von Thomas Roth, Rene Jüptner und Henning Stubbe
4. Rennviertel

Kurz nachdem die letzten 6 Stunden des Rennens angebrochen sind wird es dramatisch.
Der um die Führung kämpfende Maserati MC12 #2 mit Alex Müller am Steuer dreht sich zwischen Pouhon und Fagnes, nachdem die Felge direkt an der Nabe bricht.
Das Auto sitzt mit dem Unterboden auf und kann nicht mehr in die Box zurückkommen.
Dadurch reduziert sich der Kampf um den Sieg auf die beiden verbliebenen belgischen Corvette-Teams von SRT und PK-Carsport.
Durch den Ausfall des Maserati liegt der Audi R8 LMS vorerst auf dem dritten Gesamtrang. Allesandro Pier-Guidi auf dem Maserati #33 ist aber rund 5sec pro Runde schneller als der Audi, muss jedoch eine ganze Runde gutmachen.
Hinter dem letzten Vitaphone Fahrzeug liegt bereits der GT2-Leader, die #50 von AF Corse, mit jeweils 3 Runden Rückstand folgen die Porsche 997 RSR von Brixia Racing und Trackspeed.

Zwischen den beiden Corvette und dem Audi liegen 14 Runden, jedoch fighten die beiden Musclecars ununterbrochen weiter und fahren Zeiten deutlich unter 2:20min.
Da der Abstand der beiden C6.R nur rund eine Minute beträgt wechselt die Führung immer wieder in Abhängigkeit der Pitstops - die Fahrzeuge sind in einem unterschiedlichen Rhythmus unterwegs.
Bei PK steigt um 12:15 Mike Hezemans ein, auch der Holländer brennt sofort Zeiten von 2:18min in den Asphalt. Ihm sitzt jetzt Oliver Gavin im Nacken. Jedoch wird von der Strecke vermeldet, dass die SRT-Corvette Flüssigkeit verliert und raucht, prompt folgt auch ein Dreher von Gavin, der ohne Folgen bleibt.
Jedoch muss die Corvette in die Box um den Flüssigkeitsverlust zu stoppen. Sofort drosselt Hezemans das Tempo um rund 3 Sekunden. Leider beraubt uns der Defekt an dem SRT-Fahrzeug um ein spannendes Finale, Hezemans hat jetzt schon 5 Runden Vorsprung herausgefahren.

Um 12:30 geht Vitaphone-Pilot Pier-Guidi an Marcel Fässler im Audi vorbei und liegt nun auf Rang 3. Aus dem Rennen ist der IMSA Performance Matmut Porsche, der Motor hat seinen Geist aufgegeben.

3:20h vor Ende scheint sich ein Sieg für PK-Carsport abzuzeichnen. Die C6.R von SRT steht noch immer in der Box, Mike Hezemans hat seinen Speed auf GT2-Niveau reduziert und nun 10 Runden Vorsprung. Auch Pier Guidi liegt nur noch 7 Runden hinter der waidwunden Corvette von SRT.

Marc Hennerici pilotiert den Matech Ford GT40 GT3 derweil in die Top 10, Pier-Guidi und Fässler schließen derweil immer weiter auf die noch auf P2 liegende SRT-Corvette.
Mike Hezemans kontrolliert das Rennen mit Zeiten zwischen 2:25-2:27min.
In der GT2 führt weiterhin AF-Corse #50 vor Brixia und Trackspeed. Hier sind die Positionen mit jeweils 2 Runden Abstand vorerst bezogen, jedoch hat das Rennen schon genug Dramen geliefert um niemanden in Sicherheit zu wiegen. Jedoch scheint man sich auf diesen Zieleinlauf geeinigt zu haben, da alle 3 Fahrzeuge momentan zirka 5 Sekunden hinter ihrer Bestzeit liegen.
Der in der Klasse auf Rang 7 liegende Richard Westbrook auf Prospeed RSR dreht derweil die schnellsten Runden. Das mit Collard/Westbrook/Edwards/O’Young stark besetzte belgische Team hatte leider einige Probleme und konnte die gute Pace aus der Anfangsphase nicht in den Sonntag hineinretten.

Durch unterschiedliche Boxenstopfenster kommt Marcel Fässler wieder am Maserati des Vitaphone-Teams vorbei und schließt kurz nach 13:00 auf den immer noch in der Garage stehenden Oliver Gavin auf. 10 Minuten später sind sowohl der Audi als auch der MC12 an der Corvette vorbei und belegen nun die Ränge 2 und 3, jedoch ist der Maserati wesentlich schneller unterwegs als der Eidgenosse auf dem Audi R8 LMS.

Leider sehen nur wenige Zuschauer vor Ort das bis in die Mittagszeit äußerst spannende Rennen.

Ca. 2 Stunden vor Rennende löst sich der Unterboden am verbliebenen Matech Ford GT, nach einem 8 minütigen Stop geht es weiter. Momentan hat man noch 2 Runden Vorsprung auf den folgenden Mühlner Porsche #123. 105 Minuten vor Rennende gibt es scheinbar Hitzeprobleme am Audi R8. Margaritis steuert die Box an. Der Wagen dampft im Heckbereich und die Mechaniker sammeln Dreck aus den Lufteinlässen um die Kühlung des V8 zu reaktivieren.
Sowohl die Motorabdeckung, als auch der Luftkanal hinter dem Kühler werden abgenommen.
Nachdem der Motor wieder kalt genug ist wird ein normaler Service durchgeführt und Moser geht ins Cockpit, dann geht die Reise Richtung Podiumsfinish weiter.

An der Spitze sind alle Positionen bezogen, Jos Menten in der PK Carsport Corvette hat 12 Runden Vorsprung auf Vincent Vosse, der momentan den Vitaphone Maserati #33 pilotiert, und weitere 3 Runden zurück ist Henri Moser im Audi R8 von Phoenix, welcher nach den Hitzeproblemchen wieder einwandfrei läuft.

Eine Stunde vor Rennende legt die PK Corvette den finalen Stop ein, Mollekens übernimmt und wird das Rennen zu Ende fahren, wenn alles glatt geht. Glatt geht es leider nicht bei Matech, Thomas Mutsch bleibt mit dem Ford GT in der Boxeneinfahrt liegen. Er kann den Wagen aber wieder starten und die Box ansteuern, der Wagen hat Flüssigkeit verloren. Bei Mühlner wittert man nun eine Chance doch noch die Führung zu übernehmen.
Bei Vitaphone hat Stephan Lemeret das Steuer von Vosse in der #33 übernommen und wird die letzten 52 Minuten fahren.
Der Audi R8 von Phoenix kommt fast zeitgleich an die Box, man liegt mit 4 Runden Vorsprung auf dem hervorragendem dritten Platz. Gefolgt vom besten GT2 von AF Corse, der F430 GT2 wird momentan von Jamie Melo pilotiert, dahinter folgt der Brixia Porsche und der CR Scuderia Ferrari #56.
Bestes G3 Fahrzeug ist der Ford GT von Matech, Thomas Mutsch befindet sich nach dem unplanmäßigen Stop immernoch im Cockpit und momentan läuft alles rund.

15 Minuten vor Rennende gibt es noch einmal einen Positionswechsel, Andrea Bertolini im Vitaphone Maserati #1 geht an Oliver Gavin in der SRT Corvette vorbei, die immernoch mit Öldruckproblemen an der Box steht.

Weitere Positionswechsel gibt es nicht zu verzeichnen und somit gewinnt PK Carsport mit den Fahrern Kumpen/Mollekens/Hezemans/Menten auf ihrer Corvette Z06R die 24h von Spa 2009
Dahinter folgt der Vitaphone Maserati #33 von Lemeret/Vosse/Rosenblad/Pier Guidi und der Audi R8 von Phoenix Racing mit Fässler/Moser/Margaritis/Basseng. Die GT2 gewinnt der AF Corse Ferrari #50 von Vilander/Bruni/Melo/Companc vor dem Brixia Porsche mit Lucchini/Ragginer/Holzer/Miller und dem CR Scuderia Ferrari #56. Die G2 gewinnt überlegen der Audi R8 von Phoenix und in der G3 kann sich das Quartett Mutsch/Martin/Wyss/Hennerici mit ihrem Matech Ford GT sichern. Es folgen mit knappem Abstand der #123 Mühlner Porsche und der #161 Prospeed Porsche. Wir schauen auf durchwachsene 24 Stunden zurück, neben dem Wetter auch die Positionskämpfe. Über lange Zeit des Rennens war es sehr spannend an der Spitze des Feldes. Aber auch die anderen Kategorien boten eine Menge Spannung. Damit verabschieden sich die alten GT1 Fahrzeuge aus Spa und man darf gespannt sein wie die 24h Spa im nächsten Jahr aussehen.