Training

Mit 56 Wagen steht in Monza ein exorbitantes Feld für die zweite Saison der Blancpain Endurance Serie bereit. Lediglich der Frey-Jaguar ist nicht auf der Rennstrecke im Königlichen Park aufgetaucht. Aber vermisst wird das Fahrzeug angesichts des vollen Grids nicht wirklich.

Das gesamte Feld ist übrigens auf Michelin-Pneus unterwegs - nur die beiden Black Falcon-Mercedes vertrauen auf Yokohamas. (c)
GT-Eins.de(c)
GT-Eins.de

Karl Wendlinger debütiert beim belgischen KRK-Mercedes Team in Monza. Der lange Kufsteiner ist seit diesem Jahr als Markenbotschafter und Renninstruktor zu Mercedes zurück gekehrt. "Über 50 Autos im Feld sind auch in der ersten Kurve nicht das Problem. Das Problem sind nur die 4-5 Autos direkt um dich herum. Da wird es drauf ankommen. Der ein oder andere Kontakt lässt sich auch über die Dauer des Rennens  wahrscheinlich nicht vermeiden. Wenn man zumindest schon mal aus dem vorderen Teil der Startaufstellung losfahren könnte hätte man zumindet schon eine gute Ausgangslage." 

Teamkollege Marius Ritskes fährt auch bei KRK und zieht in diesem Jahr die BES dem GT-Masters vor. "Klar: Nürburgring , Hockenheim und nun auch Zandvoort sind schöne Strecken, die das GT-Masters fährt. Auch der Sachsenring ist interessant obwohl er gefühlte 200km hinter dem A.... der Welt liegt. Aber Oschersleben und dem ESW gehen jeglicher Charme ab. Da fahren ich und meine Teamkollegen lieber in Monza und in Silverstone!"

(c)
GT-Eins.de
Zweite Session am Freitag ist das Prequalifying. Bei diesigem Wetter wird auf weitestgehend trockener Strecke gefahren - allerdings gibt es immer wieder mal vereinzelt leichte Tropfen die auf der Hochgeschwindigkeitsbahn nicht ohne Folgen bleiben. So werden 2 Unterbrechungen notwendig. Einmal strandet der Ecurie Ecosse-BMW im Kies und das zweite Mal haut es den ARC-Bratislava Porsche unsanft von der Strecke. 

(c)
GT-Eins.de
Noch weiter hinten, auf den 30´er Positionen,  sind die beiden WRT-Audi zu finden - Christopher Mies erklärt uns warum:

"Das sind 2 nagelneu aufgebaute Autos. WRT setzt bei der GT-WM andere Chassis ein als hier bei der BES. Die Wagen hier sind auf Langstrecke optimiert, wobei sie eigentlich bis auf den Restriktor und das Basisgewicht identisch mit der Sprintversion sind.  R8 LMS ultra-Modelle sind sie aber alle. Die neuen Autos sind noch nicht komplett aussortiert aber ich bin zuversichtlich. Letztes Jahr hat das Team ja nur wegen eines Reifenschadens kurz vor Schluss das Rennen an Porsche verloren."

(c)


 

Die Ergebnisse der Top-10:

Platz Nr Klasse Marke Team Land Zeit
1 64 PAM Ferrari Black Bull Swiss Racing Schweiz 1:48.955
2 71 PRO Ferrari Kessel Racing Schweiz 1:49.240
3 83 PRO Porsche SMG Challenge Frankreich 1:49.254
4 8 PAM Porsche Haribo Racing Deutschland 1:49.306
5 75 PAM Porsche Prospeed Competition Belgien 1:49.437
6 20 PAM Ferrari SOFREV Frankreich 1:49.463
7 3 PRO BMW Marc VDS Belgien 1:49.497
8 5 PRO McLaren Boutsen Ginon Racing Belgien 1:49.508
9 12 PAM McLaren ART Grand Prix Frankreich 1:49.637
10 13 PRO Mercedes KRK Racing Belgien 1:49.749


(c)
GT-Eins.de

Frank Kechele fährt bei Vitaphone in einem der BMW - die gegenüber den ersten Wochen der saison einen grösseren Restriktor bekommen haben. "Gegenüber den McLaren fallen wir hier trotzdem noch zurück, da die ja in der letzten Woche auch einige Kilos ausladen dürften. Hier haben wir zumindest eine propere rennstrecke und ich hab mit Yelmer Burmann und Vorjahressieger Greg Franchi hier 2 propere Teamkollegen. Mit dem Setup des BMW sind wir nach der ersten Session noch nicht zufrieden - da fallen wir gegenüber den Konkurrenten noch zu weit zurück."

Kechele fährt auf einem der Chassis die letzte Woche bei der FIA-GT-WM in Nogaro unterwegs waren. Das Schwesterauto wird an diesem Wochenende bei der VLN über die Nordschleife geprügelt.

(c)
GT-Eins.de

Ebenfalls bei Mercedes - auf einem der Black Falcon SLS - ist Porsche-Routinier Sean Edwards untergekommen. Der junge Brite hat heuer schon die 24h von Dubai mit dem SLS gewonnen. "Gegenüber dem nervösen Supercup-Porsche ist der SLS wirklich sehr komfortabel zu fahren! Da sorgen schon das ABS und das ESP für. Das konnte ich auch schon bei meinen VLN-Einsätzen feststellen! "

Nach der ersten Session am Freitag mittag werden hauptsächlich Ferrari und Porsches in den Top-10 der Zeitenlisten geführt. Nur ein McLaren (ART-GP) kann auf P8 in die Phalanx der Grossserienhersteller unter den Sportwagenproduzenten vorstossen.
Die Top-10 lesen sich wie folgt:

Platz Nr Klasse Marke Team Land Abstand
1 64 PAM Ferrari Black Bull Swiss Racing Schweiz 1:49.225
2 71 PRO Ferrari Kessel Racing Schweiz 1:49.446
3 34 PAM Porsche Pro GT by Almeras Frankreich 1:49.945
4 8 PAM Porsche Haribo Racing Deutschland 1:49.969
5 74 PRO Porsche Prospeed Competition Belgien 1:50.042
6 21 PAM Ferrari Mtech Gross-Britannien 1:50.053
7 83 PRO Porsche SMG Challenge Frankreich 1:50.123
8 12 PAM McLaren ART Grand Prix Frankreich 1:50.141
9 7 PAM Porsche ARC Bratislava Slovakei 1:50.265
10 11 PAM Porsche Ruffier Racing Frankreich 1:50.308

(c)
GT-Eins.deInsgesamt lassen 50 der 56 offiziell genannten Teams in dieser zweiten Session Zeiten notieren. Ganz vorne in den Top 10 dabei sind am Ende 2 Porsche mit teils deutschen Besatzungen. Der Haribo-Porsche auf dem Westbrook/Stursberg und Haribo-Chef Riegel sitzen schafft am Ende gar P4. Mike Stursberg ist schon einmal von Monza begeistert. "Wahnsinn welche Feldgrösse und welche Fahrerqualität hier zusammengekommen ist. Und für Spa soll das noch mal besser werden!" Stursberg war schon 2011 in Spa auf dem Haribo-Porsche unterwegs, der dort noch vom Manthey-Team eingesetzt wurde.

Die zweite Top-5 Mannschaft ist der Prospeed-Porsche - immerhin das Vorjahres-Siegerteam - auf dem Marc Hennerici unterwegs ist. "Das lief gut! Wir hatten nur kleinere Probleme mit der Gangwechseleinheit, die aber ohne Belang waren. Das Kurvenhandling des Porsche ist gut. Da gewinnen wir schon richtig Meter. Die gehen uns auf den Geraden aber prompt gegen die Ferrari flöten - da sehen wir kein Land. "

(c)
Extra Langstreckenversionen gibt es bei Mercedes nicht - wie Salesmanager Roland Geistlinger uns erklärt: "bei einem so grossvolumigen Motor wie beim SLS sind die Teile nicht so am Limit das wir das machen müssten. Es hat lediglich kleinere Änderungen gegeben, so wie beim Radlager, das uns ja letztes Jahr am Nürburgring den Podiumsrang gekostet hat. Und auch die Karbonfasertüren sind neu dazu gekommen." Geistlinger bestätigt noch mal das seit letztem Jahr 40 SLS gebaut wurden, die auch bis auf etwa 5 Wagen alle im Renneinsatz befindlich sind.

Die Session selber endet mit Bestzeiten für den Black Bull Swiss Racing-Ferrari und den Kessel-Racing Pro-Ferrari #71. Schnellster Porsche ist das SMG-Challenge Auto.  Trotz nicht idealer Bedingungen werden die Zeiten aus der ersten Session teils noch unterboten.

(c)
GT-Eins.de


Visitor: 40505