Am frühen Morgen beginnt nach einem Bilderbuchhaften Sonnenaufgang das Warmup zu den 1000km am Ring. Alle 3 Aston gehen zuerst auf die Strecke wobei Darren Turner gleich im Haug-Haken nach nur 300m mit einem Dreher für etwas Unterhaltung sorgt.
Die Anzahl der Ausritte und Dreher hält sich auf dem jungfräulichen Asphalt gottlob in Grenzen. Am Ende kann Nicolas Prost im Speedy-Sebah-Lola-Aston die Bestzeit vor Danny Watts im Ginetta-Zytek und Emanuel Collard im Pescarolo setzen.
Der Start verläuft gesittet. Mücke eilt dem Feld vorneweg und legt in den ersten 2 Runden schon 3s zwischen sich und Teamkollege Turner. In der LMP2 geht Thommy Erdos im RML-Lola an Phillip Peter vorbei auf P2 der Klasse. Dafür fällt der Pescarolo plötzlich von P5 auf P10 zurück. 12s hat man in Runde 3 verloren. Der Racing-Box-Lola #29 hängt sich ebenfalls an Phillip Peter, während sich Andrew Meyrick im Kolles-Audi auf P6 am Signature-Oreca vorbei schiebt. Boullion macht es ihm kurz danach nach und legt sich nun die beiden Audis zurecht. Der Verkehr kommt ihm dabei allerdings in die Quere. Die GT2 veeiteln einige Ansätze bis Boullion sich in der Warsteiner (vormals Bit-)Kurve mit leichtem Anlehnen am R10 vorbei presst.
21 Sekunden hat Mücke bis zur Runde 10 als Vorsprung auf Boullion heraus gefahren. Der knackt auch den zweiten Kolles-Audi und liegt wieder auf P5. In der LMP2 sind sowohl der Racing-Box Lola#29 und der Oak-Racing Pescarolo #24 an Phillip Peter vorbei gegangen. Lahaye im rosa-schwarzen Boliden holt sich sogar P3 in der Klasse und jagt den zweitplazierten RML vor sich her. In Runde 15 hat der führende Pla im ASM-Ginetta Zytek schon 21s Vorsprung auf diese beiden. Julain Schell dreht sich derweil mit dem Pegasus Oreca in der Mercedes Arena.
Nach 40 Rennminuten führen die beiden Werks-Aston-Lola von Mücke und Turner vor dem Lola-Aston von Andrea Bellichi, dem Team Strakka-Zytek von Danny Watts und dem Pescarolo von Boullion. Es folgen die beiden Audi und das LMP1-Feld beschliesst der Lavaggi auf P20 mit bislang 20 absolvierten Runden (die Spitze hat 22). Prompt kommt das rot-weisse Gefährt auch an die Box. Die Kupplung rutscht hier weil Motoröl einsickert. Der Schaden soll sich als final erweisen.
Turner hat einen Schntzer und verliert weitere 3s auf Mücke. Nach 51 Minuten und 27 Runden beginnt die erste Runde der Boxenstopps die auf Seiten der LMP2 durch Thommy Erdos und auf Seiten der LMP1 durch Danny Watts eröffnet wird. Als letzte stoppen der Audi von Andrew Meyrick und der Lola von Johnny Kane in den jeweiligen Klassen. Die Reihung präsentiert sich weitestgehend unverändert. Lediglich in die 008 ist nun statt Miguel Ramos Chris Buncombe geschnallt worden. Der macht in der Folge mit schnellen Zeiten auf sich aufmerksam.
In Runde 35 wird der Pescarolo in die Box geschoben. Boullion steigt aus und hinten geht die Haube am Wagen ab. Der Wagen fällt zurück - ist das schon die Rennentscheidung? Wenn der härteste Gegner der Astons nun wegfallen sollte dann dürfte der Rest des Rennens (4 1/2 Stunden) zum Homerun für Aston werden. Schliesslich packt das Team ein - ein finaler Getriebeschaden beendet die Fahrt des französischen Teams. Ein Desaster für die Titelambitionen der Franzosen.
Giorgio Mondini im Audi lässt einen Dreher Ende Start Ziel verzeichnen. Aber es kommt noch Dicker für ihn: im ultraschnellen Hatzenbach-Bogen kollidiert er 5 Minuten später beim Überrunden des FBR-Ferraris von Andrea Montermini mit dem F430 und fliegt mit Highspeed in die Reifenstapel. Mondini steigt aus. Die Audi-Streitmacht ist halbiert.
In der Dunlop-Kehre dreht sich sich Thomas Biagi im Racing Box-Lola #30 und muss dort geborgen werden. Der Radical lässt an der Box nach Zündaussetzern neue Zündkerzen nachfassen. Cortes im Lucchini verzeichnet einen Dreher. Eine Kollision zwischen dem WR und dem Oak-Wagen mit der #24 bleibt ohne Folgen.
Auf der Strecke schirmt Buncombe im zurückliegenden Aston #008 Darren Turner in der #009 gegen den heftig aufrückenden Andrea Bellichi im "Kunden-Aston" #13 ab. Es dauert einige Runde bis Bellicchi sich gegen Buncombe durchsetzen kann. Der bleibt dran am Speedy-Sebah-Lola, der daraufhin an die Box fährt, wo Nicolas Prost in den Wagen geschnallt wird.
Fonsi Nieto strandet kurz mit dem Lucchini in der Boxeneinfahrt. Unterdessen läuft die zweite Runde der Boxenstopps. Stefan Mücke übergibt nach einem Doppelstint an Jan Charouz. Als letzter kommt hier wieder der verbleibende Audi des Kolles-Teams herein. Der Oak-Pescarolo #35 wird in die Box geschoben, setzt das Rennen aber später fort.
Der Audi kommt genau zur 2h-Marke zum Tanken - kann sich also die Kolles-Crew über die 6h einen Stopp sparen, während die Aston einen Splash&dash brauchen? Auf P3 kommt der R10 zum Tanken an die Box - was geht da noch?
Eine etwas haarige Situation entsteht als der WR sich in der Coca-Cola-Kurve dreht und dort längere Zeit stehen bleibt. Pilot Stephane Salini kann die Situation jedoch auflösen - doch der 4.Platz in der Klasse ist natürlich dahin.
In der dritten Runde der Boxenstopps verliert der Speedy-Sebah-Lola Aston von Prost seinen dritten Platz als der Anlasser repariert werden muss. Der Lola wird in die Box geschoben. Karthekeiran im Audi und Hall im Aston #008 ziehen am silber-roten Lola vorbei. Der Inder liegt sogar kurz auf Rang 2, wird aber von Turner auf frischen Reifen schnell eingeholt. Beim Versuch am Aston dran zu bleiben touchiert der Audi den WR in der Anfahrt zur Ford-Kurve, was aber zum Glück für beide ohne Folgen bleibt.
Rennhalbzeit: wir stellen folgende Reihenfolge fest:
Charouz in der #007 liegt vor Turner in der #009 der 10s vor dem Audi #14 liegt. Es folgen der Aston #008, der Strakka-Ginetta-Zytek, der Signature-Oreca, der ASM Ginetta, der Speedy-LMP2-Lola, die beiden Racing-Box-Lolas #29 und #30 und die beiden Oak-Pescarolos #35 und #24 sowie dem WR.
In der LMP2 wird die Bestzeit für den ASM-Zytek notiert. Bei den GT liegen Yann Clairay in der Corvette und Gianmaria Bruni im JMW-Ferrari vorne. Ein wichtiger Fakt: alle 38 Wagen überstehen das Warmup ohne Blessuren. das Rennen kann also losgehen: Pescarolo hat den ersten Matchball auf den Titel: 3 Punkte stehen nach Mückes Pole als Vorsprung der Gallier zu Buche - sollten sie gewinnen dann muss die #007 mindestens den 5.Platz holen um das Titelrennen zumindest theoretisch noch offen zu halten - ein Finish ist also Pflicht.
Nach den Stopps lautet zur 2h-Marke die Reihung wie folgt:
#007-Aston (Charouz) vor dem Aston #009 (Primat), Lola #13 (Prost), Zytek #23 (Leventis), Aston #008 (Buncombe), Audi#14 (Karthekeiran) und dem Oreca#12 (Ragues). In der LMP2 führt Amaral in der #40 vor der #33 Speedy-Sebah-Lola, dem Racing Box-Lola #29, dem WR #37 und dem Racing Box-Lola #30. Mike Newton ist mit dem RML-Lola mit einem Ölleck in der Box gestrandet.
Karthekeiran setzt sich energisch gegen den Aston #008 von Chris Buncombe durch. P4 steht nun für den Inder im Audi zu Buche.
Ben Leuenberger ist nun im Lola des Speedy-Sebah-Teams unterwegs. Hier scheint man mit Blick auf die Michelin-Green Wertung ebenfalls ein schlankes Mapping zu benutzen. Das Team bleibt am längsten zwischen den Tankstopps auf der Strecke und könnte sich einen Stopp gegen Rennende sparen.
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