50 Teams finden sich am Ende am Nürburgring ein - ein SMP-Racing Ferrari verschwindet am Ende noch von der Liste so das das russische Team am Ring noch mit 2 F458 vertreten ist. Der Empfang am Ring ist aber nicht nur aus meteologischen Gründen kühl. Am Freitag morgen taucht zum ersten Mal seit Jahren der Zoll am Ring auf und kontrolliert die Teams auf unverzollt eingeführte Benzinmengen. Diese reagieren verschnupft auf den unangemeldeten Besuch - nicht das einzige Problem mit dem Organisator Marc Henneric - der Prospeed-Pilot holte zusammen mit dem ADAC Mittelrhein schon im Vorjahr die BES an den Ring - sich an diesem Wochenende herumschlagen muss.
Der Rest der Teilnehmer ist aber komplett vor Ort - so auch das schweizer Emil Frey Racing team in dem Lorenz Frey uns die Updates am Jaguar GT3 erläutert:
"Wir haben uns sehr viel Zeit in diesem Jahr gelassen weil wir in
Ruhe die vielen kleinen Baustellen bearbeiten wollten die uns bei der
Standfestigkeit des Wagens im letzten Jahr Streche gespielt haben. So
ist die Kühlung von Bremsen Motor und Getriebe komplett überarbeitet
worden und dabei hat der Jaguar gleich ein komplett neues
Aerodynamik-Paket bekommen. Die gesasmten Luftstöme die vorher
weitestgehend am Auto vorbei gingen werden nun zielgerichteter über
dieses hinweg geleitet bzw. zur Kühlung angezapft. Wir haben auch viele
Massnahmen zur Gewichtsreduzierung umgesetzt und im Zuge dessen auch den
Überrollkäfig im Auto komplett überarbeitet. Dieses hier ist
gleichwohl ein Testrennen. Wir haben zwar 2 vielversprechende Testtage
zuvor gehabt aber erst nach diesem Wochenende wird man sagen können was
die Modifikationen gebracht haben.
Dann werden wir beschliessen können was wir nächste Saison machen.
Die BES hat ein sehr attraktives Paket geschnürt das ein attraktives
Einsatzgebiet wäre. Vielleicht fahren wir aber auch eine andere
Langstreckenserie. Derzeit ist unser Wagen noch ein Unikat, weil wir
sicher gehen wollen das beim Aufbau eines zweiten Autos die Fehler des
ersten vermieden werden. Aber auf lange Sicht ist es das Ziel mehrere
Fahrzeuge zu bauen."
Über einen grösseren Restriktor freut
sich auch Marc Hennerici, der mit der Prospeed-Truppe das Rennen im
Vorjahr auch gewinnen konnte. "Anfangs des Jahres haben wir den
Restriktor
von 72mm auf 56mm verkleinert bekommen, weil Porsche ein neues
Aerodynamikpaket ausgeliefert hat. Das mit dem erhöhtem Abtrieb des
Pakets hat bewirkt das wir zwar in den Kurven eine gute Downforce
hatten, danach aber auf den Geraden praktisch gar nicht mehr überholen
konnten und chancenlos waren. Das selbe Problem hatten die Audi ja auch.
Nun hat man uns 4mm mehr zugestanden womit wir wieder mit einem 60mm
Restriktor fahren. Dafür haben wir allerdings 25kg einladen müssen."
Bei Black Flacon ist Luca Ludwig zu
seinem 3 Rennen mit Mercedes an Bord. Der Youngster war ja wie von uns
vermeldet in der laufenden Saison von Audi zu Mercedes gewechselt. "Das
war nicht etwa von meinem Vater eingefädelt sondern meine Entscheidung.
Nach dem Test beim BES-Rennen in Le Castellet ist Mercedes auf mich
zugekommen und hat mir das Angebot gemacht. Als nächstes Rennen habe ich
gleich die 12h in Sepang bestreiten dürfen, wo wir ja auf der Pole
gestanden haben aber leider dann im Rennen ausgefallen sind. Nun soll
ich nach diesem Rennen hier möglicherweise noch bei 2 weiteren
Veranstaltungen starten. Die Überlegungen für den Einsatz im nächsten
Jahr sind auch schon relativ weit, aber dazu will ich mich erst äussern
wenn wir alles fixiert haben."
Bei RJN freut sich Peter Pyzera auf sein
vorerst letztes Rennen in diesem Jahr an Bord eines GT-R. "Leider ist
derzeit noch nicht klar wie und ob es nächstes Jahr für mich weitergeht
aber das letzte Jahr war schon sehr extrem. Ich habe ja im Unterschied
zu so manchen hier zuvor keinerlei Rennerfahrung gehabt und bin direkt
von der Playstation ins Cockpit gekommen. Da weiss man dann wenigstens
das man hart arbeiten muss um sein Potential zu verbessern. Ich
arbeite auch noch weiter als Industriemechaniker - das hilft mir weiter
am Boden zu bleiben. Mein Firma gibt mir dann immer unbezahlten Urlaub
zu den Renneinsätzen.
Ich hätte nie gedacht das ich am Ende des Jahres so gut dastehen würde.
Immerhin bin ich zweiter in der Pro-Am-Wertung, kann den Lucas Ordonez
aber nicht mehr einholen, da der nach dem Fahrzeugwechsel in der Mitte
der Saison auf meinem Auto sitzt. Aber zweiter in der Meisterschaft - au
Mann! Das wäre was!"
Seit diesem Wochenende gibt es endlich auch ein rein deutsches Team in
der Gentleman-Klasse : GT-Corse bringt den am vergangenen Wochenende in
der VLN debütierten Ferrari beim 1000km-Rennen an den Ring.
Neben Pierre Ehret und Alexander Mattschull greift nun Christian
Kohlhaas mit ins Steuer. Die gesamten Crewmitglieder sind mit dem
Bronzestatus eingestuft worden - und wären somit auch im nächsten Jahr
in der BES startberechtigt.
Bei Phoenix Racing freut sich
Christopher Haase über eine kurzfristig zugunsten der Audi geänderte
BoP. Die R8 haben nach den 24h von Spa eine Vergrösserung des
Doppelrestriktors um 5mm zugestanden bekommen, müssen allerdings 10kg
hinzuladen. "Wir haben die gesamte Saison über wegen der ungünstigen
Einstufung des 2013´er Autos etwas zurück gehangen. Das sollte sich nun
ändern. Mein Highlight war bislang der 4.Platz in Spa den wir bei den
24h eingefahren haben."
Nach Pyzera hat es übrigens am vergangenen Wochenende ein zweiter
deutscher Pilot in die Nissan Academy geschafft.
Dieser soll allerdings im kommenden Jahr in der britischen
GT-Meisterschaft konditioniert werden.
Der Bronze-Test - eine zusätzliche
Session am Freitag wird vom SMP-Team
mit der #71 mit deiner Bestzeit von 1:57.1 beendet. Der blaue Esta
Motorsport-Ferrari mit der #90 bekommt seine Bestzeit von 1:58,1 in
letzter Sekunde abgejagt. Während der Roal-BMW #43 und der RJN-Nissan
#35 von Pyzera und Kollegen dahinter notiert werden, gelingt dem
GTR-Ferrari von Ehret/Mattschull/Kolhaas dahinter in der Debütsession
gleich die 5.beste Zeit.
Die
freie Session am Samstag morgen wird hingegen vom gesamten Feld
absolviert. Am Ende der 2. Session liegen überraschend beide Black
Falcon-SLS vorne - Adam Christodoulou hat auf der #18 die Bestzeit mit
einer 1:56,039 erzielt. Andreas Siimonsen im Schwesterauto erzielt eine
1:56,046. Dahinter lässt Rafaele Gianmaria im #123 Team Ukraine Ferrari
die drittschnellste Zeit notieren.
Die
beiden deutschen Titelkandidaten Maxi Buhk im HTP-Mercedes #84 und
Christopher Mies im WRT-Audi liegen auf den Plätzen 4 und 5 - Buhk
musste dabei die Hilfe von Teamkollege Maxi Götz für die Bestzeit mit
beanspruchen. Alexander Sims im Hexis-McLaren und Christopher Haase im
WRT-Audi folgen auf den Plätzen. Immerhin 15 Autos liegen in dieser
freien Trainingssession innerhalb einer Sekunde.
Pech haben dagegen die Titel-Aspiranten aus dem Kessel-Racing Team.
Die #44 schlägt gleich in der Outlap mit dem Heck an den Leitschienen
an und kann am Ende nur 11 Runden markieren. Die Konkurrenten kommen auf
bis zu 38 Umläufe. Kein Guter Start in den Titelkampf für die führende
Ferrari-Truppe!