Als der Renntag beginnt
präsentieren sich die Ardennen in nachweihnachtlichem Weiss. Über Nacht
haben abgesunkene Temperaturen und folgende Schneefälle die Umgebung
der Strecke in eine dichte weisse Hülle geworfen. Doch da die
Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt ansteigen schmilzt der
Schneematsch bis zu Beginn des Rahmenrennens das dann wiederrum
auf trockener Strecke stattfindet. Allerdings sind im Rücken der
Kaltfront die von der Nordsee her herangezogen ist einzelne Schauer
unterwegs - es wird also nach einem ersten trockenen Intermezzo
spätestens ab dem Rennstart wieder ein unbeständiges Wetter erwartet.
Bei Toyota ist man wie die Kollegen berichten zunehmend frustriert, was die die sich immer enger werdenden Fristen bis zur Fixierung des Hypercar-Reglements angeht.
Als das Feld bei noch scheinender Sonne von Ehrenstarter
Jackie Ickx in die Einführungsrunde geschickt wird ist von Norden her ein
Regengebiet im Anmarsch. Es wäre somit das erste Regenrennen der WEC in
den Ardennen: 2012 startete man bei feuchten aber abtrocknenden
Bedingungen. Seitdem hat die Sonne die Meisterschaft in den
Ardennen verwöhnt. Wegen einiger bereits niedergegangener Tropfen wird
das Rennen trotz komplett trockener Strecke als "Wet race" deklariert.
Start! Vorne bleiben die Positionen bestehen. Bei den LMP2 kann
sich Dallara-Pilot Guido van der Garde im Racing Team Nederland Dallara
von P6 kommend schon auf Les Combes die Führung in der Kategorie schnappen. Als die erste
Runde beendet ist, beginnt in der La Source am nördlichsten Punkt der
Strecke Schneeregen niederzugehen.
Erste Verbremser in Runde 2: SMP-Pilot Sarrazin verliert P3 an den
Rebellion von Thomas Laurent. In Runde 3 folgen die beiden Toyota
während die SMP Racing BR draussen bleiben. Unterdessen geht der Regen
in Schnee über! 2/3 des Feldes gehen nun in die Box. Ausser den
russischen LMP1 sind lediglich der #38 Jackie Chan Oreca, der #31
Dragonspeed-Oreca und beide AF Corse Ferraris draussen geblieben.
Die SMP folgen in Runde 4. Doch da haben die Toyota sich schon auf
Regenreifen entsprechend abgesetzt. Der Regenpoker für Sarrazin und
Vandoorne ist schief gelaufen.
In Runde 5 liegt Rebellion Pilot Laurent zwischen den beiden Toyotas, die im Le Mans Low Drag Trimm unterwegs sind.
Toyotapilot Buemi kann
prompt P2 von Laurent im Rebellion #3 erobern.
Dragonspeed-Pilot Anthony Davison legt sich in der PifPaf mit By Kolles-Pilot Tom Dillmann an und rodelt durch die Wiese.
Vorne übernimmt Buemi die Führung vom
Schwester-Toyota von Mike Convay nach einem Verbremser der #8 in Bus-Stop. Stoffel Vandoorne im #11 SMP-BR1
übernimmt dahinter P3 von Laurent
Unter dem SC kommt Buemi als Führender
in die Box - ihm ist der Sprit ausgegangen - unter diesen
Bedingungen, wo die Boxengasse normalerweise geschlossen ist, darf er
lediglich einige Liter nachtanken, muss dann aber später für einen
vollen Tankstop noch mal reinkommen.
Als die Boxengasse in Runde 27 öfnet
kommt fast das gesamte Feld unter dem SC in die Box. Lediglich der nun
Führende Convay und Porsche-Pilot Bruni bleiben draussen was dazu führt
das Bruni Gesamtrang 2 im Rennen übernimmt. Beide kommen eine Runde
später ebenfalls an die Box, schaffen es aber vor
der roten Ampel an der Boxenausfahrt wieder auf die Strecke zu kommen.
Restart in Runde 29: Buemi muss nun unter Grün zu seinem regulären Stop reinkommen. Bei der Gelegenheit wird auch er auf Slicks gesetzt. Nach nur einer Runde übernimmt SMP-Racing Pilot Stoffel Vandoorne im #11 BR1 in Busstop die Führung von Signatech-Pilot Negrao. Nach einer Runde unter grün haben wir die folgende Reihung an der Spitze
Platz | Nr | Auto | Klasse | Marke | Team | Land | Abstand |
1 | 11 | LMP1 | $BR | SMP Racing | 30 Rd. | ||
2 | 36 | LMP2 | Signatech Alpine Matmut | 0,2s | |||
3 | 38 | LMP2 | Jackie Chan DC Racing | 2s | |||
4 | 7 | LMP1 | Toyota Gazoo Racing | 8s | |||
5 | 92 | GTE-Pro | Porsche GT Team | 14s | |||
6 | 29 | LMP2 | Racing Team Nederland | 22s | |||
7 | 17 | LMP1 | $BR | SMP Racing | 23s | ||
8 | 37 | LMP2 | Jackie Chan DC Racing | 24s | |||
9 | 1 | LMP1 | Rebellion Racing | 29s | |||
10 | 3 | LMP1 | Rebellion Racing | 31s | |||
11 | 51 | GTE-Pro | AF Corse | 32s | |||
12 | 31 | LMP2 | Dragonspeed | 33s | |||
13 | 97 | GTE-Pro | Aston Martin Racing | 33,5s | |||
14 | 91 | GTE-Pro | Porsche GT Team | 36s | |||
15 | 95 | GTE-Pro | Aston Martin Racing | 37s |
Kaum 10 Minuten später lässt die Rennleitung eine kurze Full Course
Yellow zum Bergen von Trümmerbruchstücken auf der Strecke ausrufen.
Diese stammen vom Unterboden des #17 SMP Racing BR an dem Orudzev
das linke Vorderrad auf der Kemmel-Geraden verloren hat. Just zuvor
hatte sich Fernando Alonso mit dem #8 Toyota in der Pouhon
Doppel-Links-Kurve auf der Jagd nach dem führenden Kamui Kobayashi
gedreht, nachdem er auf den feuchten Astroturf gekommen war. Der By
Kolles LMP1 wird unterdessen nach einer mehr als einstündigen Reparatur
wieder aus der Garage
gerollt und nimmt das Rennen wieder auf .
In Runde 7 hat van der Garde im gelben Dallara schon 10s Vorsprung
auf den G-Drive Oreca von Jean-Eric Vergne. Selbst den #1 Rebellion von
Neel Jani und den SMP-Racing BR1 von Sarrazin hat der niederländische
LMP2-Pilot hinter sich gelassen.
Die führenden Toyota fahren im Schneeregen Zeiten um die 2:23. Die GTE sind mit 2:36´er Zeiten unterwegs.
Nach 24 Minuten wird es der Rennleitung zu gruselig - man schickt
das Safetycar auf die Strecke. Teilweise kommen nun richtig dicke
Flocken herunter.
Genauso plötzlich wie der Schnee kam, verschwindet er danach wieder. Blauer Himmel breitet sich über der kalten durchnässten Strecke aus. Allerdings muss die Strecke nun ansatzweise etwas trockengefahren werden, bevor man das Feld wieder unter grün von der Kette lässt.
Nach 50 Rennminuten und 50
Rennminuten wird das Rennen wieder freigegeben.Wir verzeichnen den folgenden Stand an der Spitze:
Platz | Nr | Auto | Klasse | Marke | Team | Land | Abstand |
1 | 7 | LMP1 | Toyota Gazoo Racing | 17 Rd. |
|||
2 | 3 | LMP1 | Rebellion Racing | 1s | |||
3 | 8 | LMP1 | Toyota Gazoo Racing | 2s | |||
4 | 11 | LMP1 | $BR | SMP Racing | 3s | ||
5 | 29 | LMP2 | Racing Team Nederland | 4s | |||
6 | 1 | LMP1 | Rebellion Racing | 5s | |||
7 | 17 | LMP1 | $BR | SMP Racing | 6s | ||
8 | 26 | LMP2 | G-Drive Racing | 8s | |||
9 | 28 | LMP2 | TDS-Racing | 9s | |||
10 | 38 | LMP2 | Jackie Chan DC Racing | 12s | |||
11 | 4 | LMP1 | $EN | Team by Kolles | 13s | ||
12 | 31 | LMP2 | Dragonspeed | 14s |
Genau zur 5h-Marke schlägt ByKolles-Pilot Tom Dilmann
in La Source in die Streckenbegrenzungen ein nachdem er beim Anbremsen
vom #37 Jackie Chan-Oreca von der Strecke geschoben worden ist. Mit
reichlich Schäden am Bodywork und einer eingeklemmten Gummi-Plane, die
normalerweise die Reifenstapel abdeckt macht sich Dillmann zurück auf
den Weg zur Box. Um Trümmer des Zwischenfalls von der Strecke zu
kehren schickt die Rennleitung nach 63 Rennminuten zum 2. mal das
Safetycar auf die Strecke.
In Runde 32 hat Convay
Vandoorne eingeholt und beendet damit das Feuerwerk des belgischen
Piloten auf seiner Heimstrecke. Buemi hat sich unterdessen wieder auf P6
nach vorne gekämpft.
Vandoorne muss nun zu seinem 3. Stop
reinkommen. Damit führt Toyota-Pilot Convay vor dem Signatech Alpine von
André Negrao und dem Jackie Chan Oreca #38 von Stephane Richelmi
Die beiden LMP2 werden allerdings nun vom zweiten Toyota von Buemi
aufgeschnupft.
Kurz darauf fährt Aston-Pilot Nicky
Thiim beim Anbremsen
von La Source dem Dallara von Frits van Eerd aufs Heck der sich
unmittelbar vor dem Aston gesetzt und dann in die Eisen gestiegen ist. Sowohl der Aston
als auch der LMP2 tragen leichte Beschädigungen davon. Van Eerd wird
dafür in der Folge eine 2 Minuten Stop & Go Strafe bekommen.
Nach einem Verbremser von
Rebellion-Pilot Jani übernimmt Vandoorne P5 vom Rebellion #1. Mike
Convay lässt in Runde 39 mit einer 1:57,394 den bis dato schnellsten
Umlauf verzeichnen. Sein Vorsprung auf den zweitplazierten Buemi wächst
auf 55s an.
Einige Runden später in Runde 40
landet der Dempsey-Proton-Porsche #88 bei Malmedy im Kies. Eine Runde
später wird deswegen nach 118 Rennminuten eine Full
Course Yellow ausgerufen. In der Folge kommt das Gros des Feldes an die
Box.
In der 125.ten Minute wird die FCY aufgehoben
Wir verzeichnen danach den folgenden Stand an der Spitze:
Platz | Nr | Auto | Klasse | Marke | Team | Land | Abstand |
1 | 7 | LMP1 | Toyota Gazoo Racing | 47 Rd. | |||
2 | 8 | LMP1 | Toyota Gazoo Racing | 41s | |||
3 | 11 | LMP1 | $BR | SMP Racing | 90s | ||
4 | 36 | LMP2 | Signatech Alpine Matmut | 115s | |||
5 | 3 | LMP1 | Rebellion Racing | 46 Rd. | |||
6 | 17 | LMP1 | $BR | SMP Racing | 21s | ||
7 | 38 | LMP2 | Jackie Chan DC Racing | 36s | |||
8 | 26 | LMP2 | G-Drive Racing | 49s | |||
9 | 1 | LMP1 | Rebellion Racing | 53s | |||
10 | 29 | LMP2 | Racing Team Nederland | 83s | |||
11 | 31 | LMP2 | Dragonspeed | 86s | |||
12 | 28 | LMP2 | TDS-Racing | 95s | |||
13 | 51 | GTE-Pro | AF Corse | 45 Rd. | |||
14 | 50 | LMP2 | Larbre Competition | 1s | |||
15 | 91 | GTE-Pro | Porsche GT Team | 4s |
Nach gerade einmal 5 Minuten wird wieder auf Grün geschaltet.
Nach 165 Rennminuten steigt Stoffel Vandoorne aus dem #11 SMP Racing BR1 aus und übergibt den Wagen an Vitaly Petrov.
Die führende #7 von Toyota kommt in Runde 68 nach einem Stint von
lediglich 17 Runden an die Box und wird mit einem Problem an einem Sensor des Hybridsystems in die Garage geschoben.
Nachdem die Mechaniker einige Minuten ratlos um den Wagen herumstehen
wird klar das der Wagen weit zurück fallen wird. Alonso
übernimmt damit kampflos die Führung, kommt aber einige Runden später
ebenfalls rein und übergibt an Kazuki Nakajima.