der GT2 gelingt es Pilet noch sich auf P3 vozuschieben. Der Spyker liegt hier nach der Session auf P4. In der GT1 stellt das LAA-Team die gewohnte Reihenfolge wieder her.

Jo Matheis, Technischer Direktor des Kolles-Teams ist guter Dinge: "In Portimao waren wir von den Zeiten her schon deutlich besser bei der Musik. Hier sieht es jetzt auch ganz gut aus." In der aktuellen Session belegt das Team, das für mindestens 2 Jahre sein LMP1-Programm durchziehen will, die Plätze 3 und 6.